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Kastensystem = kultureller Niedergang

Das Kastensystem kann(!) durchaus eine optimale Möglichkeit bieten, kontinuierlich Eudämonie zu schaffen.
Ich maße mir nicht an, das Kastensystem als das objektiv vertretbarste Ideologem schlechthin zu verteidigen, aber meiner bescheidenen, subjektiven Meinung nach, kann es weitaus humaner und vor allem glückbringender sein als die Demokratie und andere Erscheinungen, deren Überlegenheit dogmatisiert wurde.
Eine evidente Darlegung der Thesen, aus welchen mein Theorem erwächst, wäre in diesem Forum nur unter immensem Zeitaufwand möglich.
Komplexe Gedankengänge und umfangreiche Argumentation hier in einer rhapsodischen Zusammenfassung zu präsentieren ist a) nicht sinngemäß und bringt b) die Gefahr des Synkretismus und unadäquater, polemischer Attacken mit sich.
Somit rate ich jedem philosophisch interessierten und nach der Arete suchenden Menschen zu Evolas "Revolte gegen die moderne Welt" (Hier möchte ich mich von rassischen und mhytologischen Axiomen ausdrücklichst distanzieren! ; Leseprobe: siehe meine Heimseite). Ein emotionales Erlebnis, das der "Erkenntnis" Nachhaltigkeit verleiht, sehe ich im Film "The Last Samurai".

Kasten befürworten und den Menschen lieben ist möglich, wenn man den Sinn dahinter versteht. Dazu sollte man jedoch der "3.Gruppe" angehören. Systeme die einen Aufstieg des Individuums verhindern begutheiße ich im Übrigen nicht.
Ich bin gerne bereit Fragen zu beantworten insofern sie nicht aus dem Rahmen des Obigen fallen.
 
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Du bist dir sicher bewusst, dass eudömonische Zielsetzungen in keiner Weise mit einem Kastensystem in Verbindung zu setzen sind - sie stehen nicht im Widerspruch, das ist aber schon alles.
Weiterhin sollte man vorher diskutieren, was überhaupt eine "Kaste" sein soll: Der Begriff macht nur Sinn, wenn man eine Durchdringung ausschließt, wie Robin es in seinem Verständnis ausgeführt hat. Das ist aber aus unserem gesellschaftlichen Verständnis heraus nicht nur höchst "unmoralisch" sondern tatsächlich ein anachronistisches Absprechen der "Menschenwürde": Die Vorstellung, dass eine philosophische Elite die Gesellschaft lenkt und sie wie ihre Schafe hütet, spricht ganzen Gesellschaftsteilen die Fähigkeit ab, selbst über da Leben zu entscheiden und etabliert ganz deutlich bestehende Ständeverhältnisse.

Menschen zu lieben und deren Glück zu bestimmen mag dir als "hohes" Ziel erscheinen, ich halte es für überholt und veraltet. Unsere Gesellschaft basiert auf einer Basis von Freiheit der Lebensführung, welche ein eudämonisch- aristokratisches System nicht gewährleisten könnte. Ich vertrete nicht viele Setzungen in meinen Betrachtungen, aber der Mensch ist frei in seinem Wesen: er hat weder Anrecht noch Pflicht auf/zum Glücklichsein und es liegt auch nicht in seiner Natur. Aristoteles hat seine eudämonische Ethik bewusst als Setzung vertreten, zur Glückseligkeit sind gewisse Voraussetzungen (Tugenden) erforderlich, die er immer als Mitte zweier Extreme verstanden hat. Ein Kastensystem steht mit einer konsequenten Etablierung NICHT im Zusammenhang, natürlich kannst du den Begriff "Kaste" noch beliebig umformulieren, das hast du bisher ja noch vermieden.

Im Übrigen ist dein Beitrag eigentlich eine Ohrfeige an uns, ich wüsste nicht, in wie weit es hier weiter führt. Jeder von uns hat seinen eigenen "Entwicklungsweg" durchgemacht, in welchen die Übrigen keinen Einblick haben. Die Behauptung, die eigenen Gedankengänge seien so kompliziert, dass es nur zu Polemik und Missverständnissen führen würde, sie hier auszubreiten fand ich - gelinde gesagt - recht amüsant. Tatsächlich verhält es sich wohl eher so, dass es eine grundlegende gesellschaftliche Qualifikation ist, sich anderen Menschen mitzuteilen, gerade in Bewusstsein der egozentrischen Befangenheit. Hier die die Komplexität seiner Gedanken anzurufen ist schlicht unzutreffend, die von dir gerne zitierte Antike dürfte mit ihrem Bild des "Philosophen" ein ganz anderes Verständnis offenbaren.
Zuletzt halte ich es auch für unwahrscheinlich, dass eine Wahrnehmung von Wirklichkeit existieren kann, die komplizerter wäre als die menschliche Auffassungsgabe - was bitte ist Wirklichkeit, wenn nicht genau die Grenze der menschlichen Wahrnehmung?
Da du dich aber schon auf deine persönliche Wahrnehmung und Prägung berufst, sei dir gesagt, dass Evola auch in einer Zeit tätig gewesen ist, in der allgemein eine Tendenz zur Entgesellschaftlichung von Politik bestand. Carl Schmitts dezisionistische Theorien sind ein geniales Beispiel dafür, wie sehr gesellschaftliche "Neustrukturierungen" von etablierten Systemen abhängig sind. Und gerade Evola war vorwiegend ein Denker seiner Zeit, eine allgemeine Sytematik hat er nicht entworfen - es wäre aus heutiger Sicht Wahnsinn, derartige Denkschemen neu etablieren zu wollen.

Ich hoffe, du verstehst meinen Beitrag nicht als persönlichen Anlastung, ähnlich bin ich hier auch angefangen - und viele andere sicher auch.

auf alle Fälle einen schönen Rest- Abend noch ;)

cf
 
Wenn man sich in eine anti-moderne Gedankenwelt hineindenkt, in der sich direkt Archaik und Askese ausdrücken, indirekt Menschenverachtung, besteht die Gefahr einer Flucht vor der Wirklichkeit. Denn diese Vereinfachung (und das sind Kasten im Endeffekt: sie machen die Welt klar und übersichtlich) ist unmöglich durchzusetzen. Man hängt dann einem "Traum" an und benutzt ihn, um sich abzugrenzen: "Ihr versteht mich ja sowieso nicht." Wenn sich Wohlgefühl einstellt, dann nur für den, der flüchtet.
Im Übrigen hat es wenig Sinn, einer Theorie anzuhängen und dann konstituierende Elemente (Rassismus etc.) hübsch auszuklammern - selbst in deiner Denkweise, Kai, dürfte das nicht gerade von Respekt gegenüber Evola zeugen.
Ich persönlich konstruiere mein Weltbild stark von Niklas Luhmann her, der auch nicht gerade als unkompliziert gilt. Außerdem fand ich "Harry und Sally" gut ;). Dennoch kann ich etwas zu Diskussionen beitragen, muss mich nicht hinter einer "Insider"-Nebelwand verstecken.
Falls du diesen Beitrag zu polemisch fandest: Es ist eine selbsterfüllende Prophezeihung...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Robin schrieb:
Ihr Zwei: Ihr verbraucht unnötigen Speicherplatz, ihr schüttet alles zu, bitte, im Namen der Idee dieses Forums: Lasst es sein!
:wut1:
Na, jetzt übertreib mal nicht: Du kannst nur 4, 5 Zeilein eines Posts in diesem Thread meinen. Und die habe ich verbrochen, nicht Zeilinger. Und ich habe auch noch (einen Post später) erklärt, warum man persönliche Einstellungen nicht immer vor der intellektuellen Moralfassade trennen kann - und sollte, um ihren Gehalt abzuklopfen. Aber bitte: Ich werde deinen Einwurf zu Herzen nehmen - werde jedoch nicht Gefahr laufen wollen, blutleer zu argumentieren...

Gysi
 
Coeur Froid schrieb:
Du bist dir sicher bewusst, dass eudömonische Zielsetzungen in keiner Weise mit einem Kastensystem in Verbindung zu setzen sind - sie stehen nicht im Widerspruch, das ist aber schon alles.
Weiterhin sollte man vorher diskutieren, was überhaupt eine "Kaste" sein soll: Der Begriff macht nur Sinn, wenn man eine Durchdringung ausschließt, wie Robin es in seinem Verständnis ausgeführt hat. Das ist aber aus unserem gesellschaftlichen Verständnis heraus nicht nur höchst "unmoralisch" sondern tatsächlich ein anachronistisches Absprechen der "Menschenwürde": Die Vorstellung, dass eine philosophische Elite die Gesellschaft lenkt und sie wie ihre Schafe hütet, spricht ganzen Gesellschaftsteilen die Fähigkeit ab, selbst über da Leben zu entscheiden und etabliert ganz deutlich bestehende Ständeverhältnisse.
Menschen zu lieben und deren Glück zu bestimmen mag dir als "hohes" Ziel erscheinen, ich halte es für überholt und veraltet. Unsere Gesellschaft basiert auf einer Basis von Freiheit der Lebensführung, welche ein eudämonisch- aristokratisches System nicht gewährleisten könnte. Ich vertrete nicht viele Setzungen in meinen Betrachtungen, aber der Mensch ist frei in seinem Wesen: er hat weder Anrecht noch Pflicht auf/zum Glücklichsein und es liegt auch nicht in seiner Natur. Aristoteles hat seine eudämonische Ethik bewusst als Setzung vertreten, zur Glückseligkeit sind gewisse Voraussetzungen (Tugenden) erforderlich, die er immer als Mitte zweier Extreme verstanden hat. Ein Kastensystem steht mit einer konsequenten Etablierung NICHT im Zusammenhang, natürlich kannst du den Begriff "Kaste" noch beliebig umformulieren, das hast du bisher ja noch vermieden.

Im Übrigen ist dein Beitrag eigentlich eine Ohrfeige an uns, ich wüsste nicht, in wie weit es hier weiter führt. Jeder von uns hat seinen eigenen "Entwicklungsweg" durchgemacht, in welchen die Übrigen keinen Einblick haben. Die Behauptung, die eigenen Gedankengänge seien so kompliziert, dass es nur zu Polemik und Missverständnissen führen würde, sie hier auszubreiten fand ich - gelinde gesagt - recht amüsant. Tatsächlich verhält es sich wohl eher so, dass es eine grundlegende gesellschaftliche Qualifikation ist, sich anderen Menschen mitzuteilen, gerade in Bewusstsein der egozentrischen Befangenheit. Hier die die Komplexität seiner Gedanken anzurufen ist schlicht unzutreffend, die von dir gerne zitierte Antike dürfte mit ihrem Bild des "Philosophen" ein ganz anderes Verständnis offenbaren.
Zuletzt halte ich es auch für unwahrscheinlich, dass eine Wahrnehmung von Wirklichkeit existieren kann, die komplizerter wäre als die menschliche Auffassungsgabe - was bitte ist Wirklichkeit, wenn nicht genau die Grenze der menschlichen Wahrnehmung?
Da du dich aber schon auf deine persönliche Wahrnehmung und Prägung berufst, sei dir gesagt, dass Evola auch in einer Zeit tätig gewesen ist, in der allgemein eine Tendenz zur Entgesellschaftlichung von Politik bestand. Carl Schmitts dezisionistische Theorien sind ein geniales Beispiel dafür, wie sehr gesellschaftliche "Neustrukturierungen" von etablierten Systemen abhängig sind. Und gerade Evola war vorwiegend ein Denker seiner Zeit, eine allgemeine Sytematik hat er nicht entworfen - es wäre aus heutiger Sicht Wahnsinn, derartige Denkschemen neu etablieren zu wollen.

Ich hoffe, du verstehst meinen Beitrag nicht als persönlichen Anlastung, ähnlich bin ich hier auch angefangen - und viele andere sicher auch.

auf alle Fälle einen schönen Rest- Abend noch ;)

cf

Mit deinen Aussagen hast Du leider meinen Befürchtungen gemäß argumentiert. Ich möchte dir keineswegs die Intersubjektivität im Allgemeinen absprechen, wohl aber fehlt dir Sachkenntnis bezüglich der Werke Evolas, welche aber stringente Vorraussetzung ist, um hier profunde Antithesen aufzustellen.

Um meine Aussagen zu verdeutlichen folgende Allegorie:
Ist es sinnvoll mit einem Mathematiker, der in seinem Fachgebiet vielleicht überragende Fähigkeiten besitzt und darüber hinaus auch ein genialer Physiker ist, über Freud zu diskutieren, obwohl er keines seiner Werke kennt ?
Es mag sein, dass der Mathematiker das Wissen schnell rezepiert und ggf. sogar noch während des Gespräches Gegenargumente findet. Dass die Diskussion komplanar oder nur annäherend komplanar verläuft, wage ich jedoch sehr zu bezweifeln.
Man mag mir Borniertheit vorwerfen, um ehrlich zu sein, sträube ich mich jedoch dagegen, derart umfangreiche Lektüre unvollständig wiederzugeben.
Einen Passus in anderen Worten formulieren oder per copy&paste Textstellen in dieses Forum zu bringen ist schlichtweg unnötig.
Im Link finden sich recht prägnante Ausschnitte die Einblick gewähren.
Es ist für mich ersichtlich, dass meine Aussagen/meine Weigerungen auf Unverständnis stoßen. Meine Erfahrungen mit der Diskussion dieses Themas zeigen jedoch, dass es immensen Aufwand benötigt, hier im Netz, voranzukommen. Deshalb setze ich eine Grundkenntnis einfach voraus, zumal sie einfach zu erreichen ist.


Anbei gesagt, ist die Doktrin der "Menschenwürde", in ihrer kontemporären Praktiziertheit durchaus angreifbar.
 
Robin schrieb:
Wenn man sich in eine anti-moderne Gedankenwelt hineindenkt, in der sich direkt Archaik und Askese ausdrücken, indirekt Menschenverachtung, besteht die Gefahr einer Flucht vor der Wirklichkeit. Denn diese Vereinfachung (und das sind Kasten im Endeffekt: sie machen die Welt klar und übersichtlich) ist unmöglich durchzusetzen. Man hängt dann einem "Traum" an und benutzt ihn, um sich abzugrenzen: "Ihr versteht mich ja sowieso nicht." Wenn sich Wohlgefühl einstellt, dann nur für den, der flüchtet.
Im Übrigen hat es wenig Sinn, einer Theorie anzuhängen und dann konstituierende Elemente (Rassismus etc.) hübsch auszuklammern - selbst in deiner Denkweise, Kai, dürfte das nicht gerade von Respekt gegenüber Evola zeugen.
Ich persönlich konstruiere mein Weltbild stark von Niklas Luhmann her, der auch nicht gerade als unkompliziert gilt. Außerdem fand ich "Harry und Sally" gut ;). Dennoch kann ich etwas zu Diskussionen beitragen, muss mich nicht hinter einer "Insider"-Nebelwand verstecken.
Falls du diesen Beitrag zu polemisch fandest: Es ist eine selbsterfüllende Prophezeihung...
Ich verstecke mich nicht hinter einer Nebelwand, im Gegenteil - ich biete sogar Links die eine Aneigung der relevanten Fakten erheblich vereinfachen.
Genauso wenig möchte ich fliehen, im Gegenteil: Ich möchte mich den Argumenten meiner Dissidenten stellen, meiner selbst zu Willen.
Übrigens...deine Vorwürfe gegenüber des Ausklammerns weise ich zurück:
Hätte der Erfinder des Benzinmotors darauf verwiesen, dass der Motor nur läuft, wenn man sich davor auf die Stirn schlägt, wäre das "Auf-die-Stirn-Schlagen" heute Teil des Autofahrens ? Die Rassentheorie ist nur in Fragmenten fundamental für Evolas Argumentation, dies wüsstest Du jedoch wenn....
 
Zuletzt bearbeitet:
Anbei gesagt, ist die Doktrin der "Menschenwürde", in ihrer kontemporären Praktiziertheit durchaus angreifbar.

Das ist eine völlige 0- Aussage, sie ist nichts weiter als eine verstohlene Andeutung eines nebulösen "Faktums", dass irgendwo existieren könnte. Ich finde das recht unreizvoll, auf dieser Ebene diskutieren zu wollen.

Algemein gesagt halte ich deine Art der Argumentation für völlig widersinnig. Ein argumentatives Faktum ist nicht der Verweis auf "irgendein" Werk: es muss als solches reproduzierbar und darstellbar sein. Ich könnte mich auch auf die Studien Kants, Aristoteles, (Berkeleys), Kondylis, Baumans, Foucaults etc. berufen und dir Unwissenheit in dieser Sache unterstellen und meine eigene Position so immunisieren - das hat nichts mit einem wissenschaftlichen oder sonstwie fundierten Diskurs zu schaffen.
Weiterhin ist dein Parallelismus "Mathematiker" und "Freud" hier in der Tendenz falsch, da wir ja nicht das Werk Evolas als solches, sondern dessen Übertragbarkeit auf das "Kastensystem" (und immernoch dieses als Hauptpunkt) besprechen. Mein Einwand, Evola sei vor allem im Rahmen faschistischer Prägung zu verstehen ist da durchaus angebracht und schließt eine Übertragung seines "Systemes" auf unsere heutige Gesellschaft praktisch aus, eben weil wir die liberalen und humanistischen Setzungen weitestgehend hingenommen haben und dieses der einzige Maßstab ist, an dem sich Gesellschaftlichkeit letztlich messen kann.


Ganz kurz und deutlich: Wenn du mitdiskutieren möchtest und ernsthaft an einem Diskurs interessiert bist, wäre ich dir dankbar, wenn du dich dazu herablassen würdest, es nicht nur bei bloßen Andeutungen und Verweisen zu lassen, sondern grobe Argumentationsstrukturen aufzuzeigen. Das mag im Einzelfall nicht immer möglich sein, aber letztlich interessiert mich nicht, was Evola oder sonstwer zum Thema gesagt hat, sondern wie DU es heute betrachtest. Das Verweisen auf "geistige Größen" ist auch im universitären Alltag nicht wegzudenken und ein beliebtes "Stilmittel", es handelt sich dabei aber immer um Dezisionen und Perspektiven, die unhinterfragt übernommen werden und in keiner Weise irgendeinen Wahrheitsgehalt transportieren.

Ich gebe den "Sprechstein" ab und behaupte, dass jeder, der mir nicht zustimmt, Zigmund Baumans "Postmoderne Ethik" noch nicht gelesen hat *scherz* :D

cf
 
Naja, ich will mal nicht so sein und einen kleinen Versuch wagen. Ich hab wohl vergessen wer ich bin... :)

Fundamentale Divergenzen zwischen Moderne und dem Ideologem eines traditionellen Kastensystems, welches ich befürworte sind reich an der Zahl.
Ich werde versuchen hier einen Überblick zu geben, wer mehr wissen möchte, der kann sich gerne auf meiner Heimseite umsehen oder das empfohlene Buch lesen.
Der emminenteste Unterschied zwischen meinem Ideologem und der Moderne sehe ich in der subversiven Entfesseltheit der Triebe, eine gewisse Dissbalance.
Aufgabe der Kasten und der Hierarchie sollte sein, eine affektive Destruktivität zu vermeiden. Die Askese stellt hier nicht etwa Selbstgeißlung sondern vielmehr die Vernunft dar, Triebe dort unter Kontrolle zu halten, wo sie sich negativ auswirken.
In der Arbeitermoral ist wohl die pervertierteste Form des Impetus nach "Wohlstand" zu sehen. Die äffische Triebbefriedung (welche, vergessen wir nicht Mittel und nicht Zweck selbst sind) schiebt sich vor die Eudämonie des Menschen als Individuum - verachtenswert.
Gewisse technologische Errungenschaften hatten ihren Sinn und konnten gut kontrolliert werden.
Doch hat sich die Arbeitszeit heute keineswegs verringert, wohl aber die In-dividualität des Menschen (man beachte die Onomastik).
Als Individuum, die Transzendenz gegen sich selbst richtend, voll in das Weltgeschehen involviert sein, dies versuche ich nun als Weg zur Eudämonie und zur Arete zu erweisen um später die Praktikabilität des Kastensystems zu erläutern.
Die unmittelbare Kohärenz Mensch-Natur ist heute verloren. Der Mensch ist Teil der "Umwelt", kann jede Sekunde Leben genießen, sieht die Schönheit in jedem Blatt und jedem Grashalm, als Teil von sich selbst, achtet die Natur, anstatt sie zu zerstören... Heute sehe ich das Gegenteil.
Doch auch zwischenmenschlich vermag das Wissen "seinen Stachel gegen sich selbst zu richten". Der Mensch, der gerade aus dem Egoismus selbst heraus, die Sinngemäßigkeit des Altruismus erkennt, handelt so sozial wie nur irgend möglich.
Dass dies in einer Welt des Globalismus, wo jeder alles über alles weiß und doch niemanden kennt, Utopie sein muss, ist nicht nur a priori sondern a posteriori festzuhalten. Es besteht kein direkter Kontakt, welcher unentbehrlich ist um engere Verhältnisse zu knüpfen.

Wahrlich krankhafte Sublimierungshandlungen und Ungenügsamkeit sind signifikante Wesenswerkmale des "fortschrittlichen Menschen".

Dies zu verhindern ist Sinn der Askese, der heroischen Handlung und wohl auch des Verteidigungskrieges. Derjenige, der sein Leben für diese Ziele opfert sieht darin jedoch nichts Schlimmes, er stellt sein Leben nicht über das höchste Ideal...Auch die "Rassenreinheit" erweist sich hier nicht als biologisch sondern als Gewährleistung der Tradition und der Eudämonie.


Durchlässige Kasten sollen den Weisen, den der Obiges "erkennt" an die Position führen, von wo aus er die Gemeinschaft der Menschen die er liebt, wie könnte er anders ?, bestmöglich unterstützen kann.

In der Moderne kann man die Konsequenz der Auflösung dieser Hierarchie und des blinden Hedonismus sehn.


Dies soll prägnant und kurz einige Fakten zusammenfassen (ich befürchte, es trifft nur das Zweite zu)...ich hoffe es genügt um eine Diskussion zu führen.
 
Zuletzt bearbeitet:
kaismoessner schrieb:
Hätte der Erfinder des Benzinmotors darauf verwiesen, dass der Motor nur läuft, wenn man sich davor auf die Stirn schlägt, wäre das "Auf-die-Stirn-Schlagen" heute Teil des Autofahrens ? Die Rassentheorie ist nur in Fragmenten fundamental für Evolas Argumentation, dies wüsstest Du jedoch wenn....

Mit dieser schrägen Metapher schlägst du dich selbst: Denn einem Erfinder, der von Auf- die-Stirne-schlagen faselt, hätte man eben kein Patent gegeben und kein Sponsor hätte ihm getraut. Da aber Herr Daimler konsistent blieb, ist das Automobil heute Teil der Moderne, während Evola ein unbedeutendes Randdasein zu führen scheint. Wenn du Evolas Rassentheorien mit dem Auf-die-Stirn-schlagen vergleichst, wie kannst du ihm dann in anderen Argumentationen folgen?

Ich gestehe aber ein, dass mich deine Ausführungen nicht besonders neugierig gemacht haben, zumal du eingestehst, dass sie Utopie bleiben müssen.
Das bestätigt nur meinen Verdacht, dass solche Gedankenspiele als geistiger Fluchtort dienen, vielleicht um Gleichgesinnte zu treffen, um zu plaudern, wie es so sein könnte unter Hierarchie und Askese.

Man könnte höchstens allgemein über den Sinn von Askese reden, denn die ist ja auch einzuhalten, wenn nicht der Rest der Gesellschaft domestiziert ist.
Man könnte auch kritisieren, was denn dieser angebliche Verlust der Mensch-Natur Kohärenz denn soll - Das verweist mal wieder auf paradiesische Zustände, von denen ich bezweifle, dass es sie je gegeben hat. Wir wissen doch heute, dass es auch unter "Naturvölkern" Depressionen gibt, wir können schlecht beurteilen, ob und wie man im Einklang der Natur glücklicher ist. Das wird immer als evident vorausgesetzt, weil es so gut klingt. Mich überzeugt das nicht. Es gibt viele Möglichkeiten, den Gegensatz von Natur zu was auch immer zu definieren, Das "Zurück-zum-Ursprung", wie auch immer verbrämt, überzeugt mich nicht.

Aber wie auch immer, ich gestehe ein, das ich nicht angeregt bin, mir die Internetseite komplett durchzulesen, um hier irgendwie zu gewinnen. Bin für diese Art der Glückseligkeit vielleicht verloren...

Schöne Grüße
 
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Robin schrieb:
Mit dieser schrägen Metapher schlägst du dich selbst: Denn einem Erfinder, der von Auf- die-Stirne-schlagen faselt, hätte man eben kein Patent gegeben und kein Sponsor hätte ihm getraut. Da aber Herr Daimler konsistent blieb, ist das Automobil heute Teil der Moderne, während Evola ein unbedeutendes Randdasein zu führen scheint. Wenn du Evolas Rassentheorien mit dem Auf-die-Stirn-schlagen vergleichst, wie kannst du ihm dann in anderen Argumentationen folgen?

Meine kleine Metapher ist nicht relevant für den Inhalt
Vielleicht wird ein wenig Kombinationsvermögen eine Erklärung für Evolas "Randdasein" bringen. Leider zeigt deine Art, dass Du für dieses "Gedankengut" ohnehin nur schwer zu gewinnen bist. Schade.



Ich gestehe aber ein, dass mich deine Ausführungen nicht besonders neugierig gemacht haben, zumal du eingestehst, dass sie Utopie bleiben müssen.
Das bestätigt nur meinen Verdacht, dass solche Gedankenspiele als geistiger Fluchtort dienen, vielleicht um Gleichgesinnte zu treffen, um zu plaudern, wie es so sein könnte unter Hierarchie und Askese.

Ein Aphorismus genügt: "Die Idee muß über die Wirklichkeit Gericht sitzen, und nicht umgekehrt. Die Aufgabe der Spekulation ist nicht, festzustellen, was besteht, sondern in der unsicheren Welt der Menschen festzulegen, was als Wert gelten muß. Und wenn das nicht der tagtäglichen Wirklichkeit entspricht, darf man es deshalb nicht abstrakt nennen, sondern abstrakt und träge müssen vielmehr der Wille und die Kraft der Menschen genannt werden, die der Idee nicht genügen."

Man könnte höchstens allgemein über den Sinn von Askese reden, denn die ist ja auch einzuhalten, wenn nicht der Rest der Gesellschaft domestiziert ist.
Man könnte auch kritisieren, was denn dieser angebliche Verlust der Mensch-Natur Kohärenz denn soll - Das verweist mal wieder auf paradiesische Zustände, von denen ich bezweifle, dass es sie je gegeben hat. Wir wissen doch heute, dass es auch unter "Naturvölkern" Depressionen gibt, wir können schlecht beurteilen, ob und wie man im Einklang der Natur glücklicher ist. Das wird immer als evident vorausgesetzt, weil es so gut klingt. Mich überzeugt das nicht. Es gibt viele Möglichkeiten, den Gegensatz von Natur zu was auch immer zu definieren, Das "Zurück-zum-Ursprung", wie auch immer verbrämt, überzeugt mich nicht.

Es gab Kulturvölker mit hoher Naturverbundenheit und selbst wenn es davon nicht viele gegeben hätte , so wäre dies kein Argument gegen die Idee.
Aber wie auch immer, ich gestehe ein, das ich nicht angeregt bin, mir die Internetseite komplett durchzulesen, um hier irgendwie zu gewinnen. Bin für diese Art der Glückseligkeit vielleicht verloren...
War mir durchaus bewusst.
Schöne Grüße
Vielleicht stimmt es ja, dass jeder früher oder später das bekommt was er verdient.
 
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