• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

"Alt-68er Marsch durch die Institutionen",..

querulant

Active Member
Registriert
6. Januar 2009
Beiträge
123
... in einem anderen Thread von Forist "Chris M" als an relevanten Stellen wie Staat, Bildungseinrichtungen und Medien erfolgreich abgeschlossen erachtet.

Ich knüpfe daran an:

Nicht nur die "Alt 68er", auch Helmut Kohl scheint auf einem "Marsch" gewesen zu sein und hat, wohl unbeabsichtigt, zum möglichen Aufbau einer DDR 2.0, oder gar darüber hinaus gehend, beigetragen.
Er, nicht allein, hat Merkel nebst anderen im DDR-Regime mehr oder weniger eingebundenen Funktionären/ Politikern zu gesamtdeutschen Funktionären/ Politikern aufgebaut, bzw. sie weiterbeschäftigt, um die "Wiedervereinigung" mit "Substanz" zu füllen und die Ost-Behörden funktionstüchtig zu erhalten.

Er wollte wohl damit den Eindruck vermeiden, die Ostdeutschen seien im vereinten Deutschland auf die Gunst und Hilfe der Westdeutschen angewiesen, denen ein adäquates Handling mit Marktwirtschaft, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit (noch) nicht zuzutrauen sei.
Dies auch vor dem Hintergrund, dass nach der Wende vernehmlich zahlreiche westdeutsche Politik-, Rechts-, Verwaltungs-, Finanz-, Wirtschafts- und Technik-Experten in den Osten geschickt wurden, um wohl dort beim "Anlernen" und "Anpassen" an westliches "Know-how" nach dem Rechten zu sehen, wodurch sich wohl nicht wenige Ostdeutsche unterschätzt und bevormundet fühlten.

Der Aufbau Merkels und anderer Ex-DDR-Funktionäre zu gesamtdeutschen politischen Koryphäen, bis hin zur CDU- Kanzlerin Merkel oder Joachim Gauck als "Bundesbeauftragter für die Stasiunterlagen" und späteren Bundespräsidenten, dürfte wohl eher dem psychologischen Effekt gedient haben, den Ex-DDR-Bürgern das Gefühl zu geben, dass ihnen vertraut und zugetraut wird, mental im Westen und seinen "Werten" angekommen zu sein.

Merkel quasi als Quotenkanzlerin in zweierlei Hinsicht, als erste Frau in solcher Position aber auch als Prototyp für „gerechte“ Postenverteilung unter ost- und westdeutschen Funktionären/ Politikern zwecks Beruhigung der Gemüter.

Dabei mögen die Drahtzieher unbewusst oder wissentlich darüber hinweg gesehen haben, dass vom DDR-Regime frühkindlich/ jugendlich sozialistisch und antiwestlich geprägte Menschen ihre Prägung wohl ihr Leben lang nicht gänzlich loswerden.
Das ist kein Vorwurf, so ticken nun mal Mensch und Tier (sh. etwa die Erkenntnisse des Konrad Lorenz über "Prägung").
Mögliche Bekenntnisse mancher DDR-„Geprägten“, dieses Gedankengut abgelegt zu haben, oder sie seien schon immer regimekritisch gewesen, sind für mich fragwürdig und das ihnen dann entgegengebrachte Vertrauen unerklärlich anhand Umstandes, dass den Westdeutschen über Jahrzehnte eingebläut wurde, die DDR, der "Ostblock" allgemein, sei quasi durchdrungen von schrecklich bösen Menschen.

Wenn das so gewesen sein sollte, wäre es aber doch völlig widersinnig, überhaupt einen einzigen ehemaligen DDR-Funktionär/ Politiker einen gesamtdeutschen Posten in Politik, Justiz, Verwaltung, Bildung, Medien zu geben.

Mit solcher "Lockerheit" der Pöstchenvergabe und damit hier und da villeicht auch "Reinigung" mancher Biographien (ähnlich Nachkriegs-"Persilschein"), haben die westlichen "Oberen" doch "versehendlich" zugegeben, dass beim den Westdeutschen Jahrzehnte eingebläuten DDR/ Ostblock-Grusel-Image billige West-Propaganda mitspielte.

Das macht natürlich die erwiesenen DDR-Mauertoten, -Justizopfer, -Kinderwegnahmen, -Gängelungen nicht ungeschehen, aber es sollte nicht vergessen werden, dass, wie überall auf der Welt, die große Mehrheit der "kleine Leute", die Bevölkerung eben, rechtschaffen waren und sind, und sie nur in Frieden leben, das Beste für sich und ihre Lieben wollen.

Dennoch waren/sind unter den in die gesamtdeutsche Politik, Justiz, Verwaltung, Bildung integrierten Ex-DDRler wohl so manche, die ihre DDR-Ideolgie-Prägung nicht vollends ablegen konnten.
Ich musste etwa 6 Jahre nach der Wende beim Scheidungs- und Sorgerechtsverfahren leidliche Erfahrungen mit einem Familienrichter und weiteren „Verfahrensbeteiligten“ (Jugendamt, Sachverständige) machen, die vom Dialekt her aus Ostdeutschland kamen und offensichtlich ihre „DDR-Prägung“ nicht ablegen konnten und mich an unserer rechtsstaatlichen Ordnung zweifeln ließen.

Dennoch bissen die sich an mir die Zähne aus, ich bekam das alleinige Sorgerecht.
Habe danach wegen des Verdachts der Rechtsbeugung des Familienrichters Gerichte bemüht. Die "kompakten" Ablehnungsbegründungen der jeweiligen Instanzen zeigten, dass diese Richter aus dem selben Holz geschnitzt waren wie der von mir getadelte Familienrichter ("Standesdenken").
Meine daraufhin eingereichte durchweg fundierte Verfassungsbeschwerde wurde mittels einer ebenso "kompakten" nicht weiter begründeten Standartphrase, "nicht zur Entscheidung angenommen", verworfen.

In anderen Fällen dagegen, etwa der Frage, ob einst von Medien einem bekannten Politiker einfach unterstellt werden darf, er färbe seine Haare, war das BVG in seiner 6 seitigen Ablehnungsbegründung nicht so kurzgebunden und verhalf diesem Politiker letztlich zu seinem Recht.
Wogegen mein damaliges Anliegen, bei dem es immerhin nicht um Haarfärbung, sondern um das Schicksal und Wohl eines Kindes, prinzipiell aller Kinder ging, als vergleichsweise läppisch erachtet wurde, zumindest seitens besagter offensichtlich noch DDR-geprägter professioneller Verfahrensbeteiligter.
Ja genau, alle sind gleich, nur einige sind eben gleicher.

Warum nach der Wende nicht wenige nun in gesamtdeutscher Politik, Justiz, Verwaltung, Bildung tätige Ostdeutsche ihre Heimat verließen und ihren Lebens- und Berufsmittelpunkt nach Westdeutschland verlagerten, kann unterschiedliche Gründe haben:
Höherer Einkommens-/ Karrierechancen im Westen wegen, oder weil sie es sich vielleicht bei ihren einstigen DDR-Mitbürgern durch dienstliche oder private allzu "linientreue" Behandlung oder gar Denunzierung verscherzt hatten und sie sich in ihrer ehemaligen Heimat, vielleicht gar bei ihren ehemaligen Nachbarn nicht mehr blicken lassen können?
Nun haben wir den Salat (Spruch könnte von Merkel sein):

Bei CDU-Kohl und Mitstreitern (für ihn war Merkel „mein Mädchen“), spielte in deren Handeln und Einschätzen wohl auch eine Portion Küchenpsychologie mit, auch beim Kohl-Versprechen von „blühenden Landschaften“.
Entlarvend dabei, dass gleich nach der Wende westliche Firmen im Osten Produktionsstätten hastig hochzogen, wohl vorausplanend genau wissend, dass Ostdeutschland noch lange ein "Niedriglohnbereich" bleiben wird und heute auch immer noch ist; "Blühende Landschaften" geht anders.

Im Nachhinein kommt mir aber die "Wende" vor wie eine, vielleicht sogar gut gemeinte, Absprache mit dem Ziel, das vermeintlich Beste aus beiden Systemen, z.B. die dann in vielen "Westampeln" übernommenen DDR-Ampelmännchen finde ich klasse, zu einem "Idealsystem" zu verschmelzen, obwohl die bestehende westliche "Soziale Marktwirtschaft" dem Ideal schon nahe kommt.

Jedenfalls scheint Unternehmern der unredlichen Art jedes denkbare politische System recht zu sein, solange es ihnen nutzt.
Wenn es sein muss, eben auch eine Mischform:
Ein für die "Unterschicht" zuständiger Sozialismus, gegängelte und "gläserne" Menschen plus offene Grenzen inkl. sozialer Spannungen, aber für die Oberschicht freier Markt-Kapitalismus und geschützte Nobel-Wohnbezirke (nach unten gängeln, aber oben genießen..).

Also waren/ sind zumindest solche Unternehmer und ihre Lobbyisten auch ein Stückweit am "Marsch durch die Institutionen" beteiligt und haben wohl auch so manche "Alt-68er-Marschierer" wie auch "Gutmensch-Multikulti-Fans" quasi als Marionetten-Lobbyisten eingespannt/benutzt/missbraucht.
Nur scheinen die "Guten" das noch nicht gemerkt zu haben.
 
Werbung:
@querulant Danke für diesen Beitrag, das sind interessante Zusammenhänge, die ich so bisher noch nie gesehen habe.

Was die Alt-68er auf jeden Fall hatten, war politischer Weitblick. Das merkt man daran, dass sie ihren Marsch durch die Institutionen nirgends so konsequent durchgezogen haben, wie in den Medien, dicht gefolgt jedoch vom Bildungssystem, aber Medien und Bildung sind ja auch nahe Verwandte. Die wahre Macht geht schon seit ca. zwei bis drei Jahrzehnten von den Medien und den Universitäten aus, die Politik spielt nur noch die zweite Geige. Wer die Universitäten und die großen Mainstreamsender und Zeitungen kontrolliert, hat die Fäden in der Hand. Und dazu braucht es nicht den einen großen Verschwörer im Hintergrund, sondern einfach nur genügend Leute mit der selben Ideologie, die durch die Institutionen marschieren und - genügend Zeit - und die hatten sie ja seit 1968.

Es gab zu diesem Thema vor einigen Jahren mal einen guten Artikel bei Tichys Einblick, aus dem ich hier ein paar Auszüge zitiere:

-------------------------------------------------------

1968 UND DIE FOLGEN - Intoleranz, Hass und Gewalt als Erblast


Die Achtundsechziger waren Fanatiker. Entsprechend fanatisch haben sie Politik betrieben.
Die für die junge Bundesrepublik so wichtige „Gemeinsamkeit der Demokraten“ verlor an Bedeutung. Aus politischen Gegnern wurden Feinde, aus den für die Demokratie konstituierenden politischen Auseinandersetzungen Glaubenskriege.

Wenn nicht mehr „nur“ um die bessere Lösung gerungen wird, sondern es um absolute Wahrheiten geht, bleibt der Respekt für den anderen auf der Strecke, wird die Auseinandersetzung radikaler und giftiger. Das prägt das politische Klima bis heute. Wir leben dank „1968“ in einem politischen Reizklima, in dem eine Empörungswelle die andere ablöst, ein Skandal auf den anderen folgt, an jeder Ecke alte und neue Nazis lauern.

Auf ihrem Marsch durch die Institutionen haben die Achtundsechziger viele Positionen besetzt, nicht zuletzt in den Medien. Von dort aus haben sie das Meinungsklima nachhaltig beeinflusst und nicht zuletzt zur Glorifizierung von „1968“ und der „APO“ beigetragen. Einer elitären Minderheit gelang es, die eigenen Maßstäbe für quasi allgemeinverbindlich zu erklären. Die Medien, allen voran die öffentlich-rechtlichen Anstalten, definierten, was politisch korrekt ist, und was nicht. Wer wider den Stachel der scheinbar überlegenen linken Moral löckte, wurde in die Ecke gestellt – vor allem in die rechtsradikale.

Wer gegen eine unkontrollierte Zuwanderung ist, landet sofort in den Kategorien „Ausländerfeind“ oder „Rassist“, wer die „Ehe für alle“ kritisch sieht, ist – natürlich – homophob.

Angeblich kämpfte die Außerparlamentarische Opposition für mehr Demokratie. In Wirklichkeit waren die damaligen Rebellen im höchsten Maße totalitär und intolerant. Meinungsfreiheit und Pluralismus galten nur – wenn überhaupt – innerhalb des linken Spektrums. Gegenüber anderen Positionen galt: mundtot machen, unterdrücken, am besten verbieten.



-------------------------------------------------------
 
Tichy vergisst natürlich vollkommen, was die 68er wirklich angetrieben hat - eine unüberschaubare Menge ehemaliger Nazi-Funktionäre, Richter, Beamte, Professoren und Sympathisanten die übergangslos, teils ohne jede Überprüfung in das staatliche Konstrukt Bundesrepublik eingegliedert worden waren und weiterhin ihre krude Ideologie verbreiteten.
Die frühe BRD war kein Wohlfühlstaat mit einer "Gemeinsamkeit aller Demokraten", sondern ein von Nazis zu großen Teilen unterwanderter Staat.

Schon klar, dass Tichy die gerne hätte weiter schalten und walten gesehen hätte.
 
Nur scheinen die "Guten" das noch nicht gemerkt zu haben.
Ach du mein Guter, die "Guten" haben doch Güter und Ansehen zu verlieren.
Also würden die "Guten" die Ersten sein, die das "Fehlbare" versuchen im Substitut kaschieren.

Das Unkaputtbare im "geringsten" Unverstand durfte *KOHLateralschadensbegrenzungsPFAHLSweise* fehlen
denn für den ganz normalen weiteren Fall, dass nichts vollkommen als Additiv zählen kann zum quälen,
genügt EIN Additiv, welches sich wie ein Akkusativ in der Aufladung im vierten Fall hervorragend eignet zum Zählen.

siehe hierzu in der Retroperspektive etwas verschiedene andere Sichtweisen, die einen Radikalen Realismus über Randbeobachtungen, was die volkswirtschaftlichen Finanzierungen in Deutschland betrifft, schon immer ein ganz besonderes politisches Geschmäckle hatten:
Die Städte sind nicht pleite wegen einer heilen Welt, sondern wegen der anti-ökonomisch krankheitsabhängigen Welt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tichy vergisst natürlich vollkommen, was die 68er wirklich angetrieben hat - eine unüberschaubare Menge ehemaliger Nazi-Funktionäre, Richter, Beamte, Professoren und Sympathisanten die übergangslos, teils ohne jede Überprüfung in das staatliche Konstrukt Bundesrepublik eingegliedert worden waren und weiterhin ihre krude Ideologie verbreiteten.
Die frühe BRD war kein Wohlfühlstaat mit einer "Gemeinsamkeit aller Demokraten", sondern ein von Nazis zu großen Teilen unterwanderter Staat.

Und was ist am anderen Ende dabei rausgekommen? Heute sind wir das Sozialamt der Welt, das einstige Qualitätslabel Made in Germany ist nichts mehr wert und in ein paar Generationen sind wir ganz verschwunden, weil einerseits der Feminismus und andererseits der Kapitalismus dafür sorgen, dass wir nicht mehr genug Nachwuchs zeugen. Ich glaube kaum, dass die Altnazis in der frühen BRD einen solchen Schaden hätten anrichten können, die wären irgendwann einfach in Rente gegangen und das Problem hätte sich von selbst erledigt.

Du bist doch ein Fan von Statistiken und Studien. Hast du dich mit dieser neuen Mitte-Studie befasst? Ich kann es nur empfehlen. Ich frage mich, warum darüber hier im Forum nicht geredet wird, aber andererseits, weiß ich woran es liegt: Anideos ist zur Zeit nicht hier. Er würde diese Studie jetzt in jedem zweiten Beitrag erwähnen, weil sie ihn in seinen Ansichten bestätigen würde:


Laut dieser Studie teilt jeder zwölfte Deutsche ein rechtsextremes Weltbild. Wohlbemerkt: Nicht einfach nur rechts, sondern rechts-extrem. Wenn man sich dann aber anschaut, wie dieses Ergebnis zustande kam, also welche Fragen und Antwortmöglichkeiten da gestellt wurden, dann glaubt man, dass man es hier mit einer Satire zu tun hat. Es kann unmöglich der Ernst der Verfasser dieser Studie sein, dass man mit solchen Fragen und Antwortmöglichkeiten ein rechtsextremes Weltbild manifestieren kann, selbst wenn man bei allen Fragen die "schlimmstmögliche" Antwort auswählt kommt immer noch bestenfalls ein - nennen wir es mal - rechtstendenziöses Weltbild dabei raus, nicht mehr und nicht weniger. Aber was macht das schon: Der Mainstream hats geschluckt, es hat die Runde gemacht: Jeder zwölfte Deutsche ist rechtsextrem. Wir "wissen" jetzt also: Jeder zwölfte Deutsche läuft mit Glatze, Bomberjacke und Springerstiefel oder am besten gleich mit Opas SS-Uniform rum, hasst alle Ausländer und wünscht sich sehnlichst eine Neuauflage des dritten Reiches. Denn auch wenn das nicht explizit gesagt wird, so wird es ja doch mit dem Begriff rechts-extrem implizit angedeutet. Ein paar Beispiele für Antwortmöglichkeiten, aus denen das abgeleitet wird:

- Frauen sollten sich wieder mehr auf die Rolle als Ehefrau und Mutter besinnen

- Ich finde es albern, wenn ein Mann lieber eine Frau sein will oder eine Frau lieber ein Mann

- Empfänger von Sozialhilfe und Bürgergeld neigen zur Faulheit

- Wer irgendwo neu ist, sollte sich erst mal mit weniger zufrieden geben

Ich denke, mit dieser Studie ist jetzt endgültig zementiert, was ich ja schon seit Jaaahren sage: Der Rechtsextremismus-Begriff ist inzwischen so dermaßen aufgeweicht, so inflationär gebraucht worden, dass er eigentlich nichts mehr bedeutet. Und das ist definitiv eine ganz direkte Folge des Marschs durch die Institutionen der Alt 68er. Sie haben ihr Ziel erreicht, welches Tichy so beschrieben hatte:

--------------------------------------------
Angeblich kämpfte die Außerparlamentarische Opposition für mehr Demokratie. In Wirklichkeit waren die damaligen Rebellen im höchsten Maße totalitär und intolerant. Meinungsfreiheit und Pluralismus galten nur – wenn überhaupt – innerhalb des linken Spektrums. Gegenüber anderen Positionen galt: mundtot machen, unterdrücken, am besten verbieten.
--------------------------------------------


Eine so tendenziöse Politik, wie wir sie heutzutage erleben, fällt ja nicht einfach so vom Himmel, sondern die entwickelt sich über einen langen Zeitraum hinweg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und was ist am anderen Ende dabei rausgekommen? Heute sind wir das Sozialamt der Welt, das einstige Qualitätslabel Made in Germany ist nichts mehr wert und in ein paar Generationen sind wir ganz verschwunden, weil einerseits der Feminismus und andererseits der Kapitalismus dafür sorgen, dass wir nicht mehr genug Nachwuchs zeugen. Ich glaube kaum, dass die Altnazis in der frühen BRD einen solchen Schaden hätten anrichten können, die wären irgendwann einfach in Rente gegangen und das Problem hätte sich von selbst erledigt.

Du bist doch ein Fan von Statistiken und Studien. Hast du dich mit dieser neuen Mitte-Studie befasst? Ich kann es nur empfehlen. Ich frage mich, warum darüber hier im Forum nicht geredet wird, aber andererseits, weiß ich woran es liegt: Anideos ist zur Zeit nicht hier. Er würde diese Studie jetzt in jedem zweiten Beitrag erwähnen, weil sie ihn in seinen Ansichten bestätigen würde:


Laut dieser Studie teilt jeder zwölfte Deutsche ein rechtsextremes Weltbild. Wohlbemerkt: Nicht einfach nur rechts, sondern rechts-extrem. Wenn man sich dann aber anschaut, wie dieses Ergebnis zustande kam, also welche Fragen und Antwortmöglichkeiten da gestellt wurden, dann glaubt man, dass man es hier mit einer Satire zu tun hat.
Du hättest dich am besten mit der Originalstudie beschäftigen sollen, anstatt in Rosinenpickermanier die harmlosesten Fragen in den Vordergrund zu stellen.
Die ist im übrigen hier zu finden:

Und da sind dann auch die harten Fragen mit den entsprechenden Antworten aufgelistet, welche das Ergebnis weit deutlicher erklären als das, was du hier in Täuschungsabsicht präsentierst.

z.B:
Befürwortung einer rechtsgerichteten Diktatur (M = 5,86; SD = 3,16; n = 1.948; α = ,81)
Im nationalen Interesse ist unter bestimmten Umständen eine Diktatur die bessere Staatsform.
Was Deutschland jetzt braucht, ist eine einzige starke Partei, die die Volksgemeinschaft insgesamt
verkörpert.
Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert.
Nationalchauvinismus (M = 7,83; SD = 3,40; n = 1.931; α = ,83)
Wir sollten endlich wieder Mut zu einem starken Nationalgefühl haben.
Was unser Land heute braucht, ist ein hartes und energisches Durchsetzen deutscher Interessen
gegenüber dem Ausland.
Das oberste Ziel der deutschen Politik sollte es sein, Deutschland die Macht und Geltung zu
verschaffen, die ihm zusteht.
Verharmlosung des Nationalsozialismus (M = 5,15; SD = 2,84; n = 1.820; α = ,84)
Ohne Judenvernichtung würde man Hitler heute als großen Staatsmann ansehen.
Die Verbrechen des Nationalsozialismus sind in der Geschichtsschreibung weit übertrieben worden.
Der Nationalsozialismus hatte auch seine guten Seiten.
Fremdenfeindlichkeit (M = 7,35; SD = 3,66; n = 1.949; α = ,89)
Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen.
Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken.
Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet.
Antisemitismus (M = 5,21; SD = 3,00; n = 1.818; α = ,90)
Auch heute noch ist der Einfl uss der Juden zu groß.
Die Juden arbeiten mehr als andere Menschen mit üblen Tricks, um das zu erreichen, was sie wollen.
Die Juden haben einfach etwas Besonderes und Eigentümliches an sich und passen nicht so recht zu
uns.
Sozialdarwinismus (M = 5,41; SD = 2,99; n = 1.928; α = ,83)
Wie in der Natur sollte sich in der Gesellschaft immer der Stärkere durchsetzen.
Eigentlich sind die Deutschen anderen Völkern von Natur aus überlegen.
Es gibt wertvolles und unwertes Leben.

Siehe Seite 64 u. 65.
 
Du hättest dich am besten mit der Originalstudie beschäftigen sollen, anstatt in Rosinenpickermanier die harmlosesten Fragen in den Vordergrund zu stellen.
Die ist im übrigen hier zu finden:

Und da sind dann auch die harten Fragen mit den entsprechenden Antworten aufgelistet, welche das Ergebnis weit deutlicher erklären als das, was du hier in Täuschungsabsicht präsentierst.

z.B:


Siehe Seite 64 u. 65.

Ich weiß nicht, wie man dir sowas beibringen kann, aber eine Studie, bei der rauskommt, dass 12,2% der Linken und 7,9% der SPD-Wähler ein "manifest rechtsextremes Weltbild" haben (siehe Seite 72 und 74 der Studie) ist Müll!

Im Gegensatz zu dir weiß ich, was mit solchen Studien bezweckt werden soll. Es geht hier nicht um seriöse Extremismusforschung, sondern um das weitere Verschieben des Overton-Fensters nach links durch Unmöglich-Machung von abweichenden, unerwünschten politischen Ansichten. Die Studie ist stellenweise auch manipulativ, weil nur eine wirklich starke, einseitige Antwort möglich ist, wenn man sich zu einer Tendenz bekennen will. Bestes Beispiel hierfür ist die Antwortmöglichkeit: Ausländer kommen nur nach Deutschland, um das Sozialsystem auszunutzen. Das glaubt ja wohl kein Mensch, auch keiner der das angekreuzt hat, dass alle Ausländer nur nach Deutschland kommen, um das Sozialsystem auszunutzen. Aber wenn man grundsätzlich zum Ausdruck bringen will, dass es diese Tendenz gibt, gibt es dennoch nur diese eine Antwort mit dem "nur" - was eine lächerlich offensichtliche Trickfrage ist.

Die härteren Fragen, die du aufgelistet hattest, deuten bei der entsprechenden Beantwortung sicherlich auf ein teilweise rechtes, aber in den meisten Fällen nicht auf ein rechts-extremes Weltbild hin. Ihr seid selber schuld, wenn ihr immer so hoch stapelt mit euren Begriffen, denn dadurch macht ihr euch angreifbar. Hättet ihr einfach gesagt: Jeder zwölfte Deutsche hat zum Teil rechte Ansichten - dann hätte sich kein Mensch beschwert, ich am allerwenigsten, denn ich habe zum Teil rechte Ansichten, ja, so what? Aber es muss immer gleich "das manifest rechtsextreme Weltbild" sein, da gibt es keine Grautöne mehr.

Ginge es hier um Extremismusforschung, hätte man viel härtere Fragen stellen müssen, die ein wesentlich eindeutigeres Bekenntnis zu Gewalt, Kriegsbereitschaft, echtem Rassismus und Antisemitismus, Remilitarisierung Deutschlands, Rückeroberung der "Ostgebiete", "Blut und Boden" Ideologie und so weiter erfordert hätten, also all dem Zeug eben, was die vielleicht 0,01% tatsächlichen Rechtsextremisten, die es gibt, befürworten. Dann wäre aber die fette Schlagzeile ausgeblieben, dass jeder Zwölfte Deutsche rechtsextrem ist, denn wen kümmern 0,01% Irre, die keinerlei Einfluss haben? Niemanden. Und genau deshalb wird der Begriff Rechtsextremismus so verwässert - damit man dieses Schreckgespenst am Leben erhalten kann und unter dem Deckmantel der Extremismusbekämpfung unliebsame Meinungen unterdrücken kann.

Es gibt zu dieser Studie noch wesentlich mehr zu sagen, aber das sollte fürs erste mal genügen. Das ist es eben, was ich damit meinte, dass die Politik heutzutage nur noch die zweite Geige spielt. Wirklich regiert wird mit solchen Studien und solchen Berichten, weil diese den meta-politischen Raum formen.
 
.... Hättet ihr einfach gesagt: Jeder zwölfte Deutsche hat zum Teil rechte Ansichten - dann hätte sich kein Mensch beschwert, ich am allerwenigsten, denn ich habe zum Teil rechte Ansichten, ja, so what? Aber es muss immer gleich "das manifest rechtsextreme Weltbild" sein, da gibt es keine Grautöne mehr.
Genau da liegt das Problem - du stehst selbst so weit rechts, dass dir gar nicht bewusst ist und wird, was wirklich als rechtsextrem gewertet wird. Für dich sind diese Ansichten im Bereich normaler Weltanschauung angesiedelt - und das sind sie eben definitiv nicht.

Es kommt eben immer auch auf den Standpunkt des Betrachters an, und für jemanden der sehr weit rechts steht ist selbst die CDU eine linke Partei.
 
Genau da liegt das Problem - du stehst selbst so weit rechts, dass dir gar nicht bewusst ist und wird, was wirklich als rechtsextrem gewertet wird. Für dich sind diese Ansichten im Bereich normaler Weltanschauung angesiedelt - und das sind sie eben definitiv nicht.

Aber siehst du denn nicht das Problem: Niemand kann das objektiv entscheiden! Wer soll objektiv entscheiden, was normal ist? Gerade für jemanden mit deinem Usernamen ist das eine Anmaßung. Wenn es keinen Gott gibt, wer soll dann eine objektive Norm und Moral herausgeben? Ich bin dafür, dass dieses Land aufhört, sich vor der Weltöffentlichkeit lächerlich zu machen, indem es sich selbst ruiniert, um die Welt zu retten und das nur aus einem unverarbeiteten Schuldkomplex heraus. Ich empfinde die gegenwärtige politische Situation in diesem Land als einen kafkaesken Wahnsinn, den man sich kaum ausdenken kann und es geht ca. 20% meiner Mitmenschen ebenso. Das alleine - 20%!!!! - die so empfinden. Das sollte doch zumindest mal irgend einen Ansatz von Zweifel in euch erwecken, dass hier eventuell, möglicherweise, vielleicht etwas nicht ganz rund läuft. Kannst du das vielleicht zumindest im Ansatz eventuell, vielleicht, ein bisschen, möglicherweise, aus Gefälligkeit, nur ein Stück weit, zum Kompromiss, des Friedens Willens, als Ausgleich, zur Anerkennung, als Möglichkeit, zur eventuellen Betrachtung, zur Auswertung, als Modell, als Hypothese einmal anerkennen? ;)
 
Werbung:
Zurück
Oben