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Zwischenmenschliche Kommunikation

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Schönes Thema. Neben dem Sender – Empfänger – Modell, wie wirkt sich das in seiner räumlichen und/oder zeitlichen, seiner vertikalen und horizontalen „Brückenverbindung“ des gemeinsamen „Kreativitätszeitfensters “ aus? Und welche Rolle spielt die Aktivität und Passivität der Akteure darin? (Oder eines einzigen Akteurs?) An welcher Facette der menschlichen Komplexität erfolgt welche Reflektion? Neben dem nicht erfassbaren Teil, was lässt sich wie in Kategorien schachteln?
 
Schönes Thema. Neben dem Sender – Empfänger – Modell, wie wirkt sich das in seiner räumlichen und/oder zeitlichen, seiner vertikalen und horizontalen „Brückenverbindung“ des gemeinsamen „Kreativitätszeitfensters “ aus?
Diese Frage gefällt mir besonders gut. Dazu sollten wir die Ur-Matrix als Schlüsselinformationsmatrix in der Erschaffung bestimmter terminiert diskret abfragbarer Metadaten auswerten (können) - als Terminatoren! ;)
Und welche Rolle spielt die Aktivität und Passivität der Akteure darin? (Oder eines einzigen Akteurs?)
Eine universal bewegbare Umkehrrolle natürlich, welches mich an ein Jo-Jo-Spiel in der Auf-und Abwicklung erinnert. Der Mensch wird erst mal "aufgezogen" - Alles andere wäre doch reine Spekulation! :D

An welcher Facette der menschlichen Komplexität erfolgt welche Reflektion?
Meine fiesen Fisimatenten verrate ich Dir aber nicht! :p

Neben dem nicht erfassbaren Teil, was lässt sich wie in Kategorien schachteln?
Am einfachsten in höchster Komplexitätsvereinfachung als Schachtel in der Schachtel nach dem russischen Puppenprinzip: Man nehme eine 'runde Sache in der Sache' an, welche über Geradlinigkeiten in der Oberfläche zusammenfasst werden dürfen, zum Beispiel als ideale Annäherung an eine pentagonal abgerundete Dodekaedervorstellung, die uns an einen Fußball und sein Oberflächenmuster erinnert.

Diesen Ball aber einem Einäugigen aufs Auge zu drücken, dies finde ich eigentlich unanständig, weil ich damit einen Blinden aus ihm machen würde, was mir aber eigentlich widerstrebt. Aber immerhin bliebe Einauge noch die Möglichkeit, sich einen durchsichtigen Ball im Ball im Ball...vorzustellen.

Dennoch, wäre ich Einauge, dann würde mir das räumliche Stereo-Sehen doch wohl am meisten abgehen. ;)

Andererseit gibt es gerade Leute, die meinen, man benötige den 3-D-Raum (in der Regel) auf unserem 'irrdischen' Planeten gar nicht, weil das Leben auf der Erde ausreichend 'flachhaft' sei - ist das nicht lachhaft? :)

Bernies Sage
 
Zuletzt bearbeitet:

Notwendige und hinreichende Bedingungen.

Kaawi schrieb:
Kaawi,
im Begleittext zur Video-Aufzeichnung dieses Vortrages werden
drei Vorbedingungen für eine gelingende Kommunikation genannt.
[...]
Drei normative Regeln ohne die es keine Verständigung gibt:

Regel der Wahrhaftigkeit
(Man gibt dem anderen nur Gründe, von denen man selbst überzeugt ist,
dass sie Gründe sind für eine Überzeugungsänderung.
- Das heißt nicht, dass man alles erzählt von dem man überzeugt ist,
aber man ist von dem überzeugt, was man erzählt.)

Regel des Vertrauens
(Der Sprecher erwartet, dass der Hörer glaubt,
dass der Sprecher von dem angegebenem Grund selbst überzeugt ist.

Regel der Verlässlichkeit
(Realitätsbezug - Der Sprecher hat die optimistische Erwartung,
dass der von ihm angegebene Grund für den Hörer
ein Grund für eine Überzeugungsänderung ist.)
[...]

Im Vortrag selbst, weist JNR implicit darauf hin, dass diese
drei Regeln zwar notwendige, aber keine hinreichenden Bedingungen
für eine gelingende Kommunikation sind.

Eine der zusätzlichen Bedingungen erwähnt er ab Minute 26:10,
da meint er sinngemäß ...
"damit wir uns verständigen können, müssen wir über
das Verständnis der allermeisten Begriffe bzw. Symbole einig sein, ..."


Damit wird an die Verantwortung des Absenders einer Botschaft
für das Gelingen der Kommunikation erinnert, der diese in einer Weise
gestalten soll, dass sie beim Empfänger die richtigen Assoziationen
auslöst, d.h. richtig verstanden wird.

Wenn beispielsweise Siegmar Gabriel seinem Gegenüber den Stinkefinger
zeigt, und das Gegenüber weiß nicht, was diese Geste bedeutet
(weil diese Geste eben nur in einem bestimmten Milieu in Gebrauch ist),
dann kommt auf diese Weise kein Bedeutungstransport zustande.


Den vielen Neu-Ankömmlingen in diesem Forum sei mitgeteilt,
dass über Bedingungen für das Gelingen einer Kommunikation
hier schon oft diskutiert wurde, z,B. im Themenstrang

"Maximen einer gelingenden Kommunikation"

https://www.denkforum.at/threads/maximen-einer-gelingenden-kommunikation.7743/

Dieses Thema im Forum "Wissenschaft und Technik"
wurde von FritzR am 13. April 2009 erstellt.

In diesem Themenstrang wird übrigens ebenfalls auf
den amerikanischen Sprachphilosophen Paul Grice Bezug genommen,
wie das JNR am Beginn seines Vortrages tut.

Ein Beitrag aus dieser Diskussion ...
Kaawi schrieb:
Man sollte sein (psychologisches) Wissen für sich selbst nutzen,
um sich z.B. davor zu schützen von einem anderen Menschen
vereinnahmt oder verletzt zu werden.

Aber man sollte sich davor hüten es einzusetzen,
um einen anderen zu be- oder gar verurteilen.

Wenn der andere spürt, wie er mit abschätzenden Blicken
eingeordnet wird, leistet diese kontrollierende Haltung
einen erheblichen Beitrag dazu, dass der sich kontrolliert
Fühlende ein kommunikationsbehinderndes Verhalten annimmt.

Wer sein Wissen in dieser Weise gegen andere einsetzt
bringt selbst die nötigen Voraussetzungen für eine
gelingende Kommunikation gar nicht mit und sollte sich
erstmal vom Balken im eigenen Auge befreien,
bevor er sich mit den Splittern in dem des anderen befasst.

> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <


 
Freut mich, lieber Neugier, dass Du den Beitrag ins Forengeschehen einordnest.

Habe ich mit dem Zitat damals auf Rg geantwortet? :D (Ich such die Stelle gleich mal raus).

Für mich gibt es drei Ebenen des virtuellen Sprachgebrauches,

den Selbstausdruck, der lediglich inspirieren kann und ein hohes Mass an Toleranz fordert,

die Diskussion, die konfrontativ und gleichberechtigt Argumente nebeneinanderstellt ohne wirkliches Interesse am anderen

und die Verständigung, in der die Rollen zwischen Sender und Empfänger oder, weniger technisch, zwischen Schreibendem und Fragendem klar verteilt sind.

Letzteres kommt in diesem Forum meiner Erfahrung und Beobachtung nach so gut wie nie vor. (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Liegt dies nun daran, dass Verständigung nicht gewünscht ist, dass die Regeln dafür nicht bekannt sind oder dass aufgrund der extrem heterogenen Zusammensetzung der Userschaft die gemeinsame Sprache fehlt?
 
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vor jeder verständigung steht erst einmal ein sich verständigen wollen. die nächste frage wäre dann die art der verständigung. gehts um inhalte oder um klärung der position in der sozialstruktur....
 
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