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lilith51
Guest
O unedler Gaius, der du die geheimsten Geheimnisse des EINEN Ursprungs so ungeniert ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt hast, dir sei eine Strafe auferlegt, auf dass dir jetzt und in alle Ewigkeit die Bitternis des Verrats anhaften möge und niemals von dir weiche.
„Die nächste erbshafte Erhebung, die deine Tastaturfinger erspüren, möge sich in eine der empfindsamen Kuppen deiner musikliebenden Finger eingraben, auf dass du bei jeder Berührung an dein schändliches Tun erinnert werden sollst.“
So bestimmt von Lilith, der schwarzen Göttin, geschiedene Gattin des Adam, Ehefrau einer Legion von wüsten Dämonen.
Nun gut. Der Fluch ist gesprochen, gehen wir zur Geschichte über.
Als ich, Lilith, von Adam verstoßen und in die Wüste geschickt wurde, glaubte der natürlich, dass ich dort auch ankommen würde. Die Geschichte mit den Dämonen in der Wüste beruht jedoch auf dem irrigen Glauben, dass ich Adam gehorcht hätte, was aber nicht der Fall war. Warum denn auch?
Der Spruch „Ich schick dich in die Wüste“ stammt daher, aber wer landet denn wirklich dort?
Diese Story wird noch unterstützt, weil ich mich mit den wüsten Dämonen verbandelt hatte. Die waren wirklich wüst - Aber hallo!! - wie ihr ja schon an anderer Stelle erfahren habt.
Dass du, Gaius, die Sache mit der Erbse, die Eva von der Schlange erhalten hatte, auch weißt, das wundert mich schon sehr. Luzifer hat mir in die Hand versprochen, dass er diese Sache NIEMALS verraten würde, weil sie ihm selbst so peinlich ist.
Diese blöde Erbse, die er in einem seiner Schuhe gefunden hatte.
Jahrhundertelang war er herumgelaufen, sechsbeinig (der sechsbeinige Hund von Agip ist sein direkter Nachkomme!) und vorne links immer mit Blasen an der Sohle. Als er endlich geschnallt hatte, wo ihn der Schuh drückt, wechselte er diesen Schuh auf einen anderen Fuß, immer wieder, so lang, bis er schließlich alle Füße bis zu den Knöcheln abgescheuert hatte und sie amputieren lassen musste.
Als er hustend und staubschluckend bei Eva ankroch, kehrte sie ihm den Rücken, er schlängelte sich an ihr hoch, rutschte aber immer wieder ab (Geburtsstunde des Ausspruchs „Rutsch mir den Buckel runter!“) weil sie sich mit allen Wassern gewaschen und allen Salben geschmiert hatte.
Luzifer Schlange spuckte Eva wutentbrannt und völlig von ihr enttäuscht die Erbse nach. Wie es dann weiterging, hat ja Gaius schon verraten.
Tja, der Ursprung allen Übels liegt also bei der Erbse. Der Verfasser der Bibel war wohl ein Mensch (oder mehrere, mit solchen Subjekten pflegte ich ja keinen Umgang mehr), der sich nicht vorstellen konnte, dass eine banale Kleinigkeit einen wahren Sumpf an Übel auslösen kann und schrieb fälschlicherweise ERB-SÜNDE, obwohl es doch nur eine ERBS-SÜNDE sein konnte.
Die echte Frucht aus dem Paradies, die Tomate, in Österreich auch Paradeiser genannt, die hatte natürlich ich schon vorher mitgenommen. Irgendwie musste ich die wüsten Dämonen ja ködern. Dass ich noch mehr köstliche Früchte ins Dämonenland exportierten ließ, wusste auch nur Luzifer, aber der war ja Eva so verfallen, dass ihm das ziemlich wurscht war. Ich zog also Sellerie und Spargel, Kirschen und Oliven, alles zu meiner und der Dämonen Genuss.
Was das Matriarchat betrifft, das war echt Evas Sache. Das tangierte mich nicht einmal peripher. Meine Kinder dienten als Futter für meine Männer und deren Freunde, da konnte ich sowieso nichts dagegen tun. Vielleicht lag es an meiner nicht vorhandenen Aufopferungsnotwendigkeit, die heutzutage den Müttern abverlangt wird, dass ich nicht nach ein paar Jahrzehnten verbraucht dahinblich, wie es auch Evas Schicksal war, sondern dass ich immer noch im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Frische weiterlebe.
Da half Eva auch der ganze Feminismus nichts. Ihre Träume enthielten zwar Ansätze von Selbstachtung und Selbstliebe, aber der Druck der Erbse verursachte hauptsächlich Schmerzen, die sich zu Alpträumen transformierten.
So ist dann der Feminismus auch eher stümperhaft umgesetzt worden, mit Schmerz und Frustration durchwachsen und mit Belastung und Bleigewichten beschwert.
Eine schreckliche Sache, aber nicht mein Bier. Ich machte ab und zu den Versuch, Eva ein wenig frauensolidarischen Beistand zu leisten, aber hochmütig wie sie als echte Ehe- und Hausfrau war, schmetterte sie mich mit großartigen Gesten ab, um danach in tiefe Depressionen zu verfallen.
Adam spielte in der Geschichte eigentlich keine Rolle, die hatte er ganz an einen Typen abgetreten, den man Gott nannte. Keiner hat ihn je gesehen, keiner hat je mit ihm gesprochen, aber er mischte sich andauernd und überall ein.
Ja, so ein Spinner, eine Art Zauberer, Moses oder so, der Wasserspiele im Roten Meer veranstaltete, der hatte behauptet, er habe ihn „fast“ persönlich gesehen, aber leider wäre auf dem Berg oben das Wetter so schlecht gewesen, dass er nicht mehr sagen könne, ob der Kerl wirklich da gewesen sei oder nur Wolken herumgewabert wären. Jedenfalls schleppte er von dort oben ein paar Tafeln an, die irgendwelche Spielregeln darstellen sollten. Keine Ahnung, mich hat das nicht interessiert.
Immer wieder sind Gerüchte herumgetratscht worden, mich hat nie jemand gefragt, wie es wirklich war, also habe ich es auch nicht erzählt. Dabei bin ich als einzige Überlebende von damals in der Lage, die wirkliche wahrhaftige Wahrheit zu schildern.
Allerdings habe ich inzwischen gelernt, dass es den Menschen gefällt, Geschichten zu erfinden. Nach kürzester Zeit glauben sie auch, dass es die Wahrheit sei.
Tja, wenn´s ihnen gefällt, ich habe nichts dagegen. Ich unterhalte mich köstlich dabei!
Auch Luzifer, jetzt meine Kuschelschlange, kringelt sich jedes Mal vor lachen. Das geht ja ohne Füße sehr viel leichter!
Und Gaius, Erbssuppe wäre auch nicht DIE bessere Lösung gewesen, denk doch daran, was aus Abrahams Wurstkessel alles herausgekrochen ist!
So war es und so ist es!
lilith
„Die nächste erbshafte Erhebung, die deine Tastaturfinger erspüren, möge sich in eine der empfindsamen Kuppen deiner musikliebenden Finger eingraben, auf dass du bei jeder Berührung an dein schändliches Tun erinnert werden sollst.“
So bestimmt von Lilith, der schwarzen Göttin, geschiedene Gattin des Adam, Ehefrau einer Legion von wüsten Dämonen.
Nun gut. Der Fluch ist gesprochen, gehen wir zur Geschichte über.
Als ich, Lilith, von Adam verstoßen und in die Wüste geschickt wurde, glaubte der natürlich, dass ich dort auch ankommen würde. Die Geschichte mit den Dämonen in der Wüste beruht jedoch auf dem irrigen Glauben, dass ich Adam gehorcht hätte, was aber nicht der Fall war. Warum denn auch?
Der Spruch „Ich schick dich in die Wüste“ stammt daher, aber wer landet denn wirklich dort?
Diese Story wird noch unterstützt, weil ich mich mit den wüsten Dämonen verbandelt hatte. Die waren wirklich wüst - Aber hallo!! - wie ihr ja schon an anderer Stelle erfahren habt.
Dass du, Gaius, die Sache mit der Erbse, die Eva von der Schlange erhalten hatte, auch weißt, das wundert mich schon sehr. Luzifer hat mir in die Hand versprochen, dass er diese Sache NIEMALS verraten würde, weil sie ihm selbst so peinlich ist.
Diese blöde Erbse, die er in einem seiner Schuhe gefunden hatte.
Jahrhundertelang war er herumgelaufen, sechsbeinig (der sechsbeinige Hund von Agip ist sein direkter Nachkomme!) und vorne links immer mit Blasen an der Sohle. Als er endlich geschnallt hatte, wo ihn der Schuh drückt, wechselte er diesen Schuh auf einen anderen Fuß, immer wieder, so lang, bis er schließlich alle Füße bis zu den Knöcheln abgescheuert hatte und sie amputieren lassen musste.
Als er hustend und staubschluckend bei Eva ankroch, kehrte sie ihm den Rücken, er schlängelte sich an ihr hoch, rutschte aber immer wieder ab (Geburtsstunde des Ausspruchs „Rutsch mir den Buckel runter!“) weil sie sich mit allen Wassern gewaschen und allen Salben geschmiert hatte.
Luzifer Schlange spuckte Eva wutentbrannt und völlig von ihr enttäuscht die Erbse nach. Wie es dann weiterging, hat ja Gaius schon verraten.
Tja, der Ursprung allen Übels liegt also bei der Erbse. Der Verfasser der Bibel war wohl ein Mensch (oder mehrere, mit solchen Subjekten pflegte ich ja keinen Umgang mehr), der sich nicht vorstellen konnte, dass eine banale Kleinigkeit einen wahren Sumpf an Übel auslösen kann und schrieb fälschlicherweise ERB-SÜNDE, obwohl es doch nur eine ERBS-SÜNDE sein konnte.
Die echte Frucht aus dem Paradies, die Tomate, in Österreich auch Paradeiser genannt, die hatte natürlich ich schon vorher mitgenommen. Irgendwie musste ich die wüsten Dämonen ja ködern. Dass ich noch mehr köstliche Früchte ins Dämonenland exportierten ließ, wusste auch nur Luzifer, aber der war ja Eva so verfallen, dass ihm das ziemlich wurscht war. Ich zog also Sellerie und Spargel, Kirschen und Oliven, alles zu meiner und der Dämonen Genuss.
Was das Matriarchat betrifft, das war echt Evas Sache. Das tangierte mich nicht einmal peripher. Meine Kinder dienten als Futter für meine Männer und deren Freunde, da konnte ich sowieso nichts dagegen tun. Vielleicht lag es an meiner nicht vorhandenen Aufopferungsnotwendigkeit, die heutzutage den Müttern abverlangt wird, dass ich nicht nach ein paar Jahrzehnten verbraucht dahinblich, wie es auch Evas Schicksal war, sondern dass ich immer noch im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Frische weiterlebe.
Da half Eva auch der ganze Feminismus nichts. Ihre Träume enthielten zwar Ansätze von Selbstachtung und Selbstliebe, aber der Druck der Erbse verursachte hauptsächlich Schmerzen, die sich zu Alpträumen transformierten.
So ist dann der Feminismus auch eher stümperhaft umgesetzt worden, mit Schmerz und Frustration durchwachsen und mit Belastung und Bleigewichten beschwert.
Eine schreckliche Sache, aber nicht mein Bier. Ich machte ab und zu den Versuch, Eva ein wenig frauensolidarischen Beistand zu leisten, aber hochmütig wie sie als echte Ehe- und Hausfrau war, schmetterte sie mich mit großartigen Gesten ab, um danach in tiefe Depressionen zu verfallen.
Adam spielte in der Geschichte eigentlich keine Rolle, die hatte er ganz an einen Typen abgetreten, den man Gott nannte. Keiner hat ihn je gesehen, keiner hat je mit ihm gesprochen, aber er mischte sich andauernd und überall ein.
Ja, so ein Spinner, eine Art Zauberer, Moses oder so, der Wasserspiele im Roten Meer veranstaltete, der hatte behauptet, er habe ihn „fast“ persönlich gesehen, aber leider wäre auf dem Berg oben das Wetter so schlecht gewesen, dass er nicht mehr sagen könne, ob der Kerl wirklich da gewesen sei oder nur Wolken herumgewabert wären. Jedenfalls schleppte er von dort oben ein paar Tafeln an, die irgendwelche Spielregeln darstellen sollten. Keine Ahnung, mich hat das nicht interessiert.
Immer wieder sind Gerüchte herumgetratscht worden, mich hat nie jemand gefragt, wie es wirklich war, also habe ich es auch nicht erzählt. Dabei bin ich als einzige Überlebende von damals in der Lage, die wirkliche wahrhaftige Wahrheit zu schildern.
Allerdings habe ich inzwischen gelernt, dass es den Menschen gefällt, Geschichten zu erfinden. Nach kürzester Zeit glauben sie auch, dass es die Wahrheit sei.
Tja, wenn´s ihnen gefällt, ich habe nichts dagegen. Ich unterhalte mich köstlich dabei!
Auch Luzifer, jetzt meine Kuschelschlange, kringelt sich jedes Mal vor lachen. Das geht ja ohne Füße sehr viel leichter!
Und Gaius, Erbssuppe wäre auch nicht DIE bessere Lösung gewesen, denk doch daran, was aus Abrahams Wurstkessel alles herausgekrochen ist!
So war es und so ist es!
lilith