• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Liebesschmerz

AW: Liebesschmerz

foren sind ebenso wenig virtual wie telefone, briefe oder andere kommunikationsmittel - sie sind real und wirklich !

Die Hardware ist freilich immer real. Manchmal sowas von real.

virtual sind dinge welche nicht so in der kausalen realität nicht existieren:

Interessanter Satz, den du hier einschleifst, denn ich wüsste nicht, daß die Existenz von Kausalität schon bewiesen wäre...


geschichten, TV-Sertien, gespinste, videos, gewisse newsmedien.......

Die Gedanken, die in diesen Geschichten zum Ausdruck kommen, werden schon auch real sein. Die Interpretation findet dann auch ganz real statt. Allerdings ist es ebenso real, daß der Inhalt der Interpretation schon einiges der Gestörtheit des Interpretierenden enthält. Und wenn der Interpretierende Teil einer größeren gestörten Masse ist, die gegenwärtig die öffentliche Wirklichkeit dominiert, dann wird diese Gestörtheit mehr oder wahrscheinlich weniger offen als Wirklichkeitsbasis angesehen, auf der die Interpretation stattfindet.


ebenso sind die beziehungen in sozialen netzen wie in foren real und wirklich.

Häufig sind diese "Beziehungen" nur rein formal real. Wenn ein "Link" schon als "Beziehung" gilt oder hin und wieder ein dümmliches :lachen::lachen::lachen: als Beziehungsangebot, dann ist genau das Gegenteil richtig: echte "Beziehungen" existieren in Foren oder virtuellen sozialen Netzwerken so gut wie nie. Vielen reicht ja die Illusion vollkommen aus.


sich verstellen zu können, dummes zeugs zu labern oder wesentliche wesensmerkmale unterdrücken zu wollen ist keineswegs für kommunikation in räumlicher distanz reserviert...

Das gibt es tatsächlich in der virtuellen wie in der realen Welt gleichermaßen. Ein guter Indikator für Echtheit ist, daß es nur einen einzigen, oder zumindest nur wenige, Gesprächspartner gibt. In "Gruppen" dominiert praktisch immer das "dumme Zeugs". Aber es ist ja nicht verboten, die Dummheit zur Geschäftsgrundlage ganzer Webprojekte zu machen. You like it?
 
Werbung:
AW: Liebesschmerz

Die virtuelle Welt kann tatsächlich sehr hilfreich sein. Wie ein Lageplan, ein Engel in der weißen Welt, der einen kurz und schmerzlos zum Ziel führt.

Jo, dann mal schönes Erwachen beim Übertragen der virtuell ermöglichten Erkenntnisse auf die leibhaftigen Begegnungen. :lachen:
 
AW: Liebesschmerz

Jo, dann mal schönes Erwachen beim Übertragen der virtuell ermöglichten Erkenntnisse auf die leibhaftigen Begegnungen. :lachen:

Meinst Du, dass virtuell ermöglichte Kenntnisse nicht auf leibhaftige Begegnungen übertragen werden können?

Auch nicht, wenn man sich zB durchliest, was ich im thread "Begriffe" in den Beiträgen 144, 155 und 156 geschrieben habe und dies in der Praxis umsetzt?

Oder was ist mit einem vor allem fragenden Zugang zu Sachverhalten, wie ihn moebius hier zeigt...wo sich Urteile schnell als Vorurteile entlarven können...

lg
 
AW: Liebesschmerz

Meinst Du, dass virtuell ermöglichte Kenntnisse nicht auf leibhaftige Begegnungen übertragen werden können?

Doch, auf jeden Fall, der ganze virtuelle Zirkus ergibt für mich nur durch eine Wechselwirkung mit meiner Lebenswelt Sinn, aber bestimmte Erkenntnisse konnte ich mit meiner Persönlichkeit beispielsweise nur virtuell gewinnen, weil im Virtuellen bestimmte "Störfaktoren", mit denen ich mir in anderen Kontexten selbst im Wege stehe, abgeschwächt sind.

Und "Übertragen in einen anderen Kontext" bedeutet ja auch keine 1:1 Wiederholung, sondern erfordert eine Anpassungsleistung an die dort wirksamen Bedingungen, die völlig andere sind als die im Df.


Auch nicht, wenn man sich zB durchliest, was ich im thread "Begriffe" in den Beiträgen 144, 155 und 156 geschrieben habe und dies in der Praxis umsetzt?

Oder was ist mit einem vor allem fragenden Zugang zu Sachverhalten, wie ihn moebius hier zeigt...wo sich Urteile schnell als Vorurteile entlarven können...

Inspirierend wirkt hier vieles, aber die Hindernisse, Grenzen und "Nebenwirkungen" der Umsetzung lehrt nur das Leben selbst.

:)
 
AW: Liebesschmerz

Hallo,
da bleibt nur wehement zu widersprechen, die Phantasiewelt, die virtuelle Welt darf nicht zu den selben Resultate führen für das Verhalten wie es in der Realität der Fall ist.
Ein virtueller Liebesschmerz z.B. ist zwar auch ein Gefühl aber nur im eigenen Kopf ohne realem Gegenüber das dieses Gefühl spiegelt.
Sich in die Augen schauen kann zu einer Konsequenz führen bei einem realen Gegenüber ohne ein Wort zu sagen, das kommt beim virtuellen Text so gut wie nie vor.

Bitte keine Augenwischerei, das Texten in der virtuellen Welt wie hier im Forum ist pure Phantasie und selbst wenn man noch so ehrlich mit sich selbst ist,
niemand muss es glauben da es keinen real empfundenen Beleg gibt für die Behauptungen.

Bei einem Gegenüber kann ich oft spüren wenn er lügt oder verdrängt, dafür gibt es verschiedene Anzeichen im Verhalten, bei einem virtuell geschriebenen Text ist das kaum möglich,
erst wenn sich Schwächen wiederholen wie z.B. die Verwendung von Smileys oder bestimmte Formulierungen bzw. eine Wortwahl lassen sich daraus psychologische Schlüsse ziehen.

Ein virtuell geschriebener Text wie hier im Forum bleibt anonym auch wenn man noch so viel schreibt und sich ein Gefühl des Kontakts mit Anderen, ein Gefühl der sozialen Gemeinschaft einstellt,
es findet nur im Kopf statt und ist Phantasie.
Es füllt den Tag, gibt das Gefühl nicht allein zu sein jedoch Realität sind dabei nur die eigenen Gedanken, das Gegenüber ist es nicht.

Was anderes wäre es wenn man einem langjährigen Freund schreibt mit dem man schon viel Schmerz, Leid, Freude und Glück zusammen empfunden hat
in realen Begegnungen und Situationen jedoch so eine Beziehung würde für die Kommunikation kaum ein öffentliches virtuelles Internetforum wählen.
 
AW: Liebesschmerz

Zumindest dieses Phänomen ist in der in der virtuellen und der leibhaftigen Welt gleichermaßen ausgeprägt: bloß nicht verstehen, was der andere meinen könnte, Worte, ob gesprochen oder geschrieben, haben nur eine Funktion: Stichwortgeber für die Selbstdarstellung. :lachen:
 
AW: Liebesschmerz

Ein virtuell geschriebener Text wie hier im Forum bleibt anonym auch wenn man noch so viel schreibt und sich ein Gefühl des Kontakts mit Anderen, ein Gefühl der sozialen Gemeinschaft einstellt,
es findet nur im Kopf statt und ist Phantasie.
Es füllt den Tag, gibt das Gefühl nicht allein zu sein jedoch Realität sind dabei nur die eigenen Gedanken, das Gegenüber ist es nicht.



Ach so, dann DENKT man sich die Beiträge bloß!
Wahrscheinlich erfindet man auch beim Lesen von Büchern die Texte selber - und man stößt beim Lesen auch niemals auf einen neuen Gedanken, der einem vorher so noch nie in den Sinn kam! :rolleyes:
 
AW: Liebesschmerz

1.: Doch, auf jeden Fall, der ganze virtuelle Zirkus ergibt für mich nur durch eine Wechselwirkung mit meiner Lebenswelt Sinn, aber bestimmte Erkenntnisse konnte ich mit meiner Persönlichkeit beispielsweise nur virtuell gewinnen, weil im Virtuellen bestimmte "Störfaktoren", mit denen ich mir in anderen Kontexten selbst im Wege stehe, abgeschwächt sind.

2.: Und "Übertragen in einen anderen Kontext" bedeutet ja auch keine 1:1 Wiederholung, sondern erfordert eine Anpassungsleistung an die dort wirksamen Bedingungen, die völlig andere sind als die im Df.

3.: Inspirierend wirkt hier vieles,

4.: aber die Hindernisse, Grenzen und "Nebenwirkungen" der Umsetzung lehrt nur das Leben selbst.

:)

1.: Ja, nur habe zB ich für mich festgestellt, dass ich schon zu viel Zeit in der virtuellen Welt verbringe.

2.: Ja, solche Bedingungen sind zB nonverbale Konversation, "Streß" im positiven als auch negativen Sinn, andere Relevanz...

3.: Die Inspiration ist zumindest hinreichend groß, um hier weiter zu lesen und zu schreiben...

4.: Ja und das wahre Leben findet hier nicht statt...

lg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Werbung:
AW: Liebesschmerz

Ich lasse mal denken. Und zwar Ambroce Bierce:
Aus "Des Teufels Wörterbuch"
Verdauungsstörung, die - Eine Krankheit, die der Patient und seine Freunde häufiger als tiefe religiöse Überzeugung und Sorge um das Heil der Menschheit mißverstehen. Wie der schlichte Indianer des Wilden Westens es - man muß zugeben: mit einer gewissen Sprachgewalt, ausdrückte: "Viel gut, kein beten; großes Bauchschmerz, Haufen Gott"

Ist vielleicht auch Liebeskummer eine mißverstandene Krankheit? Ist man möglicherweise nur underfucked und undermasturbated?


zu deinem letzten satz: nein.

bei herzeleid ist eins zuerst weg, die sog. libido. im umgekehrten fall, wenn einem jemand ins herz spring, wie EB schrieb, man bringt sich gegenseitig zum schwingen, dann geht da richtig an und zwar so, dass der primäre aspekt bei sex nichts körperliches mehr hat, obwohl natürlich mit demselbigben vollzogen.
ich kam einmal in einer verbindung in den genuß dieser erfahrung und erst einiges später wurde mir klar, dass das im grunde eine absolut kosmische erfahrung war.
mit so einem ding im erfahrungsgepäck vögelt man nicht (mehr) locker durch die gegend, was in der alterklasse, in der das möglich ist, sowieso im allgemeinen vorbei ist.

sowas fliegt freilich nicht beim fenster rein...
 
Zurück
Oben