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Kommunistische Verbrechen

Ziesemann

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3. November 2005
Beiträge
929
Die Verbrechen des Kommunismus

Vorbemerkungen:
Die Verbrechen des Kommunismus sind alle die seiner historischen Spielarten. – Es bleibt jedermann unbenommen, eine neue Variante eines menschheitsbeglückenden Kommunismus zu entwerfen, für die dann nur die Hoffnung und Bitte bleibt, ihn nicht abermals mit Gewalt durchsetzen zu wollen. – Der Mord des A relativiert nicht die Schuld des Mörders B; will sagen: Nicht mal im Ansatz soll der Judenmord Hitlers durch den voraus gegangenen Kulakenmord Stalins entschuldigt oder in seiner moralischen Verwerflichkeit abgeschwächt werden. Und schließlich relativiert eine geringere Opferzahl nicht die moralische Dimension eines Verbrechens. Jeder unschuldig Getötete ist bereits einer zuviel. Und deshalb empfehle ich auch, die Zahlen nicht auf Kommagenauigkeit zu diskutieren, das ist so unerheblich wie der erbärmliche Streit darüber, ob der Name Auschwitz für 5,8 Mill. oder „nur“ für 5,4 Mill. getöter Juden steht.
Aus der Fülle der einschlägigen Literatur und den unübersehbaren Dokumentationen dazu nur zwei Hinweise: Stephane Courtouis u.a. „Schwarzbuch des Kommunismus“ und Gunnar Heinsohn „Lexikon der Völkermorde.“
Die Hauptverantwortlichen für die drei größten Demozide (Oberbegriff von Genozid im völkerrechtlichen Sinne und politisch motivierten Massentötungen) im 20. Jahrhundert waren:
Stalin (UdSSR) 42,7 Mill. Todesopfer
Mao Zedong (China) 37,8 Mill.
Hitler (D) 20,9 Mill.
Nicht enthalten sind in diesen Zahlen die Kriegstoten und Kriegsfolgetoten, die einen Kombattantenstatus hatten.
In der Zahl für die UdSSR sind enthalten die Vernichtung der Kulaken zwischen 1928 und 1937, deren Opferzahl bei etwa 15 Mill. liegt.
Die Schätzungen für die im Namen des Kommunismus weltweit Ermordeten – man denke etwa auch an die „Roten Khmer“ in Kambodscha mit zwei Millionen Toten - , belaufen sich auf 80 bis 100 Mill. Opfer.
Wie kann man sich erklären, dass - gemäß Selbstverständnis - Kommunisten solche quantitativ und qualitativ schier unvorstellbaren Verbrechen begehen?
Nur versuchsweise kann man sich dem Problem nähern; es sei dennoch unternommen.
1. Der Glaube, im Alleinbesitz der Wahrheit zu sein. Der Klassenfeind weigert sich oder ist unfähig, diese Wahrheit anzuerkennen, also muss er vernichtet werden, damit die richtige Idee sich durchsetzen kann.
2. Die fundamentale Rechtfertigung, dass das „Gute“, das historisch Richtige, notfalls auch mit Gewalt durchgesetzt werden muss – der Gedanke der Erziehungsdiktatur, den schon Robespierre (1758-1794) beseelte.
3. Die Überzeugung, mit dem Kommunismus - im Gegensatz zum Nazismus, der rassisch abgrenzte – eine die gesamte Menschheit beglückenden Idee zu haben. (Nur dürfte es für das unschuldige Opfer ziemlich gleichgültig sein, den Genickschuss im Namen des Klassenkampfes statt der Rassenlehre zu erhalten.)
4. Der Kommunismus war und ist ein – wie die Soziologen es nennen – weitgehend selbstreferentielles System, d.h. es legitimierte und bestätigte sich auch sich selbst heraus. – Konsequenterweise mussten gegenteilige Meinungen unterdrückt werden, weil sie die Systemrichtigkeit in Frage stellen könnten.
5. Der Kommunismus war mehr als eine bloße Diktatur, er war ein Totalitarismus, d.h. er umfasste sämtliche Lebensbereiche. Es gab keine Trennung zwischen Privatheit und Gesellschaft. Also war der einzelne total eingebunden und hatte keine Möglichkeit zu entrinnen. Charakteristisch für totalitäre Regime ist, dass viele zugleich zu Tätern und Opfer wurden.
6. Die kommunistische Partei hatte die alleinige Deutungshoheit „Und Genossen es bleibet dabei, die Partei, die Partei sie hat immer Recht...“ (SED-Hymne)
7. Und schließlich entwickeln sich im Windschatten der alles überbordenden Rechtfertigungsideologie (kann ein Pleonasmus sein) eigenständige Strukturen des Machtmissbrauchs, in dem persönlich motivierter Streit, Tötungsaggression und Sadismus sich austoben können.

Was können wir aus der verheerenden Geschichte des Kommunismus lernen?
1. Pluralität, Meinungsvielfalt sind die Konstituanten einer freien Gesellschaft.
2. Kontrolle der politischen Machtinhaber durch zeitliche Begrenzung der Machtausübung und freie Wahlen.
3. Institutionelle Absicherungen gegen Machtmissbrauch durch Verfassung, Gesetz und Recht.
4. Und insofern und insoweit diese drei Minimalnormen nicht anerkannt werden, muss gesagt werden dürfen:

Kommunisten sind Feinde der Demokratie.

Und nun „“Auf zum letzten Gefecht“ (Aus der Internationalen)

Ziesemann
 
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Ziesemann, ich denke, du verallgemeinerst zu sehr.
Wenn du alle die o.g. Verbrechen unter dem Sammelbegriff „Kommunismus“ zusammenrechnest,
von den Opfern der Roten Khmer bis zu den StasiOpfern (in der DDR hieß das immer Sozialismus), dann tust du Marx unrecht.

Ebnso wie man Jesus unrecht tut, wenn man ihm alle in seinem Namen begangenen Völkermorde und Ketzerverbrennungen anlasten wollte.

Ich kenne Marxens Bücher nicht so gut, als daß ich mir eine abschließende Wertung darüber erlauben könnte, ob seine Gesellschaftsutopie jemals eine Chance hatte.
Aber selbst ohne die Verzerrungen des „realen Sozialismus“ wäre er wohl daran gescheitert, daß er ein ideales Menschnbild hatte.
Den wer letztendlich das Geld abschaffen will und glaubt, jeder mensch arbeitet dann nach seinen Fähigkeiten und nimmt nur nach seinen Bedürfnissen, der unterliegt einer gewaltigen Fiktion und verkennt den in (fast) jedem Menschen genetisch angelegten Egoismus.

Wenn jeder dumme faulpelz den gleichen Konsum zugesprochen bekommt wie ein fleißiger Hochqualifizierter, dann halte ich diese Gesellschaftsordnung für höchst ungerecht.
Aber ein wenig davon haben wir ja jetzt schon in der unteren ebene.
Ich meine den Bereich, wo sich Arbeiten wirklich nicht lohnt, weil es sich ohne Arbeit viel angenehmer lebt.

meint Claus
 
Ziesemann, deine Statistik ist doch sehr selektiv gewählt und wie bei allen Statistiken, ergibt sich auch bei solchen zahlen die eigentliche Tragweite und Bedeutung erst aus dem Vergleich.

Folgende Links mögen dabei helfen, einige andere Zahlen mit ins Kalkül zu ziehen:
http://users.erols.com/mwhite28/warstats.htm
http://users.erols.com/mwhite28/warstat0.htm

So scheint es mir doch beachtlich, dass die Sklaverei in Amerika nach Schätzungen zwischen 30 und 60 Millionen Menschenleben gekostet hat. Auch die Inquisition und die Verbreitung des Christentums in Südamerika und Afrika, hat unzählige Menschenleben gekostet und kann mit deinen Statistiken leider gut mithalten. So zeigen die o.g. Links auch weitere Zahlen, die deine Zahlen relativieren werden.

Was also sagen uns diese Zahlen?

Sicherlich nicht, dass diese Grausamkeiten allein dem Kommunismus zugeschrieben werden können, denn du wirst die Amerikaner ja sicherlich nicht als Kommunisten betrachten und doch haben sie in ihrer kurzen Geschichte nicht nur die Sklaven abgemetzelt, sondern auch gleich die Ureinwohner dieses Kontinents nahezu ausgerottet. Wäre demnach darauf zu schließen, dass auch die Amerikaner die Feinde der Demokratie sind?

Die französische Revolution, die für die Demokratie kämpfte, forderte ebenso beachtliche Menschenleben und auch die folgenden Kriege Napoleons. Feinde der Demokratie?

Vietnam, Korea, Hiroshima und Nagasaki .... Wo sind die Statistiken dazu?

Ich finde daher den Ansatz der Frage grundlegend falsch und nicht geeignet, die eine oder andere Charakteristik des Kommunismus herauszuarbeiten, denn die Todeszahlen sind leider der Menschheit als solcher und dies ohne signifikante Abgrenzung der Systeme eigen.
 
Louiz30Ich bedaure sehr, aber ich muss mich wieder einmal sehr ungenau ausgedrückt haben.

Mein Thema sind die Verbrechen des Kommunismus. Der Kommunismus etablierte sich in Russland 1917, ergo Schlussfolgerung: Was haben diese mit den Massentötungen in vorhergehenden Jahrhunderten zu tun??? Habe ich mit einem einzigen Wort bestritten, dass auch andere nichtkommunistische Staaten Demozid verübt haben, z.B. das Nazireich?! Thematisiert hatte ich nur die von Kommunisten- und sie sind darin allerdings im 20. Jahrhundert unangefochtene Spitzenreiter - verübten Morde. - Jeder Hinweis auf andere Zahlen anderer Verbrechen mag richtig sein, nur trifft er nicht das Thema. So hatte ich z.B. ausdrücklich die Kriegtoten ausgeschlossen, ein Vergleich mit Hiroshima, Vietnam usw. ist also völlig daneben.

Und schon gar nicht hat das irgendetwas mit den Toten der Slaverei, der frz. Revolution usw. usf. zu tun. Habe ich etwa auch nur andeutungsweise behauptet, diese Opfer seien solche des Kommunismus.

Natürlich kann man einen Vergleich über 2000 Jahre machen, wer hat warum die meisten Menschen getötet. Fangen wir bei den Kreuzzügen an. Nur nochmals: Das Thema war nicht: Vergleich der Völkermorde sondern... aber ich muss mich nicht wiederholen.

Ich wundere mich ein wenig - vielleicht scheint mir das auch nur so - wie man durch inhaltliche Themenverschiebung die erdrückenden Beweise über die kommunistischen Verbrechen zu relativieren versucht, was ich je gerade in Bezug auf den Nationalsozialismus zu vermeiden versuchte.

Bin eigentlich etwas erstaunt über Dich, Louiz30, dass Du vom eigentlichen Thema auf diese Weise ablenkst.

Ziesemann
 
Claus schrieb:
Ziesemann, ich denke, du verallgemeinerst zu sehr.
Wenn du alle die o.g. Verbrechen unter dem Sammelbegriff „Kommunismus“ zusammenrechnest,
von den Opfern der Roten Khmer bis zu den StasiOpfern (in der DDR hieß das immer Sozialismus), dann tust du Marx unrecht.

Habe ich den Namen Marx auch nur einmal genannt?! Gibt es auch nur eine einzige Andeutung, dass ich ihm die Schuld an den kommunistischen Verbrechen gebe? Ich habe ja nicht einmal Lenin, erwähnt, obwohl dazu Gund bestanden hätte.

Freilich wäre nach dem möglichen(!) geistigen Urheber Karl Marx zu fragen, dessen Idee auch ich vom Ansatz her zum Scheitern verurteilt sehe, aber das würde ein neues Thema sein.


Für Deine weiteren Ausführungen gilt auch das, was ich an Louiz30 antwortete.

Beste Grüße

Ziesemann
 
Ziesemann, es ist in keiner Weise eine Ablenkung, doch du versuchst mit diesen Zahlen deine These zu belegen und damit gewinnen die Zahlen an Bedeutung.

Sind diese Morde typisch für den Kommunismus?
Anhand der anderen Zahlen: wohl nein.

Sagt es etwas über die Typologie des Kommunismus aus?
Kaum, denn andere Systeme weisen die gleichen Phänomene auf.

Was also sollen diese Zahlen belegen, außer dass eine herrschende Schicht sich der Macht bedient, um die eigene Macht zu erhalten und weiter auszubauen. Das ist jedoch nicht typisch für den Kommunismus, sondern eher für alle geschichtlichen Entwicklungen.

Daher erachte ich die Heranziehung dieser Zahlen zum Beleg deiner Aussage als nicht sehr aussagekräftig. Das ist eigentlich meine ganze Kritik.
 
louiz30 schrieb:
Ziesemann, es ist in keiner Weise eine Ablenkung, doch du versuchst mit diesen Zahlen deine These zu belegen und damit gewinnen die Zahlen an Bedeutung.
Die Zahlen belegen - nicht mehr und nicht weniger - , dass im 20. Jahrh. es im Namen keiner Ideologie so viele Opfertote gegeben´hat, wie die des Kommunismus.
Sind diese Morde typisch für den Kommunismus?
Anhand der anderen Zahlen: wohl nein.

Bei meinen erer: ja. Sie beziehen sich auf den real existierten Kommunismus in Ländern rund um den Globus.

Sagt es etwas über die Typologie des Kommunismus aus?
Kaum, denn andere Systeme weisen die gleichen Phänomene auf.
Welche anderen nichttotalitären Systeme weisen im 20. Jahrh. solche Verbrechen auf? Ich halte sie für totalitäre Systeme eben typisch. Bitte jetzt nicht noch einmal Kriegstote erwähnen, das ist nun wirklich ein anderes Thema, wer hat die meisten Kriege mit den meisten Getöteten produziert.


Was also sollen diese Zahlen belegen, außer dass eine herrschende Schicht sich der Macht bedient, um die eigene Macht zu erhalten und weiter auszubauen. Das ist jedoch nicht typisch für den Kommunismus, sondern eher für alle geschichtlichen Entwicklungen.
Zahlen für sich beweisen gar nichts, bedürfen der Interpretation. Meine These lautet - und das wäre in der Tat diskussionswürdig, vielleicht sogar -bedürftig: Das kommnistischer System war von Anfang an schon unter Lenin auf gewaltsame Durchsetzung seiner Idee angelegt, und insofern nicht einfach nur Ergebnis von Machtstrukturen. Die Machtinhaber rechtfertigten ihre Machtausübung, gerade auch die der Gewalt, ausdrücklich damit, dass sie die Entwicklung der Geschichte auf ihrer Seite haben, also im Recht sind, Geburtshelfer der neuen Zeit zu sein. "Eigentlich brauchte der Sozialismus einen neuen Menschen" soll Lenin kurz vor seinem Tode gesagt haben. Als der neue nicht kam, wurde Zwang zum immanenten und unverzichtbaren Instrumentarium.


Daher erachte ich die Heranziehung dieser Zahlen zum Beleg deiner Aussage als nicht sehr aussagekräftig. Das ist eigentlich meine ganze Kritik.
Damit könnte ich leben, wenn man die Zahlen selbst für sich allein als "nicht sehr aussagekräftig" betrachtet. Aber ich habe immerhin versucht, einige Gründe für diese "Zahlenproduktion" aufzuführen. Im Übrigen wäre es sehr unhistorisch, wollte man sie mit früheren Jahrhunderten vergleichen. Es ist z.B. schon ein Unterschied, ob ein Angríffskrieg im 18. Jahrh. begonnen wurde oder im 20. . Damals galt er als legitimes Instrument des absoluten Fürsten. Oder würdest Du die Hinrichtungen heute in China oder den USA zu relativieren trachten mit dem Verweis, dass im Frankreich des 18. Jahrh. mehr Menschen guillotiniert wurden?

Wehe man würde sagen: Die Vernichtung der Juden unter Hitler war nicht typisch für den Nationalsozialismus sondern weil sich eine "herrschende Schicht der Macht bedient..." (s. Deine Worte) wie es halt immer in der Geschichte vorkommt. Das wäre die gekonnte historisierende Verharmlosung der Naziverbrechen. Nur bei dem Kommunismus ist anscheinend jede Form der Relativierung der qualitatativen und quantitativen Dimension zulässig!
Louiz30, wir sollten auf dem linken Auge nicht blauäugig sein.

Ziesemann
 
Habe ich den Namen Marx auch nur einmal genannt?! Gibt es auch nur eine einzige Andeutung, dass ich ihm die Schuld an den kommunistischen Verbrechen gebe? Ich habe ja nicht einmal Lenin, erwähnt, obwohl dazu Gund bestanden hätte.

Nein, Gysi, hast du nicht.
Aber wenn du die „Verbrechen des Kommunismus“ anprangerst, solltest du bedenken, daß auch kommunistische Systeme zum positiven hin wandlungsfähig sind.
Ich denke an das mit rasanter Geschwindigkeit zur weltspitze aufstrebende China,
dessen Ausprägung des kommunismus ermöglicht es, daß über eine Milliarde menschen sichtbar mehr am Wohlstand partizipieren, während hierzulande die selbst auferlegten Bremsen und Hemmschuhe den gegenteiligen Trend auslösen.

Die größten Verbrecher in den kommunistischen systemen waren nicht Stalin und Mao,
sondern Breshnew und seine Vasallen, die einen humanistischen Sozialismmus verhindert haben,
so wie in Dubcek realisieren wollte,
und die es darüberhinaus durch eine idiotische Wirtschaftspolitik fertig gekriegt haben, daß das ganze System so gründlich zusammengebrochen ist, daß auch ein humaner Kommunismus keine aussichten mehr hat.

meint Claus
 
Ich glaube, hier wurde Ziesemann mit Gysi verwechselt?
Als relativ unpolitischer Mensch, der immer nur ganz allgemein politisch mitlabert und von daher zögert, Urteile abzugeben, stelle ich fest, dass Ziesemann der Fehler unterlief, sich in seinem Statement nicht ausschließlich auf das kommunistische System in Sowjetrussland zu beziehen, dem die genannten Verbrechen zur Last gelegt werden.
Wenn dieses Missverständnis aufgeklärt wird, dürfte die Folgediskussion anders aussehen!
Mit der allgemeinen Verurteilung des Kommunismus fühlen sich alle die auf den Schlips getreten, die mit der Idee der Gerechtigkeit für alle jemals geliebäugelt haben und/oder es jetzt noch tun.
Es ist eine schöne Utopie, die leider mit der praktischen Umsetzung in Sowjetrussland nichts gemein hatte!
Aber wie sagte Gregor Gysi? In der Geschichte wird nie das letzte Wort gesprochen, und ich finde, er hatte recht!
Die kommunistische Idee wurde in Sowjetrussland und in ihren Vasallenstaaten menschenverachtend umgesetzt, was allerdings nicht grundsätzlich gegen sie spricht.

Fortuna
 
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Nchtrag für Louiz30

Der nachfolgende Satz beginnt mich zunehmend zu beunruhigen. Geraten wir damit nicht in ein geradezu gefährliches Gewässer?

louiz30 schrieb:
Was also sollen diese Zahlen belegen, außer dass eine herrschende Schicht sich der Macht bedient, um die eigene Macht zu erhalten und weiter auszubauen. Das ist jedoch nicht typisch für den Kommunismus, sondern eher für alle geschichtlichen Entwicklungen.
Was würdest Du sagen, wenn jemand folgendes erklärte: "Die Zahl der rd. 6 Mill, getöteter Juden belegt nur, dass Hitler sich der Macht bediente und sie ausbauen wollte. Das ist nicht typisch für den Nationalsozialismus, sondern eher für alle geschichtlichen Entwicklungen".

Meine These lautet: Für den NS war es eben typisch, eine angeblich minderwertige Rasse zu vernichten. Und für den Kommunismus ist die Ausrottung des Klassenfeindes, z. B. der Kulaken, eben typisch.


Merkst Du was? Mit demselben Recht, mit dem die Untaten des Kommunismus in einen historischen Kontext gestellt werden, könnte man das auch beim NS versuchen - was ja auch schon geschah (Nolte) - und damit relativieren. Meine Position ist das nicht, weder beim NS noch beim Kommunismus.

Ziesemann
 
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