Friedenspanzer
New Member
- Registriert
- 16. Mai 2005
- Beiträge
- 117
Die Hungersnot in Niger bestätigt mMn auch wieder die Wirkweise der Medien: Als erstes kommt - größtmöglich ausgeschlachtet - der gerade aktuelle Terroranschlag, danach die vergangenen mit diversen Chronologien und Schreckensbildern und irgendwann ganz weit unten - wenn überhaupt - liest man dann über Niger...Kelvan schrieb:Im Irak Krieg starben auch Zivlisten und das Sterben hat immernoch kein Ende genommen. Jeden Tag sterben dort im Schnitt so viele wie bei den Terroranschlag im London. Nur schreit hier keiner auf. Es ist immer eine Sache der Zugehörigkeit und der eigenen Betroffenheit, wer stirbt oder wieviele sterben. Ach übrigens in Niger verhungern gerade über eine Millionen Menschen.
Bei den Toten im Irak kommt wahrscheinlich schon so etwas wie ein Gewöhnungseffekt dazu - außer der Tatsache, daß es nicht mehr oder weniger direkt vor unserer Haustür passiert. Du denkst Dir höchstens: "Ah, wieder einmal." und gehst zur Tagesordnung über. Außer, es betrifft jemand aus Deinem eigenen Kreis.
Zum eigenen Kreis möchte ich, weils in diesem Thread auch um Soldaten geht, den Standard zitieren:
Auch eine Art von Engagement!"Wütende Großmütter" wollen in den Irak-Krieg ziehen
Tucson/USA - Eine Gruppe amerikanischer Seniorinnen aus Arizona will in die Armee eintreten und in den Irak ziehen, damit ihre Kinder und Enkelkinder in die USA zurückkehren können. Die Friedensaktivisten haben sich den Namen "Tucson Raging Grannies" ("Wütende Großmütter Tucson") gegeben. Fünf "Wütende Großmütter" müssen sich ab Montag vor Gericht verantworten, weil sie sich in der vergangenen Woche unerlaubt Zutritt zu einem Rekrutierungsbüro verschafft hatten.
"Wir sind dahin gegangen, um uns in den Irak schicken zu lassen, damit unsere Kinder und Enkelkinder nach Hause geschickt werden können. Aber statt uns zu erfassen, haben sie die Polizei geholt", erklärte die 74 Jahre alte Betty Schroeder.
Eine Sprecherin der Streitkräfte erklärte, wer gegen den Krieg sei, solle die für ihn zuständigen Abgeordneten kontaktieren und nicht den Rekrutierern auf die Nerven gehen.
Die "Wütenden Großmütter", die in den vergangenen drei Jahren jede Woche vor dem Rekrutierungsbüro in der Stadt Tucson demonstriert hatten, erwägen jetzt nach Aussage von Schroeder einen Marsch auf das Pentagon.(APA/AP)