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Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Kann der Krieg in Afghanistan noch gewonnen werden?


  • Umfrageteilnehmer
    12
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Die Truppen sollten in Afghanistan verbleiben, um des Schutzes der Zivilbevölkerung (und hier meine ich vor allem Frauen und Kinder).
Gerade habe ich ein Post gelesen, welches ich auszugsweise hier einstelle, von einer Userin mit nick "Ex-SoldatinundSoldatenehefrau ".
Ich denke, sie weiss, worüber sie spricht.

Zitat:
Ich frage mich ob die ganzen privaten Couch-Politiker eigentlich wissen, was die Anwesenheit von uns vor Ort für die Einheimischen bedeutet? Denn auch diese sind Opfer des Terrors. Wisst ihr alle, ihr ach so gebildeten Pseudo-Politiker, wie viele (schwerst)verletzte Einheimische jeden Tag ins Camp Warehouse (Kabul) gebracht werden und dort von uns und auch den anderen Nato-Mitgliedern ärztlich versorgt werden?
Diese Menschen, Mütter, Kinder, Männer würden sonst jämmerlich verrecken für ein System hinter dem sie gar nicht stehen, gegen das sie sich aber nicht wehren können. Wisst ihr das? Nein? Ich kann euch aus eigener Erfahrung sagen, es sind genug!
Und es sind Menschen die ein Recht auf Hilfe haben!
Menschen mit halb abgerissenen Gliedmaßen, zerfetzt von den vielen kleinen Bömbchen die jeden Tag immer wieder hochgehen und die in den deutschen Medien keine Rolle mehr spielen, weil sie keinen unserer Landsmänner betreffen und auch weil sie wegen ihrer Häufigkeit zur traurigen Normalität in diesem Land geworden sind. Und jetzt komme mir noch einer und beschwere sich über unsere Waffen, die lediglich der eigenen Verteidigung bzw. der Verteidigung hilfsbedürftiger (Einheimischer) dienen. Ihr unterstützt damit indirekt Korruption, Drogenhandel, Terror.
................................
Stimmt, es ist unser Job zu helfen und es macht uns zu wirklichen Menschen, dass wir in der Not da sind und nicht nur selektive Hilfe leisten. Wir sind keine Killermaschinen, wir sind Menschen mit einem schwierigen Job, wir beklagen uns auch nicht, aber Vorwürfe und Gemeinheiten müssen wir uns von solchen Leuten nicht bieten lassen.
................................
Und noch was zu den (Pseudo)-Pazifisten:
Wenn ihr wirklich so an Lösungen interessiert seid, dann los, in der Trall sind immer ein paar Plätze frei. Schaut mal wie weit ihr Waffenlos kommt und ob ihr mehr erreicht.

Zitat Ende

Es darf nicht sein, dass ein Land und seine Bewohner marodierenden Schwerverbrechern überlassen wird.
 
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AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

scilla schrieb:
die Satire von THORSTEN trifft den Nagel nicht auf den Kopf
Wie auch. Auf den Kopf zu zielen, gilt als unsportlich - das will ich mir ungerne nachsagen lassen.

2) innerhalb des Islam gibt es solche und solche
die falschen 'Solchen' werden verlieren,
wenn die anderen 'Solchen' ihre Kultur in die Gegenwart transformiert haben
und die "Gegenwart" sieht dann wie aus? Scilla-Town oder Las Vegas? Oder doch lieber Abu-Dhabi?

das können letztere aber nur, wenn es keine Anschläge gibt
(die Anschläge gelten den Besatzern)
Besatzer? Ich hör wohl nicht recht. Ach so, ich hatte fast vergessen, bei all der Vernunft, daß ich hier mit jemandem rede, der jeden weltpolitischen Konflikt auf völkisch-nationale Konflikte runterbringt. Der so besatzungsversessen ist, daß ihm entgeht, daß manches Volk sich erst seit 1926 so nennt. Aber "Volk"ist ein heiliges Wort, bedeutet "Territorialanspruch" und ist damit unmittelbar in eins zu setzen. Nicht, Scilla?

Egal, scilla geht ja doch irgendwie davon aus, daß die da hinten zur Besinnung kommen, und stellt sich unter Besinnung soviel vor, wie scilla und Thorsten seit an seit jahrelang gute Nachbarschaft pflegen würden. Da nichts gegen. Für den guten Willen wird er sogar infam, oder, nein, blind:

scilla schrieb:
würden sich die Anschläge gegen die eigene Bevölkerung richten,
würde es zu einem Selbstheilungsprozess kommen
(die militanten Muslimen würden dann als Terroristen und nicht als Freiheitskämpfer angesehen)
Die Anschläge richten sich durchaus gegen die "Eigene Bevölkerung", oder werden neuerdings in muslimischen Ländern Minderheiten durch Minderheiten schon annektiert? Würde mich auch nicht sehr überraschen, wenn in den Wüsten gar kein Begriff von "Eigener Bevölkerung" entstand, der nicht mit "Familie, Clan, Sippe" übersetzbar wäre. Wer nicht dazugehört, wird geduldet oder getötet.

...aber wenn Du, scilla, mal irgendwas von dem, was Menschen einander da antun, ernstnehmen würdest als deren Angelegenheit, für die sie auch geradezustehen haben (wir sprechen über Massenmorde!), anstatt ihnen als "Besatzten" von Stirn bis Arsch die Verantwortung für ihr Handeln abzureden;

ja, was wäre dann.

Bisher weißt Du's nur besser und steckst ja nicht selbst drin. Soweit ich weiß.
 
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AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Culatello, von wo ist denn das Zitat?
Ich finde es hier in dem Threads nirgends...
Wüßte auch außer mir keine andere Frau die mal mit der BW zu tun gehabt hat unter uns Usern hier...und ich bin dankbar heute, dass mir pers. das alles erspart geblieben ist...Wahnsinn.
Aber ich kann sie gut verstehen, ich denke den meisten Partnern von Soldaten bzw. aktiven Soldaten geht es ähnlich wie sie es beschreibt!
 
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

In unserem Forum für Soldatenangehörige sind das übrigens die gleichen Ansichten.
Die weitläufige Meinung dort -und auch die meine- ist, dass Ahnungslose alles ohne Hand und Fuß verurteilen, aber wenns brennt sich alles um sie drehen soll.
Wenn ihr mir sagt, wer der Verfasser war, dann würde ich gerne den Text in dieses Forum kopieren.
 
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Culatello, von wo ist denn das Zitat?
Ich finde es hier in dem Threads nirgends...
Wüßte auch außer mir keine andere Frau die mal mit der BW zu tun gehabt hat unter uns Usern hier...und ich bin dankbar heute, dass mir pers. das alles erspart geblieben ist...Wahnsinn.
Aber ich kann sie gut verstehen, ich denke den meisten Partnern von Soldaten bzw. aktiven Soldaten geht es ähnlich wie sie es beschreibt!

Das Zitat ist aus den Kommentaren zum Welt-Artikel "Drei deutsche Soldaten in Afghanistan getötet"
siehe http://www.welt.de/politik/article8...tan_getoetet.html?page=1#article_readcomments

Es wäre schön, wenn du das Forum für Soldatenangehörige mal verlinken würdest, die Meinungen interessieren mich.
 
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Achso...ich hatte ja nicht alle gelesen und auch bei Seite 1 angefangen...:reden:
Ich dachte erst du hättest jemanden von hier zitiert.
Ist ja noch einiges an Kommentaren dazu gekommen.
Bitte, wenn du zitierst, dann etwas genauer, besonders wenn es sich um Texte von außerhalb handelt.
Danke!
Das Angehörigen-Forum möchte ich nicht verlinken. Wir haben dort sehr viele private Dinge und den jeweiligen Einsatz betreffende Problematiken offen und es dann so zu verlinken wär nicht so gut.
Es darf zwar jeder rein, aber es so öffentlich zu posten...hmm lieber nicht.
Ich schicke dir den Link per PN ok?

Edit: Culatello, Post ist da ;-)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Ich gehe davon aus, dass Auslandseinsätze auf freiwilliger Basis des Soldaten erfolgen. Kannst du das bestätigen, Salem ?
Wäre es nämlich nicht so, würden also junge Leute zwangsverpflichtet, müsste ich meine Meinung bezüglich des Einsatzes revidieren.
 
AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

Hi C.,

es ist ein wenig schwierig.
Also die Wehrpflichtigen die gehen nicht in den Einsatz, sondern werden nur für 9 Monate zum Dienst "gezwungen". Sie können aber danach als freiwillig länger Dienender (FWD-ler), freiwillig in den Einsatz gehen.
Auch ehemalige Zeitsoldaten -die Reservisten- können freiwillig teilnehmen. Sie bekommen aber keine kommandierung, alles ist rein auf freiwilliger Basis.

Ein Berufs- oder Zeitsoldat bekommt eine dienstliche Anweisung zum Einsatz, schriftliche und mündliche Kommandierung nennt sich das und ist im Prinzip ein Befehl (zivil: Arbeitsauftrag) zur vorgesehenen Ausführung.

Er könnte unter gewissen Umständen diese Kommandierung in den Einsatz zu gehen umgehen bzw. rückgängig machen, z.B. durch private Probleme (Scheidung etc.) denn ein Soldat muss voll belastbar sein nicht nur physisch sondern auch psychisch.

Aber wenn man bedenkt, dass man freiwillig überhaupt den Job macht und Zeit-bzw. Berufssoldat wird, dann geht man quasi auch freiwillig in den Einsatz. Man wird ja über alles informiert und kann jederzeit seinen Soldatenstatus aufgeben, auch der Berufssoldat kann kündigen, wenn es da auch komplizierter wird.

Im Einsatz selbst, können die Soldaten ebenfalls bei zu massiver -vorwiegend psychischer- Belastung abbrechen und heim fliegen sobald ein Nachfolger organisiert ist.

Dauerhaftes Ablehnen von Einsätzen ist jedoch kaum bis gar nicht möglich. Da wird dann überlegt ob der Soldat weiter Soldat sein kann.

Kann man das so verstehen?
Es gibt zwar Zwang, aber nachdem man immer weiß worauf man sich einlässt -und vorher informiert wird über die Wahrscheinlichkeit an Einsätzen teil zu nehmen- ist es so wie anderen Jobs auch. Ein Arzt verpflichtet sich ja auch alles zu tun um Leben zu retten und ist "gezwungen" zu operieren und Soldat sein ist eben auch eine Verpflichtung.

Viele Grüße
Sal
 
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AW: Sabine Christiansen oder Wie zerstört man die Welt

hallo, forianer!

hier sind ja einige sehr unterschiedliche meinungen zusammengekommen, was ich sehr begrüße:ola: . nun will ich noch mal meinen standpunkt deutlich machen:

dem argument, dass man dort unten den menschen helfen wolle, kann ebenfalls einige entgegenstellen. so muss man eigentlich heute mal kritisch beleuchten, wie viele morde es pro jahr vor 2001 und nach 2001 in afghanistan gegeben hat. ein weiteres indiz, ob man den menschen da unten geholfen hat, findet man bei der betrachtung der wohn-und arbeitsverhältnisse der afghanen. können sich die menschen dort mehr von ihrem einkommen leisten (falls sie eines haben) als unter den taliban?
und letztendlich die wichtigste frage: wie viel prozent der einwohner befürworten die ISAF und die OEF (hier muss man unterscheiden, da vor allem die militär. aktionen der OEF bei den einwohnern hass erzeugt!)?

da ich keine von den drei statistiken besitze, will ich noch nicht einmal behaupten, dass unsere hilfe dort unter dem strich nutzlos ist. vielleicht habt ihr dazu material? aber meine wahrnehmung sagt mir, dass sie es am ende doch ist.
zu salems einwand, dass es egal ist, ob nun eine minorität oder die mehrzahl der leute diese hilfe begrüßen, meine ich, dass es doch eine rolle spielt!
wie viele menschen in entwicklungsländern, wie viele menschen bei uns zuhause begrüßen hilfe vom deutschen staat, nur bekommen sie sie nicht (zum teil auch gerechtfertigt!)? sobald die zustimmung für einen deut. einsatz dort unter den afghanen unter eine bestimmte marke fällt (z.b. 33%), würde ich mich schleunigst daran machen, die truppen abzuziehen.
dann zählt für mich das recht auf selbstbestimmung mehr als das recht der eigentlich moralisch vernünftigsten entscheidung!
 
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