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Eine deutsche Besessenheit?

beau.becir

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9. Februar 2006
Beiträge
400
Liebe deutschsprachige Freunde!

Diesmal möchte ich Euch fragen - wenn Ihr es erlaubt - was Ihr über gewisse Vorurteile denkt, und zwar diejenigen, die man über fremde Völker hat: alle Italiener singen schön, die Schotten sind geizig, die Griechen sind so und so, alle Franzosen fressen Frösche, und so weiter.

Aber eigentlich ist das Folgende vielleicht kein Vorurteil: man sagt überall, daß die deutschsprachigen Länder am saubersten sind.

In der Goethe-Zeit waren die Holländer(innen) ein Symbol der Sauberkeit - wenigstens steht es so in den Wilhelm Meisters Lehrjahren. Aber in der ganzen meinen Zeit habe ich überall in Europa gehört, daß es die Deutschen sind, die dieses Symbol vorstellen. Und jetzt kommt auch dazu die Ökologie, die bei Euch am besten entwickelt ist. Seid Ihr immer noch durch die größte mögliche Sauberkeit besessen?

Ich werde Euch eine grausame Geschichte erzählen, die ich vor Jahren gehört habe. Ich weiß nicht, ob sie wahr ist; scheinbar wurde sie von einer Zeitung, die Bild-Zeitung heißt, unter dem großen Titel "ICH SCHAFF'S NICHT" veröffentlicht.

Man erzählt, daß die deutschen Frauen (?) einmal jährlich eine sehr große Hausreinigung machen, dann gibt es die großen Reinigungen jeden Monat, dann jede Woche, und täglich wird das ganze Haus wieder so gründlich geputzt, daß es nirgendwo ein Milligramm des Schmutzes gibt. Das nennt man eben die deutsche Gründlichkeit!

So - der Bild-Zeitung nach - sollte eine Frau (schönes Haus, Mann, zwei Kinder) eine von diesen zahlreichen Reinigungen machen - und fühlte sich nicht mehr fähig dazu. Sie hat sich im Dachboden gehangen; im Abschiedsbrief stand es nur "Ich schaff's nicht".

Ich habe wenig von den deutschsprachigen Ländern besucht, aber es ist wahr: schon nach der Grenze sieht alles - Gärten, Häuser, Straßen - so schön sauber aus. Ich habe einige Haus-Intérieurs besucht: Wohnzimmer, Schlafzimmer, Treppen, Küchen, alles ist impeccable, tadellos! Glaubt mir, ich sage Euch unter uns: Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie schmutzig eine französische Küche sein kann! Deswegen habe ich eine böse, nichtdeutsche Zunge sagen gehört: "Ich esse französisch am liebsten in einem deutschen Haus!".

Und als Triumph der deutschen Sauberkeit haben wir gehört, daß die deutschen Männer sitzend Pipi machen! Kann so was möglich sein?! Ist es ein Sieg der deutschen Feministinnen, oder sind es die deutschen Männer, die heutzutage viel mehr die Hausreinigung machen, als einst, in den alten Zeiten?

Viele liebe Grüße von Eurem beau.becir
 
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Mein Land ist so sauber, man hat aus den Seelen der Menschen die Lebendigkeit gefegt und die Menschen vom Denken reingewaschen. Übriggeblieben sind solche, die Gebäude, Titel, ihre heroische Vergangenheit und Autos anbeten.

Sodass sich unser Land zu einem seelenlosen und effizienten, kalten Kristall heraus-“geputzt“ hat, wo inzwischen das internationale Beteiligungskapital die Lebensläufe der Bewohner bestimmt und die Menschen sich in ihrer Armseeligkeit über Körpergerüche des Vorgesetzten oder Rasenmähzeiten unterhalten, wo Menschen neidisch auf das Gefängnis (kreditfinanziertes Eigenheim) ihres Nachbar sind. Man ist stolz darauf gut erzogen worden zu sein. Ja, ja...wir sind schon ein reinliches kleines Völkchen voller Dackelchen. Keiner kann dabei sein seelisches Halsband mit so viel Würde und dem Pathos eines Revoluzzers tragen.

Sauberkeit nennt man hierzulande „gepflegt“. Das ist ein Dingschen, was die Menschen von der Wiege an eingebläut bekommen und nicht durchschauen können. Ihre Seelchen sind so sauber geputzt, dass sie mich anwidern, sie sind leblos. Es ist kein Staubkörnchen mehr da, was als Kondensationskern dienen könnte...vielleicht hat die geistige und seelische Dürre hier deshalb Einzug gehalten.

Die Seelchen der Menschen sehen in Wirklichkeit aus, wie ein Park nach dem Wegtauen des weißen, feinpulvrigen und glitzernden Schnees. Vollgeschissen, dass man kaum noch weiß wohin man treten soll, tritt man daneben, ist man ein Außenseiter und wird seinerseits beschnüffelt, als hätte man die Beschehrung dort hingelegt...andererseits tritt man direkt hinein. Man hat die Wahl.

Viele Grüße
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, Becir,

soviel ich mitbekommen habe, ist die Sache mit dem Hausputz bei den Deutschen nicht ganz so extrem, wie du es schilderst. Den Frühjahrsputz, den gibt es, aber der hat andere Gründe.
Früher, als man in Deutschland und auch anderen Ländern vorwiegend Kohle heizte, setzte sich während der Wintermonate automatisch eine Rußschicht auf Mobiliar, Gardinen und in alle Ritzen. Das war der Grund für den jährlichen "Frühjahrsputz", der meistens kurz vor Ostern stattfand. So schlug man zwei Fliegen mit einer Klappe: Das Haus wurde vom Schmutz, den das Heizen im Winter mit sich brachte, gereinigt und gleichzeitig war alles schön sauber für Ostern, dem ersten Frühlingsfest. Dass einmal pro Woche gründlich geputzt wird, das ist eigentlich normal für deutsche Haushalte, was ich auch nicht für übertrieben halte.
Aus der Zeit meiner Familienurlaube in Frankreich kann ich nur subjektiv schreiben; aber es stimmt, dass man schnell erkennt, dass man Deutschland verlassen hat. Schon in Belgien, zumindest im wallonischen Teil, wird es deutlich. Alles sieht irgendwie "verwahrloster" aus, egal ob es die Vorgärten, Häuser oder deren Fronten sind. In Südfrankreich, wo ich ein paarmal war, ist es nicht anders, aber da empfindet es man als "Charme". Abblätternde Hausfassaden oder Wäscheleinen, die quer über die engen Gassen gespannt sind, stören dort kaum, sondern vermitteln den peniblen deutschen Touristen eher einen Eindruck der leichten, mediterranen Art. Ich war zweimal in St. Paul-de-Vence, einem Ort, der mir wahnsinnig gut gefallen hat. Dort wirkte für mich sogar der Schmutz, der sich in den engen Gassen zeigte, wie Kunst. Es passte einfach alles.
In Paris war ich auch. In Maison Lafitte, einem Vorort von Paris, wohnten wir in einer Auberge, die nicht unbedingt dem Preis-Leistungs-Verhältnis gerecht wurde. Die Zimmer waren mehr als einfach und die Sauberkeit war.....naja....! Das Essen jedoch war super, während die Küche, die offen und einsehbar war, kaum den Maßstäben der deutschen Gesundheitsämtern standgehalten hätte.
Das ist eben der Unterschied, wenn man sich als Deutsche/Deutscher, dem peniblibe Sauberkeit und Ordnung nachgesagt wird, in Ländern aufhält, die weniger Wert auf das Optische und Äußerliche legen, sondern nur auf das, was das Leben ausmacht.
Dass Schotten geizig sind - auch wenn es ihrem Klischee entspricht - kann ich überhaupt nicht bestätigen. Schotten und auch Iren sind für mich die gastfreundlichsten und freundlichsten Menschen überhaupt. Noch nie habe ich mich in einem fremden Land willkommener gefühlt, als in Schottland oder Irland. Ich war auch in USA, wenn auch vor Jahren, aber außer der Tatsache, dass in Virginia alles sauber aussah und dass jeder Vorgarten mit der US-Fahne "geziert" war, ist mir kaum etwas in Erinnerung geblieben. In Washington wurde man, je näher man dem Weißen Haus kam, mit der US-Hymne oder "America, America" beschallt, während man in NY Kakerlaken selbst in den nobelsten Vierteln und besten Hotels zu sehen bekam.
In Asien warr ich noch nicht, daher kann ich auch nicht beurteilen, ob das Vorurteil, dass jeder Asiate klein, gemein, brutal und verschlagen ist, richtig ist.
Jede Nation hat ihre Eigenart und das ist auch ok. Aber wenn man einfach bedenkt, dass man als Mensch eines Landes und Kontinent Menschen eines anderen Landes und Kontinents besucht, sich der anderen Kultur und Lebensweise bewusst ist, dann bedeuten diese Klischees nicht mehr, als die Tatsache, dass im Nil Krokodile schwimmen, während der Rhein es mal vor vielen Jahren auf einen Wal gebracht hat, der sich zufällig verschwommen hat. Es sind nur Kleinigkeiten, die uns von einander unterscheiden.

Rhona
 
Reaktion einer deutschen Spießerin...

Ich bin sehr erstaunt!
In welchem Teil Deutschlands haltet ihr euch auf?
Ich merk nämlich nichts davon ...
In deutschen Großstädten ist es dreckig bis zur Ekligkeit, überall Zigarettenstummel und leere Schachteln, Bierbüchsen, die Grünanlagen sind vermüllt und voller Hundescheiße.
Ich schäme mich, es zuzugeben, aber ich bin so spießig, mir zu wünschen, ein netter kleiner Park möge aussehen wie einer und nicht wie eine Müllkippe! Ich krieg es nicht in meinen deutschen Knallkopp, dass Krokusse und Schneeglöckchen, die jetzt überall sprießen, sich doch so richtig nett machen auf einer mit Müll übersäten Wiese!
Okay, London ist schmuddeliger als Berlin, und von Kairo und Kalkutta wollen wir gar nicht erst reden (ich kenne es dort aus eigener Anschauung), es stimmt, dass unsere Großstädte damit noch nicht konkurrieren können, aber ich sah mit eigenen Augen englische Dörfchen schnieke herausgeputzt, ebenso wie Dörfer im Elsass - hat man dort den Ehrgeiz, die dummen Deutschen nachzuahmen?
Über Frankreich will ich an dieser Stelle nicht groß meckern, nur so viel: La grande nation ist auf der ganzen Linie auch nicht mehr das, was sie mal war...
Ebenso wenig wie die deutsche Hausfrau, aber das liegt sicher an mir, weil ich die falschen kenne!
Wahrscheinlich laufen alle außer mir und meinen Freundinnen in Kittelschürzen rum und putzen von früh bis spät!
Aber ein Vorurteil stimmt!
Wo immer man in Deutschland logiert, das Badezimmer ist sauber, so dass man überhaupt den Wasserhahn anfassen mag, die Handtücher sind frisch, und die Bettwäsche ist neu für JEDEN Gast, auch in den billigsten Pensionen, komischer Reinlichkeitsfimmel der Deutschen zweifellos und ein großer Nachteil für den toleranten Weltenbummler, seh ich ein, ich weiß, meine Ansprüche sind pingelig und übertrieben, aber was soll ich machen, ich bin nun mal DEUTSCH!
Weißt du übrigens, welches Vorurteil über die Franzosen keines ist, lieber BB?
Sie sind ganz schön arrogant...
Die meisten sind z.B. der festen Überzeugung, dass jeder Mensch auf der Welt gefälligst französisch zu sprechen habe. Eine Verkäuferin sagte mir sehr frostig von oben herab in Paris, ich hätte einen deutschen Accent! Was für ein Verbrechen von mir! Selbstverständlich konnte diese junge Dame keine einzige Fremdsprache, wozu auch, sie war ja Französin!
UND sie essen cuisses de grenouille (Froschschenkel), die ich selber gerne aß, sie schmecken wie Kalbfleisch, bis ich erfuhr, dass diese den lieben Tierchen bei lebendigem Leibe herausgerissen werden, weil es dann besser schmeckt! Seltsam unverständliche Empfindlichkeit von mir, und überhaupt spinnen die Deutschen ja mit ihrem Tierschutzgelaber, ebenso mit ihrer irrealen Angst vor Atomkraft!
Irgendwie gefällt mir dieser thread nicht, auch wenn natürlich sofort ein Deutscher daher kommt und sich anklagt! Das gehört sich so in Deutschland, es ist politisch korrekt, Komplexe zu haben und ewig schuldbewusst zu sein, auch, wenn man 1945 noch nicht mal geboren war!
Wer sich als Deutscher nicht schämt, einer zu sein, hat den Zeitgeist nicht begriffen, ist ewig gestrig und ein hoffnungsloser Fall.
Das Unbehagen am deutschen Wesen ist IN - in Deutschland, und der Rest der Welt reibt sich die Hände über den selbsternannten Sündenbock, den man sofort herauskitzeln kann, wenn man nur neckisch mit dem Wörtchen NAZI droht, gelle?
Damit kann jeder Deutsche sofort schachmatt gesetzt werden, und er lässt es sich auch gefallen, der dumme deutsche Michel!
Ein Engländer erzählte mir mal stolz, er habe einem Mechaniker in einer Autowerkstatt, der ihm seiner Ansicht nach eine zu hohe Rechnung ausgestellt hatte, ins Gésicht gesagt, von einer Werkstatt des ehemaligen Hitlerdeutschlands könne man wohl nichts anderes erwarten!
Ich weiß, das sind Einzelbeispiele, aber trotzdem!
Ich mag das alles nicht, es verursacht mir einen mauvais gout!
Können wir nicht endlich mal damit aufhören?
Ich denke, Europa vereint sich!
Hihi, und noch was, weil es gerade so gut passt! Der mit Abstand schlechteste Liebhaber, den ich jemals hatte in meinem langen Leben, war ein FRANZOSE namens Maurice!
So!
Und wehe dir, BB, wenn du auf meinem Klo die Wände anpisst!
Es sei denn, du wischst sie hinterher wieder sauber...
Ich hab was gegen Toiletten, die wie ein Urinal stinken, irregeleitet, wie ich nun mal bin in meinem deutschen Sauberkeitswahn!

Fortuna

p.s. wer jetzt glaubt, ich hasse Frankreich, der könnte nicht mehr irren! J'aime la douce France, bin fast frankophil, ich finde nur den thread vollkommen überflüssig und grenzüberschreitend.
Ich habe selber viel Kritik an meinem "Vaterland", aber ich denke, jeder sollte vor seiner eigenen Haustür kehren...
 
Fortuna schrieb:
Ich habe selber viel Kritik an meinem "Vaterland", aber ich denke, jeder sollte vor seiner eigenen Haustür kehren...
Hast Du schon recht, Fortuna. Es ist das Trauerspiel bei allen Weltverbesserern, dass sie nicht bei sich selbst beginnen (frei nach Karl Heinrich Waggerl). Man ist aber so jung, so viele Ideale man hat.

Liebe Grüße

Zeili
 
Fortuna schrieb:
Das gehört sich so in Deutschland, es ist politisch korrekt, Komplexe zu haben und ewig schuldbewusst zu sein, auch, wenn man 1945 noch nicht mal geboren war!

Wer sich als Deutscher nicht schämt, einer zu sein, hat den Zeitgeist nicht begriffen, ist ewig gestrig und ein hoffnungsloser Fall.

Das Unbehagen am deutschen Wesen ist IN - in Deutschland, und der Rest der Welt reibt sich die Hände über den selbsternannten Sündenbock, den man sofort herauskitzeln kann, wenn man nur neckisch mit dem Wörtchen NAZI droht, gelle?

Ehrlich, liebe Fortuna: ich habe Nazis vergessen. Es gibt überall in dieser schönen Welt neuere Mörder, freschere Leichen: Nazi-Franzosen in Algerien und die Nazi-Kroaten, Nazi-Serben, Nazi-bosnische Islamisten... und so weiter!

Und was Deine douce France betrifft, habe ich meine douce Allemagne - alles ist relativ, jedem seine douceur!

Aber - darf ich es Dir sagen? - Du bist keine Spießerin, außer in einem einzigen Gebiet:
Franzosen essen cuisses de grenouille (Froschschenkel), die ich selber gerne aß, sie schmecken wie Kalbfleisch, bis ich erfuhr, dass diese den lieben Tierchen bei lebendigem Leibe herausgerissen werden, weil es dann besser schmeckt! Seltsam unverständliche Empfindlichkeit von mir, und überhaupt spinnen die Deutschen ja mit ihrem Tierschutzgelaber...

Ich, als Vegetarier, könnte Dir was sagen: Irgendwelche "liebe Tierchen", die Du eben gerade ißt (guten Appetit!), wurden auf irgendeine "nette" oder "nicht nette" Weise getötet! (Hoffentlich verderbe ich nicht hiermit Deinen Appetit!).

Sei herzlichst gegrüßt von Deinem beau.becir
 
Auch eine österreichische Besessenheit

Zeilinger schrieb:
Hast Du schon recht, Fortuna. Es ist das Trauerspiel bei allen Weltverbesserern, dass sie nicht bei sich selbst beginnen (frei nach Karl Heinrich Waggerl). Man ist aber so jung, so viele Ideale man hat.

Liebe Grüße

Zeili

Dir lieber Zeili als Österreicher, und auch Dir, liebe Fortuna als Deutsche, kann ich nur beipflichten. Und wieder fällt mir ein Ausspruch aus der Bibel ein: Sie sehen den Span im Auge des anderen, aber den Balken im eigenen sehen sie nicht.


Mit lieben Grüßen

suche :trommel:
 
beau.becir schrieb:
Ich, als Vegetarier, könnte Dir was sagen: Irgendwelche "liebe Tierchen", die Du eben gerade ißt (guten Appetit!), wurden auf irgendeine "nette" oder "nicht nette" Weise getötet! (Hoffentlich verderbe ich nicht hiermit Deinen Appetit!).
Sei herzlichst gegrüßt von Deinem beau.becir
Lieber B.B.
da hast du völlig recht, Tiere werden fast immer barbarisch getötet, aber man darf ein Übel nie mit einem anderen abzuschwächen versuchen.
In Frankreich geschieht es mit einer erschreckenden Selbstverständlichkeit (diese Froschschenkelsache), man scheint dort kein Empfinden für diese Grausamkeit zu haben.
Trotzdem hätte ich das niemals thematisiert, wenn es nicht in den Gesamtzusammenhang gepasst hätte.
Ich krieg einfach langsam, aber sicher die Krise, wenn die ganze Welt (und so scheint es oft) mit dem Zeigefinger auf die bösen Deutschen zeigt, weil die irgendetwas tun oder nicht tun, was allen anderen erlaubt ist, nur eben den Deutschen nicht auf Grund ihrer beklagenswerten Vergangenheit. Seit Kriegsende wird Deutschland damit erpresst und teilweise gelähmt, und es wird Zeit, dass das aufhört.
Dabei ist kaum ein Land so großzügig mit seiner Ausländerpolitik wie Deutschland, aber es dankt ihnen niemand, Deutsche werden bei der kleinsten Kleinigkeit als ausländerfeindlich beschimpft. Warum?
Die Freundin meines Sohnes wird gerade als A.i.P. in der Notaufnahme eines Krankenhauses verheizt.
Sie verarzten dort die schlimmsten Fälle immer zuerst, logisch, aber es kommt fast täglich vor, dass ein Ausländer sich pöbelnd beschwert, er müsse zu lange warten und das sei rassistisch. Die Worte, die da teilweise fallen, will ich hier gar nicht hinschreiben!
Die Ärmste meint, Jesus selber würde in diesem Krankenhaus zum Ausländerfeind ;) !
Aber lassen wir das, es ist müßig!
Menschen sind nirgends auf der Welt perfekt, dass man es den Deutschen vorschreibt und von ihnen verlangt, ist absurd!
Ich kann es nicht mehr hören und reagiere gereizt und empfindlich darauf.
Es ist wie mit Kindern. Man selber darf über die eigenen schimpfen und sie kritisieren, aber anderen erlauben wir das nicht!
So musst du meine mail verstehen!

Bonne journee,
Fortuna
 
beau.becir schrieb:
Liebe deutschsprachige Freunde!

Diesmal möchte ich Euch fragen - wenn Ihr es erlaubt - was Ihr über gewisse Vorurteile denkt, und zwar diejenigen, die man über fremde Völker hat: alle Italiener singen schön, die Schotten sind geizig, die Griechen sind so und so, alle Franzosen fressen Frösche, und so weiter.

Aber eigentlich ist das Folgende vielleicht kein Vorurteil: man sagt überall, daß die deutschsprachigen Länder am saubersten sind.

In der Goethe-Zeit waren die Holländer(innen) ein Symbol der Sauberkeit - wenigstens steht es so in den Wilhelm Meisters Lehrjahren. Aber in der ganzen meinen Zeit habe ich überall in Europa gehört, daß es die Deutschen sind, die dieses Symbol vorstellen. Und jetzt kommt auch dazu die Ökologie, die bei Euch am besten entwickelt ist. Seid Ihr immer noch durch die größte mögliche Sauberkeit besessen?

Ich werde Euch eine grausame Geschichte erzählen, die ich vor Jahren gehört habe. Ich weiß nicht, ob sie wahr ist; scheinbar wurde sie von einer Zeitung, die Bild-Zeitung heißt, unter dem großen Titel "ICH SCHAFF'S NICHT" veröffentlicht.

Man erzählt, daß die deutschen Frauen (?) einmal jährlich eine sehr große Hausreinigung machen, dann gibt es die großen Reinigungen jeden Monat, dann jede Woche, und täglich wird das ganze Haus wieder so gründlich geputzt, daß es nirgendwo ein Milligramm des Schmutzes gibt. Das nennt man eben die deutsche Gründlichkeit!

So - der Bild-Zeitung nach - sollte eine Frau (schönes Haus, Mann, zwei Kinder) eine von diesen zahlreichen Reinigungen machen - und fühlte sich nicht mehr fähig dazu. Sie hat sich im Dachboden gehangen; im Abschiedsbrief stand es nur "Ich schaff's nicht".

Ich habe wenig von den deutschsprachigen Ländern besucht, aber es ist wahr: schon nach der Grenze sieht alles - Gärten, Häuser, Straßen - so schön sauber aus. Ich habe einige Haus-Intérieurs besucht: Wohnzimmer, Schlafzimmer, Treppen, Küchen, alles ist impeccable, tadellos! Glaubt mir, ich sage Euch unter uns: Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie schmutzig eine französische Küche sein kann! Deswegen habe ich eine böse, nichtdeutsche Zunge sagen gehört: "Ich esse französisch am liebsten in einem deutschen Haus!".

Und als Triumph der deutschen Sauberkeit haben wir gehört, daß die deutschen Männer sitzend Pipi machen! Kann so was möglich sein?! Ist es ein Sieg der deutschen Feministinnen, oder sind es die deutschen Männer, die heutzutage viel mehr die Hausreinigung machen, als einst, in den alten Zeiten?

Viele liebe Grüße von Eurem beau.becir

Bestimmt ist das so bin beim letzten Spanienurlaub mal von der Landseite bei Benidorm zum Meer gekommen und denke Spanier mögens wenn schutt und Müll auf der Rückseite der Skyline rumstinkt.Das war also die Dreckigste Erfahrung die ich vom Ausland bisher gemacht habe.
 
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ad) dringliche Anfrage

becir
Und als Triumph der deutschen Sauberkeit haben wir gehört, daß die deutschen Männer sitzend Pipi machen! Kann so was möglich sein?! Ist es ein Sieg der deutschen Feministinnen, oder sind es die deutschen Männer, die heutzutage viel mehr die Hausreinigung machen, als einst, in den alten Zeiten?


Äh, ich habe es aus sichersten Quellen, dass vor allem die Männer sitzend ihr kleines Geschäft verrichten, die zu faul sind, nach ihrer Pinkeldusche das Klo zu putzen. Muss wohl n Gerücht sein, oddr?

Könntest Du uns mal bei Gelegenheit schreiben, wie Du es mit dem Reinigen des Sanitärraumes nach Bedürfnisvollzug hältst?


Bei sitzigem Verhalten während des von Dir angesprochenen Vorganges reicht es, wenn eine brave deutsch - österreichische Hausfrau in einem Zweipersonenhaushalt ca drei Mal pro Woche mit den hervorragend beworbenen Mitteln der Toilettenhygiene tätig wird.Es ist allerdings Voraussetzung , dass ein so genannter Frischespülstein nach jedem Ziehen, Drücken oder Hände Auflegen mit dem Spülwasser angenehme Düfte ins Becken transportiert.

Sitzen oder putzen - das ist nämlich die Frage ????



mit sauberen Händen und einem fröhlichen Herzen vor dem Laptop sitzend ( bitte nicht auf dem , woran hier von einigen Unflätigen schon wieder gedacht wird)....
:ola: :ola:

Marianne
 
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