AW: indogermanische Philosophie
Hallo, allerseits!
Ein ausgesprochen interessantes Thema zum Nachdenken ist, was du da anschneidest, scilla! Vor allem deine Behauptung, dass unser dualistisches Denken bereits in unserer indogermanischen Sprachstruktur präformiert liege, scheint mir sehr beachtenswert - ich stimme dir darin zu, auch scheinen mich, aus einem anderen Anlass, folgende Überlegungen dahinleiten zu können:
"der" Mann -> maskulinum (daher "vollwertig")
"das" Weib und "das" Kind -> neutrum (wurden also in den archaischen Gesellschaften als "Sachen", sozusagen als "Besitz" angesehen)
Überdies bin ich der Auffassung, dass auch Xenophobie in unserer Sprache verankert liegt, vergleiche:
im Lateinischen: hostis (Freund, Gastfreund, Fremder, aber auch FEIND)
im Griechischen: barbaros (alle jene Völker, die eine nicht-hellenische Sprache hatten, unverständlich "daherstammelten" ["bar"-"bar" wie im Deutschen: "bla-bla"] und zudem auch als unzivilisiert und minderwertig angesehen wurden -> Aristoteles meinte sogar, einige Völker seien von Natur aus als Sklaven geboren und müssten durch die Griechen beherrscht werden)
in den slawischen Sprachen: meines Wissens nach bedeutet "Slawe" so etwas wie der Held oder der Einheimische (bin mir aber nicht ganz sicher), auf jeden Fall ist dieses Wort suprematistisch konnotiert.
Denkt darüber nach.
Beste Grüße,
Andronikus