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Die Quellen des Seins

@joachim

Original geschrieben von Joachim
Hallo Gisbert, meiner Meinung nach sind "Am Anfang war das Wort" und die Materie kein Widerspruch.
Joachim, zu Materie ist das kein Widerspruch. Aber zu Materialismus schon. Nach ihm war zuerst Materie, dann Geist. Geist ist von Materie abhängigig, nicht umgekehrt. Jedenfallst rede ich von dem menschlichen Geist. Einen göttlichen Geist vermute ich nicht. Der scheint für die Erklärung eines geschlossenen Weltbildes auch nicht nötig zu sein. Das ist natürlich noch kein Grund, gegen die Existenz eines Gottes zu sprechen. Aber ich kenne keine Indizien für seine Existenz, und ich vermute sie auch nicht.

LG
Gisbert
 
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Was ist das Sein?

So preisen wir das Verlorene, um es in der Preisung gegenwärtig zu halten. (Klappentext)

Lieber Elias,

es ehrt dich und uns deine Begeisterung über den Inhalt dieses Buches hier kundzutun. Dennoch fühle ich mich dem Denken verpflichtet und dem genügt es nicht, einen „Preisgesang und ein Klagelied auf die verlorene Herrlichkeit des Wortes“ zu lesen. Dies kann durchaus ein Anfang sein, aber es ist ein der Frage würdiger Anfang! Gläubige Begeisterung ist eine Sache und Glauben tut not, doch blinden Glauben halte ich für gefährlich!

Kannst du erläutern, wie man etwas, das verloren ist, durch Worte am Leben halten soll?

Grüße von manfred
 
Hallo, Gisbert,

ich würde gern wissen, wieso Du meinst, zuerst war Materie, dann Geist? Wie kann erst der Tisch da sein, bevor ich ihn vor meinem geistigen Auge kreiert habe? Erst ist der Gedanke, dann setze ich ihn um in die Tat, am Ende steht das Ergebnis, durch hinzufügen von Energie - die Materie (der Tisch).
Ist nicht doch alles geistig? Bin auf Deine Erklärung dazu gespannt.

Chaotin
 
Nachdem ich ja nun wochenlang nicht mehr da war, muss ich mich also doch mal zurückmelden.

Vielleicht waren ja Geist und Materie schon immer gleichzeitig da, so dass nicht das eine irgendwie das andere erschaffen musste?

Viele Grüße

Joachim
 
@Joachim

Dazu möchte ich ein Zitat von Srila Prabhupàde anführen:

"Die materiellen Elemente können aus eigener Kraft nichts erschaffen! Nur die Seele hat die Fähigkeit, etwas zu erschaffen. Leben kann nicht aus Materie geschaffen werden, und Materie kann sich nicht selbst erschaffen. Der Mensch kann Wasserstoff und Sauerstoff zusammenbringen und Wasser daraus herstellen. Die Materie selbst jedoch hat keine solche schöpferische Kraft... Leben entsteht nicht aus Materie; vielmehr entsteht Materie aus Leben... Da die Wissenschaftler behaupten, Materie sei die Ursache und der Ursprung des Lebens, fordern wir sie auf, zumindest einen toten Menschen, beispielsweise eine große Persönlichkeit wie Professor Einstein, wieder zum Leben zu erwecken. Wenigstens bei einem toten Körper sollten sie in der Lage sein, die nötigen Chemikalien einzuspritzen, so daß er wieder lebendig wird und arbeiten kann. Aber dazu sind sie nicht fähig."

An anderer Stelle sagt er weiter:

"Materie entsteht aus Leben, und das Leben ist der Ursprung unbegrenzter Mengen materieller Energie. Darin besteht das große Geheimnis der Schöpfung. Wenn wir eine Nadel loslassen, fällt sie sofort zu Boden, aber ein Vogel, der viel schwerer ist, fliegt mühelos durch die Luft. Wir müssen den Ursprung dieser Fähigkeiten herausfinden. Beobachten wir einmal die Natur, so erkennen wir, daß jedes Lebewesen über eine Art mystische Kraft verfügt. Ein Mensch kann sich nicht länger als zwei Stunden im Wasser aufhalten, aber ein Fisch lebt ständig dort. Ist das nicht mystische Kraft?"

"... Wenn man geboren wird, denkt man, die Geburt sei der Anfang der Welt; aber die Welt existierte bereits vorher. Ein anderes Beispiel ist das Feuer. Entstehen beim Anzünden eines Feuers Licht und Hitze erst später? Nein. Wo immer ein Feuer entzündet wird, gibt es sofort auch Licht und Hitze..."


Für mich lohnt es sich, darüber nachzudenken. Für Euch vielleicht auch?

LG -Chaotin-
 
Original geschrieben von Joachim
Hm,


Ich denke, dass die Quellen des Seins ziemlich verschüttet sind, weil die soziokulturelle Entwicklung, welche der Mensch angestossen hat, ihn selbst nun überholt. Das menschliche Sein wird zunehmend verkürzt, auf der einen Seite eine rein eindimensionale Wissenschaftlichkeit, und auf der anderen Seite wird alles mögliche so oft und so schnell wie möglich konsumiert, um sich schnell einen emotionalen Kick zu holen ( denn ganz ohne Emotionen geht es nun halt doch nicht ).

Diese Quellen des Seins mögen für verschiedene Menschen verschiedenes sein . Der eine mag sie in der mystischen Verzückung finden, der andere findet sie beim Hören eines Musikstücks usw. Aber da viele Menschen ihre eigene, tragende Mitte nicht haben ( und manche nicht mal suchen ), sind diese Quellen des Seins für viele Menschen in weite Ferne gerückt. Leider hat das aber auch Folgen für das Umfeld, wie nicht nur die globale Umweltzerstörung zeigt, sondern auch das menschliche Miteinander.

Herzliche Grüße

Joachim


:) kompliment für diesen höchst lesens- und bedenkenswerten beitrag,joachim!
grüße,
werner
 
Hallo Werner,

danke für das Lob, aber so toll war mein Beitrag da ja eigentlich nicht. War einfach das, was ich denke :rolleyes:

Joachim
 
Re: @Joachim

Original geschrieben von Chaotin
Dazu möchte ich ein Zitat von Srila Prabhupàde anführen:

"Die materiellen Elemente können aus eigener Kraft nichts erschaffen! Nur die Seele hat die Fähigkeit, etwas zu erschaffen. Leben kann nicht aus Materie geschaffen werden, und Materie kann sich nicht selbst erschaffen. Der Mensch kann Wasserstoff und Sauerstoff zusammenbringen und Wasser daraus herstellen. Die Materie selbst jedoch hat keine solche schöpferische Kraft... "


Für mich lohnt es sich, darüber nachzudenken. Für Euch vielleicht auch?

LG -Chaotin-

Hallo Chaotin,

im Allgemeinen gilt es als gesichert, dass das Wasser vor dem Menschen da war. Man könnte jetzt natürlich eine Art Weltseele postulieren, die das Wasser gemacht hat? Hm, ich weiss nicht, mir ist das zu abstruss, aber vielleicht denke ich auch nur eindimensional.

Viele Grüße

Joachim
 
@Joachim

Das schöne an dieser Welt ist, daß alles bunt und abwechslungsreich erscheint und jeder auf seine Art und Weise Erkenntnisse macht. Ich habe mich viele Jahre mit all dem auseinander gesetzt und habe mir meine Einstellungen dazu gebildet. Seit ich sie nicht nur in mir trage, sondern auch an dem, was ich im Leben erleben und erfahren darf anwende, merke ich immer wieder die Bestätigung dessen, was ich denke erkannt zu haben und das macht alles für mich sehr spannend. Auch das ist der Hauptgrund, weshalb ich hier im Forum gelandet bin, denn hier gibt es Menschen, die hinterfragen, die nicht alles hinnehmen, auch gegen reden, manchmal auch bestätigen und so darf ich auch hier das, was ich erkannt habe, hier vervollkommnen oder falls es notwendig sein sollte, meine Erkenntnisse revidieren und andere daraus ziehen. Bis jetzt haben sie sich jedoch bestätigt das zeigt mir, daß ich gelernt und erfahren habe, dafür bin ich dankbar.

Alles Liebe für Dich, Chaotin.
 
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Hallo Chaotin,

ja, wir alle machen Erkenntnisse auf unsere je eigene Art und Weise - mir helfen dabei z.b. die Goldberg-Variationen von Bach :)

Liebe Grüße

Joachim
 
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