Religion und Naturwissenschaft

[Muzmuz]

AW: Religion und Naturwissenschaft

Das ist verständlich. Du kannst dir nur das Vorstellen woran du glaubst.

hallo,

ich würde das eher umgekehrt meinen
man kann nur etwas glauben, was man sich (zumindest im ansatz) vorstellen kann

ich kann mir vorstellen, wie ich wie ein vogel fliege
aber ich glaube weder, dass ich es kann, noch dass ich es jemals werde
das widerspricht deiner aussage

lg,
Muzmuz

 

[Claus]

AW: Religion und Naturwissenschaft

Claus,
Was ist wahrscheinlicher das etwas aus dem Nichts entstanden ist oder das etwas schon immer existierte?

ich denke: letzteres

und ein Schöpfer, ob er nun organisch oder anorganisch, oder gar nicht materiell ist, ist nicht notwendig für eine Erklärung des Seienden

meint Claus

 

[fusselhirn]

AW: Religion und Naturwissenschaft

man kann nur etwas glauben, was man sich (zumindest im ansatz) vorstellen kann

ok! Haste recht.

und ein Schöpfer, ob er nun organisch oder anorganisch, oder gar nicht materiell ist, ist nicht notwendig für eine Erklärung des Seienden

Für mich in meinem Weltbild schon. In deinem natürlich nicht. Mein Weltbild basiert auf diesem Axiom. Ich habe mich bewusst dafür entschieden. Jetzt bin ich glücklich damit und habe erreicht was ich wollte. Sei du glücklich mit deinem.

 

[Muzmuz]

AW: Religion und Naturwissenschaft

ich denke: letzteres

und ein Schöpfer, ob er nun organisch oder anorganisch, oder gar nicht materiell ist, ist nicht notwendig für eine Erklärung des Seienden

meint Claus

ja, das ist das, was die wissenschaft auch zeigt, weil es sich ergibt
sie sagt nicht, "es gibt einen schöpfer" oder "es gibt keinen schöpfer", sondern lediglich: "es geht auch ohne"

alles darüber hinaus sind wünsche, befürchtungen oder annahmen, die möglicherweise antworten, aber keine erkenntnis bringen

lg,
Muzmuz

 

[fusselhirn]

AW: Religion und Naturwissenschaft

Kann man als wissenschaftsorientierter Mensch an eine Gottheit glauben?

sie sagt nicht, "es gibt einen schöpfer" oder "es gibt keinen schöpfer", sondern lediglich: "es geht auch ohne"

Das ist doch ein klares JA, von der Wissenschaftsfront ()

 

[Claus]

AW: Religion und Naturwissenschaft

Das ist doch ein klares JA, von der Wissenschaftsfront ()

naja,
die "Wissenschaftsfront" sagt ja auch, daß sie die Meinung nicht widerlegen kann,
"der Gott Quizzlipochtli aus der 25. Raumdimension,
der den Urknall gemacht hat, wird es bald wieder knallen lassen,
und dann verschwindet der ganze Zauber, den wir "unser Dasein", "unser Bewußtsein", "unseren Glauben" nennen, ins Nirwana.

Diese Ansicht ist zwar ungewohnt zu hören, unterscheidet sich aber qualitativ nicht von anderen Schöpfungsmythen.

meint Claus

 

[zwetsche]

AW: Religion und Naturwissenschaft

Lassen sich Religion und Naturwissenschaft unter einen Hut bringen?

Kann man als religiöser Mensch der Wissenschaft glauben, ohne dass der Glaube an Gott auf der Strecke bleibt?

Oder mehr noch:
Kann man als wissenschaftsorientierter Mensch an eine Gottheit glauben?

Was denkt ihr?

Sunnyboy

Lieber Sunnyboy,

ich meine, nichts einfacher als das. Egal wie man zur Religion steht, entzieht sich die Frage nach Gott immer jeglicher Logik und daran wird sich voraussichtlich auch niemals etwas ändern. Gerade mangels logischer Nachprüfbarkeit tritt Glauben prinzipiell gar nicht in Widerspruch zu den Naturwissenschaften. Ergo ist Glauben immer daneben möglich.

Eine andere Frage ist natürlich, ob nicht der Glaube immer mehr auf der Flucht vor den Naturwissenschaften ist. Grotesk wird es daher beizeiten zumindest, wenn sich die Disziplinen vermengen. Das Parade-Beispiel ist natürlich Darwin und demgegenüber fundamentalistische Strömungen. Als auch nur ansatzweise aufgeklärter Mensch wirken die Versuche beispielsweise der Kreationisten oder Vertreter des "intelligent" design einfach nur abstrus.
Beängstigend wird es gar, wenn man sich vergegenwärtigt, welche Macht derlei Strömungen z.B. in den USA ausüben.

Dabei wäre das "Problem" ganz einfach zu lösen, nämlich durch eine Abkehr vom Fundamentalismus.

Andererseits macht das Beispiel der Evolutionstheorie auch folgendes deutlich:
Nämlich dass dem "Wunder der Schöpfung" zumindest in seiner Entwicklung der Boden entzogen wurde. Nicht nur, daß der Mensch, die Krone der Schöpfung und der Affe gemeinsame Vorfahren haben: Nein, viel schlimmer, auch durch Zufall entsteht Ordnung. Das geht zweifelsohne ans Eingemachte.

Trotzdem, jenseits des Fundamentalismus lassen sich Glauben und Naturwissenschaft gut miteinander vereinbaren. Freilich muß die Grundentscheidung jeder für sich selbst treffen.

Viele Grüße
Zwetsche

 

[zwetsche]

AW: Religion und Naturwissenschaft

Schade eigentlich, daß das Thema so versickert ist. Woran liegts`s? Ist es vielleicht zu abgenudelt, zu oft diskuitert worden?

An der fehlenden Aktualität kann es jedenfalls nicht liegen, wie mir aufgefallen ist, als ich mich - was auch immer mich dazu getrieben hat - auf die Seite jesus.de verirrt habe. Dort wurde eine Sendereihe von Arte angekündigt, die sich demnächst mit christlichen Fundamentalismus beschäftigt. Während der Bericht auf der Website selbst eigentlich recht sachlich und neutral ist, geben mir die dortigen Kommentare/Leserbriefe wirklich zu denken . Vielleicht geht es dem ein oder anderen von Euch ähnlich.

Gruß
Zwetsche

 

[fusselhirn]

AW: Religion und Naturwissenschaft

Hallo zwetsche,

Was glaubst du:

Warum gibt es Leben?
Es gibt keinen logischen bzw. naturwissenschaftlichen Grund, oder?

Wer oder was ist die Ursache für die spezifischen Regeln, welche die Naturwissenschaften erfoscht und festhält?
Zufall?

Nein, viel schlimmer, auch durch Zufall entsteht Ordnung

Was ist für dich hier "Zufall"?



fussel

 

[zwetsche]

AW: Religion und Naturwissenschaft

Hallo Fusselhirn,

nett, daß Du reagierst. Zu Deiner Frage muß ich vorausschicken, daß ich kein Biologe bin. Da gibt es weit fähigere Streiter für die Evolutionstheorie (z.B. Neukamm, siehe dessen Website).

Soviel meine ich aber begriffen zu haben. Veränderungen entstehen durch zufällige Mutationen, die wiederum besonders nützlich sind in der jeweiligen ökologischen Umgebung. Die Träger dieser Erbanlagen können, da sie besser angepaßt sind, ihre Gene weiter vererben und so entwickeln sich -freilich über horrende Zeiträume neue Spezies. Dadurch entwickelt sich die - scheinbare - Ordnung, die Artenvielfalt wie wir sie kennen.

Soviel vorerst, ich habe den leisen Verdacht, daß Du darauf jetzt erst einmal reagieren wirst.


Viele liebe Grüße
Zwetsche