ach, wäre es schön, könnte ich Frust einfach "wegschreiben". So ist es aber nicht. Es hilft mir kein bißchen, das kannst du mir glauben.
Weiß ich doch, daher schrieb ich auch "mit fragwürdigem Erfolg".
Es hilft mir aber auch nicht, die Augen zu verschließen und, so wie üblich, es aussitzen zu wollen.
Man muss nicht die Augen verschließen, um etwas Unvermeidliches zu akzeptieren oder einem Irrglauben abzuschwören.
Dazu ist der Handlungsdruck, den ich empfinde, einfach zu stark. Der Frust fußt auch weniger auf den eigentlichen Ursachen, als viel mehr auf der Masse derer, die aktiv jede dringend erforderliche Reaktion zu unterdrücken suchen.
Vielleicht ist der gefühlte Handlungsdruck weniger durch die äußeren Umstände als durch eine innere Unruhe bedingt ?
Manche Hunde bellen, wenn jemand in ihr Revier eindringt oder wenn sie einen anderen Hund begrüßen. Manche Hunde bellen ohne äußere Ursache. Dem entsprechend ist dann auch nicht bei der Umgebung anzusetzen, wenn man das Bellen in den Griff bekommen will.
Klar, wenn jemand glaubt der Weltuntergang käme, schreit, und niemand reagiert, glaubt man, man müsse nur noch lauter schreien. Aber, man könnte ja auch fragen, ob man sich denn nicht einfach irrt und es nicht wirklich einen Grund gibt zu schreien. Und falls doch, ob Schreien zweckmäßig ist.
Denn: wenn du ins Meer schreist, um die Fische vor einem Tsunami zu warnen und sie nicht wie gewünscht reagieren, musst du eventuell nicht noch lauter schreien sondern nur verstehen, dass für sie der Tsunami einfach keine solche Bedrohung ist wie für dich. Das hat nichts mit Ignoranz zu tun.
