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Betriebsrat notwendig oder prähistorisches Delikt?

hi majana,

ja das erlebe ich gerade bis zum Erbrechen, die Geschäftsführung versucht die Mitarbeiter untereinander auszuspielen und das gelingt ihr zur Zeit sehr gut.
Die die gegen den Betriebsrat schreien, bekommen Gehaltsanpasuungen, die anderen werden unter Druck gesetzt.

Was kann man tun??
 
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Sollte schon ... aber es ist ein ziemlich undankbarer Job.

Egal wie man es macht, man macht es immer irgendwem nicht recht und das sind meistens die, die selber nicht in der Lage sind, ihre Rechte durchzusetzen ...

Wir haben jetzt seit einem Jahr zwei Frauen als P-Rat. Die haben bis jetzt erst einmal damit kämpfen müssen, überhaupt für voll genommen zu werden. Dann hier und da ein Schnitzer und schon ist der Frust perfekt ...

Die beiden Männer, die das davor jahrzehnte lang gemacht haben, haben einfach kooperiert, Entscheidungen über die Köpfe des Personals hinweg getroffen und sind dann nach langem hin und her abgesetzt worden. Sie konnten das so lange machen, weil sich niemand sonst bereit erklären wollte, es zu machen.

Im öffentlichen Dienst war das damals auch nicht anders. Egal, was der P-Rat auch erreichte, es war nie richtig und immer wurde genörgelt und kritisiert, aber ohne selber mal in Wallung zu kommen oder selbst mal kreative/konstruktive Vorschläge zu machen. Mein Kollege damals hat mit mir in einer Abteilung gearbeitet und war oft ziemlich gefrustet und hat sich immer nur auf langes, gutes Zureden wieder zur Wahl gestellt.

Ich unterscheide, wann ich zum P-Rat gehe und wann ich selbst aktiv werde. In allem können die Kolleginnen mich nicht vertreten, einfach weil sie nicht gut mit den Chefs auskommen und somit die Sache von Anfang an schon unter einem schlechten Licht stehen würde. Da werde ich lieber selbst aktiv, aber nicht ohne den P-Rat vorher in Kenntnis davon zu setzen, was ich vorhabe.

In einer Streitigkeit zwischen einer Kollegin und mir habe ich dann allerdings den P-Rat eingeschaltet und das hat auch sehr gut funktioniert, nachdem ein miteinanderreden zwischen den Parteien nicht mehr zu denken war ...

Man muss und kann abwägen ... kommt aber auch auf den P-Rat an ... !

daggi
 
Was ich interessant fand, war das Zusammenspiel zwischen einzelnem Dienstnehmer, der ( immerhin direkt von den einzelnen gewählten) P-vertretern und den Chefs.

Bei Fragen, die das gesamte Kollegium betrafen wie Stundenplan, Gangaufsichtsverteilung, Entsendung zu Fortbildungsseminaren, Errichtung eines Raucherzimmers, Verteilung der vorhandenen Parkplätze usw usw, die alle vom Leiter der Dienststelle allein entschieden werden konnten /können, hat die PV Mitspracherechte. Und wie Du, Daggi, schon andeutetest, die, die beim Chef privat nichts erreichten,waren die eifrigsten Kritikaster der immerhin im Konsens ( sowohl "farbmäßig" als auch mit den Betroffenenen)erreichten Regelungen.
Wobei es nun sicher Dinge gibt, die Kollegen alleine mit dem Chef ausmachten und das auch sollten: z.B. Freistellung wegen des Scheidungstermins. Das geht die PV erst dann etwas an, wenn Chefchen njet sagt und der/die Betroffene sich um Mithilfe an sie wendet.
 
ja, da sind doch überall Parallelen zu erkennen.

Die jetzigen Schreihälse, sind zwar in der Unterzahl (ca. 5-6), doch die anderen (ca. 140) halten die Klappe aus Angst den Job zuverlieren.

Selbst bei Abteilungsversammlungen, wo es um konkrete Rechte der Betroffenen geht, schweigen alle bis auf 2- 3 Leute die, Parolen herausposaunen, wie z.B. wer hier nicht freiwillig einwenig auf seine Freizeit verzichtet, ist eine Kameradens..

Ich gestehe, das ich jetzt häufige mir überlege auszutreten da mir die ganze Ebene, wie hier diskutiert wird nicht mehr gefällt und ich auch gestehen muß das dann manchmal sprachlos bin vor den Tönen die zur Zeit angeschlagen werden.


irgendwie stark frustrierend
 
Es ist sicher so, dass es in der Wirtschaft immer noch - schon wieder oder überhaupt noch viel härter zugeht als im relativ geschützten Raum des öffentlichen Dienstes.

Aber solche von rechts anpasserisch geprägten Chefüberholer sind wohl die ärgsten.

Ich kann mir vorstellen, dass es Dir stinkt. Vor allem, wenn ich daran denke, dass es ja allen nicht gut geht, wenn sich nur wenige oder keine organisierten Stimmen zur Verteidigung der bereits erworbenen Rechte finden.


Ich weiß nicht, ob Du von Deiner Vertretung zurücktreten sollst. Das musst Du entscheiden bei Bedenkung, ob Du nur aus Frust an Personen oder aus Frust über die augenblickliche beschissene Lage zurücktrittst.

Schließlich will man/wollte frau nicht nur aus möglicherweise resignativen Gründen wichtige politische Aufgaben hintanlassen.
 
Hi Manjana

du hast sicherlich recht, das es nicht sinnvoll ist rein aus Resignation zurückzutreten, das werde ich auch nicht tun.

Ich habe dieses Thema auch gewählt, um einfach auch mal die Stimmung zuhören, wie sehen es die Anderen, was für Argumente gibt es für und wider.

Denn es ist sicherlich so, dass man auch als Betriebsrat ab und zu den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.
;)
 
Also nach Erfahrung mit 3 verschiedenen P-Räten finde ich, das blödeste, was ein P-Rat machen kann, ist Entscheidungen zu treffen, ohne den anderen was davon zu sagen und zu erklären worum es geht ...

Wenn die Mitarbeiter dumm gehalten werden, kommt schnell Frust auf ...
Lügen, Geheimniskrämerei und ein sich über die anderen erheben (ihr habt mich schließlich gewählt, ich mache, was ich will) hat letztlich dazu geführt, dass wir den letzten P-Rat in Schimpf und Schande entlassen haben !

Sind die Mitarbeiter aber voll im Bilde, was ansteht ziehen sie auch an einem Strang, fühlen sich für voll genommen und schon klappt die Sache ...

lg daggi
 
ot

Original geschrieben von Daggi
Also nach Erfahrung mit 3 verschiedenen P-Räten finde ich, das blödeste, was ein P-Rat machen kann, ist Entscheidungen zu treffen, ohne den anderen was davon zu sagen und zu erklären worum es geht ...

Wenn die Mitarbeiter dumm gehalten werden, kommt schnell Frust auf ...
[...]
Sind die Mitarbeiter aber voll im Bilde, was ansteht ziehen sie auch an einem Strang, fühlen sich für voll genommen und schon klappt die Sache ...

Zu dumm, daß das bei Kindern genau anders herum ist ... :cool:
 
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Original geschrieben von Daggi
Also nach Erfahrung mit 3 verschiedenen P-Räten finde ich, das blödeste, was ein P-Rat machen kann, ist Entscheidungen zu treffen, ohne den anderen was davon zu sagen und zu erklären worum es geht ...

Wenn die Mitarbeiter dumm gehalten werden, kommt schnell Frust auf ...
Lügen, Geheimniskrämerei und ein sich über die anderen erheben (ihr habt mich schließlich gewählt, ich mache, was ich will) hat letztlich dazu geführt, dass wir den letzten P-Rat in Schimpf und Schande entlassen haben !

Sind die Mitarbeiter aber voll im Bilde, was ansteht ziehen sie auch an einem Strang, fühlen sich für voll genommen und schon klappt die Sache ...

lg daggi

da hast du recht, Information ist alles.

Es gibt nur kleine Probleme dabei, du kannst nur das an die Mitglieder veröffentlichen, was du als Betriebsrat schreibst, andere Sachen also Briefe Infos der Geschäftsführung und natürlich auch Einzelpersonen betreffende Sachen darfs du nicht veröffentlichen, es sei denn der Betroffene stimmt zu.

Dann klingen viele Veröffentlichung recht komisch, aber du bist nicht in der Lage präzisere Informationen zuveröffentlichen.

Werden zu irgendwelchen Thema Infoveranstaltungen organisiert, kommen von 140 Leuten 1-2 Leute, kaum ist die Veranstaltung rum krehen die 4-5 Schreihälse wieder los, der BR informiert uns nicht.
Dabei kann einem schon der Kragen platzen.
 
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