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Glaube ist nicht unbedingt gut.

AW: Glaube ist nicht unbedingt gut.

Glaube im religiösen Sinn hält den Menschen bisweilen ewig in blutigen Konflikten gefangen.
Beispielsweise ist Jesus für die Christen Gott in Dreieinigkeit mit Vater und dem
Heiligen Geist während er für die Juden mehr oder minder ein Ketzer ist. Im Glauben besteht hier keine Chance der Versöhnung.
Wohl aber, wenn man prüft, was einem die Sinne geben. Da wäre etwa die Geschichte mit Noah. Wäre wirklich die ganze Welt unter Wasser gestanden und Noah hätte alle Tiere bei sich an Bord gehabt, dann hätte man Beuteltiere
in der Alten Welt finden müssen, ehe man Australien entdeckte.
Daraus folgt, die Geschichte über Noah ist nicht von Gott. Die Bibel ist Menschenwerk und Jesus weder Gott noch Ketzer.

Das Grundproblem ist, dass du dich nicht in die Lage eines gläubigen Christen versetzen kannst. Für einen Christen ist die Bibel offenbartes Wort Gottes, der Glaube daran ist nicht unbedingt an rationale Kriterien gebunden, sondern nur an den Glauben. Pascal unterscheidet deshalb zwischen dem „esprit de géométrie“ und dem „esprit de finesse“. Nur der letztere kann Gott erkennen.
Der Glaube an Gott ist eine Existenzeinstellung, der Glaube an die Bibel ebenso. Wer glaubt, richtet seinen Blick weg vom Diesseits ins Jenseits. Weltliches verliert dadurch an Priorität. Insofern halte ich es sowieso für falsch, Religion rein politisch zu erklären. Es ist unfair, den Glauben der Juden gegen den der Christen auszuspielen. Beide haben ihre Berechtigung, jeweils für den, der daran glaubt.
 
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AW: Glaube ist nicht unbedingt gut.

1.) Das Grundproblem ist, dass du dich nicht in die Lage eines gläubigen Christen versetzen kannst.

2.) Für einen Christen ist die Bibel offenbartes Wort Gottes, der Glaube daran ist nicht unbedingt an rationale Kriterien gebunden, sondern nur an den Glauben.

3.) Pascal unterscheidet deshalb zwischen dem „esprit de géométrie“ und dem „esprit de finesse“. Nur der letztere kann Gott erkennen.

4.) Der Glaube an Gott ist eine Existenzeinstellung, der Glaube an die Bibel ebenso. Wer glaubt, richtet seinen Blick weg vom Diesseits ins Jenseits.
Weltliches verliert dadurch an Priorität.

5.) Insofern halte ich es sowieso für falsch, Religion rein politisch zu erklären.

6.)Es ist unfair, den Glauben der Juden gegen den der Christen auszuspielen. Beide haben ihre Berechtigung, jeweils für den, der daran glaubt.

zu1.) Jemand, der kein gläubiger christ ist, kann sich auch nicht in die Lage eines solchen versetzen. Das kannst auch Du nicht.

zu 2.) Was heißt, für einen Christen? Glaubensanhänger ist nicht gleich Glaubensanhänger, sondern haben unterschiedliche Bidungsniveaus, Erfahrungen und Zugänge zum Glauben.

zu 3.) Der ist sicher schon lang tot.

zu 4.) Wie kannst du soetwas behaupten? Ich glaube an die absolute Dimension. Aber mein Blick richtet sich nahezu ausschließlich ins Diesseits.

zu 5.) Religion hat sehr viel mit Politik zu tun.

zu 6.) Was Du nicht sagst.
 
AW: Glaube ist nicht unbedingt gut.

zu1.) Jemand, der kein gläubiger christ ist, kann sich auch nicht in die Lage eines solchen versetzen. Das kannst auch Du nicht.

Habe ich auch nirgendwo behauptet. Aber ich habe es zumindest versucht.

zu 2.) Was heißt, für einen Christen? Glaubensanhänger ist nicht gleich Glaubensanhänger, sondern haben unterschiedliche Bidungsniveaus, Erfahrungen und Zugänge zum Glauben.

Die Christen teilen jedoch untereinander ein ähnliches Sprachspiel. Natürlich gibt es Unterschiede, aber auch eine große Gemeinsamkeit: Christen glauben an Jesus Christus.

zu 3.) Der ist sicher schon lang tot.

Na und?

zu 4.) Wie kannst du soetwas behaupten? Ich glaube an die absolute Dimension. Aber mein Blick richtet sich nahezu ausschließlich ins Diesseits.

Für einen Christen hat das Diesseits eine andere Komponente. Zum Christentum gehören auch Begriffe wie Erbsünde, Erlösung, Himmel und Hölle sowie der Jüngste Tag. Diese haben sogar die zentrale Stellung im Glaubenssystem.

zu 5.) Religion hat sehr viel mit Politik zu tun.

Sollte aber nicht im Zentrum stehen. Im Zentrum sollte doch wohl Gott stehen, oder nicht?
 
AW: Glaube ist nicht unbedingt gut.

Ist es das wirklich? Betrachte mal die Fundamentalisten im Christentum, gut, sie sprengen sich nicht in die Luft um Märtyrer zu sein, aber auch sie arbeiten mit der Angst: "Wer nicht.... kommt nicht ins Himmelreich!"
oder: "nur durch....bist du vor der Hölle sicher". usw.

Auch das Hinstellen anderer Glaubensrichtungen als Bedrohung der eigenen Gesellschaft ist, meiner Meinung nach, Gewalt, wenn auch nicht in physischer Form.



Ich verstehe das eher so: Sie brauchen keinen, der ihnen vorgibt, was Richtig und was Falsch ist, dem sie in ewiger Dankbarkeit und ewigem Gehorsam verpflichtet sind, der sich für sie nie zeigt, deshalb einfach nicht greifbar und erfahrbar ist.
Zudem passiert täglich so entsetzlich viel Grausames, dass selbst an Gott Gläubige ins Zweifeln kommen.

Gut, wenn du glauben kannst, ohne jeden Zweifel.

In diesem Sinn
:winken3:
lirana

Hi lirana ,
ich bin Kritiker des Christentums , aber trotzdem hat man sich heute da , im
Vergleich zu früher und zum Islam , doch erheblich von der Gewalt abgewandt . Auch deine anderen Punkte - Bedrohung mit der Hölle und andere Glaubens -
richtungen als Gefahr für die Gesellschaft hinstellen - sind heute kaum mehr
aktuell .

Hier geht es um die Hauptfrage , die sich heute die meisten Menschen gar nicht mehr stellen : Welchen Sinn hat das Leben ?
Wenn es keinen Schöpfer (Gott) gibt , hat es keinen .
Das ist hart , aber einfache Logik . Und darum müsste eigentlich jeder Mensch nach diesem Sinn des Lebens suchen - was aber nicht der Fall ist .
Zu dem , was Grausames passiert : der Schöpfer , Gott , hat uns mit freiem
Willen geschaffen und er mischt sich hier nicht ein ( und hat sich auch noch
nie eingemischt ) . Wir Menschen müssen aus freier Entscheidung den Weg zu
Gott finden und gehen , und der lautet , was andere vor uns schon teilweise
oder fast ganz erkannt haben , ganz einfach :
Liebe Schöpfer , Natur und Mitmenschen .
Ist natürlich für uns egoistische Menschen ungeheuer schwer !
 
AW: Glaube ist nicht unbedingt gut.

Das Grundproblem ist, dass du dich nicht in die Lage eines gläubigen Christen versetzen kannst. Für einen Christen ist die Bibel offenbartes Wort Gottes, der Glaube daran ist nicht unbedingt an rationale Kriterien gebunden, sondern nur an den Glauben. Pascal unterscheidet deshalb zwischen dem „esprit de géométrie“ und dem „esprit de finesse“. Nur der letztere kann Gott erkennen.
Der Glaube an Gott ist eine Existenzeinstellung, der Glaube an die Bibel ebenso. Wer glaubt, richtet seinen Blick weg vom Diesseits ins Jenseits. Weltliches verliert dadurch an Priorität. Insofern halte ich es sowieso für falsch, Religion rein politisch zu erklären. Es ist unfair, den Glauben der Juden gegen den der Christen auszuspielen. Beide haben ihre Berechtigung, jeweils für den, der daran glaubt.

Hi Nihil , glaubst Du das , was Du da schreibst , selbst ?
Man glaubt " einfach " , dass die Bibel " offenbartes Wort Gottes " ist .
Und mit dem " esprit de finesse " kann man Gott erkennen .
Beides ist hahnebüchener Unsinn !
Man muss ganz genau prüfen , bevor man irgendwas glaubt !
Und ich glaube an Gott , den Schöpfer von allem . Aber nur ganz wenig aus
dem Neuen Testament , was ich genau geprüft und für richtig gefunden habe . Das alte Testament sind - klar erkenntlich - Lügenmärchen der Juden .
 
AW: Glaube ist nicht unbedingt gut.

Habe ich auch nirgendwo behauptet. Aber ich habe es zumindest versucht.

Ok.



Die Christen teilen jedoch untereinander ein ähnliches Sprachspiel. Natürlich gibt es Unterschiede, aber auch eine große Gemeinsamkeit: Christen glauben an Jesus Christus.


Ja, aber darum geht es nicht, sondern um Deine Aussage: "der Glaube daran ist nicht unbedingt an rationale Kriterien gebunden, sondern nur an den Glauben."

Dass der Glaube nur an den Glauben gebunden ist, macht keinen Sinn. Ob eine vernünftige Person einen Glauben annimmt/behält oder nicht hängt sehr wohl von rationalen Kriterien ab, nämlich ob der Glaube sich vernünftig ausweisen lässt.




Warum ziehst Du für die Begründung Deiner Aussage einen Autor heran, dessen Schriften Schnee von vorvorgestern sind?



Für einen Christen hat das Diesseits eine andere Komponente. Zum Christentum gehören auch Begriffe wie Erbsünde, Erlösung, Himmel und Hölle sowie der Jüngste Tag. Diese haben sogar die zentrale Stellung im Glaubenssystem.

Heißt das (Zit: "Wer glaubt, richtet seinen Blick weg vom Diesseits ins Jenseits.") Christen leben eher im Jenseits als im Diesseits, weil sie ihren Blick auch auf das Jenseits richten?



Sollte aber nicht im Zentrum stehen. Im Zentrum sollte doch wohl Gott stehen, oder nicht?

Was ist "Gott" für Dich?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Glaube ist nicht unbedingt gut.

Ja, aber darum geht es nicht, sondern um Deine Aussage: "der Glaube daran ist nicht unbedingt an rationale Kriterien gebunden, sondern nur an den Glauben."

Dass der Glaube nur an den Glauben gebunden ist, macht keinen Sinn. Ob eine vernünftige Person einen Glauben annimmt/behält oder nicht hängt sehr wohl von rationalen Kriterien ab, nämlich ob der Glaube sich vernünftig ausweisen lässt.

Denke ich nicht - zumindest nicht für jeden. Der Glaube ist vielleicht eher ein Gefühl, eine Gewissheit, dass Gott existiert, eine Verbundenheit mit Gott. Umgekehrt beruht mein Atheismus alleine darauf, dass ich keine Verbindung zu einem Göttlichen spüre, ganz im Gegenteil, eher die Verlassenheit dieser Welt.
Über die Existenz Gottes rational zu diskutieren ist zumindest fragwürdig, da man weder die Existenz noch die Nichtexistenz beweisen kann.

Warum ziehst Du für die Begründung Deiner Aussage einen Autor heran, dessen Schriften Schnee von vorvorgestern sind?

Wie kann eine Schrift Schnee von vorvorgestern sein? Pascals Gedanken sind im Gegenteil hochaktuell, da sie existenzielle Fragen stellen, die auch heute noch relevant sind...

Heißt das (Zit: "Wer glaubt, richtet seinen Blick weg vom Diesseits ins Jenseits.") Christen leben eher im Jenseits als im Diesseits, weil sie ihren Blick auch auf das Jenseits richten?

Leben werden sie wohl oder übel im Diesseits müssen...

Was ist "Gott" für Dich?

Ein Ausweg. Ein Resultat der menschlichen Endlichkeit, der Zufälligkeit und der Faktizität, der Verlassenheit und der Unfassbarkeit der Existenz. Es ist schlichtweg die Suche nach einem "mehr" im Leben, eine (leider) vergebliche Hoffnung.
 
AW: Glaube ist nicht unbedingt gut.

Hi Nihil , glaubst Du das , was Du da schreibst , selbst ?
Man glaubt " einfach " , dass die Bibel " offenbartes Wort Gottes " ist .
Und mit dem " esprit de finesse " kann man Gott erkennen .
Beides ist hahnebüchener Unsinn !
Man muss ganz genau prüfen , bevor man irgendwas glaubt !
Und ich glaube an Gott , den Schöpfer von allem . Aber nur ganz wenig aus
dem Neuen Testament , was ich genau geprüft und für richtig gefunden habe . Das alte Testament sind - klar erkenntlich - Lügenmärchen der Juden .

Dann bist du kein Christ... Wer aber ein Christ ist, der sollte an die Richtigkeit der Offenbarung glauben, ob in einem allegorischen oder wörtlichen Schriftsinn, auf keinen Fall wird er die Bibel oder das alte Testament als "Lügenmärchen" bezeichnen...
 
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Gegenthese: Glaube ist unbedingt gut.

Glaube ist dann gut, wenn man ihn ganz persönlich von seinem Wissen zu trennen weiß.

Wenn Glauben Denken ist, dann 'geschieht gescheites' Denken auf einer eigenständigen Wirkebene in der Denkwelt, (wo keine Naturgesetze wirken), die sich von der Handlungswelt unterscheiden, nämlich durch ein Zeitverzögerungsglied der Vorwahrnehmung und der Nachwahrnehmung in der Kurzform einer komplexen 'Gesamtwahrheitsnehmung' , die sich selbstreflexiv beim Wort nimmt, nämlich genau dort, wo man denken nicht mehr denken kann, weil Denken IST: < Ich denke, also bin ich (von René Descartes) > bedeutet für mich im 're-ligio der Rückbesinnung' die Verbindung von Denken zum stillen Gedenken, wobei der (neutrale!) Gedanke (für mich) schon im Wort, das IM Anfang (für mich) doppelt war und wahr zugleich in der Gegenwart das Wort 'danke' beinhaltet, erst recht, wenn ich das 'pro-ligio der Vorbesinnung' seinem Status der kommenden Zeit einem weiteren Gedanken aus der gemeinsamen Zukunft beiordne. Denn ein Gedanke sollte nicht allein für sich stehen, er will (schließlich) auch vom Denker (an sich) erkannt werden.

Ein jeder Mensch ist logisch überhaupt nicht gehindert doppelt das Gleiche zu glauben ohne dasselbe zu meinen, um seine Sicherheit gerade durch diese doppelte Sensibilisierung in der Gegenwart für den scheinbar eindeutigen Ernstfall zu stärken.

Denn der Glaube ist ein bedeutsamer Verstärker des Wissens, gerade wenn man Gefühle sinnlich wissend dabei auch erfahren darf. - Die Richtung der Verstärkung bleibt im Wissen ungewiss, im Glauben jedoch nicht, gerade dort, wo der Glaube absolut bedingungslos sein darf und sich frei von jeder richtungsabhängigen Logik entfaltet.

Glauben ist Denken - Leben ist Fühlen

:kussmund: :jump6: :engel1:

Ja tatsächlich, so einfach formuliert, könnte das Gebot einer 'richtigen sprich richtenden' Verknüpfung von 10 Sinnen, 10 Vernunftsprinzipien und 10 Zeitskalen dem Menschen 'seinen' Weg in seinem individuellen Denkraum zuweisen........

Bernies Sage
 
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