• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Machen Theorien klug?

AW: Machen Theorien klug?

Ja!
Und der wahre Wissenschaftler darf sowieso an seine Theorie/Hypothese/sein Modell nicht glauben ...(Meister Popper!)!
Nur an sein Model...:clown2:
 
Werbung:
AW: Machen Theorien klug?

Theorien, die nicht praktisch erprobt sind, hängen immer etwas in der Luft. Von daher würde ich sagen: Versuch macht kluch :)

Aber welche Theorien es schon in die Praxis geschafft haben, finde ich durchaus erstaunlich.

Problematisch finde ich Theorien, die einfach auf undurchdachter Verallgemeinerung von Beispielen beruhen. Sowas wie "ich wurde schon zweimal von Türken zusammengeschlagen" -> Alle Türken sind Schläger.

Ob sowas klug macht... (ähem, ich stelle auch hin und wieder solche Theorien auf ;) )
 
AW: Machen Theorien klug?

Ich behaupte: „Nein.“

Ich stimme dem zu!

Theorien können klug sein, stimmig, einleuchtend, überzeugend.
Oder albern, abstrus, abwegig, an den Haaren herbeigezogen.

Man wird durch sie aber nicht klug.
Das wird man durch Denken und Wissen.

Gruß Fritz
 
AW: Machen Theorien klug?

Man wird durch sie aber nicht klug.
Das wird man durch Denken und Wissen.

darf man die Gedankengänge anderer Denker zweckentfremden und für die eigenen Gedankengänge verwenden?

zweckentfremden?

naboo
Es ist unerheblich, ob die Theorie stimmt. Allein der Versuch eine Theorie zu entwickeln, oder über eine nachzudenken, bringt uns weiter.

zweckentfremden!

scilla
wenn jemand eine Ausnahmebegabung gehabt
und über sein Gebiet theoretisiert hat,
dann ist das äußerst wichtig,
denn es kann sein,
daß genau diese Theorie die Lösung für ein komplett anderes Gebiet darstellt
 
AW: Machen Theorien klug?

darf man die Gedankengänge anderer Denker zweckentfremden und für die eigenen Gedankengänge verwenden?

Wir tun das täglich.
Anderen nachzudenken ist eigenes Denken.

Das beginnt, wenn ich einen Kommentar zum Zeitgeschehen im Radio anhöre.
Und endet nicht, wenn ich Golo Manns Ansichten zu Wallenstein lese.

Ich vernehme, denke über das Vernommene nach, und ziehe meinen Gewinn daraus. Oder auch nicht.

Da wird nichts zweckentfremdet!
 
AW: Machen Theorien klug?

darf man die Gedankengänge anderer Denker zweckentfremden und für die eigenen Gedankengänge verwenden?

Ich denke wie Fritz auch, dass wir ständig mit den Gedanken anderer umgehen, sie übernehmen, weiterführen uns von ihnen abgrenzen oder sie in anderen Zusammenhängen neu beziehen.

Problematisch wird es mMn, wenn die Gedanken eines anderen benutzt werden, um bestimmte Ansichten zu rechtfertigen bzw. zu verurteilen. Dabei kommt es meiner Erfahrung nach meistens zu Zweckentfremdung und zum Abgeben der Verantwortung für die eigenen Überzeugungen.

Wenn ich z.B. gegenüber einem User sage:" Im Forum wird viel Unsinn geschrieben" und dieser macht daraus:" Wer im Forum ein bestimmtes Niveau nicht erfüllt sollte gesperrt werden, Kaawi hat diesselbe Meinung wie ich" zweckentfremdet er meinen Gedanken.
 
AW: Machen Theorien klug?

Theorien machen nicht unbedingt klug,
aber sie können uns möglicherweise sehr
beruhigen. - So zum Beispiel:

Hypothesen sind Wiegenlieder,
womit der Lehrer seine Schüler einlullt.​
- Johann Wolfgang von Goethe​

Theorien wären demnach hervorragende :schlaf1:-Mittel.
:haare:

Die Schlussfolgerungen des Neurophysiologen Wolf Singer legen nahe, Begründungen als menschliche Erfindungen aufzufassen, da uns die vielen Variablen unseres Handelns - physiologisch gesehen - nicht oder nur teilweise zugänglich sind. Die Forschungsergebnisse auf die er sich bezieht, scheinen es zuzulassen, dass dies auch für das bilden von Hypothesen gelten könnte. Ein gelassener Mensch kann damit gut schlafen, weil er sich an den erfundenen Hypothesen anderer eigentlich freuen kann. Die Sprache diente dann dem Diskurs, sich über 'handeln' zu verständigen, anstatt dem rechthaberischen Austausch von Argumenten. Damit wäre möglicherweise das Ende von Diskriminierung anderer Sichtweisen in greifbare Nähe gerückt.

Vortrag von Singer

manni :)
 
AW: Machen Theorien klug?

zweckentfremden

in der Politik
ich übernehme die Forderung einer radikalen Partei
baue sie aber nur dort in die Theorie ein,
wo sie sinnvoll ist

in der Wissenschaft
in der Mathematik können bestimmte Probleme nur deshalb gelöst werden,
weil die zu lösende Formel
in einem ganz anderen Zusammenhang schon mal aufgetaucht ist
und dort gelöst wurde
(was aber nur Leute sehen, die beide Gebiete kennen)
 
AW: Machen Theorien klug?

zweckentfremden

in der Politik
ich übernehme die Forderung einer radikalen Partei
baue sie aber nur dort in die Theorie ein,
wo sie sinnvoll ist

in der Wissenschaft
in der Mathematik können bestimmte Probleme nur deshalb gelöst werden,
weil die zu lösende Formel
in einem ganz anderen Zusammenhang schon mal aufgetaucht ist
und dort gelöst wurde
(was aber nur Leute sehen, die beide Gebiete kennen)
Und dann müssten sie da auch noch "auf dem neuesten
Stand" (der Wissenchaft) sein. - Wer schafft das ALLES? :confused:
Kein Wunder, dass (auch) viele Lehrer ständig unter
Schlaflosigkeit leiden. - Mir sind schon (vor xx Jahren)
in der Schule die :haare: ausgefallen. (Aber das nur nebenbei.) :)
 
Werbung:
AW: Machen Theorien klug?

von Kaawi:Ich denke ... dass wir ständig mit den Gedanken anderer umgehen, sie übernehmen, weiterführen uns von ihnen abgrenzen oder sie in anderen Zusammenhängen neu beziehen.

von scilla: in der Politik
ich übernehme die Forderung einer radikalen Partei
baue sie aber nur dort in die Theorie ein,
wo sie sinnvoll ist
Im Zusammenhang mit Theoriebildung scheint mir interessant, was Neurophysiologen aus ihren Forschungsergebnissen schlussfolgern: Nämlich, dass Theorien anderer weder ‚übernommen’ noch ‚eingebaut’ werden können, sondern ‚anregen’. D.h. ob wir nun wollen oder nicht, unsere Physis macht aus Fremden immer ihr Eigenes. Dabei wird das, was wir wahrnehmen, selektiert und verändert. Das, was herauskommt, wenn wir sagen, das hat sinngemäß der oder jener gesagt – auch mein momentanes Erläutern – ist immer mein Eigenes. Es mag sich nicht sehr unterscheiden, von dem was der, den ich zitiere, sagt, denkt oder meint, aber es ist verschieden. Dieser physiologische Sachverhalt – von dem man zur Zeit einigermaßen verlässlich wird ausgehen können – scheint mir zum einen konstruktivistische Theorien zu stützen und zum anderen die Basis zu sein, der Kreativität ermöglicht. Jeder Körper bringt sein Eigenes hervor. D.h. jeder Mensch ist prinzipiell in der Lage eigenständig zu denken, zu handeln, zu theoretisieren. Wie wir dazu kommen, bleibt uns für die meisten Variablen unzugänglich, nur ein Teil davon werde uns – wenn überhaupt – bewusst. D.h. wie wir alles integrieren, was uns zugänglich ist, bleibe uns verborgen.

Meine Theorie dazu: Dass wir Menschen dazu neigen, zu behaupten, dass das, was man selbst meine, der andere genauso meine, könnte möglicherweise damit zusammenhängen, gemeinsam mit anderen etwas auf die Beine stellen zu wollen.

manni :)
 
Zurück
Oben