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wundern

mephio

New Member
Registriert
30. März 2003
Beiträge
48
sich wundern...

Habe folgendes gelesen: Das einzige, was ein Philosoph besitzen muss, ist die Fähigkeit sich zu wundern. Könnte mal ein konkretes Beispiel nennen: Die Musik, sie gibt es seit mehr als 100 Jahren. Trotzdem gibt es parallel dazu ständig neue Texte, Melodien usw. usw. Genauso ist es mit dem Leben. Seit Millionen Jahren gibt es Leben. Ob Flora oder Fauna sei erst ma egal. Es starben schon viele aus, jedoch entwickeln sich jeden Tag neue. Ein ständiges Kommen und Gehen. Und es gibt vieleicht gar kein Ende dieser Kette. Wenn ja, wie sieht dieses Ende aus? Oder, besser gibt es eines oder nicht??


Hoffnung auf Antwort, Mephio
 
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ein Philosoph muß singen und tanzen können

Hmm ...
ich denke, es wird ein Ende geben.
Der Mensch ist Sternenstaub und unsere Erde ist Sternenstaub.
Eines Tages werden die Sterne ihr Eigentum zurückfordern.

Und dann wird es wieder einen Anfang geben ...

denn die Welt ist ein Klang und der Mensch ist ein Teil dieses Klanges; wir können ihn hören und wir können ihn singen.
 
Hallo Mephio,

deine Fragen zielen primär auf die sog. Grundfrage der Philosophie zurück. Immanuel Kant hat diese in mehrere Teilbereiche separiert. Als da wären: Was kann ich wissen? Was darf ich hoffen? Was soll ich tun?

Alle jene Fragen beruhen letztlich auf dem Wunsch, den Lebenssinn zu verstehen.

Ich selbst betrachte das philosophische Interesse vor allem als Prozess der Erkenntnis und des problematisierten Selbstverständnisses unseres Seins als Gesamtheit. Wenn wir angeblich selbstverständliche Dinge hinterfragen, dann eröffnen sich stets neue Fragen, die in Komplexität und Abstraktheit zuzunehmen scheinen. Ich sehe die Philosophie (Liebe zum Denken) vor allem dann gegeben, wenn wir unseren Geist in seinen vollen Umfängen zu nutzen versuchen. Zwar sind die Grundfragen der Philosophie bis heute nicht endgültig zu beantworten, aber es existieren zahlreiche Klärungsversuche und Reflexionen über unser Sein an sich. Philosophieren ist somit in erster Linie ein stetiges und unermüdliches Reflektieren über das eigene Selbst und allem für uns Erfahrbarem überhaupt.

Fixe Antworten werden wir in der Philosophie nicht finden können, nur Vermutungen und Reflexionen anderer Menschen. So kann und will ich deine Fragen auch nicht beantworten. Vielleicht aber kannst du dich deren Beantwortung nähern, hierfür ist jedoch eine offene und beständige Denkarbeit vonnöten. Zwar ist dann eine Garantie auf Antworten längst nicht gegeben, jedoch frage ich mich, kann es überhaupt auf etwas eine wirklich endgültige Antwort geben?

Viele Grüße und künftig viel Freude beim philosophieren!

Philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
philosophieren ist das schaffen von theorien, sie lassen sich aber bis zu einem bestimmte grat anweden.
und ich glaube, so wie die zeit unbegrenzt ist, auch wenn wir nicht mehr sind um dieser unbegrenzheit einen sinn zu geben, werden alle sterne wieder zusammen treffen bis zum nächsten urknall und fals die matärie begrenzt ist, dann wirt sich alles bis in die ewichkeit unendlich oft wiederholen.
 
Hallo Heavy,

da wirft sich bei mir die Frage auf, wie etwas ewig sein kann, wenn es ansich wiederholbar ist.

Eine Wiederholung ist eine Rekapitulation eines vorher abgeschlossenen Vorganges. Das Wiederholbare wäre demnach ein zwangsläufig begrenzter Prozess, welcher einen fixen Anfang sowie Ende besitzt, somit also als singulärer Ablauf endlich ist.

Wenn sich ein singulärer Prozess beliebig oft wiederholt, dann wäre er folglich zwar beliebig oft endlich, aber eben nicht unendlich. Faktisch ist der wiederholbare Prozess als solches somit von Anfang und Ende gekennzeichnet. Sämtliche Bestandteile dieses Prozesses wären also von Endlichkeit, auch der Prozess in seiner Gesamtheit.

Allein die Wiederholbarkeit ansich stellt dann eine Form der evidenten Unendlichkeit dar, nicht jedoch das Objekt der Wiederholung selbst.

Postscript: Können wir - als zeitlich begrenzte Seinsform - es uns tatsächlich anmaßen, der Zeit als solches einen Sinn geben zu wollen?

Viele Grüße,

Philipp

Grüße,

Philipp
 
das eine gewisse zeitspanne von anfang urknall bis ende ist wo wieder der anfang beginnt ist sicher, aber das ist eben nur wenn die materie begrenzt ist.

und jeder urknall glaub ich endet nicht in der selben weiße und fängt auch nicht immer in der selben an. ab wie schon gesagt, wenn die materie endlich ist so wir sich irgendwann nach dem xten urknall alles nur noch wiederholen. diese wiederholungen aufeinander gereit sind unendlich.

und wenn das so ist, dann hab ich dir diese antwort schon zum xten mal geschrieben!!! :)
 
Anfang und Ende

Moin!

Im Materiellen Sinne: Das Ende scheint der Beginn für etwas neues zu sein, sagt man, dass es ein unendlicher Vorgang ist. Dieser unendliche Vorgang kann aber nur eine Wiederholung eines begrenzten Geschehnisses sein und ist damit endlich.

Hab ich deine (Philipp P) Gedanken richtig verstanden?

Man schaue sich ein Schneeglöckchen ansehen. Jedes Jahr im Frühling kommt dieses schöne kleine Etwas zum Vorschein. Doch seine Zeit endet gänzlich im Winter. Aber: im nächsten Frühling erfreut mich dann dieses Pflänzchen aufs Neue. Ein schier undendlicher Prozess, der jedes Jahr endet und gleichzeitig Platz für neues schafft.

Im großen und ganzen ein unendlicher Prozess, doch einzeln betrachtet, aneinandergereihte endliche Sachen. Nicht benatwortbare Frage, jedoch zum nachdenken geeignet: welche von beiden Aussagen ist am zutreffendsten?
 
Hallo Mephio,

ja, wie ich schon sagte, die Wiederholbarkeit ansich stellt eine Form der Unendlichkeit dar, jedoch nicht der wiederholbare Vorgang als solches (s.o.)

Grüße,

Philipp
 
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Stirb und werde

Philipp: Postscript: Können wir - als zeitlich begrenzte Seinsform - es uns tatsächlich anmaßen, der Zeit als solches einen Sinn geben zu wollen?

Mephio:
m großen und ganzen ein unendlicher Prozess, doch einzeln betrachtet, aneinandergereihte endliche Sachen. Nicht benatwortbare Frage, jedoch zum nachdenken geeignet: welche von beiden Aussagen ist am zutreffendsten?



Diese Fragen und Antworten interessieren mich. Ich darf mich äußern?

Zunächst möchte ich voll Philipp zustimmen, wenn er von Anmaßung spricht. Ohne mich in Vermutungen über den theoretisch/physikalisch/philosophischen Zeitbegriff zu ergehen (könnte ich auf Grund meiner Unkenntnis gar nicht), gebrauche ich den Begriff Zeit ganz umgangssprachlich: Das prozesshafte Hintereinanderablaufen von innerweltlichen Geschehnissen, vom Menschen benennbar und reflektierbar.

Offenbar „läuft“ Zeit ganz ohne unser Zutun ab, und so gesehen, will ich Philipps Feststellung, dass das Leben eine zeitlich begrenzte Seinsform ist,bejahen. Für das Einzelwesen ist Sein, Erleben von Zeit, eben durch die Zeit
begrenzt.
Ich empfinde es als Anmaßung, der Evolution einen Sinn geben zu wollen.

Etwas anderes ist es, dem individuellen Leben, meinem, und dem Leben in größeren Gruppen einen Sinn geben zu wollen.
Dazu nehme ich dann aber Zielvorstellungen – also durchaus Vorstellungen, die Zeit als Bestimmungsmerkmal haben -, die im ethisch moralischen Sinne zu reflektieren sind.

Dem Werden und Vergehensprozess (Dein Blümchenbeispiel, Mephio,), der in der Evolution angelegt ist, kann ich für mich nur Selbstzwecksinn zuordnen.

Und da wir Menschen eben m. Es. nach Teil der Evolution sind, werden und vergehen wir ohne einem anderen Sinne als dem, Teilhaber der Evolution zu sein.

Grüße
Majanna
 
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