Die Tatsache aber, dass ordentliche Arbeit nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu finanzieren, ist empörend. Sozialistische und kommunistische Parteien treten ja vorgeblich dafür ein, diese Ungerechtigkeit zu beheben. Warum werden sie nicht gewählt bzw. warum tun sie nicht, wofür sie stehen?
Vermutlich weil es eine Vorgeschichte gibt.
Wir hatten ja in Teilen des jetztigen Deutschland 40 Jahre lang ein System, das für sich in Anspruch nahm, die ´
Ausbeutung des Menschen durch den Menschen´ ein für allemal beseitigt zu haben. Da war es keine Seltenheit, dass der Facharbeiter mehr verdiente als der Dipl.Ingenieur und es riss keine Schere (zumindest was Einkommen betraf) weit auseinander und es wurde auch keiner abgehangen oder zurückgelassen.
Das Gesundheitswesen, die Bildung, Kinderbetreuung etc. waren flächendeckend bestens organisiert und kostenlos.
Dennoch wollen die meisten, die in in diesem System lebten (so wie ich) nicht wieder dorthin zurück.
Wie überall zeigte sich, jede Medaille hat
mindestens zwei Seiten.
Demokratie und Meinungsfreiheit waren Fehlanzeige und die starren wirtschaftlichen Strukturen entsprachen nicht den Erfordernissen der Zeit und eine nicht konvertierbare Währung brachte im internationalen Handel weitere große Probleme.
Die Marktwirtschaft ist zwar kalt und gezwungenermaßen auch rücksichtlos, hat reichlich Schattenseiten und macht aus den Menschen Gewinner und Verlierer, dennoch ist sie nicht bis ins Letzte unmenschlich, da ein soziales Netz das Schlimmste verhindert.
Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, dass auch das kapitalistische System dringend reformiert werden muss, damit der Menschheit eine Zukunft gesichert werden kann.
LG * Helmfried