• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Medienkritik zeigt Wirkung?

AW: Medienkritik zeigt Wirkung?

ok, verstanden.


das ist eine gute Frage, bzw. eine Aufgabe, die ich für schwer lösbar halte: Demokratiefähigkeit erlernbar machen. Ich befürchte, da können wir auch wieder den Stein der Weisen suchen, denn das wird wohl auch nichts werden. Die bereits vorhandenen Erfahrungen in Sachen Demokratie sind m.E. ernüchternd. Sie ist zwar wünschenswert und theoretisch denkbar, aber in der Praxis wohl immer zum Scheitern verurteilt. Wie wir immer und immer wieder beobachten können, genügen einige Wenige, um ganze viele Millionen starke Völker zu beherrschen. Und möge dieser Wille auch bei 99,9% nicht vorhanden sein, das restliche Promill würde ausreichen, den Rest auszutricksen und in die Abhängigkeit zu führen. Der Normalo will weder herrschen, noch kämpfen, macht aber alles, was die Notlagen, in die ihn die Herrschenden führen, alternativlos erscheinen lässt. So kämpfen heute viele überhaupt nicht von islamistisch-fundamentalem Gedankengut überzeugte Männer für die IS, weil sie keine andere Möglichkeit haben, ihre Familie zu ernähren. Vielen GIs der US-Army ergeht es nicht anders. Es ist also weniger eine Frage der Überzeugungen, als der Sachzwänge. Und die werden systematisch von den Strategen gegen uns eingesetzt. Eine menschenfreundliche Anarchie ist ebenso wahrscheinlich wie ein fröhlicher Krieg. Völlig unrealistisch. Leider.

Es geht halt alles nicht so schnell. Den meisten steckt noch die Herrscher-/Untertanen-Mentalität des Feudalismus in den Knochen. Irgendwann wird dann mal der Begriff "Obrigkeit" in Vergessenheit geraten sein und das Bedürfnis nach Führern , Lenkern und anderen Identifikationsfiguren nachlassen.
 
Werbung:
AW: Medienkritik zeigt Wirkung?

ok, verstanden.


das ist eine gute Frage, bzw. eine Aufgabe, die ich für schwer lösbar halte: Demokratiefähigkeit erlernbar machen. Ich befürchte, da können wir auch wieder den Stein der Weisen suchen, denn das wird wohl auch nichts werden. Die bereits vorhandenen Erfahrungen in Sachen Demokratie sind m.E. ernüchternd. Sie ist zwar wünschenswert und theoretisch denkbar, aber in der Praxis wohl immer zum Scheitern verurteilt. Wie wir immer und immer wieder beobachten können, genügen einige Wenige, um ganze viele Millionen starke Völker zu beherrschen. Und möge dieser Wille auch bei 99,9% nicht vorhanden sein, das restliche Promill würde ausreichen, den Rest auszutricksen und in die Abhängigkeit zu führen. Der Normalo will weder herrschen, noch kämpfen, macht aber alles, was die Notlagen, in die ihn die Herrschenden führen, alternativlos erscheinen lässt. So kämpfen heute viele überhaupt nicht von islamistisch-fundamentalem Gedankengut überzeugte Männer für die IS, weil sie keine andere Möglichkeit haben, ihre Familie zu ernähren. Vielen GIs der US-Army ergeht es nicht anders. Es ist also weniger eine Frage der Überzeugungen, als der Sachzwänge. Und die werden systematisch von den Strategen gegen uns eingesetzt. Eine menschenfreundliche Anarchie ist ebenso wahrscheinlich wie ein fröhlicher Krieg. Völlig unrealistisch. Leider.

Ja, die Politik ist kein geeigneter Kontext, um seine Entscheidungsfähigkeit zu entwickeln, von seinem Mitbestimmungsrecht Gebrauch zu machen und Erfahrungen zu sammeln, wie es auch bei Niederlagen befriedigend für sich selbst weiter gehen kann ohne den Kontext ganz zu verlassen. (Diese drei Eigenschaften bilden die Voraussetzung einer funktionierenden Demokraie, denke ich). Ein virtuelles Forum mit entsprechenden Freiheiten ist dagegen ein guter Übungsort - dabei bleibe ich. ;)
 
AW: Medienkritik zeigt Wirkung?

ja, durchaus, aber da fällt mir ein interessanter Aufsatz von Andreas Popp ein:http://www.wissensmanufaktur.net/besuch-im-deutschen-bundestag Jetzt kommt meine Frage: hältst du es für möglich, Demokratie per Wunschgedanken von unten zu erreichen? Ich sage: niemals. Demokratie wurde uns von oben gegeben und sukzessive wieder einkassiert - oder sie war von Anfang an nur ein Fake. Wenn die Administration der Macht es nicht will, hat sie keine Chance. Du kannst keine demokratische Enklave inerhalb einer Diktatur betreiben.
 
AW: Medienkritik zeigt Wirkung?

ja, durchaus, aber da fällt mir ein interessanter Aufsatz von Andreas Popp ein:http://www.wissensmanufaktur.net/besuch-im-deutschen-bundestag Jetzt kommt meine Frage: hältst du es für möglich, Demokratie per Wunschgedanken von unten zu erreichen? Ich sage: niemals. Demokratie wurde uns von oben gegeben und sukzessive wieder einkassiert - oder sie war von Anfang an nur ein Fake. Wenn die Administration der Macht es nicht will, hat sie keine Chance. Du kannst keine demokratische Enklave inerhalb einer Diktatur betreiben.

Nein, und ich bin auch gar kein Stratege oder Betreiber, ich halte es aber für sinnvoll, ansprechende Ideen wirklich auszuprobieren wo dies möglich ist, und auch wenn selbstverwaltete, basisdemokratische oder herrschaftsfreie Projekte scheitern, bringen sie doch für den Einzelnen Erkenntnisgewinn und die Möglichkeit, neue Fertigkeiten zu entwickeln, die in gar nicht vorhersehbarer Weise nützlich sein können, bestenfalls natürlich bei der Überwindung überkommener Strukturen und sich selbst verfehlenden Lebenseinstellungen.
 
AW: Medienkritik zeigt Wirkung?

da spricht ja auch wirklich nichts dagegen Kaawi. Im kleinen Kreis hat es sich ja auch bereits millionenfach bewährt. Das Dumme ist aber doch, dass es nur im Kleinen gemacht wird. Im größeren Rahmen setzen sich immer Diktatoren durch, die von außen die Bedingungen setzen, die dann auch im Inneren das Klima vergiften.
 
AW: Medienkritik zeigt Wirkung?

Welche Rolle spielt das Geschlecht eines Teilnehmers?

Den Film "Wie im Himmel" habe ich mir auf DVD besorgt und heute angeschaut. Schön! Danke.

Auf jeden Fall nicht die Hauptrolle, Vorurteile, die auf die geschlechtliche Identität zurückzuführen sind, haben es im virtuellen Kontext erfreulicher Weise ein bisschen schwerer.

Kunst, Filme und Bücher haben für mich nicht die Funktion, äußere Realität darzustellen, sondern mit der normalen Alltags- oder spezifischer Fachsprache nicht vermittelbare innere Erlebniswirklichkeit auszudrücken bzw. Resonanz zu dieser zu erzeugen.
 
AW: Medienkritik zeigt Wirkung?

da spricht ja auch wirklich nichts dagegen Kaawi. Im kleinen Kreis hat es sich ja auch bereits millionenfach bewährt. Das Dumme ist aber doch, dass es nur im Kleinen gemacht wird. Im größeren Rahmen setzen sich immer Diktatoren durch, die von außen die Bedingungen setzen, die dann auch im Inneren das Klima vergiften.

Dumm ist es, sich dieser Vergiftung mehr als nötig auszusetzen und das kleine Ego zu überfordern statt zu trösten, das Bemühen um Veränderung gegenseitig anzuerkennen und an das Gute zu glauben: wenn die Gattung Mensch eine Fehlkonstruktion ist, geht sie unter und das ist gut so, wenn nicht, "wächst mit drohender Gefahr das Rettende auch" (Friedrich Hölderlin) und wir tun gut daran, dieses Wachstum zu sehen und zu pflegen.
 
AW: Medienkritik zeigt Wirkung?

ja, richtig, nur wer Kapazität und Kraft übrig hat, der kann sich damit befassen. Ansonsten droht Ungemach. Genau das ist Teil der Strategien, die uns würgen. Sind alle damit aus- bis überlastet, ihren Grundbedarf zu decken, dann interessieren sie sich deshalb nicht mehr für die Ursachen.
 
Werbung:
AW: Medienkritik zeigt Wirkung?

Indem die Medien so gezielt auf das was man ihnen vorwirft eingehen, merkt man, nicht nur, dass sie und die zentralen Formulierungsstellen der Artikel wissen, WAS ihnen vorgeworfen wird, sondern sie wissen auch, dass die Vorwürfe BERECHTIGT sind. Das sollte ein weiterer Hoffnungsfunke sein.

Bernd
 
Zurück
Oben