AW: Nichts bleibt ohne Folgen
Bezüglich eines "IQ" aber auch der Intelligenz, die mit solchen Tests "gemessen" wird, gibt es einige Irrtümer aufzuklären.
Dieses Intelligenzmaß skaliert nicht mit der maximalen Schwierigkeit einer noch lösbaren Aufgabe, sondern vielmehr mit der "Leichtigkeit", mit der eine bestimmte Aufgabe gelöst werden kann.
Analog bei Sportlern wäre es nicht die minimale Zeit, in der er einen Kilometer laufen könnte, sondern mit welcher "Leichtigkeit" er einen Kilometer in einer bestimmten Zeit (z.B. 5 Minuten) laufen könnte.
Der IQ selbst ist, wie der Name schon sagt, ein Quotient. Dabei steht das "Intellektuelle Vermögen" im Zähler, das Lebensalter im Nenner. Das heißt, das gleiche intellektuelle Vermögen bei zwei verschieden alten Menschen ergibt zwei verschiedene IQs.
Weiters, eine allgemeine "Verblödung" wie auch eine allgemeine "Erleuchtung" schlägt sich in einem IQ nicht nieder. Der Zahlenwert des IQs ist eine rein statistische Größe und ergibt sich rein aus einer willkürlichen Normierung.
Das heißt, der durchschnittliche IQ der Gruppe, auf die sich die Normierung bezieht, ist (bei den gängigen Skalensystemen) immer 100.
Hat jemand einen IQ von, sagen wir 130, dann bedeutet das nicht, jener sei um 30% intelligenter. Nicht einmal, dass er um irgeneinen bestimmten Betrag oder Prozentsatz intelligenter ist. (30°C sind auch nicht 50% wärmer als 20°C
) Der IQ-Wert bedsagt lediglich aus, dass zu erwarten ist, dass ein bestimmter Anteil der Normgruppe intelligenter bzw weniger intelligent ist als jener.
Die Messmethode an sich ist ebenso zu hinterfragen. Wie bei anderen Tests ist das Ergebnis auch davon abhängig, was bzw wie geprüft wird. Als analoges Beispiel kann man übliche Autotests nehmen. Je nachdem, welche Kategorien man testet und auch wie man sie gewichtet, kann ein Auto mal besser, mal schlechter abschneiden. Bei den meisten gängigen Tests würde jeder Golf jeden Ferrari schlagen. Ist der Golf dadurch das "bessere" Auto ? Ansichtssache.
Aus ähnlichem Grunde schneiden Frauen bei den Tests besser ab als Männer. Daraus eine objektiv höhere Intelligenz zu folgern, wäre aber ein Trugschluss. Oder Definitionssache.
lg,
Muzmuz