Sunnyboy
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Nach dem gestrigen Amoklauf im Münsterland, bei dem ein Achtzehnjähriger in seiner ehemaligen Realschule um sich schoss und sich später selbst tötete, ist die Diskussion in der deutschen Politik um die sogenannten "Killerspiele" neu entbrannt.
Als "Killerspiele" bezeichnen manche Erwachsene Computerspiele, in denen es Teil des Spielprinzips ist, seine virtuellen Gegner zu töten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle einer bewaffneten Spielfigur, aus deren Blickwinkel er das Geschehen verfolgt.
Die Tötungsaktionen werden oftmals sehr detailliert und realistisch gezeigt.
Das berühmteste Beispiel eines "Killerspiels" ist das Spiel "Counterstrike", in dem man entweder in die Rolle eines Kämpfers einer Spezialeinheit oder eines Terroristen schlüpft und die Mitglieder der jeweils anderen Partei durch Töten entweder davon abhalten muss eine Bombe zu zünden bzw. eine Bombe zünden muss oder Geiseln befreien bzw. festhalten muss.
Diese Spiele werden oftmals im Internet zu mehreren gespielt.
"Killerspielen" wird vorgeworfen, die Hemmschwelle für Gewalt herabzusetzten.
Gestern stellte sich heraus, dass auch der Amokläufer aus dem Münsterland "Counterstrike" spielte- ebenso wie Robert Steinhäuser, der bei seinem Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt 17 Mitschüler und sich selbst erschoss.
Nun sind die "Killerspiele" wieder ins Rampenlicht gerückt und ein Verbot wird diskutiert.
Allein es bleibt die Frage: Macht es sich die Gesellschaft, und allen voran natürlich die Politik, es sich nicht ein ganz klein wenig zu einfach, die Schuld einfach bei wehrlosen Computerspielen abzuladen?
Steckt hinter diesen beiden Amokläufen nicht mehr, als das Austoben auf virtuellen Schlachtfeldern?
Eines vergessen die "Killerspiel"-Gegner nämlich:
Gerade Counterstrike ist ein beliebtes Spiel, das von Tausenden Jugendlichen in Deutschland gespielt wird (auch ich habe es früher öfters gespielt).
Doch sobald der PC aus ist, leben sie wieder in einer normalen Welt, in der sie nie auf die Idee kämen, ihre Schulkameraden oder andere Menschen zu ermorden.
Haben die Spiele also wirklich etwas mit den Amokläufen zu tun?
Mag sein, doch ich persönlich glaube, dass wenn sie überhaupt eine Rolle bei den Amokläufen gespielt haben, so war es eine untergeordnete.
Vielmehr befanden sich beide Amokläufer in einer Krisensituation:
Steinhäuser war von der Schule geflogen und weil sich keine andere Schule fand, die seinen Stundenplan anbot, war sein Abitur in Gefahr.
Und der jetzige Amokläufer aus dem Münsterland befand sich ebenfalls scheinbar in einer Krise, sagte (so hieß es gestern zumindest in den Medien) die Schule habe ihn zu einem Verlierer gemacht.
Wenn unsere Gesellschaft nun zum wiederholten Male die Schuld auf die bösen "Killerspiele " schiebt, so stiehlt sie sich nur aus ihrer Verantwortung.
Denn vielleicht kam es ja nur zu den Amokläufen, weil sich die Amokschützen von der Gesellschaft im Stich gelassen fühlten.
Denn unsere Gesellschaft ist ja mittlerweile bekannt dafür geworden, Menschen, die nicht mehr mitkommen, häufig am Wegrand liegen und verrecken zu lassen anstatt ihnen zu helfen.
Und wieso finden Amokläufe (wie auch andere Gewaltdelikte) so häufig an Schulen statt?
Liegt der Fehler vielleicht auch im Schulsystem?
Vielleicht lohnt es sich ja auch mal darüber nachzudenken.
Jetzt alles auf die Computerspiele zu schieben ist unrealistisch, feige und heuchlerisch.
Solange wir das nicht gelernt haben, müssen wir uns auf immer neue Amokläufe gefasst machen.
Meint,
Sunnyboy
Als "Killerspiele" bezeichnen manche Erwachsene Computerspiele, in denen es Teil des Spielprinzips ist, seine virtuellen Gegner zu töten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle einer bewaffneten Spielfigur, aus deren Blickwinkel er das Geschehen verfolgt.
Die Tötungsaktionen werden oftmals sehr detailliert und realistisch gezeigt.
Das berühmteste Beispiel eines "Killerspiels" ist das Spiel "Counterstrike", in dem man entweder in die Rolle eines Kämpfers einer Spezialeinheit oder eines Terroristen schlüpft und die Mitglieder der jeweils anderen Partei durch Töten entweder davon abhalten muss eine Bombe zu zünden bzw. eine Bombe zünden muss oder Geiseln befreien bzw. festhalten muss.
Diese Spiele werden oftmals im Internet zu mehreren gespielt.
"Killerspielen" wird vorgeworfen, die Hemmschwelle für Gewalt herabzusetzten.
Gestern stellte sich heraus, dass auch der Amokläufer aus dem Münsterland "Counterstrike" spielte- ebenso wie Robert Steinhäuser, der bei seinem Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt 17 Mitschüler und sich selbst erschoss.
Nun sind die "Killerspiele" wieder ins Rampenlicht gerückt und ein Verbot wird diskutiert.
Allein es bleibt die Frage: Macht es sich die Gesellschaft, und allen voran natürlich die Politik, es sich nicht ein ganz klein wenig zu einfach, die Schuld einfach bei wehrlosen Computerspielen abzuladen?
Steckt hinter diesen beiden Amokläufen nicht mehr, als das Austoben auf virtuellen Schlachtfeldern?
Eines vergessen die "Killerspiel"-Gegner nämlich:
Gerade Counterstrike ist ein beliebtes Spiel, das von Tausenden Jugendlichen in Deutschland gespielt wird (auch ich habe es früher öfters gespielt).
Doch sobald der PC aus ist, leben sie wieder in einer normalen Welt, in der sie nie auf die Idee kämen, ihre Schulkameraden oder andere Menschen zu ermorden.
Haben die Spiele also wirklich etwas mit den Amokläufen zu tun?
Mag sein, doch ich persönlich glaube, dass wenn sie überhaupt eine Rolle bei den Amokläufen gespielt haben, so war es eine untergeordnete.
Vielmehr befanden sich beide Amokläufer in einer Krisensituation:
Steinhäuser war von der Schule geflogen und weil sich keine andere Schule fand, die seinen Stundenplan anbot, war sein Abitur in Gefahr.
Und der jetzige Amokläufer aus dem Münsterland befand sich ebenfalls scheinbar in einer Krise, sagte (so hieß es gestern zumindest in den Medien) die Schule habe ihn zu einem Verlierer gemacht.
Wenn unsere Gesellschaft nun zum wiederholten Male die Schuld auf die bösen "Killerspiele " schiebt, so stiehlt sie sich nur aus ihrer Verantwortung.
Denn vielleicht kam es ja nur zu den Amokläufen, weil sich die Amokschützen von der Gesellschaft im Stich gelassen fühlten.
Denn unsere Gesellschaft ist ja mittlerweile bekannt dafür geworden, Menschen, die nicht mehr mitkommen, häufig am Wegrand liegen und verrecken zu lassen anstatt ihnen zu helfen.
Und wieso finden Amokläufe (wie auch andere Gewaltdelikte) so häufig an Schulen statt?
Liegt der Fehler vielleicht auch im Schulsystem?
Vielleicht lohnt es sich ja auch mal darüber nachzudenken.
Jetzt alles auf die Computerspiele zu schieben ist unrealistisch, feige und heuchlerisch.
Solange wir das nicht gelernt haben, müssen wir uns auf immer neue Amokläufe gefasst machen.
Meint,
Sunnyboy
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