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Grundsätzliche politische Fragen

AW: Grundsätzliche politische Fragen

Vor 80 Jahren hatten wir ein ähnliches Szenario. Es war eine "für sehr viele Menschen völlig plausible Schlussfolgerung", dass die Juden an allem Übel Schuld waren. Wenn ich bei den hiesigen Verschwörungstexten "Mächtige" bzw "Politiker" durch "Juden" ersetze, wären wir wieder genau dort. Daher bin ich bei Ideologien, die auf Sündenböcken beruht sehr sensibel. Mein Verständnis der Demokratie ist, dass die Macht vom Volk ausgeht. Damit aber auch die Verantwortung. Wenn das Volk die Macht delegiert (an die Regierung), dann kann es das tun - trägt aber dennoch die Verantwortung. Das, weil es die Macht hat sich auszusuchen, an wen es die Macht delegiert. "Wir haben die Macht, aber Schuld ist die Regierung" ist womöglich das Demokratierverständnis an manchen Stammtischen, aber nicht meines.

Vorsicht ist angesagt, klar. Aber ein Sündenbock ist etwas anderes als eine Regierung, die auf ganzer Linie versagt und deshalb in der Kritik steht. Und ihr gilt in erster Linie meine Kritik. Sie setzt alles um, was uns mehr schadet, als dient. Dass nichts mehr da wäre ist einfach nur falsch und gelogen, es war noch nie so viel da, wie heute. Es wird nur zuviel von unserer Leistung exportiert!

Demokratie bedeutet für mich, dass aus der Vielzahl von einzelnen Wahrnehmungen der "Volkswille" extrahiert und umgesetzt wird. Siehst da das noch als gegeben an? Ich nicht. Wenn allenfalls auf der Brücke nach der Wahl der Kapitän und der 1.Offizier die Mützen wechseln, und völlig klar ist, dass der Kurs beibehalten wird, dann können wir auf diese Wahlen auch verzichten, denn es ist klar, dass sich nichts ändern wird. Das System funktioniet durch Gleichausrichtung der großen Parteien nicht mehr. Es mutierte von der Demokratie zu einer Autokratie, und das, aus meiner Sicht, nicht zufällig. Nicht das Volk delegiert die Macht, das ist Unsinn. Das Machtsystem behauptet, es zu vertreten, was aber glatt gelogen ist. Nicht das Volk hat die Regierung berufen, sondern es darf Vertreter wählen, die dann eingebunden und gesteuert werden. Wem etwas nicht passt, der kann ja gehen.

Wenn das für dich Stammtischniveau ist, dann hat vielleich inzwischen sogar er bemerkt, wie es läuft, aber du noch nicht? Was du behauptest, ist reine Theorie. In der Praxis läuft es anders.
 
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AW: Grundsätzliche politische Fragen

scriberius nimm es mir nicht übel aber Du klingst wie ein frustrierter Parteigenosse der mit ansehen muss wie die gegnerische Partei die Macht in der Regierung bekommen hat.
Jemand der in seiner Parteienpolitik zu tiefst gekränkt ist und diese Niederlage persönlich nimmt.
Davon gibt es leider sehr viele und das macht Demokratie im positiven Sinn fast unmöglich.
Verletzte Menschen suchen Rache und richten ihre Entscheidung danach aus, die Mitmenschen, das Volk spiel dabei nur die Rolle des Claqueurs.
Letztlich spielt es nur eine optische Rolle welcher Mensch welches Amt inne hat, die Weichen für die Gesellschaft werden ganz woanders gestellt.
Da ist die Regierung schuldig sprechen ein dummer Jungen streich, mehr nicht.
 
AW: Grundsätzliche politische Fragen

scriberius nimm es mir nicht übel aber Du klingst wie ein frustrierter Parteigenosse der mit ansehen muss wie die gegnerische Partei die Macht in der Regierung bekommen hat.
Jemand der in seiner Parteienpolitik zu tiefst gekränkt ist und diese Niederlage persönlich nimmt.
Davon gibt es leider sehr viele und das macht Demokratie im positiven Sinn fast unmöglich.
Verletzte Menschen suchen Rache und richten ihre Entscheidung danach aus, die Mitmenschen, das Volk spiel dabei nur die Rolle des Claqueurs.
Letztlich spielt es nur eine optische Rolle welcher Mensch welches Amt inne hat, die Weichen für die Gesellschaft werden ganz woanders gestellt.
Da ist die Regierung schuldig sprechen ein dummer Jungen streich, mehr nicht.

Auch mir scheint Scriberius mittlerweile seinen Blutdruck nicht mehr unter Kontrolle zu haben.
Aber was Sie hier in Ihren 3 letzten Sätzen von sich geben, soll wahrscheinlich Satire oder Kabarett sein (?)
Suchen Sie sich mal in youtube ein paar Szenen von Volker Pispers heraus. Danach können wir dann über politische Inhalte unserer Regierung, über deren verheerende Auswirkungen und über die darauf sich gründenden Zukunftsaussichten, vor allem für Alte und Kinder - diskutieren.
Von einem "dummen-Jungen-Streich" sollten besonders Sie nicht schreiben, da Sie als politischer Fatalist nicht die geringste Kompetenz haben, Kritiker dieser unfähigen Polit-Clique damit zu benoten.-
Perivisor
 
AW: Grundsätzliche politische Fragen

oh, bitte macht euch keine Sorgen um meinen Blutdruck, er ist mit 140/85 und 72 bpm ok. Es tut mir ganz gut, wenn diese Werte gelegentlich steigen, was eher zu selten der Fall ist. Das hier treibt bei mir nichts hoch. :)
 
AW: Grundsätzliche politische Fragen

Dann weiter debattieren im Bereich Politik damit der Blutdruck steigt, das ist ideal geeignet.
 
AW: Grundsätzliche politische Fragen

Vorsicht ist angesagt, klar. Aber ein Sündenbock ist etwas anderes als eine Regierung, die auf ganzer Linie versagt und deshalb in der Kritik steht. Und ihr gilt in erster Linie meine Kritik. Sie setzt alles um, was uns mehr schadet, als dient. Dass nichts mehr da wäre ist einfach nur falsch und gelogen, es war noch nie so viel da, wie heute. Es wird nur zuviel von unserer Leistung exportiert!

Ich denke, diese Kritik ist überzogen. Weder du noch ich kriegen mehr als einige % der politischen Arbeit mit, und die "guten" Politischen Entscheidungen werden entweder nicht bemerkt oder aber als selbstverständlich gesehen. Dabei ist es oft so, dass bei einer schlechten politischen Entscheidung dies erst im Nachhinein absehbar ist. Natürlich melden sich dann genügend Leute lautstark, die es "eh schon immer gewusst hätten" aber die Regierung, sei es aus Dummheit oder aus Böswilligkeit nicht auf sie gehört hätte.
Natürlich ist so viel da wie nie zuvor, aber am Öftesten höre ich das Gegenteil von den permanenten Jammerern.
Ein System zu kritisieren ist einfach. Zu wissen, wie es besser ginge (nicht nur es zu behaupten) ist da schon viel schwieriger.

Ich denke auch, an die Politik wie auch an Politiker werden unrealistische Fordrungen gestellt. Machen Politiker einen Fehler wie täglich tausende "kleine Leute", wird empört skandiert, was das für eine Sauerei sei. Bigott, finde ich.

Demokratie bedeutet für mich, dass aus der Vielzahl von einzelnen Wahrnehmungen der "Volkswille" extrahiert und umgesetzt wird. Siehst da das noch als gegeben an? Ich nicht. Wenn allenfalls auf der Brücke nach der Wahl der Kapitän und der 1.Offizier die Mützen wechseln, und völlig klar ist, dass der Kurs beibehalten wird, dann können wir auf diese Wahlen auch verzichten, denn es ist klar, dass sich nichts ändern wird. Das System funktioniet durch Gleichausrichtung der großen Parteien nicht mehr. Es mutierte von der Demokratie zu einer Autokratie, und das, aus meiner Sicht, nicht zufällig. Nicht das Volk delegiert die Macht, das ist Unsinn. Das Machtsystem behauptet, es zu vertreten, was aber glatt gelogen ist. Nicht das Volk hat die Regierung berufen, sondern es darf Vertreter wählen, die dann eingebunden und gesteuert werden. Wem etwas nicht passt, der kann ja gehen.

Nun, es steht Jedermann (mit gewissen Einschränkungen) frei, sich politisch aktiv zu betätigen. Auch steht es Jedermann (mit gewissen Einschränkungen) frei, zur Wahl zu gehen. Das System sorgt bei uns ausreichend dafür, dass die Wahlen frei sind. Es ginge ja auch anders, siehe Volksbefragung über den Anschluss Österreichs an Deutschland.
Wenn die Bürger sich nicht genügend engagieren, dann liegt es an den Bürgern. Steht ihnen frei, nur müssen sie dann auch die Konsequenzen tragen.

Dass sich die Parteien nahezu gleich ausrichten ist für mich ein Indiz, dass die politische Position, um der sich die Parteien scharen, offensichtlich jene ist, die im Volk am Besten ankommt, bzw die ist, die das Volk wünscht. Ansonsten müsste es ja andere Parteien mit davon abweichenden Programmen geben, die ihnen die Stimmen abgraben, oder ?

Wenn das für dich Stammtischniveau ist, dann hat vielleich inzwischen sogar er bemerkt, wie es läuft, aber du noch nicht? Was du behauptest, ist reine Theorie. In der Praxis läuft es anders.

Selbst nichts zu tun und sich darüber beschweren, dass andere nicht das tun was man will, ist für mich kein Indiz zu wissen "wie es läuft". Auch: wie soll man am Stammtisch überhaupt lernen, wie "es läuft" ?

Wie gesagt: Fehler zu finden ist leicht. Wissen (wirklich wissen!) wie der Fehler zu beheben ist, ist schwierig - vorausgesetzt im Konkreten Fall überhaupt möglich.
 
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AW: Grundsätzliche politische Fragen

Muzmuz, ich frage mich, wie es kommt, dass du die heutige Situation so fundamental anders siehst, als ich. Würde ich sie auch so wahrnehmen, ich käme zu den selben Schlüssen, oder würde es zumindest für möglich halten. Für mich steht fest, dass die Lage heute hoch brisant ist, dass unsere gesellschaftliche Welt völlig aus den Fugen ist, ja unsteuerbar. Und das kommt eben nicht weil wir es so wollen, sondern weil sich die Politik völlig verzettelt hat, bei dem Versuch, alles völlig einseitig zu steuern, aber es anders darzustellen. All die Verwerfungen resultieren für mich aus dieser Unaufrichtigkeit, einem System von Lügen eben, das versucht, bestimmte Bevölkerungsteile witzschaftlich überproportional zu bevorteilen und andere naturgemäß eben nicht, sondern das Gegenteil. Weil sie die Arbeitskraft gegenüber dem Kapital bewusst abgewertet haben und so die Bevölkerung spalten in Herren und Habenichtse, schlimmer noch, die Arbeitskraft zur Ware für das Kapital degradiert haben, das damit spielen und spekulieren kann. Das ist ein fundamentaler Angriff auf die Lebensgrundlagen der Normalbevölkerung, ihre totale Entmachtung.

Es gibt eine Bandbreite in Sachen Beteiligung und Gerechtigkeit, innerhalb der eine Gesellschaft stabil funktionieren kann. Wird sie verlassen, also das Verhältnis zwischen dem Durchschnitt und der Luxusklasse zu groß, dann wird es instabil, dann beginnt es zu gären. Und genau das ist in Deutschland besonders stark geändert worden, und zwar mit Absicht. Es wurde nur möglich, weil eben keine Partei mehr die Interessen der normalen Arbeitnehmer vertritt. Der Schuldige ist schnell benannt: es ist die SPD. Gerhard Schröder hat nicht nur seine Partei auf dem Gewissen, sondern auch den sozialen Frieden in Deutschland. Er hat die neoliberale Drecksarbeit für die Union und die FDP erledigt und unser Land in die Krise geführt, unter der heute ganz Europa leidet. Jetzt erntet er die Früchte seiner Arbeit, indem er von Gazprom ein fettes Gehalt einstreicht. So sieht es aus. Die SPD hat deshalb die Hälfte ihrer Wählerschaft verloren, ist auf den niedrigsten Stand ihrer langen Geschichte zurückgefallen.

Der Wähler hat sie abgestraft und damit letztlich sich selbst getroffen und damit das Arbeitsvolk entmachtet. Wer ist nun schuld? Die Wähler, die erkannt haben, dass sie verraten wurden und das Einzige taten, was sie können, oder vielleicht doch die Union, die seit Jahrzehnten behauptet, eine Volkspartei zu sein, aber schon immer eine Partei der Bessergestellten und Unternehmer war? Fakt ist, dass diese Beiden zwar behaupten, Volksparteien zu sein, es aber nicht sind. Sie werden nur mangels Alternative noch immer gewählt, während die Wahlbeteiligung immer weiter sinkt, weil die Leute genau das festetellen, was ich beklage. Die Betroffenen gehen nicht mehr zur Wahl, weil sie die Sinnlosigkeit erkannt haben, nämlich, dass ihre Interessen niemand der Mächtigen mehr vertritt. So sieht es derzeit aus in Tschörmenie.

Während aberwitzige Summen in andere Länder gepumpt werden, um sie, Banken, Eurpoa und den Euro zu retten, reicht es im Lande hinten und vorne nicht mehr. Die Kommunen sind pleite, Straßen und Brücken verrotten, die Kinder sitzen in Bruchbuden von Schulen, öffentliche Einrichtungen werden geschlossen, ganze Landstriche veröden. Wer keine Arbeit hat, ist eine arme Sau, wer hat, aber meist auch. Selbst den Beschluss, dass Leute nach 45-jähriger Beitragszahlung mit 63 in Rente gehen können, kippen sie gerade wieder. Sind völlig überrascht von der Flut der Anträge. Das Ausland hat Priorität. Für die eigenen Leute gibt es Geld nach Kassenlage. Ist das ein Naturgesetz? Oder vielleicht doch ein Riesenbetrug?
 
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