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Die Europäische Union

Was haben dann die USA falsch gemacht? Oder Russland, oder Brasilien?

Das ist Unsinn. Der Rechtsextremismus war schon immer da. Er wurde nur von den rechtspopulistischen Parteien salonfähig gemacht. Die wiederum sind durch die Finanzkrise und die Eurokrise entstanden. Extremismus braucht Krisen und Feindbilder, um Fuß zu fassen. Dann kam die Flüchtlingskrise gerade zum richtigen Zeitpunkt. Das war genau das Richtige, was die rechtspopulistischen Parteien und der Rechtsextremismus gebraucht haben, um stärker zu werden, denn sie brauchten ein Feindbild. Früher waren die benachbarten Nationen die Feinde, heute können sie nicht mehr damit punkten – die EU hat ihnen dieses Feindbild weggenommen – und sie wenden sich gegen Andersgläubige oder Menschen aus außereuropäischen Kulturen.
 
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Er wurde nur von den rechtspopulistischen Parteien salonfähig gemacht.
Bin mir nicht sicher, was Sie damit meinen: Salonfähig steht für mich nicht für bejahend.
Es findet momentan "auf höchster Ebene" Parteispitzen, Medien) eine grundsätzliche Auseinandersetzung statt. Allerdings bin ich mir unsicher, wie tief sie in die Allgemeinheit (In Afd-Sprech: Volk) reicht und wie weit die Diskussion in den sozialen Medien ernst zu nehmen ist.
 
Bin mir nicht sicher, was Sie damit meinen: Salonfähig steht für mich nicht für bejahend.
Ich gebe ihnen ein Beispiel: die AfD sagte, die Demokratie kann mir den Buckel runter rutschen. Das hörten die Rechtsextremisten und meinten, ach jetzt darf man sagen, die Demokratie kann mich am Arsch lecken.
Das meinte ich mit salonfähig machen: die Verrohung der Sprache und tiefer legen bestimmter Schranken. Ab dann nimmt alles seinen altbekannten Lauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
die Demokratie kann mir den Buckel runter rutschen.
Klar, verstehe. Quatschbude ist bekannt. Nur der Vollständigkeit: Es gibt auch den Spruch der Tyrannei der Mehrheit und den der Minderheit.
Bei der Zuordnung nach "Sprachgebrauch" bin ich mir unsicher, ob das viele Leute überzeugt.
 
Klar, verstehe. Quatschbude ist bekannt.
Heute heißt die Quatschbude: soziale Medien.
Nur der Vollständigkeit: Es gibt auch den Spruch der Tyrannei der Mehrheit und den der Minderheit.
Auf Österreich bezogen: die Tyrannei der Regierungsmehrheit über die nichtkonservative Minderheit einerseits und die Tyrannei der FPÖ-Minderheit andererseits über die Mehrheit der Österreicher, die sie nicht gewählt haben und sie trotzdem ertragen müssen. Ich stelle es mir als eine Qual vor.:)
Bei der Zuordnung nach "Sprachgebrauch" bin ich mir unsicher, ob das viele Leute überzeugt.
Mithilfe der Sprache werden die ersten Tabus gebrochen, danach folgen Taten.
 
Mithilfe der Sprache werden die ersten Tabus gebrochen, danach folgen Taten.
Sind das zutreffende Beispiele: ???
Der Papst bezeichnet Aufnahmelager in Griechenland als Konzentrationslager.
Ein ital. Rechtspolitiker sagt: Viel Freund - Viel Feind = wie Mussolini.
Der Österreichische Innenminister bezeichnet anders als in der BRD (zentrale Aufnahmeeinrichtungen) konzentrierte Aufnahmeeinrichtungen.
 
Sind das zutreffende Beispiele: ???
Der Papst bezeichnet Aufnahmelager in Griechenland als Konzentrationslager.
Ein ital. Rechtspolitiker sagt: Viel Freund - Viel Feind = wie Mussolini.
Der Österreichische Innenminister bezeichnet anders als in der BRD (zentrale Aufnahmeeinrichtungen) konzentrierte Aufnahmeeinrichtungen.
Es kommt sehr darauf an, wer etwas sagt und mit welcher Absicht. Der Papst ist nicht vorbelastet und seine Überspitzung diente dazu, die Öffentlichkeit auf die erbärmlichen Verhältnisse in den Aufnahmelagern in Griechenland aufmerksam zu machen.
In den beiden anderen Fällen handelt es sich um bewusste Tabubrüche. Man will herausfinden, wie weit man gehen kann und ab wann Empörung ausgelöst wird. In die Schlagzeilen kommt man nebenbei natürlich auch und punktet in bestimmten Kreisen.
 
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Richtig und dennoch wurde er medienmäßig verprügelt: Der Papst verniedlicht die Greuel der Konzentrationslager. Er mußte die Aussage sogar rechtfertigen, daß es kein Lapsus war.
Tja, auch mit Überspitzungen darf man nicht übertreiben.
Ich war auf der Insel Lesbos vor zwei Jahren. Die Flüchtlinge waren überall in der Stadt zu sehen. Die Zustände im Lager sind sehr schlecht, aber sie sind dort nicht eingesperrt. Sie haben dort lediglich Essen und Unterkunft und ärztliche Versorgung. Ich bin nur einmal vorbeigefahren, den Rest weiß ich von den Einheimischen und den Medien.
 
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