AW: Menschenskinder!
Ich hab es noch nie bereut, Kinder zu haben. Das Leben ist manchmal leicht und manchmal schwer. Die Welt selbst ist wie sie ist. Die Umstände sind manchmal schlimm, weil Menschen Dinge tun, die ihnen selbst und der Natur schaden. Aber es gibt auch andere, die dagegen etwas tun wollen, die sich selbst und die Welt lieben können. Das sehe ich an meinen Enkelkindern.
Manchmal leicht, manchmal schwer, meistens sehr anstrengend und aufreibend…
Die Welt ist nicht wie sie ist, sie ist was wir daraus machen und gemacht haben…
Es gibt sicher (schwindend wenige) Menschen, die ernsthaft etwas dagegen tun wollen, aber werde sie nicht auch irgendwann an den Punkt kommen, an dem sie merken müßen, dass jede Anstrengung nichts am Kernproblem ändert, dass jede Korrektur nur oberflächlich passiert?
Oder glaubt jemand wirklich, dass AI, Greenpeace und Co. wirklich etwas ändern können?!
Selbst wenn es ein egoistischer Entschluss gewesen wäre, diese Kinder in die Welt zu setzen, so hat sich doch viel mehr daraus entwickelt, als eine einsame Mutter sich vorstellen hätte können.
War es kein egoistischer Entschluß? Und was hat sich daraus Unverstellbares entwickelt?
Kinder sind auch ein Ausdruck der Hoffnung. Wenn wir nicht mehr an uns selbst glauben, dann geben wir den Glauben an das Leben überhaupt auf.
Dieses Thema habe ich mit meinem schwer depressiven Sohn voriges Jahr ausführlich diskutiert.
Das ist schön, das hätte ich mir auch gewünscht.
Was genau hast Du ihm gesagt? Und wie hast du dich gefühlt, als du merken mußtest, daß Dein Sohn schwer depressiv ist?
Es geht bei solchen Fragen, zu denen auch deine Kinderfrage zählt, letztendlich immer darum: Will/kann ich leben, oder will ich lieber tot sein? Oft lautet die Antwort: Ich will leben, aber ich weiß nicht, wie es es schaffen soll. In einer Situation wie dieser ist es klar, dass man dieses Leben nicht auch noch einem Kind zumuten will.
Da gebe ich dir Recht. Wenn man aber die Situationen kennt, in denen man lieber tot wäre, will man es da in Kauf nehmen, dass sein eigenes Kind diese Phasen eventuell auch durchleben muss, vielleicht noch viel intensiver und länger dauernd als bei einem selbst?
Da gibt es mMn viel mehr Zusammenhänge, die nicht nur mit der kaputten Welt und den armen Seelen zu tun haben.
Welche?
1. Meistens ging es ( zu meiner Zeit halt) gar nicht darum, ob wir Kinder wollten oder nicht. Die tiefe - auch sexuelle - Bindung an den Mann der Wahl ( die Frau der Wahl), die sehr oft gar keine des Gehirns, sondern der Hormone ist, erzeugt in den meisten jungen Menschen den WUNSCH, gemeinsam das Beste voneinader zu bewahren, zu verewigen, den Wunsch nach einem Kind.
Ich denke, daß ist auch heute noch so und war überhaupt immer schon der Fall. Aber das ist ja ein genauso egoistischer Wunsch?!
(Auch wenn natürlich unterschwellig durch Hormone und Triebe gesteuert, müsste sich doch der denkende Mensch darüber im Klaren sein können, warum er so und nicht anders denkt/fühlt/handelt)
Da gibt es aber für mich, die an den Trieb zum Leben, zum Leben Erzeugen, eine ganz andere Alternative --- alles zu tun, um die Verhältnisse zu ändern … Ganztagskinderbetreuungsplätze … kostenlosen Ganztagsschulmodellen … Die Liste ließe sich fortsetzen … Terrorismus/Islamismus … Atombombenherstellungs …
Mir ging es eigentlich gar nicht um diese Probleme, sondern eher um die Grundsatzfrage:
Das System macht „Selbstverwirklichung“ unmöglich?! (Medien, Mode, Reizüberflutung, materieller Überfluss, systematische Kontrolle und Entmündigung, Demokratie als Pseudodemokratie, Quantität statt Qualität, etc…)
Wir sind Teil der Evolution --- diese drängt uns, weitergebende Träger zu sein.
Sie drängt uns, aber wir könnten uns doch bewusst dagegen entscheiden.
Und Übrigens: Sollte Evolution nicht Fortschritt und Weiterentwicklung der Spezies bewirken?
Ich finde nicht das diese Welt kaputt ist.
Hast du so ein schlechtes Selbstwertgefühl? Deine Eltern sollen sich schlecht und schuldig fühlen, weil sich dich erschaffen haben?
Ich finde, sie ist kaputt:
Mutter Erde wird bis auf den letzten Blutstropfen ausgesaugt.
Geistig stagnieren wird (oder fallen gar zurück).
Genauso wie in der Kunst.
Der Stärkere gewinnt, nicht der Klügere.
Schneller, besser, mehr!
Egoismus statt Großzügigkeit und Menschlichkeit.
…endlos lange Liste…
Nach deinen Beiträge zu urteilen bist du doch ein liebenswerter Mensch und eine Bereicherung für diese Welt. Wenn es noch mehr von deiner Sorte geben würde, hätten wir bestimmt bald eine bessere Welt. Siehst du. Und deswegen möchte ich auch Kinder. Ich sehe doch an dir das es sich lohnt.
Das ist sehr nett, danke. Aber das ist genau der Punkt, denn du kannst mir glauben, ein Kind wie ich es war/bin, wünschst du dir sicher nicht (außer du liebst große Herausforderungen).
Denn das, was ich bis jetzt erlebt und gesehen habe, läßt mich leider Gottes annehmen, dass ich hier nicht glücklich werden kann.
Vielen Dank für Eure Antworten!
Erwarte hoffnungsvoll weitere!