Philosophisticus
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Hallo,
ich eröffne diesen Thread mit einem Thema , das es bisher soweit ich sehe nicht gab hier im Forum. Nur ein ähnlicher Thread ("Heidegger und die Sprache"), berührt meinen am Rande, würde ich sagen (aber das Thema der Rhetorik kommt dort nicht vor, wie mir scheint) . Hier soll es um Heidegger und die Rhetorik gehen. Es ist ja bekannt, dass sich Heidegger wie Nietzsche mit der aristotelischen Rhetorik beschäftigt haben , wie man in seiner Vorlesung "Grundbegriffe der aristotelischen Philosophie" z.B. sehen kann, aber auch Sein und Zeit erwähnt die Rhetorik des Aristoteles an einer Stelle , wo er sie als erste "Hermeneutik der Alltäglichkeit des Miteinanderseins" auffasst (Sein und Zeit, § 29, S.138). Für mich wäre interessant zu diskutieren wie Heidegger von der aristotelischen Rhetorik in seinem eigenen philosophischen Diskurs beeinflusst ist. Neben Aristoteles ließe sich auch als weiteres Platon nennen, denn Heidegger hat sich ja auch mit dem Phaidros beschäftigt , wie man anhand seiner Sophistes-Vorlesung sehen kann und wo er sich mit Platons Rhetorikkonzept philosophisch beschäftigt. Ist Heideggers eigene Rhetorik also von antiken Quellen inspiriert? Ich denke mal schon, dass man bei Heidegger von einer eigenen Rhetorik sprechen, die bei ihm in seinem Diskurs am Werke ist. Auch in der philosophischen Forschung gibt es mittlerweile einen Band der heißt "Heidegger über Rhetorik". Man könnte auch fragen ob Heidegger eine genuin philosophische Rhetorik in seinen Texten entfaltet. Denn dass diese Rhetorik insofern philosophisch nur sein kann, lässt sich ja damit begründen, dass Heidegger gerade kein großer Freund der Sophisten war und er daher von diesen nicht beeinflusst sein kann philosophisch. Er kannte übrigens auch Nietzsches Vorlesung über die Beredtsamkeit der Griechen, im Gegensatz zu Nietzsche sagt er aber, dass Sprache nicht Rhetorik ist, sondern dass sie "dichtend" ist. Er hatte nämlich was für Dichtung übrig. Daher hat er ein anderes Verhältnis zur Rhetorik als Nietzsche, was auch seine Sprachauffassung betrifft. Dennoch kann man sagen, dass Heideggers sprachlicher Diskurs in Texten auch rhetorisch geprägt ist mehr oder weniger, und dass er philosophisch sich eben mit Rhetorik (und ihres logos) beschäftigte. Hinsichtlich des Themas "Sprachphilosophie" sei gesagt, dass Heidegger einmal erwähnte, dass es besser ist, dass wir die aristotelische Rhetorik haben, als eine Sprachphilosophie soweit ich mich erinnern kann. Trotzdem ist natürlich Rhetorik ohne einen bestimmten Sprachgebrauch nicht zu denken.
Ich würde gern über dieses Thema diskutieren und eure fachkundige Meinungen dazu hören in diesem Forum. Vielleicht bin ich ja hier nicht der einzige der sich mit Heidggers Denken der Rhetorik beschäftigt..
ich eröffne diesen Thread mit einem Thema , das es bisher soweit ich sehe nicht gab hier im Forum. Nur ein ähnlicher Thread ("Heidegger und die Sprache"), berührt meinen am Rande, würde ich sagen (aber das Thema der Rhetorik kommt dort nicht vor, wie mir scheint) . Hier soll es um Heidegger und die Rhetorik gehen. Es ist ja bekannt, dass sich Heidegger wie Nietzsche mit der aristotelischen Rhetorik beschäftigt haben , wie man in seiner Vorlesung "Grundbegriffe der aristotelischen Philosophie" z.B. sehen kann, aber auch Sein und Zeit erwähnt die Rhetorik des Aristoteles an einer Stelle , wo er sie als erste "Hermeneutik der Alltäglichkeit des Miteinanderseins" auffasst (Sein und Zeit, § 29, S.138). Für mich wäre interessant zu diskutieren wie Heidegger von der aristotelischen Rhetorik in seinem eigenen philosophischen Diskurs beeinflusst ist. Neben Aristoteles ließe sich auch als weiteres Platon nennen, denn Heidegger hat sich ja auch mit dem Phaidros beschäftigt , wie man anhand seiner Sophistes-Vorlesung sehen kann und wo er sich mit Platons Rhetorikkonzept philosophisch beschäftigt. Ist Heideggers eigene Rhetorik also von antiken Quellen inspiriert? Ich denke mal schon, dass man bei Heidegger von einer eigenen Rhetorik sprechen, die bei ihm in seinem Diskurs am Werke ist. Auch in der philosophischen Forschung gibt es mittlerweile einen Band der heißt "Heidegger über Rhetorik". Man könnte auch fragen ob Heidegger eine genuin philosophische Rhetorik in seinen Texten entfaltet. Denn dass diese Rhetorik insofern philosophisch nur sein kann, lässt sich ja damit begründen, dass Heidegger gerade kein großer Freund der Sophisten war und er daher von diesen nicht beeinflusst sein kann philosophisch. Er kannte übrigens auch Nietzsches Vorlesung über die Beredtsamkeit der Griechen, im Gegensatz zu Nietzsche sagt er aber, dass Sprache nicht Rhetorik ist, sondern dass sie "dichtend" ist. Er hatte nämlich was für Dichtung übrig. Daher hat er ein anderes Verhältnis zur Rhetorik als Nietzsche, was auch seine Sprachauffassung betrifft. Dennoch kann man sagen, dass Heideggers sprachlicher Diskurs in Texten auch rhetorisch geprägt ist mehr oder weniger, und dass er philosophisch sich eben mit Rhetorik (und ihres logos) beschäftigte. Hinsichtlich des Themas "Sprachphilosophie" sei gesagt, dass Heidegger einmal erwähnte, dass es besser ist, dass wir die aristotelische Rhetorik haben, als eine Sprachphilosophie soweit ich mich erinnern kann. Trotzdem ist natürlich Rhetorik ohne einen bestimmten Sprachgebrauch nicht zu denken.
Ich würde gern über dieses Thema diskutieren und eure fachkundige Meinungen dazu hören in diesem Forum. Vielleicht bin ich ja hier nicht der einzige der sich mit Heidggers Denken der Rhetorik beschäftigt..