AW: Escape The Pain
ich hoffe nicht.
leid ist der beste freund den wir haben.
freund würde ich nicht sagen, zeitweiliger besucher reicht.
zum thema: das meiste im leben ist tatsächlich abwehr von leid. bzw. präventivmaßnahmen in bezug auf leidvolle erfahrungen, die im höheren wahrscheinlichkeitsbereich im leben pasieren könnten.
mir z.b. im haushalt (ganz wichtiges thema, ist in einem haus, in einer wohnung doch der schönste platz die küche) darf nix ausgehen, was so gut wie nie passiert.
ich bin sonst nicht sehr zwanghaft, seh das auch nicht als solches an (man kann ja alles pathologisieren aus dem normopathenwinkel heraus).
allerdings, eine anekdote am rande:
da kannte ich mal einen gitarristen (löwe mit ac skorpion, kannst dir denken!!!), der hat aus seiner zivildienstzeit damals folgendes erzählt:
er war in so einer ambulanten rufbereitschaft, ruft eine alte frau an, sie würde sofort einen doppelpack küchenrollen brauchen - gut, rennt er los, kauft so einen doppelpack zewa und läutet bei der frau.
macht die auf "junger mann schön dass sie da sind" usw. tralala, bittet ihn in die küche, ist da eine wand praktisch von oben bis unten angefüllt bzw. aufgeschichten mit solchen doppelpacks an küchenrollen, also vom boden bis zur decke.
er, sehr zu zwängend neigend (sonne-saturn-konjunktion und solche sachen hatte der) hat dann bei mir die bemerkung fallen lassen "irgendwie konnte ich die frau verstehen".
was ich sagen wollte: so weit sollte man es nicht kommen lassen.
im sog. kreativbereich tätig darf ich noch anmerken, dass erfahrungen durch leidvolles geschehen wichtig sind für kreativitätsschübe (andauernd ist man eh nicht krativ, aber man tut halt so) - voraussetzung, das leid hat keinen ablagefehler im hirn verursacht - sonst könnte man es nicht verwurschteln.
wenn es die entsprechende bahn - warum auch immer - nicht in die vergangenheit, wo sie hingehört, abgelegt hat, sondern aufgrund von überreizung etc. etc. nach vorne gedengelt hat (solche sagen üblicherweise zu den teilen aus der vergangenheit "das ist nie vorbei"), dann hat eine solche lähmende folgen, da dieses niedrighalten in der "gegenwart" ja enorm kraft kostet. eine rein biochemische sache ist das (neurobiologie), weshalb ja das ganze psychologengequatsche mist ist bzw. nur schadet.
wobei ich mich immer noch frag, stimmt das mit der janovschen theorie in bezug auf urschmerz usw. oder nicht.
ich persönlich bin immer erfolgreicher damit, die lustvollen momente, ereignisse, installationen in meinem leben die überhand zu geben. gelingt mir den jahren immer besser. älterwerden ist überhaupt das geilste, was es gibt, wenn ich mich mal so leger ausdrücken darf
freilich hab ich einbrüche, rückfälle - grad kürzlich hatte ich wieder einen...wobei, wen man bedenkt, dass mir pluto über den mars ist, so bin ich noch gut weggekommen.
es ist ja nicht ausschlaggebend, WAS man erlebt, sondern WIE man etwas erlebt.
ein schönes thema