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Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Kann der Krieg in Afghanistan noch gewonnen werden?


  • Umfrageteilnehmer
    12
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

scilla
2) innerhalb des Islam gibt es solche und solche
die falschen 'Solchen' werden verlieren,
wenn die anderen 'Solchen' ihre Kultur in die Gegenwart transformiert haben

thorsten
und die "Gegenwart" sieht dann wie aus?

es ist durchaus denkbar,
daß ein Kapitalismus muslimischer Prägung lebenswerter sein wird,
als es der des Westens derzeit ist

Besatzer? Ich hör wohl nicht recht ...

Du hast Recht
'Besatzung' ist ein russisches Wort

Aber "Volk"ist ein heiliges Wort, bedeutet "Territorialanspruch" und ist damit unmittelbar in eins zu setzen. Nicht, Scilla?

so sehen es die meisten Juden
(Volk Israel = Territorialanspruch auf Israel),
nicht ich

...aber wenn Du, scilla, mal irgendwas von dem, was Menschen einander da antun, ernstnehmen würdest als deren Angelegenheit,

deshalb bin ich ja gegen die Besatzung
und für zivile Hilfe

anstatt ihnen als "Besatzten" von Stirn bis Arsch die Verantwortung für ihr Handeln abzureden;

das machen die Besatzer,
nicht ich
das ist deren Legitimation​
nicht ich
 
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AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Vielleicht ganz interessant, deshalb stelle ich es mal rüber.
Das Fettgedruckte ist von mir hervor gehoben.
Quelle: Bundeswehr.de

Abschied in Kunduz

Kunduz, 23.05.2007.
In Kunduz nahmen die Soldaten Abschied von ihren getöteten Kameraden.

Auf einer ebenen Fläche im Feldlager des Regionalen Wiederaufbauteams Kunduz waren sie angetreten. Die Soldatinnen und Soldaten aus sechs Nationen nahmen am Morgen des 23. Mai Abschied von ihren getöteten Kameraden. Vor ihnen standen die drei blumengeschmückten Särge unter der Bundesdienstflagge mit den Fotos der drei Soldaten, die am Samstag auf einem Markt in Kunduz durch den Anschlag eines Selbstmordattentäters ums Leben kamen.

Trauerfeier in Kunduz
Der Feierliche Appell begann mit einem Instrumentalstück, bevor der Kommandeur des PRTs, Oberst Peer Luthmer, in seiner Traueransprache tröstende und ermutigende Worte für seine Soldaten fand. “Der Abschied von unseren Kameraden ist sehr bitter und wir stehen hier mit schweren Herzen. Sie waren Teil unserer Gemeinschaft, wir haben mit ihnen gearbeitet und unseren Auftrag erfüllt. Wir erinnern uns ihrer mit Schmerz und mit Dankbarkeit und sie fehlen uns. – Dem mörderischen Anschlag sind auch acht Afghanen zum Opfer gefallen. Wir wollen bitte auch ihnen gedenken und wir sind uns sicher: das wird auch im Sinne unserer toten Kameraden sein. Das so mühevoll Erreichte darf durch solche Terrorakte nicht gefährdet werden. Deshalb müssen wir mit unserer Arbeit fortfahren. Wir sind es den Menschen dieses geschundenen Landes schuldig, dass wir in unseren Bemühungen um Stabilität und Wiederaufbau nicht nachlassen.“ Die Särge der Kameraden seien Mahnung und Verpflichtung, den Auftrag des Regionalen Wiederaufbauteams in Kunduz fort zu setzen betonte Luthmer. Bereits am Tag nach dem Anschlag waren wieder Patrouillen in der Region unterwegs gewesen.

Den afghanischen Opfern gedenken
Auch der Leiter der Einsatzwehrverwaltung, Hauptmann Martin Egbers, aus dessen Einheit die Opfer stammten, brachte Trost zum Ausdruck. “Wir denken auch an die Angehörigen unserer Kameraden an die Kinder, Frauen, Eltern und Freunde. Mögen Gott und gute Freunde ihnen in diesen schweren Stunden zur Seite stehen. Wir denken auch an unsere verletzten Kameraden, die derzeit bereits im Heimatland versorgt werden. Ihnen gelten unsere besten Genesungswünsche. – An dieser Stelle dürfen wir aber auch unsere afghanischen Mitmenschen nicht vergessen, die gleichermaßen von Tod und Leid betroffen wurden.“ Aus der afghanischen Bevölkerung war bereits viel Mitgefühl für die Deutschen zum Ausdruck gebracht worden.

Nachdem der Militärpfarrer Zbigniew Mlak ein Gebet gesprochen hatte, erklang während einer Gedenkminute das Lied vom „Guten Kameraden“ vor der Bergkulisse des Hindukusch. Die drei Särge wurden in die wartenden Hubschrauber getragen, mit denen sie nach Termez gebracht wurden. Von hier aus geht es Richtung Deutschland. Während die Hubschrauber starteten entboten die Soldaten des PRT Kunduz ihren toten Kameraden einen letzten militärischen Gruß. Militärpfarrer Mlak und der Truppenpsychologe werden den Zurückbleibenden in den nächsten Wochen bei der Erfüllung ihres Auftrages weiter zur Seite stehen.
 
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

hallo, salem!

und was meinst du zu dieser trauerrede?
 
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Die Rede war ok, und auch wenn ich Jung oft kritisch sehe, so gebe ich ihm in dem, was er zum AFG-Einsatz sagt überwiegend recht.
(Nicht zuletzt gestützt durch Erzählungen meines Mannes und einige andere Soldaten die ich bisher kennen gelernt habe und die ebenfalls schon in AFG waren. Alle erzählen mir, dass der größte Teil der Bevölkerung sehr freundlich und dankbar war. Nach deren Aussagen haben wir sehr wohl einen guten Stand, im Verhältnis gesehen.)

Was ich so an der Feierlichkeit nicht gut fand, war dass er von den verletzten Soldaten sprach. An diese wird auch gedacht, ganz sicher...aber in den ersten Reihen saßen die Partner und engsten Angehörigen der Verstorbenen und die werden sich wohl insgeheim lieber einen schwer verletzten Partner/Angehörigen gewünscht haben, als einen Toten. Ich fand das unpassend, aber es ist logisch, dass ein Politiker immer auch was politisches meint mitteilen zu müssen, leider.

Was mich auch stört, das weiß ich aber aus einem anderen Bericht einer Betroffenen Ehefrau, die bei dem Busattentat in AFG ihren Mann verlor, ist dass diese Angehörigen sehr in den hintergrund gedrängt werden. Das sieht man im Fernsehen wo die reine Zeremonie gezeigt wird ja nicht.
 
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

hallo, forianer!

ohne jetzt trauerbekundungen zu verhöhnen oder sie als nutzlos hinzustellen, meine ich doch, dass jede noch so starke gfühlsäußerung von sogenannten kriegstreibern wie herrn jung auch etwas sarkastisch wirkt. da wird geredet vom fallen für deutschland und afghanistan, von extrem schwierigen aufträgen am hindukusch (was sie ja auch sind!) und im gleichen atemzug wird gesagt, dass noch mehr soldaten dort hin sollen, so geschehen in bezug auf den tornadoeinsatz, der sicherlich keine aufbauhilfe leistet!

darüber sollte man auch gerade als trauernde mal nachdenken. mich wundert sowieso, dass es gar keine so starke ablehnungshaltung der soldatenangehörigen über diesen einsatz gibt. wenn ich da an die USA denke, geht das dort in ganz andere dimensionen, sicherlich auch weil es viel mehr opfer gibt!
 
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Da ich das Gefühl habe, von den Medien praktisch gar nicht ordentlich über Afghhanistan informiert zu werden, habe ich mich selbst mal auf die Suche nach Informationen begeben und möchte euch meine Quellen nicht vorenthalten:
 
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Ich wußte garnicht, dass in einem Krieg auch die Guten sterben? *grübel*
Das hätte man mir früher sagen müssen. Ich hielt Krieg für einen chirurgischen Eingriff, der das Böse gezielt entfernt? Noch ein zwei Eingriffe und alles wird gut, war meine Philosophie, soll die etwa falsch sein?

Gib einem jungen Menschen so viel Geld, wie er im „normalen Leben“ nicht verdienen kann, nenne es Aufwandsentschädigung und er wird für dich sterben. Böse Menschen nannten das früher „verführen“.

Kein Krieg existiert ohne die sogenannten Freiwilligen, liebe Salem. Wie frei sie sind, das überlasse ich deinem Horizont. Auch die Guten können junge Menschen verführen, dafür gibt es die Psychologie, bei den bösen heißt es Religion. Und die dümmste Propaganda fällt auf fruchtbaren Boden, wie man sieht. Auch heute noch...man muss die Lüge nur oft genug wiederholen, dann wird sie zur Wahrheit (bereits zu finden bei Adolf H.´s Hauptwerk) Wer hier beschmutzt wird, das ist eine Frage des Horizontes, dass es die Wahrheit ist, sollte selbst einem Mitteleuropäer erkennbar sein. Der Freiwillige denkt, er handele frei. Vielleicht handelt er frei von seinem Willen.

Es gibt immernoch den imaginären Zwang, der „es“ rechtfertigt. Man kann sich nicht raushalten, heißt es von den Schafen. Ob Markenschuhe, Ehe, oder Bomben. Das ist die Grenze. Deine Grenze. Die man nicht Bewusstseinsgrenze nennen darf, man nennt sie Realismus. Man nennt sie Politik. Ich nenne sie Dummheit. Nicht, weil ich es besser weiß, aber weil ich etwas sehe.

Dass die Menschen dankbar sind, wenn ich ihr Land bombardiere und danach besetze, glaube ich gern, denn geheiligt werde dein Name...und mein Reich komme. Und es werde groß.

Ein Märchen erzählt man dem Kind, wenn es einschlafen soll...
...und dem Erwachsenen, damit er nicht aufwacht.

Bernd
 
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Es gibt immernoch den imaginären Zwang, der „es“ rechtfertigt. Man kann sich nicht raushalten, heißt es von den Schafen. Ob Markenschuhe, Ehe, oder Bomben. Das ist die Grenze. Deine Grenze. Die man nicht Bewusstseinsgrenze nennen darf, man nennt sie Realismus. Man nennt sie Politik. Ich nenne sie Dummheit. Nicht, weil ich es besser weiß, aber weil ich etwas sehe.

Dann musst du auch gesehen haben, was in Afghanistan so abgegangen ist. Dass dort mindestens 50 % der Bevölkerung - die Frauen - vollkommen rechtlos waren und massiv unterdrückt und misshandelt wurden durch fanatisierte Taliban (nicht dass die vorher an der Macht gewesenen Mujaheddin oder die zwischendurch kurzzeitig herrschenden Marodeure der Nordallianz besser gewesen wären).
Insofern war das militärische Eingreifen zumindest als Chance für die unterdrückte Mehrheit der Bevölkerung zu begreifen.
Leider wurde das Ziel nicht erreicht, diese fanatisierten Verbrecherbanden sind wie die Kakerlaken: sie lassen sich einfach nicht ausrotten.

Anders sieht der Krieg gegen den Irak aus: hier wurde das (neben Israel) einzige säkuläre Land des nahen und mittleren Ostens - in welchem Frauen weitestgehend gleichberechtigt waren - unter fadenscheinigen Gründen plattgemacht, so dass als Konsequenz nun auch hier der Islamismus tobt mit all seinen Unterdrückungsmechanismen.
Welch ein Rückschritt für die weltweite Befreiung der Frauen !
 
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Welch ein Rückschritt für die weltweite Befreiung der Frauen !

Die letzte Folge der Polit-Soap „Christiansen“
Hans Zippert
von Hans Zippert, Kolumnist
26.06.2007 - 17.46 Uhr


Die letzte Folge einer Kochsendung, in der nie gekocht wurde. Sabine Christiansen beendet am letzten Sonntag ihren Polit-Talk und geht damit in die Fernsehgeschichte ein.

Am vergangenen Sonntag lief die letzte Folge der Polit-Soap „Christiansen“. Ähnlich wie bei der Produktion „Das perfektes Promi-Dinner“ hatte Sabine Christiansen jahrelang jede Woche verschiedene Prominente eingeladen. Der Clou der Sendung: Es gab nie etwas zu essen, da sich Christiansen standhaft weigerte zu kochen. Man versuchte, die peinliche Zeit mit Reden zu überbrücken, aber das wirkte immer reichlich verkrampft. Am Ende schien jeder froh, dass die Sendung endlich vorbei war und man ins nächste Restaurant flüchten konnte. Obwohl auch er über die wahren Umstände Bescheid wusste, kam Guido Westerwelle 31 Mal in die Sendung von Sabine Christiansen. Hoffte er nach der ersten Enttäuschung tatsächlich 30 Mal, dass es diesmal aber etwas zu essen geben werde? Oder nutzte er den Aufenthalt bei Sabine Christiansen, um abzunehmen? Auf jeden Fall hat Sabine Christiansen Fernsehgeschichte geschrieben mit der ersten Kochsendung, in der nie gekocht wurde. Aber wie geht es mit ihr weiter? Hat die ARD für psychologischen Beistand gesorgt? Sabine Christiansen muss sich ja schrecklich fühlen, wenn nächsten Sonntag keine Gäste mehr kommen und sie noch immer nichts zu essen hat.
 
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AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

hallo, hegelxx!

nun in einer politikredesendung sollte eigentlich geredet werden, grundsätzlich bin ich sehr an solchen formaten interessiert, wo fachleute(!) sitzen und ein problem von allen seiten beleuchten. das ist aber der punkt, der mir bei SC auch nicht richtig gefallen hatte. es war mehr ein defilieren von polit-prominenten, die nur ihre eigene linie publkumswirksam verkaufen wollten. da schau ich mir viel lieber die berliner runde auf PHOENIX an, wo hauptsächlich fachleute sitzen von allen seiten, mit vereinzelten politikern, die den aspekt des politisch machbaren mit einbringen. ich hab mal gezählt: in vier sendungen waren von max. 16 gästen 9 professoren, 3 von problemnahen organisationen und 2 politiker. die restlichen waren unpromovierte experten.
 
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