Nach dem letzten Armutsbericht der (alten) Bundesregierung ist der Anteil der Armen in Deutschland auf 13,5% gestiegen – und das in einem Land, das immer noch zu den reichsten Staaten (etwa Rangplatz 8) der Welt gehört. Erschreckend, nicht wahr?!
Doch wir sollten den Begriff „Armut“ einmal näher untersuchen. Was ist gemeint? In der amtlichen Statistik gilt jeder als relativ arm, der weniger als 75% des Nettodurchschnittseinkommens verdient und als absolut arm, wer <50% erhält. Mit dieser famosen Definition werden wir natürlich bis in alle Ewigkeit „Arme“ haben. Man braucht sich nur vorzustellen, dass in Deutschland – gleichbleibender Geldwert im Modell unterstellt – das Jahresnettoeinkommen auf € 100.000 steigt; dann sind alle arm, die „nur“ 499.000 verdienen. Ach, die Armen!
Man sollte versuchen, von diesem (fragwürdigen) Begriff der Einkommensarmut einige andere Armutsbegriffe zu unterscheiden:
Vermögensarmut: Der flott lebende Single der sein hohes Einkommen für teure Autos, Luxusreisen, aufwendige „Klamotten“ usw. ausgibt braucht keine Vermögenswerte wie Immobilien, ein dickes Wertpapierkonto u.ä. sein eigen zu nennen. Er ist im wahren Sinne arm an Vermögen und wird konsequenter Weise, wenn es arbeitslos werden sollte, ALG II bzw. Sozialhilfe erhalten.
Intergesellschaftliche Armut: das ist die Armut von Regionen im Vergleich zu anderen. Es gibt in Asien und Afrika Gebiete, da müssen Menschen mit rd. 300 $ im Jahr auskommen, sie sind wirklich arm. – Oder in Usbekistan verdient ein Universitätsprofessor (in realer Kaufkraft gerechnet!) rd. 10% weniger als ein hiesiger Sozialhilfeempfänger. Gemessen an vielen Erwerbstätigen in der Welt sind diese als „reich“ – nach unserer Bewertung aber arm.
Intragesellschaftliche Armut: Sie beschreibt die relative Armut innerhalb einer Gesellschaft. Bedenklich ist allerdings, dass nach sieben Jahren rot-grüner Regierung der Abstand zwischen den wirklich Reichen und den definierten Armen größer geworden ist. Die Schere oder die Kluft zwischen beiden hat sich weiter geöffnet.
Intergenerative Armut: Sie bezieht sich auf die Armutsvergleiche zwischen den Generationen. In Relation zur heutigen Studentengeneration etwa waren unsere Groß- und erst recht Urgroßeltern geradezu bettelarm – wohlverstanden, gemessen am realen Strom der Güter und Dienste, der ihnen zufloss. –
Noch eine letzte, zum Nachdenken veranlassende Anmerkung: Der (reale) Lebensstandard der Deutschen lag 1950 bei knapp 30% des heutigen. Der Anteil der Sozialausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug damals 7%; obwohl bei Flüchtlingen, Vertriebenen, Ausgebombten zum Teil noch bittere Not herrschte. Außerdem waren rd. sieben Millionen zum großen Teil nicht mehr erwerbsfähige Kriegsversehrte zu versorgen. Aber mehr lag für die damals arme Volkswirtschaft nicht „drin“. Doch obschon der individuelle Lebensstandard sich seitdem mehr als verdreifacht hat, Kriegsfolgelasten praktisch nicht mehr existieren, beträgt der Sozialanteil am BIP heute über 30%.
Ist da nicht etwas schief gelaufen? – Doch das wäre ein neues Thema.
Doch wir sollten den Begriff „Armut“ einmal näher untersuchen. Was ist gemeint? In der amtlichen Statistik gilt jeder als relativ arm, der weniger als 75% des Nettodurchschnittseinkommens verdient und als absolut arm, wer <50% erhält. Mit dieser famosen Definition werden wir natürlich bis in alle Ewigkeit „Arme“ haben. Man braucht sich nur vorzustellen, dass in Deutschland – gleichbleibender Geldwert im Modell unterstellt – das Jahresnettoeinkommen auf € 100.000 steigt; dann sind alle arm, die „nur“ 499.000 verdienen. Ach, die Armen!
Man sollte versuchen, von diesem (fragwürdigen) Begriff der Einkommensarmut einige andere Armutsbegriffe zu unterscheiden:
Vermögensarmut: Der flott lebende Single der sein hohes Einkommen für teure Autos, Luxusreisen, aufwendige „Klamotten“ usw. ausgibt braucht keine Vermögenswerte wie Immobilien, ein dickes Wertpapierkonto u.ä. sein eigen zu nennen. Er ist im wahren Sinne arm an Vermögen und wird konsequenter Weise, wenn es arbeitslos werden sollte, ALG II bzw. Sozialhilfe erhalten.
Intergesellschaftliche Armut: das ist die Armut von Regionen im Vergleich zu anderen. Es gibt in Asien und Afrika Gebiete, da müssen Menschen mit rd. 300 $ im Jahr auskommen, sie sind wirklich arm. – Oder in Usbekistan verdient ein Universitätsprofessor (in realer Kaufkraft gerechnet!) rd. 10% weniger als ein hiesiger Sozialhilfeempfänger. Gemessen an vielen Erwerbstätigen in der Welt sind diese als „reich“ – nach unserer Bewertung aber arm.
Intragesellschaftliche Armut: Sie beschreibt die relative Armut innerhalb einer Gesellschaft. Bedenklich ist allerdings, dass nach sieben Jahren rot-grüner Regierung der Abstand zwischen den wirklich Reichen und den definierten Armen größer geworden ist. Die Schere oder die Kluft zwischen beiden hat sich weiter geöffnet.
Intergenerative Armut: Sie bezieht sich auf die Armutsvergleiche zwischen den Generationen. In Relation zur heutigen Studentengeneration etwa waren unsere Groß- und erst recht Urgroßeltern geradezu bettelarm – wohlverstanden, gemessen am realen Strom der Güter und Dienste, der ihnen zufloss. –
Noch eine letzte, zum Nachdenken veranlassende Anmerkung: Der (reale) Lebensstandard der Deutschen lag 1950 bei knapp 30% des heutigen. Der Anteil der Sozialausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug damals 7%; obwohl bei Flüchtlingen, Vertriebenen, Ausgebombten zum Teil noch bittere Not herrschte. Außerdem waren rd. sieben Millionen zum großen Teil nicht mehr erwerbsfähige Kriegsversehrte zu versorgen. Aber mehr lag für die damals arme Volkswirtschaft nicht „drin“. Doch obschon der individuelle Lebensstandard sich seitdem mehr als verdreifacht hat, Kriegsfolgelasten praktisch nicht mehr existieren, beträgt der Sozialanteil am BIP heute über 30%.
Ist da nicht etwas schief gelaufen? – Doch das wäre ein neues Thema.