• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Buddhismus

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Ach, das meinst du. Damit bestimmt dein Bewusstsein den Zeitpunkt des Todes aber nur sehr marginal. Bestimmen tut letztlich die riesige Uhr der Biologie. Ein kleines bisschen kann der Mensch seine kleinen Finger ins Uhrwerk greifen.

Das ist alles eins, Gysi ... und kein Widerspruch ... Es ist nicht wichtig, ob ich alt und krank bin, oder alt und gesund oder ob ich morgen das Gefühl habe, es ist alles erledigt ... Ich spreche von dem Bewußtsein, dem Wissen ...

Ich spreche auch nicht von bestimmen, sondern von dem Wissen um den Moment ... und ich spreche nicht "vom Mensch" und damit vom Ego ... das Bewußtsein ist das, was Du vielleicht mit "Geist" gleichsetzt, es ist etwas übergeordnetes ... Ich weiß selbst nicht, womit ich es gleichsetzen soll - mit dem Göttlichen in mir wohl am ehesten ... (duck) ... :D

Wie meinst Du das ... ? Ein Koma-Patient ist nicht tot ... Aber es ist ein Aspekt, über den ich schon mal nachgedacht habe. Darf man jemanden mit Maschinen festhalten/zum Leben zwingen, dessen Zeit gekommen ist ?
Daggi: der Körper kann ohne Bewußtsein nicht leben ...

Das, was nicht "da" ist beim Koma-Patienten kann nicht das Bewußtsein sein, dass ich meine. Ich rede nicht vom "Ich" ... ich rede von "Leben" ... Leben = Bewußtsein ... also wenn noch Leben im Körper, ist auch dieses Bewußtsein noch da ... dieser unsterbliche Teil von uns ... Nenn es von mir aus Seele, obwohl die Seele mir schon wieder zu persönlich ist. Denn - wie ich ja schon schrieb - ich sehe das so wie Du, es bleibt nichts von dem "Ich" übrig, wenn wir sterben ... Wie hast Du gesagt? Ein Weltenfenster schließt sich, um woanders neu aufzugehen ...

Das hat mir sehr gut gefallen ...

Ich weiß, dass ich mir widerspreche, aber es ist ja auch keine Wahrheit, sondern ein Weltbild ... :D

Daggi: "Das Bewusstsein kann den Körper zerstören, der Körper kann sich - ohne Einwilligung des Bewusstseins - nicht zerstören."
Daraufhin meine Frage. Auch gegen Seuchenkrankheiten kann das stärkste Bewusstsein oft nichts ausrichten...

Nein - warum sollte es auch ... es hat die Krankheit ja geschaffen ... und ... doch - warum nicht ? Wenn die Erfahrung gemacht ist und die Krankheit nicht mehr nötig ...
 
Werbung:
Original geschrieben von Daggi
Das ist alles eins, Gysi ... und kein Widerspruch ... Es ist nicht wichtig, ob ich alt und krank bin, oder alt und gesund oder ob ich morgen das Gefühl habe, es ist alles erledigt ... Ich spreche von dem Bewußtsein, dem Wissen ...
Dann ist das Bewusstsein der Diener der Natur. Ich würde auch nie das Gegenteil behaupten. Aber dann kannst du nicht sagen, dass das Bewusstsein über den Tod entscheidet. Das tut letztlich immer noch die Natur.

Gysi
 
Du meinst einfach aus der Tatsache heraus, dass die Materie sich verbraucht, der Körper alt wird ?

Warum werden Bäume dann Hunderte von Jahren alt und eine Blume lebt nur einen Sommer ?
 
Original geschrieben von Daggi
Warum werden Bäume dann Hunderte von Jahren alt und eine Blume lebt nur einen Sommer ?
Weil der Baum eine dickere Rinde hat. :D Weil die genetischen Voraussetzungen keine andere Lebensplanung zulassen. Denke ich mir mal... :cool:

Gysi
 
Und ich vermute mal als Matreialist bist Du der Meinung, das die Geninfo für alle Zeit feststeht ???
 
Aber Du glaubst doch auch an Gott, oder habe ich da was falsch gelesen ?

Wie passt er in Dein Weltbild ?

PS: Was ist "polymorph" ???
 
Moin Ihr :)

Beim Mitlesen Eurer Unterhaltung mußte ich an eine gute Freundin denken, die vor knapp 3 Jahren gestorben ist. Sie hatte mehr als 10 Jahre lang immer wieder Gehirntumore - zwar "gutartig" (was auch immer das heißen soll), aber sie wuchsen eben immer wieder nach. Der erste, der entdeckt wurde, war so groß daß ein Teil ihres Sehvermögens und der Gleichgewichtssinn darunter gelitten haben, der wurde sofort herausoperiert. Wenige Jahre später hatte sie wieder neue - die behandelte sie selbst alternativ mit allen möglichen Mistelextrakten - habe nicht nach Details gefragt, aber es hat wohl immer wieder mal mehr, mal weniger gut geholfen, jedenfalls bis vor etwa 4 Jahren. Dann kam wieder ein neuer Tumor, der sehr schnell wuchs. Sie beschloß schweren Herzens, diesen operieren zu lassen. In diesem Jahr war sie vorzeitig in Ruhestand gegangen - zwar mochte sie ihren Beruf als Lehrerin sehr, aber sie wollte einfach die Zeit für sich haben, in der Welt herumzureisen, verschiedene Senioren-Studien zu besuchen usw. - sie war eine der positivsten, optimistischsten Menschen, die ich je kennengelernt habe, und sie freute sich sehr auf ihre Zukunft.

Wie auch immer. Sie wurde erfolgreich am Tumor operiert - und starb in der Nacht darauf an Herzversagen, mit nicht ganz 58 Jahren. Ihr Herz war übrigens immer vollkommen in Ordnung gewesen.

Deshalb (unter anderem, hatte aber während meiner Behinderten- und Altenpflegezeit noch etliche andere Erlebnisse mit dem Tod) kann ich Deine Einstellung, Daggi, nicht teilen. Das Bewußtsein KANN eine Rolle dabei spielen, wann jemand geht. Aber es ist - leider - nicht so, daß das Bewußtsein IMMER den Körper bestimmt. Mal übernimmt das Bewußtsein die Kontrolle, mal das Unterbewußtsein, mal schlicht der Körper. Ich denke eher, alle zusammen BRAUCHEN einander - man könnnte sie als Art Einheit sehen, wenn eines davon krank und schwach wird, krankt das ganze "System". Und manchmal stirbt es dann eben - auch wenn das Bewußtsein dazu noch nicht bereit ist.

LG, wirrlicht
 
Original geschrieben von Daggi
Aber Du glaubst doch auch an Gott, oder habe ich da was falsch gelesen ?

Wie passt er in Dein Weltbild ?
Gar nicht, weißte doch. Der Weltgeist, oder die Weltseele, an die/den ich glaube, ist die Schnittmenge allen Lebens: Das, was GLEICH ist in uns mit dem Anderen. Die Weltseele in dir. Die ist vielkörperlich, also
(Hattest du nicht meine Schwarte mal gelesen? ;) )

Ich kann mir überigens auch gut vorstellen, dass die ganze Natur als ein einheitlicher Organismus auch ein einheitliches Weltbewusstsein hat. In dem wir alle involviert sind. Ist aber jetzt eine andere Ebene als die unseres "Weltgeistes". Gehört aber gewiss alles zusammen.

Gysi
 
Werbung:
Ja - ich bin aber noch nicht fertig mit lesen ... :)

Ich hatte es so verstanden, dass Du nicht an die Kirche, nicht an die Religion glaubst, aber nicht an Gott ?

Bei mir tilt da irgendwas. Wie kannst du an eine Weltenseele glauben, überhaupt an seelisches, aber nicht an Gott?

Gott als allumfassende Seele ?

lg daggi
 
Zurück
Oben