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Guantanamo

Louiz30+ schrieb:
Themen nehmen manchmal einen kleinen Sprung nach rechts und links, um angesprochene Aspekte zu erörtern. Dies führt zu einem mehr umfassenden Verständnis verschiedener Aspekte, aber auch zu einer etwas diversifizierteren und interessanteren Plattform.

Aus Zeitmangel nur eine kurze Stellungnahme: für mich persönlich ist eben dieses Vertiefen eines Aspektes, das Diversifizieren eines Themas das ursprünglich nur nebebei angesprochen wurde, eines der großen Vorteile der Diskussionen die hier stattfinden.
Dir Louiz , danke ich für den sehr aufschlußreichen Beitrag über China. Es bestätigt mir nocheinmal, welche schematische Vorstellungen wir über Länder, über Welten haben, die wir nur aus Büchern, Berichten oder Nachrichten kennen. Eine Korrektur dieses unvollständigen und auch verfälschten Bildes findet fast immer statt, wenn ein Zeuge der Vorort war oder ein Zeitzeuge, darüber berichtet.
Das www findet m.E. eben dadurch seine Berechtigung sich als solches zu bezeichnen.
 
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So, so, hat der scilla wieder gepöbelt?
nun, ich habe ihn auf meiner Ignorierliste, den lieben kleinen Troll.
Ich denke, das ist die größte Freude, die ich ihm machen kann :)

Claus
 
Louiz,
du hast in deinem Beitrag als wohl bester Kenner Chinas unter uns hier
die situation gut beschrieben.

Ich bin sicher, daß die Pekinger führung die chaotischen Ereignisse beim Zerfall der Sowjetunion vor augen hat, wenn sie zu derart restriktiven Maßnahmen greift.
Es ist imho auch nicht nur die Gefahr, daß das aufstrebende China wieder in das Elend der Nachkriegszeit zurückgeworfen wird,
sondern auch die Befürchtung, daß die religiösen fanatiker, die erklärtermaßen (Osama) ein ganz Süd- und Mittelasien umfassendes islamistisches Reich errichten wollen, ihr Ziel erreichen.

Und nun kriege ich wieder den Bogen nach Guantanamo:
Diese islamistische Bewegung hat den USA mit nine eleven (und den zahlreichen anschlägen vorher) den Krieg erklärt. Und obwohl die USA offiziell im Visier sind, haben doch die Chinesen als Nachbarn zu befürchten, daß es irgendwann auch gegen sie geht.
Und sicher gibt es irgendwo auch ein chinesisches guantanamo.
die sich als zivilisierte und echauffierte Beobachter gebenden Europäer sollten bedenken, daß es gilt, den Anfängen zu wehren.

Ich befürchte, daß wir unter der Multikulti-Decke schon längst eine Viper genährt haben, die uns mehr beschäftigen sollte als das Guantanamo der anderen.

meint claus
 
Claus schrieb:
Ich befürchte, daß wir unter der Multikulti-Decke schon längst eine Viper genährt haben, die uns mehr beschäftigen sollte als das Guantanamo der anderen.

meint claus

Wieder in Eile, kann ich nur sehr kurz antworten - wobei ich eben dazu einiges sagen möchte.

Claus, genau dieses eurozentristische Denken scheint mir völlig kontraproduktiv, weit weg ausserdem von einer Ethik, die Voraussetzung ist um in dieser Welt miteinander und nicht gegeneinander zu leben.
Wir sprechen von Globalisierung, und auch wenn wir gegen diese sind: sie ist ein Fakt - und es gillt unser Denken dem anzupassen. Nicht nur indem wir nach für uns vorteilhaft oder für uns unvorteilhaft die Ereignisse einteilen, sondern endlich verstehen, dass globale Ereignisse uns alle angehen.

Es ist nicht das Guantanamo der anderen, sondern auch unser Guantanamo. Alles was wir zulassen, alles was wir als nur die anderen betreffend betrachten, auch dafür tragen wir die Verantwortung.

Dies ist mein Standpunkt, und dieser befestigt sich, je mehr ich hier lese.

Miriam
 
louiz30 schrieb:
Ziesemann, Themen nehmen manchmal einen kleinen Sprung nach rechts und links, um angesprochene Aspekte zu erörtern. Dies führt zu einem mehr umfassenden Verständnis verschiedener Aspekte, aber auch zu einer etwas diversifizierteren und interessanteren Plattform. Die Ausführungen zu China ergeben sich, wenn du weiter nachliest, aus dem Link, den Miriam hier freundlicherweise benannt hatte und aus dem Fakt, dass China in einer Beziehung zum Thema steht.
Schon klar, nur die Gefahr besteht immer, dass man das eigentliche Thema dabei aus dem Auge verliert. Und manchmal - mir geht es jedenfalls so - fühlt man sich auch wenigstens zeitlich überfordert, noch angegebenen Links nachzuspüren.
Pöbeleien scheinen sich hier leider einzubürgern, salonfähig zu werden und ich hoffe, dass dies bald ein Ende findet. Meine Warnung vor diesen Anfängen wurde ja als zu „bierernst“ bewertet und findet nun ihre Bestätigung. Leider.
Ich darf wohl auch für mich in Anspruch nehmen, mindestens ebenso nachdrücklich persönliche Anrempeleien, Mobbing usw. missbilligt zu haben. Mir wurde dazu wiederholt vorgeworfen, ich verstünde keinen Spaß. Wenn Spaß darin besteht, andere zu kränken, dann - ich gebe dies Defizit zu - verstehe ich solchen nicht.

Ich denke, dass Guantanamo unrechtmäßig war und ist. Daher sollten diejenigen, die zu diesem Unrecht beigetragen haben, auch den betreffenden Personen zu einer Wiedereingliederung verhelfen und sich nicht wie Pilatus ihre Hände waschen und den Betroffenen den Rücken kehren. Somit sind die USA hier in der Pflicht.
Uneingeschränkt sehe ich das auch so - auch wernn - wie schon angedeutet - ich vom Bazillus des fundamentalen Antiamerikanismus nicht befallen bin. Was ich an den USA - auch das ist ein Beitrag zum Thema - immer wieder bewundere, ist die Selbstreinigungskraft dieser Gesellschaft. Das Kritik-Schreiben inaktiver Generäle - eine "Meuterei" ist es natürlich nicht - gegen einen amtierenden Verteidigungsminister ist meines Wissens in der US-Militärgeschichte erstmalig. Es macht Hoffnung.
Mit Ostergruß - Ziesemann
 
... ich vom Bazillus des fundamentalen Antiamerikanismus nicht befallen bin ...

Ich halte es grundsätzlich für gefährlich eine solche Formulierung zu verwenden, da dies zu einer Klassifizierung führt, die ein im Zweifel ungewolltes Ergebnis zur Folge haben kann.

Wenn wir uns in einen Bereich bewegen, in dem substanzielle Kritik an den USA zum Antiamerikanismus und eine ebensolche an Israel zum Antisemitismus wird, dann sind wir im Bereich der Unantastbarkeit und der Unfehlbarkeit und in dessen Folge auch dabei, Freibriefe auszustellen und jegliche Kritik abzutöten. Dies kommt in vielen Aspekten schon der Ideologie der Inquisition gleich und ist im Rahmen demokratischer Diskussion so wohl nicht zulässig.

Mir lag an dieser Stelle an einer Klarstellung dieses Punktes, da dies in verschiedenen Themen immer wieder aufkommt.
 
Zitat von Miriam:
Claus, genau dieses eurozentristische Denken scheint mir völlig kontraproduktiv, weit weg ausserdem von einer Ethik, die Voraussetzung ist um in dieser Welt miteinander und nicht gegeneinander zu leben.

Ich weiß, daß jetzt gleich alle über mich herfallen werden.
Trotzdem:

Man kann nicht G. sehen ohne den bezug auf den islamistischen terror,
dh. den Krieg, der der zivilisierten Welt von einem im Denken mittelalterlich geprägten und nach Atomwaffen strebenden Feind aufgezwungen wurde.

die USA als unmittelbar angegriffene reagieren am heftigsten.
Aber wir, die mit den Amis in einer Schicksalsgemeinschaft verbunden sind,
wollen nicht begreifen, daß gegen diesen Feind (der den Tod liebt) alle bisherigen Regeln der Kriegführung nicht gelten können.

Ihmo haben die Europäer Tomaten auf den Augen und Bohnen in der Ohren.
Gegen das, mit dem uns der Islam in seiner militanten Ausprägung bedroht, sind Rußland und China freiheitliche demokratien.

meint Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Claus schrieb:
Man kann nicht G. sehen ohne den bezug auf den islamistischen terror,
dh. den Krieg, der der zivilisierten Welt von einem im Denken mittelalterlich geprägten und nach Atomwaffen strebenden Feind aufgezwungen wurde.

die USA als unmittelbar angegriffene reagieren am heftigsten.

Claus, ich falle zwar nicht über Dich her, aber ich verstehe Dich nicht. Von welchem Krieg redest Du da? Ich weiss momentan nur vom Irak-Krieg der USA und vermute stark, dass sich Iran - als Nachbarland des Irak - durch die USA bedroht fühlt.

Ich habe es nicht zum ersten Mal gesagt: Die atomare Bedrohung kommt von den Staaten, die bereits jetzt auf Bergen von Kernwaffen sitzen und ihre "Interessensphären" im Nahen Osten (insbes. die Rohstoffversorgung) gefährdet sehen!

Es ist m.E. völlig übertrieben, aber von der US- und EU- Propaganda gewollt, eine echte Bedrohung durch den Iran zu konstruieren. "Die USA als unmittelbar angegriffene": Da kann ich nur grinsen!

Gruss
Hartmut
 
. "Die USA als unmittelbar angegriffene": Da kann ich nur grinsen!

Hallo Hartmut,
ist dir das grinsen nicht vergangen, als im Auftrag desTalibanregimes und AlKaida, die sich als Speerspitze Allahs verstehen, die Flugzeuge in NY und W.DC eingeschlagen sind?

Nach den vorausgegangenen Anschlägen auf US einrichtungen (Kenia zB), hätte ich es noch verstehn können wenn jemand lokale Terroristen dafür verantwortlich macht.

die Staaten, die jetzt auf den Kernwaffen sitzen, die wissen sie seit Jahrzehnten nur als Mittel der Abschreckung,
es ist ihnen gegenwärtig, daß ein einsatz dieser Waffen gegen einen „atomaren Gegner“ auch ihr eigenes ende bedeutet.

Aber vor einem irrationalen feind, der nach eigenen Worten und seiner religiösen Überzeugung den tod liebt,
und mit dem man sich seit nine eleven im Krieg befindet, sollte man sich mit allen Mitteln verteidigen.

meint Claus

ps
„man“, das sollte auch die Schweiz einschließen.
Aus bekannten gründen hat Hitler die Schweiz verschont,
der war ja auch noch (im militärischen Sinne) berechenbar, aber die islamisten sind ganz anders gestrickt,
wenn Allah es ihnen eingibt, nehmen sie euch gleich mit ins Paradies :)
 
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Claus, wie beantwortet all dies die Frage des Themas? Willst du etwa den USA das Recht zusprechen alles zu tun was sie gerade wollen? Ist 9/11 die Freikarte für alles was die USA selbstgerecht anderen Ländern als Verletzung der Menschenrechte unterstellt?

Oder wie darf ich deinen letzten Beitrag verstehen?
 
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