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deus dignitas est

Hast absolut Recht , Fidelitas

Zu meiner Verteidigung: eisi verlangte eine Erklärung des Begriffes Konstrukt.

angenommen ?
 
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AW: deus dignitas est

Würde als Konstrukt

lat. decet, -ēre `es ziemt sich, ziert, paßt gut', decus, -oris n. `Zierde, Würde', dignus `würdig' (aus *dec-nos, eigentl. `geziert mit'); umbr. tic̨it decet' (s. dazu EM. 257); Kausativ doceō, -ēre `lehre' (`lasse einen etwas annehmen'); discō, -ere, didīci `lerne' (aus *di-elk^-skō);

im Sinne von Zierde

ist der Satz

'Gott ist Würde'

für mich gleichbedeutsam mit 'Gott ist Liebe'
 
... eine kleine "Wissenschaftskritik"

@Marianne

Danke für Deine Erklärung!
So gesehen, kann frau/man in der Tat "Würde" als Konstrukt verstehen.
Aber hilft es uns im alltäglichen Leben wirklich weiter? - außer dass die sprachwissenschaftliche Methode unser "Denken" schärfen kann und uns damit bei Detail-Problemen weiterzubringen vermag! Sollte man aber wirklich auf diese Weise die Begriffe "Liebe" und "Würde" bedenken?
Denn hier geht es ja wahrlich nicht mehr um Details, sondern hier geht es um das Ganze!

Ich sehe da ein nicht unerhebliches Problem unseres wissenschaftlichen Denkens (egal von welcher "Denkschule") durchschimmern um nicht gleich von Grenzüberschreitung zu reden.
Das gegenwärtige Paradigma der Wissenschaft befindet sich anscheinend im Übergang und um so deutlicher tritt in vielen Wissenschaftbereichen dieses Problem der Grenzüberschreitung an den Tag.
Aber andererseits: Die "Wissenschaft" wird ja in unseren Tagen teilweise schon wie eine neue Religion betrachtet. Warum dann nicht auch gleich aus allen Einzeldisziplinen gleich einen Beitrag zur "Liebe des Menschen" leisten? Vom "BuggiWuggi der Hormone" bis zum "Konstrukt" ist dann Liebe alles und zugleich nichts!

Allerdings wird sich die Wissenschaft als Religion spätestens an der "Würde des Menschen" die Zähne ausbeißen!:zauberer2
... hoffe ich jedenfalls! :sekt:

... denn meiner Einsicht nach, ist in der Wissenschaft die Erkenntnis von der "Würde des Menschen" nicht möglich -
denn eine Erkenntnis von der "Würde des Menschen" gibt es nur im Glauben.

Herzlichen Gruß
Franz
 
AW: deus dignitas est

@fussel

Zitat von Luther-Bibel: Mathäus 22,37-40
"Jesus aber antwortete ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt» (5. Mose 6,5). Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst» (3. Mose 19,18). In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Wo ist die Würde?

Daraus folgt=> Die Würde des Menschen ist lieblos und nur Grundlage.
Ist dies wünschenswert?

fussel

Ja, Würde und Liebe kann in der Tat nicht getrennt werden. Aber vor der Liebe des Menschen war es Gott in seiner Liebe, der uns als sein Abbild geschaffen hat. Damit ist die "Würde des Menschen" nicht lieblos, sondern sie ist der Ursprung der "Liebe des Menschen" - die hoffentlich eines Tages ganz in der Liebe Gottes aufgeht.

Wenn Du das Gebot aller Gebote aus der Bibel zitierst, dann solltest Du beachten, dass "Gottes Gesetz" immer um der Würde des Menschen willen da ist und nicht umgekehrt.

... und auch Jesus hat um der "Würde des Menschen" willen gepredigt, geheilt und hat sogar dafür gelitten und starb letztendlich um der "Würde des Menschen willen" am Kreuz! Um der "Würde des Menschen" willen war Jesus da und nicht umgekehrt!

Gruß Franz
 
Wir brauchen endlich eine "Religion der Würde"!

Seid alle gegrüßt, die Ihr Gott und Würde sucht!

Was Würde bedeutet, weiß doch jeder hier in diesem Forum, auch jene, welche aufgehört haben, Gott zu suchen.

Es ist dabei nicht wichtig, wie ich das Wort einordne, als Konstrukt oder sonstwas.

Das, was sich jeder in seinem Innersten darunter vorstellt, ist das Wesentliche.

Aber vielleicht ist das Wesen dieses Wortes Außenstehenden nicht so geläufig. Für jene sind unsere Diskussionen in erster Linie gedacht, obwohl natürlich auch der Wissende noch immer durch genaueres Be- und Durchleuchten dieses Begriffs etwas dazulernen kann.

Unsere Zeit leidet bereits unter Respektlosigkeit dem Anderen gegenüber.
Das äußerst sich in vielen Dingen. Alles, was wir dem Nächsten willentlich antun, sei es in Werken, aber auch in Worten, ist Ausfluss dieser Respektlosigkeit. Der Mächtige glaubt oft mehr wert zu sein als der Abhängige, er lässt ihn das auch spüren, indem er ihn abwertet und glaubt ihm alles Erdenkliche antun zu können. Das häufigste Delikt ist das Belügen um sich dadurch Vorteile zu verschaffen. Daran schließt sich das Bestehlen.
Aber wer lässt sich schon gern bestehlen? Es folgt Mord und Totschlag.

Durch die Mißachtung der Würde des Menschen (Gier und Vorteilsdenken stehen im Gegensatz zur Würde) kommt es zu verheerenden Kriegen. Wer tötet, kennt keine Menschenwürde.

Bevor es zu einem Frieden in dieser Welt kommt, muss zuallererst die Würde und damit verbunden das Leben jedes einzelnen geachtet werden.

Würde ist in diesem Zusammenhang vielleicht die Vorstufe zur Liebe. Wie hat Christus gesagt?

Liebet einander und wenn das nicht gehen sollte, dann lasset wenigstens einander gelten (achtet einander, habt Respekt vor dem andern, greift nicht seine Würde an)!

Bemühenderweise

suche

... hast mir voll aus dem Herzen gesprochen! Danke!


Möchte deshalb hier meinen Gedanken zur "Menschenwürde" weiterführen. Da ich Deutscher bin, habe ich dies mit Blick auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland getan. Aber ich gehe davon aus, dass ihr es auch als "Österreicher" einordnen könnt, was ich im Folgenden unter einen "Echten Interreligiösen Dialog" verstehe. :kuss1:


Das Christentum wird ja oft auch als "Religion der Liebe" bezeichnet.

Aber gerade diesen Allein-Anspruch auf die "Liebe" finden viele Zeitgenossen äußerst problematisch und verweisen zudem gern auf die Vergangenheit der kath./evang. Kirche und deren gegenwärtige innerkirchliche Probleme.
Aus diesem Grunde wird ja nicht ohne Grund z.B. auch die Enzyklika "DEUS CARITAS EST" (=Gott ist die Liebe) von Papst Benedikt XVI sehr kontrovers diskutiert.

Gehen wir hier aber einmal davon aus, dass alle Menschen, die sich irgendeiner Religionen zugehörig fühlen, auf der Suche nach einer unbegreiflichen Größe/nach dem letztendlich EINEN sind.
Viele verwenden dafür auch das letzte/abstrakteste Wort des Menschen: "GOTT".

Natürlich hängt dieses letzte Wort des Menschen eng mit dem zusammen, was wir mit "wahrer Liebe" verbinden. Ein Satz bringt für mich das Wort "GOTT" und "LIEBE" auf unvergleichliche Weise zusammen:

Das Universum ist groß - wie die Liebe.
Wer die Liebe kennt, weiß, wie groß das Universum ist.


Aber genauso sage ich auch:

Das Universum ist groß - wie die Würde (des Menschen).
Wer die Würde kennt, weiß, wie groß das Universum ist.

(vgl. dazu den Psalm 8 in der Bibel)

Von diesen Überlegungen ausgehend, liegt für mich die Erkenntnis nahe, dass man statt
"DEUS CARITAS EST" [=Gott ist die Liebe]
ebenso gut auch sagen kann:
"DEUS DIGNITAS EST" [=Gott ist die Würde (des Menschen)]

... und da nun mal auch unsere Verfassung hier in Deutschland mit dem Artikel 1,1 GG auf der "unantastbaren Würde des Menschen" gründet, wäre es doch viel wichtiger, innerhalb der Religionen (jedenfalls derjenigen, die es hier in Deutschland gibt) erst einmal von der "Würde des Menschen" zu reden und sich dabei klar werden, was es denn mit der "Menschenwürde" auf sich hat. Dieser Herausforderung sollte man sich stellen bevor überhaupt von "Liebe" oder "Gott" usw. die Rede ist. Denn in unserer Verfassung steht nichts über "Liebe". Und die Menschenrechte und alle Gesetze die wir uns gegeben haben, werden von der "Würde des Menschen" her abgeleitet und nicht von der "Liebe"! ... denn den Gesetzen des Staates haben wir Folge zu leisten - egal ob ich jetzt Christ, Jude, Muslim, Buddhist, Hinduist, ... Atheist bin und wir sollten es auch "verstehen" (d.h. eben nicht aus Angst vor Strafe) warum wir den Gesetzen unseres Staates Folge leisten!

Daher sollten die Gläubigen der verschiedenen Religionen in unserem Lande (auch den "Ungläubigen" könnte es ja nicht schaden!) den Artikel 1,1 GG als GOTTES WORT verstehen und einmal darüber nachdenken, was "GOTT" ihnen damit eigentlich sagen will!

Dies würde ich dann als wahrlich gelungenen interreligiösen Dialog in Deutschland verstehen.
... und vielleicht kommt dann aus diesem echten Dialog unter den Menschen wirklich das heraus, was wir so dringend in unseren Tagen bräuchten: eine "Religion der Würde"!
Ja, wenn hinter allen Religionen die gleiche "Größe" steht, dann könnte sich doch in der Tat aus solch einem echten interreligiösen Gespräch in Deutschland eine wahre "Religion der Würde" herausschälen - eine Religion, die alle Religionen von ihrem Innersten her verbindet.

Von daher nun meine Frage an euch:
Wie seht ihr diesen (verbindenden) Zusammenhang von "Menschenwürde" und Religion?

Gruß Franz
 
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