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Zufälle im Leben

Ich persönlich glaube, dass Zufälle unser Leben erst kunstvoll gestalten - in diesem Sinne sind sie ein gewichtiger Teil der Lebenskunst.
 
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Eine Aneinanderreihung von Widersprüchen:
denn jedes Ding oder Ereignis, objektiv, passiert aus einer Notwendigkeit heraus und völlig frei,

das wir mit unseren Gedanken eigentlich die gesamte Wirklichkeit steuern
Nun kann es ja sein, dass die Wirklichkeit nicht mit einer einfachen Erklärung oder Deutung abgebügelt werden kann. Aber nur Widersprüchliches aneinanderzureihen, erklärt eben auch nichts. Das müsste man dann schon irgendwie aufeinander beziehen.
 
Nun kann es ja sein, dass die Wirklichkeit nicht mit einer einfachen Erklärung oder Deutung abgebügelt werden kann. Aber nur Widersprüchliches aneinanderzureihen, erklärt eben auch nichts. Das müsste man dann schon irgendwie aufeinander beziehen.

Das besondere an Widersprüchen ist ja sie in einen Zusammenhang zu setzen und nicht bloß aneinanderzureihen.
 
Nun war ich gespannt auf Zufälle, aber es wird theoretisiert.
"Statt das Essen zu essen, werden Rezepte gegessen" (K.Wilber).

Ja, die Beziehung der Zufälle zum eigenen Leben oder anderen Personen, oder Bereichen ist wichtig.
Wie ich schon im anderen thread schrieb: Ich suchte ein Gefühlsforum und fand das Mittlere !!!


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Das heisst doch , dass man hier auch eigene Zufälle bringen könnte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das muss jeder für sich selber entscheiden. Es kommt darauf an, wie man die Welt als Ganzes wahrnimmt - als mechanistisches Getriebe des Zufalls oder als metaphysisches Getriebe von Sinn und Bedeutung.
Inzwischen macht man ja, weil man erkennt, dass Sinn und Bedeutung extrem wichtig sind, so eine Art Hybrid daraus. Es sei wichtig, so heißt es, sich Inseln von Sinn und Bedeutung zu schaffen, weil es die beiden 'an sich' ja im Kosmos nicht geben soll.
Dass die Perspektive eines Menschen aber etwas ist, was es im Kosmos eben auch gibt, wird irgendwie immer unter den Tisch fallen gelassen. Ist das Universum erst entqualifiziert, kann man es im nächsten Schritt auch marginalisieren.
Ich will damit nur zwischendurch in Erinnerung rufen, dass es auf all die existentiellen Fragen, die heutzutage gemeinhin als unbeantwortbar oder nur individuell beantwortbar gelten - vielleicht doch objektive Antworten gibt, die man wissenschaftlich, aber dann eben geisteswissenschaftlich aufarbeiten kann.
Das ist vielfach gesucht, aber wenn man beansprucht objektive Antworten zu finden, muss man diese eben auch darstellen. Das seht ihr dann, wenn ihr so weit seid, ist eine Antwort, die eben nicht dazu gehört.
Ein Diskurs unter denen, die in dieser oder jener Weise Erfahrungen mit diesen Themen haben - etwa durch Zufälle, die seltsam sind und das Leben verändert haben - sind das was hilft. Die Asymmetrie muss aus dem Diskurs.
 
Das heisst doch , dass man hier auch eigene Zufälle bringen könnte...
Ich kann ja mal mit unverfänglichen Beispielen anfangen. Zur Esoterik bin ich ein wenig gekommen, wie die Jungfrau zum Kind. In jungen Jahren galt mein Hauptinteresse Hunden. Ich war ein Fan von Eberhard Trumler, dem damals prominentesten Kynologen (Hundeforscher). Da die Zeit kam, dass ich irgendwas machen sollte, wollte ich - wenn schon - da gerne ein Praktikum machen, das war lange vor der Zeit, in der jeder ein Praktikum machte. (Eigentlich war es ein ziemlicher Zufall, dass ich dort genommen wurde, wenn ich es recht bedenke.)
Wie auch immer, parallel sollte ich noch irgendeine Ausbildung machen, da ich die Schule hasste (dass ich mein Abi gekriegt habe, ist im Grunde der nächste Zufall), habe ich mich kategorisch geweigert zu studieren, ich wollte damit nichts mehr zu tun haben.
Meine Mutter schlug vor, ich könnte Tierheilpraktiker werden, ich wusste zwar nicht, was das war, sagte aber zu, weil ich dachte, dass ich da auch was mit Hunden machen kann. Die ersten Vorlesung (immer ein Wochenende) war über Homöpathie, kann ich vorher auch nicht, das Skript hatte ich mir in Teilen durchgelesen. Die Vorlesung war faszinierend und für mich auch insofern spannend, weil ich das sichere Gefühl hatte sehr viel Neues gelernt zu haben, aber ich war nicht in der Lage zu sagen, was es eigentlich war, dass mich so beeindruckte.*

Die anderen Vorlesungen empfand ich als relativ normal, immer abhängig von den Referentinnen und wir hatten die Möglichkeit im Parallelkurs, falls wir was verpasst hatten, die Themenwochenenden noch mal zu besuchen. Wider meine damalige Einstellung besuchte ich die Homöopathievorlesung - die wieder faszinierend war - erneut, um herauszufinden, was es mit diesem Wissen auf sich hatte.
Es gelang mir wieder nicht, aber am Ende sagte sie, dass, wer zu dem, was sie gesagt habe mehr wissen wolle, die Bücher von Dethlefen und Dahlke, 'Schicksal als Chance' und 'Krankheit als Weg' lesen solle.
Auf der Rückfahrt kamen mir die Titel seltsam bekann vor, ich hatte eine Ahnung, dass meine Mutter genau diese Bücher zu Hause hatte, dort angekommen fragte ich nach, sie hatte sie.
Ich lieh sie mir aus, las beide hintereinander weg und dann gleich noch mal, weil sie mich so geflasht hatten, obwohl ich bis dahin ein sehr naturwissenschaftliches Weltbild hatte. Im Nachwort von 'Schicksal als Chance' stand unter den vertiefenden Lektüreempfehlungen, dass es allgemein so sei, dass die Bücher, die man braucht, den Weg zu einem finden. In dem Fall war es so und sie haben definitiv mein Leben verändert.

* Was ich da erstmalig bewusst lernte, war die Einführung in das analoge Denken
 
Philosophisch betrachtet mit Schopenhauer, steckt selbst hinter den scheinbaren Zufällen auch ein Wille, denn jedes Ding oder Ereignis, objektiv, passiert aus einer Notwendigkeit heraus und völlig frei, daher haben wir auch keinen Einfluss darauf wann und wie es auf uns einfällt. Es bleibt ewig verborgen, was sich dahinter verbirgt und somit haben wir größtmöglichen Spielraum zur Interpretation. Genau diese Verborgenheit, übt ihren besonderen Reiz auf uns aus, weil es zulässt, dass wir die Welt und alles in ihr befindende, trotz vieler lebensfeindlicher und sinnloser Umstände, wunderlich, ja vielleicht sogar magisch, wahrnehmen können.
Wobei ich dieses 'wir wissen es nicht', so dass sich jeder seine Deutung zurecht biegen kann, letztlich unbefriedigend finde. Der Begriff der Notwendigkeit ist immerhin an Ideen dahinter gebunden, die Frage wäre ja, wie Schopenhauer darauf kommt, dass es diese Notwendigkeiten tatsächlich gibt.
 
@bribli

In Deinem Buch schreibst Du, dass Du den 1000-Blütenduft als Gruß Deiner verstorbenen Tochter deutetest.
Wie oben geschrieben, spielten Hunde in meinem Leben eine große Bedeutung und als mein geliebter Hund starb, war ich untröstlich. Das änderte sich, als ich ein inneres Bild geschenkt bekam, indem der Hund sich in meinem Herzen drehte, wie Hunde es tun, bevor sie sich hinlegen und dann niederlegte, ich wusste, dass er nun für immer ein Teil von mir war.
 
Wie schön Dein inneres Bild von Deinem Hund!!
Hier hast Du meine Geschichte:
Bei der Scheidung verliess ich unser Haus und konnte den Hund nicht mitnehmen.
Ich war furchtbar traurig, aber die Realität (Berufsleben nach 20 Jahren Pause) forderte alles von mir.
Der Hund kam in eine andere Familie, hielt es da aber nicht aus und wechselte nochmals die Familie.
Dort gab es auch eine Scheidung und so landete der Hund mit dem geschiedenen Herrchen wieder im früheren Haus.
Nach etlichen Jahren kam mein Sohn mit einem Freund und unserem Hund zu Besuch zu mir. Zuerst setzte er sich befremdet
an den Rand des Wohnzimmers und beobachtete uns beim Sprechen. Nach einer ganzen Weile sprang er auf, stiess mit der Schnauze
das Sitzkissen neben meinem Sessel vom kleinen Gebetsteppich und legte sich dort neben mir nieder!
Das war auch so eine wunderbare Geste!
 
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Das ist vielfach gesucht, aber wenn man beansprucht objektive Antworten zu finden, muss man diese eben auch darstellen. Das seht ihr dann, wenn ihr so weit seid, ist eine Antwort, die eben nicht dazu gehört.

Oder vielleicht doch. Ich denke nicht, dass die Menschheit auch nur ansatzweise reif für eine echte Geisteswissenschaft ist. Im Moment können wir in diesem Bereich nichts anderes machen, als den bisherigen Versuch zu erhalten und auf bessere Zeiten zu hoffen.
 
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