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Menschenskinder!

AW: Menschenskinder!

@ joan,
ich denke ich verstehe deinen ansatz (z.b.: kein vorteil für den "nicht-seienden"...)
das problem ist ja nur, dass so mancher "seiender" in seinem augenblicklichen "sein" keinen vorteil erkennen kann und daher einen sinn für sein "sein" sucht. ihm dann zu sagen, wenn du nicht wärst, dann würdest du nicht wissen, dass es dir beschissen geht, und könntest daher diese tolle erfahrung nicht machen, ist leider kein trost.

Das stimmt schon.
Es hängt wohl mit dem Missverständis über das Leben an sich zusammen.
Es gibt Menschen, besonders in unserer "Spaßgesellschaft", um mal bei diesem Term zu bleiben, die( besonders bei anstehenden Problemen) meinen, es gäbe eine Alternative.

Eine Gesellschaft, die behauptet, der Wert des Lebens würde daran zu messen sein, ob man glücklich ist oder leidet (beides kann man nicht andauernd sondern immer nur eine Zeitlang) lädt viele Menschen zu Unzufriedenheit geradezu ein. Ist man nicht dauernd durch und durch glücklich und zufrieden hat das Leben keine Wert.

Das Dumme ist nur, es gibt keine Alternative.
 
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nochmal zur sinnfrage

Eine Gesellschaft, die behauptet, der Wert des Lebens würde daran zu messen sein, ob man glücklich ist oder leidet (beides kann man nicht andauernd sondern immer nur eine Zeitlang) lädt viele Menschen zu Unzufriedenheit geradezu ein. Ist man nicht dauernd durch und durch glücklich und zufrieden hat das Leben keine Wert.

Das Dumme ist nur, es gibt keine Alternative.
hallo joan,

wodurch der einzelne mensch aufgefordert wird, sich gedanken über den sinn seines lebens zu machen, ist mMn unwichtig.
auch im falle der unbefriedigung durch die "spaßgesellschaft".
wesentlich ist nur, dass sich der mensch aufmacht auf seinen weg zur bewusstwerdung.

und das ist auch die ALTERNATIVE.

durch das stellen der sinnfrage ergibt sie sich von selbst.
nur der weg hindurch, der muss noch gegangen werden.
 
AW: nochmal zur sinnfrage

hallo joan,

wodurch der einzelne mensch aufgefordert wird, sich gedanken über den sinn seines lebens zu machen, ist mMn unwichtig.
auch im falle der unbefriedigung durch die "spaßgesellschaft".
wesentlich ist nur, dass sich der mensch aufmacht auf seinen weg zur bewusstwerdung.

und das ist auch die ALTERNATIVE.

durch das stellen der sinnfrage ergibt sie sich von selbst.
nur der weg hindurch, der muss noch gegangen werden.

Es ist eine Alternative zum Unglücklichsein, zum Unzufriedensein, aber nicht zum Leben.

Zum Leben gibt es keine Alternative.
 
AW: nochmal zur sinnfrage

Es ist eine Alternative zum Unglücklichsein, zum Unzufriedensein, aber nicht zum Leben.

Zum Leben gibt es keine Alternative.
ja joan, da hast du wohl recht. ;)

aber auch nur deshalb, weil leben ALLES ist....auch der tod. sterben ist eine handlung des lebens und töten (auch sich selbst) auch.
für den unglücklichen erscheint der tod schon eine alternative zu sein....und als handlung (gegen das eigene leben) gesehen, ist sie das auch.
dennoch ist und bleibt ALLES das leben, indem alles leben ist - so oder so.
jedoch nur aus einer höheren warte gesehen.

diese höhere warte erreichen zu können, darum geht es dann in so einem fall von unglücklichsein.

lg kathi
 
AW: Menschenskinder!

Wenn ihr mögt, kann ich hier das Buch „Ursprungsgeschichte des Bewußtseins“ empfehlen, ein alter Schinken. Erich Neumann leitet da her, wie sich das Bewußtsein in der Mythologie (griechisch, ägyptisch, „kleinasisch“, indisch usw.) anhand der Symbolik in Märchen, Aufzeichnungen und Sagen entwickelt haben könnte. Er setzt die Entstehung des Bewusstseins der Menschheit „im Großen“ in Analogie zum Entstehen des Bewusstseins im Kleinen... in einem einzelnen Menschen. Das was im Großen geschah (Bewußtssein der Menschheit), erfordert nach ihm in der persönlichen Entwicklung (Bewußtseinsentwicklung des einzelnen) die gleichen Stadien.

Das Buch ist allerdings mit so viel Quellen und Beispielen gefüllt und verwurstelt geschrieben, dass man zeitweise wie eine Kuh in das Buch stiert. C.G. Jungs Archetypen könnte man sinnvoller Weise vorher anschauen.

Aber nach wie vor muss man diesen Erklärungsversuch, auch nicht glauben, er ist lediglich interessant und ernüchternd.


@ Kathi.
Ich frag mich nur immer wieder, wie kann man sich das, was außerhalb des ICH-Bewußtseins ist, vorstellen. Ist das auch nur Bewusstsein? Außerhalb eines „sich selbst bewusstwerdenden“ kann doch nur etwas sein, was sich „im ganzen“ fühlt, zugehörig zu allem. Etwas, was da ist, aber sich nicht einzeln empfindet.

Ich hab es ein einziges mal gespürt, dass diese Grenze zwischen mir und der Welt verschwindet. Alle Bewegungen und Handlungen waren völlig klar. Ich hatte dann in meinem Garten herumgemurkst. Kein Zweifel, kein Plan, es war ziemlich still. Nach ein paar Stunden verschwand es. Es war nicht so, alsob man einen Schalter umlegt, es waren fließende Übergänge, nur unterschiedliche "Intensitäten" als sonst. Auch wenn der vergleich jetzt zum Schmunzeln führt, mag ich einfach mal dazu beschreiben, dass ich damals dachte, das gefühl liegt erstaunlich nahe an dem gefühl nach dem Sex mit seiner Liebsten. Komischerweise erinnerte mich das damals an das für mich völlig absurd klingende Geschwafel mancher Gurus, wenn sie sexuelle Energie "umwandeln" wollen. Einen Sinn kann ich dabei jedoch noch nicht erkennen. Ich vermute aber, auch das ist ein interessantes Experimentierfeld, wo man nur den eigenen Horizont mal versuchen kann, offen zu halten.
Was meint denn die Kathi. Diese Erfahrung. Soll es das schon sein?

Viele Grüße
Bernd
 
zur grenzenlosigkeit

hallo bernd,
dieses buch klingt superinteressant! das werde ich mir möglicherweise zulegen.

zu deiner frage:
ich erlebe das so ähnlich, wie du es auch beschrieben hast. ich "kathi" empfinde mich in verschiedenen "intensitäten" mit "allem, was ist" verbunden.
manchmal ist das so stark, dass ich richtig spüre, wie eine kraft und intensität in mir ist, die nicht allein "von mir" ist. in dieser stimmung fühle ich mich ganz stark verbunden mit allem und mich erfüllt eine große liebe. so ganz allgemein. eine liebe zu allem, was ist, gepaart mit vertrauen in das allganze plus kraft und empfindsamkeit.
klingt jetzt zwar pathetisch - aber es ist so.

doch in dieser intensität kann ich mich oder die energie nicht immer "halten". immer wieder werde ich aus dieser großen "energie" "rausgehaut".
das können dann ganz banale situationen sein, die mich ängstigen oder sonstwie beunruhigen. dann muss ich wieder dazuschauen, dass ich zu "meiner?" kraft komme....
dennoch ist es insgesamt so, dass ich mich schnell wieder fasse und dass meine negativen stimmungen in keiner weise die intesnität von früher annehmen können. zu sehr bin ich schon "im vertrauen" und fühle mich geborgen im großen ganzen.

insofern habe ich also auch eine ahnung von dem, was außerhalb des ICH-bewusstseins ist.
es bin zwar ich, doch irgendwie noch viel mehr: größer, weiter, liebender.....verbunden mit dem rest der welt - sozusagen.

du wirst mir recht geben, bernd, dass wenn man´s erlebt, es nicht so wirklich spektakulär ist....aber dennoch einfach wunderschön. wie in deinem wunderbar gewählten beispiel. *zwinker*

lg kathi :)
 
AW: Menschenskinder!

Huuuh. Dankeschön.

von Kathi:
fühle ich mich ganz stark verbunden mit allem und mich erfüllt eine große liebe. so ganz allgemein. eine liebe zu allem, was ist, gepaart mit vertrauen in das allganze plus kraft und empfindsamkeit.

*leise nickt *
Deshalb nenne ich Liebe etwas „sich ausdehnendes“.
Das was wir gemein hin Liebe nennen, sind die Beziehungen zu den Objekten, die man mit dieser ausdehnenden „Bewegung“ irgendwie erreicht. Menschen scheinen dabei nur ein Beispiel, es scheint alles geeignet. Bei Menschen ist wahrscheinlich die Wechselbeziehung das spannende.

doch in dieser intensität kann ich mich oder die energie nicht immer "halten". immer wieder werde ich aus dieser großen "energie" "rausgehaut".
das können dann ganz banale situationen sein, die mich ängstigen oder sonstwie beunruhigen.

Genau. Deshalb meine ich, ist die Angst etwas Gegenteiliges, sich abschottendes, etwas „sich zusammenziehendes“.

Interessant finde ich, dass das ICH-Bewusstsein, trotzdem da ist. Man könnte sich mit einer Art Willensanstrengung (ich weiß nicht was es genau ist) wieder zurück bringen, wenn man es denn mag.

Über das was du Energie nennst, bin ich mir nicht im Klaren. Ich lehne Esoterik ab. Aber es ist was da...und es ist nicht bedrohlich. Verstehen kann ich es nicht. Ob "es" wirklich von außen kommt, weiß ich nicht. Vielleicht ist das auch einfach das, was im Körper pulsiert, analog Wilhelm Reichs Entdeckungen. Vielleicht ist das Interessante auch darin zu finden, dass "innen" und "außen" nicht unterscheidbar sind. Das ist wirklich seltsam. Aber bevor ich hier weiter meine Glaubwürdigkeit zersetze, bin ich mal lieber still. :tuscheln:

du wirst mir recht geben, bernd, dass wenn man´s erlebt, es nicht so wirklich spektakulär ist

Ja. Genau so. Manche Menschen erwarten sicher viel mehr. Ich muss dir ganz ehrlich sagen, mich wundert nicht, dass du es genauso beschreibst. Aber ich freu mich gerade. Danke.

Bernd
 
AW: ich frage mich: WARUM

...

ja, so ist es, auf meinem weg.
und damit lebt sich´s für mich gut.

ich hoffe, dir, lieber persiphon(e), etwas inspiration für deinen weg sein zu dürfen. :zauberer2

Danke :blume1:

Deine Antwort übertrifft meine Erwartungen, besonders:

so sehe ich auch die starke einschränkung des „freien willens“.
dieser ist nämlich aus meiner sicht nur bedingt vorhanden. dafür aber die KREATIVITÄT umso mehr….und diese ist und war nie eine äußerung des freien willens sondern der inspiration.

Das ist ein ganz neuer Ansatz für mich. Eigentlich ist es ja absolut logisch, wurde mir aber noch nie so bewußt.

(Zurzeit ist für mich "meine" Kreativität und "meine" Kunst das wichtigste überhaupt. Und ich ahnte schon immer, daß die Inspiration dazu nicht von mir kommt. Manchmal, wenn mir ein Gedicht einfiel, ich es aufschrieb und einige Zeit später wieder las, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß ich so etwas Schönes geschrieben hatte.

Ich denke, daher rührt auch meine Liebe zu Mozart und Hesse etc., ihre Kunst ist zeitlos, göttlich. Und ich glaube, daß ich ähnlich wie sie beschaffen bin. Andere Menschen können das oft nicht verstehen und halten mich für egoistisch und megalomanisch, aber mittlerweile, weiß ich, "wie ich bin und was ich kann" und daß ich eigentlich nichts dafür kann, mein Ego steht mir nicht mehr im Wege, im Gegenteil, ich fühle mich teilweise befreit von ihm. Jetzt, auch dank Menschen wie dir, Kathi, bin ich froh und dankbar, so zu sein, wie ich bin und das zu haben, was ich habe.

Trotzdem kommen immer wieder mal Zweifel auf. Und dieser Spruch: "man muß die Dunkelheit kennen, um das Licht erfahren zu können" den kenne ich eigentlich auch aus eigener Erfahrung. Manchmal fühlte ich mich schon wie der letzte Dreck der Menschen und dann wieder als wäre ich König dieser Welt. Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt eben. Ich denke, das ist das Leben, zumindest ist es mein Leben.

Vielleicht verstehst du, was ich damit meine, oder kennst es sogar selber von deinem Erfahrungen. Auf jeden Fall ist es eine Erleichterung, dies geschrieben zu haben.)

Vielen Dank noch einmal!

:kuss1:

Und diese Gefühl, das Bernd beschrieben hat, glaube ich auch zu kennen. Ein paar mal, wenngleich nur für kurze Zeit, durfte ich das schon erleben. Es war so intensiv, so wirklich, zeitlos schön und überwältigend, daß ich vor Freude weinen mußte und glaubte, "alles schaffen zu können, unsterblich zu sein". Ich fühlte unendliche Dankbarkeit und innigste Liebe, für alles, was ist. Ich "sah" Gott, war eins mit ihm, aber eigentlich können Worte dieses Gefühl niemals auch nur annähernd beschreiben, ich werde es aber trotzdem weiterhin versuchen. :)
 
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AW: Menschenskinder!

wunderbar :blume1: darf ich auch sagen,

selten nur ist es mir zugänglich auch,

dann ist der freie Wille nur zum abschalten gut,
der ja Kraft seiner Übergriffigkeit sich das Heft wieder an sich reißt, mithilfe der Gedankenkontrolle und alles ist futsch,
aber nie mehr kann er das Erlebnis löschen.

Danke, ich freu mich so!
 
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