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Wie muss ein Politiker sein, um gute Politik machen zu können?

Friktionsfreiheit=gut?

Original geschrieben von majanna Was ist gute Politik?
Da kann ich - wieder mit Walter - fragen, für wen?
Unsere heutiges politisches Leben ist geprägt durch möglichst friktionsfreies Zusammenleben verschiedenster Interessensvertretungen.

Liebe majanna, gute Politik wäre dann also „friktionsfreies Zusammenleben verschiedenster Interessenvertretungen?“ Ganz davon abgesehen, ob deine Behauptung überhaupt zutrifft und auch einmal vernachlässigend, dass dann zumindest der Passus „Gemeinwohl“ aus dem Grundgesetz gestrichen werden sollte und andere Grundrechte wie Meinungsfreiheit unter diesem Aspekt zumindest eingeschränkt werden müssten, stellt sich mir die Frage: Warum ist das gut? Sollte man von etwas Gutem nicht Vorteile haben? Wer sollte denn von einem friktionsfreien Zusammenleben etwas Gutes haben?

grüße von manni :)
 
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Re: Friktionsfreiheit=gut?

Original geschrieben von mwirthgen
Liebe majanna, gute Politik wäre dann also „friktionsfreies Zusammenleben verschiedenster Interessenvertretungen?“ Ganz davon abgesehen, ob deine Behauptung überhaupt zutrifft und auch einmal vernachlässigend, dass dann zumindest der Passus „Gemeinwohl“ aus dem Grundgesetz gestrichen werden sollte und andere Grundrechte wie Meinungsfreiheit unter diesem Aspekt zumindest eingeschränkt werden müssten, stellt sich mir die Frage: Warum ist das gut? Sollte man von etwas Gutem nicht Vorteile haben? Wer sollte denn von einem friktionsfreien Zusammenleben etwas Gutes haben?

grüße von manni :)


Hallo, Manni

Natürlich weiß ich nicht, ob meine ( ideale) Definition zutrifft. Ich hoffe es und gerade das Gegenteil: die ewigen poitischen Reibereien z,B. zwischen "links" und "rechts " lassen mich das glauben.
Ich bin sicher, dass der Passus vom Gemeinwohl bei guter Politik in meinem Sinne nicht nur nicht gestrichen, sondern mehr betont werden muss.

Ich ( olle politische Idealistin) bin davon überzeugt, dass alle wahlwerbenden Gruppierungen dieses - jeweils auf die Interssen anderer zentriert - sehr wohl im Kopf haben und halte es schon für ein arges Mittel politischer Diffamierung, immer " den Anderen einitunken "zu wollen.


Und deshalb garantieren ja eben die Grundrechte wie Meinungsfreiheit faire Auseinandersetzung.- Und nach demokratischer Kontrolle - setzt sich dann eben die stärkste Meinung durch. Eine Partei siegt, sie muss oft Koalitionen eingehen. Wobei wir dsnn schon bei der Friktion wären.

Das Ideal einer möglichst friktionsfreien Politik liegt a) in der Achtung des politischen Gegners und b) in der Fähigkeit der Politiker, echte Kompromisse schließen zu können.


Die von Dir eingeforderten Vorteile sehe ich ich eben in der breiten Zustimmung zu politischen Programmen, die eben auf Kompromiss aufgebaut sind. Innere Sicherheit ist nicht nur auf genügendem Polizeischutz aufgebaut, sondern auch auf Vertrauen der Staatsbürger in die Staatenführung.


Und da gebe ich Dir völlig Recht: Das fehlt - und zwar nicht ohne Grund.
 
Re: Re: Friktionsfreiheit=gut?

Original geschrieben von majanna
Ich bin sicher, dass der Passus vom Gemeinwohl bei guter Politik in meinem Sinne nicht nur nicht gestrichen, sondern mehr betont werden muss.

Majanna,

was ist Gemeinwohl? Wenn du das erklären könntest, wären wir vielleicht dem, was gute Politik ist, ein Stückchen näher gekommen.

gruß
manni
 
Die Rahmenbedingungen der Politik haben sich verändert. Also ändert sich auch die Politik selbst und ihre Repräsentanten.
Ein Globalpolitiker, Europapolitiker oder Regionalpolitiker haben ganz verschiedenen Vorraussetzungen, verschiedene Aufgaben, Funktionen oder Sachzwänge. Den Idealen Universalpolitiker wird es sicher nicht geben und es währe grässlich.
 
Ein imaginärer, guter Politiker wird im Volk niemals Rückhalt haben. Zu unpopulär müssten seine Entscheidungen sein. Wenn sie es wären, würde er spätestens bei der nächsten Wahl nicht wieder gewählt. Das ist der Schwachpunkt der Demokratie. Ich sage immer wieder: Die Demokratie ist die dem Menschen am besten angepasste Regierungsform. Und da der Mensch Fehler hat, kann (darf) eben ein Politiker nur so gut sein wie die Masse der Menschen (das Wahlvolk) selber.

Gruß
Bert
 
Re: Re: Re: Friktionsfreiheit=gut?

Original geschrieben von mwirthgen
Majanna,

was ist Gemeinwohl? Wenn du das erklären könntest, wären wir vielleicht dem, was gute Politik ist, ein Stückchen näher gekommen.

gruß
manni



Gemeinwohl ist die Politik, die der größten Menge Menschen in einem Staat am ehesten zuträglich ist.

Und diese Zuträglichkeit erreicht man. m.Es. durch Kompromissfähigkeit auf allen Interessensvertretungen, wie ich oben schon ausgeführt habe.



Das Adjektiv gut und das Substantiv Wohl im Sinne von ethischem Anspruch ist für Politikgeschehen eher kontraproduktiv, nämlich als Machtanspruch der "guten" Politiker. Das, was gut ist ,regelt sich dann,ganz im Sinne von Matrix und Akelei.
 
Re: Re: Re: Re: Friktionsfreiheit=gut?

Original geschrieben von majanna
Gemeinwohl ist die Politik, die der größten Menge Menschen in einem Staat am ehesten zuträglich ist...
.

kann man Gemeinwohl nicht auch so auslegen, das mit gemein nicht die Mehrheit sondern eher der ältere Begriff "einfach" gemeint ist?
Dann würde sich aus dem Begriff Gemeinwohl ergeben, dass hier das Minimum an Wohl angestrebt wird.
Zum Optimum an Wohl gelangt jeder Einzelne nur auf Basis dieses Gemeinwohls.
 
Re: Re: Re: Re: Re: Friktionsfreiheit=gut?

Original geschrieben von Moppel
kann man Gemeinwohl nicht auch so auslegen, das mit gemein nicht die Mehrheit sondern eher der ältere Begriff "einfach" gemeint ist?
Dann würde sich aus dem Begriff Gemeinwohl ergeben, dass hier das Minimum an Wohl angestrebt wird.
Zum Optimum an Wohl gelangt jeder Einzelne nur auf Basis diese s Gemeinwohls.



gefällt mir, Deine Spitzfindigkeit, Moppel.
Aber in der Sache sehe ich keinen großen Unterschied zu meinem Versuch einer Definition.

Gemeinwohl ist das Optimum an Wohl für den einzelnen beim Minimum an Verzicht auf Eigeninteressen.
 
Re: Re: Re: Re: Re: Re: Friktionsfreiheit=gut?

Original geschrieben von majanna
gefällt mir, Deine Spitzfindigkeit, Moppel.
Aber in der Sache sehe ich keinen großen Unterschied zu meinem Versuch einer Definition.

Gemeinwohl ist das Optimum an Wohl für den einzelnen beim Minimum an Verzicht auf Eigeninteressen.

Danke manjana,
ich wollte damit ausdrücken, dass das Gemeinwohl vom Ansatz her vom Minimum zum Maximum strebt.
Also einen Lösungsvorschlag in der Richtung ein Fuss vor dem Anderen um so ans Ziel zukommen.
Denn ich denke das im Laufe der Zeit sich die Definition von Opitmum häufiger verändert.
;)
 
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Original geschrieben von -Akelei-
Die Rahmenbedingungen der Politik haben sich verändert. Also ändert sich auch die Politik selbst und ihre Repräsentanten.
Ein Globalpolitiker, Europapolitiker oder Regionalpolitiker haben ganz verschiedenen Vorraussetzungen, verschiedene Aufgaben, Funktionen oder Sachzwänge. Den Idealen Universalpolitiker wird es sicher nicht geben und es währe grässlich.

Liebe Akelei, deine Differnzierung in allen Ehren: Aber müssen nicht alle dies Politiker wissen, was in ihrem Bereich gute Politik ist?

Gruß
manni

Origingal geschrieben von -Matrix-
Ein imaginärer, guter Politiker wird im Volk niemals Rückhalt haben. Zu unpopulär müssten seine Entscheidungen sein. Wenn sie es wären, würde er spätestens bei der nächsten Wahl nicht wieder gewählt. Das ist der Schwachpunkt der Demokratie. Ich sage immer wieder: Die Demokratie ist die dem Menschen am besten angepasste Regierungsform. Und da der Mensch Fehler hat, kann (darf) eben ein Politiker nur so gut sein wie die Masse der Menschen (das Wahlvolk) selber.

Lieber Bert,
sicher weißt du, dass schon Sokrates diese Kritik an der Demokratie vorgetragen hat. Es gab in der klassischen Periode der athenischen Demokratie auch nur zwei Politiker, die dieses Volk über längere Zeit überzeugend zu führen vermochten. Auch Sokrates warnte stets vor der Übermächtigkeit und Unberechenbarkeit des Volkes. Vermutlich auch mit ein Grund für seine Verurteilung. Würdest du eine andere Herrschaftsform vorziehen? Oder darauf verzichten, dass durch Politik Gutes bewirkt wird?

Gruß
manni
 
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