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Hier der Beginn eines Artikels von Stephan Schleim auf Telepolis:
Den Rest des Artikels findet man hier:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19272/1.html
Ich stelle den Artikel mal zur Diskussion...
Wem gehört das Gehirn?
Wir stehen am Anfang der Neurorevolution - von der Gesellschaft größtenteils unbemerkt
Wissenschaft und Gesellschaft prallen in regelmäßigen Abständen aufeinander. Meistens dann, wenn Technik unseren Alltag zu verändern droht, oder wenn bereits gängige Praxis - so etwa im Falle der Bioethik - publik wird. Nun explodiert der Markt der Neurowissenschaften schon seit Jahren und vereinzelt schaffen es Sensationsmeldungen in die Presse. Jüngst berichtete SZ-Wissen etwa, Hirnforscher könnten erste Gedanken lesen1 . Wenn solche Meldungen auch mit Vorsicht zu genießen sind, wird der Mensch doch in seinem sensibelsten Bereich, seinem Gehirn, immer verfügbarer. Der große gesellschaftliche Aufschrei ist bislang ausgeblieben. Dabei ist es wichtig, dass sich eine Gesellschaft rechtzeitig darüber klar wird, was sie zulassen will und was nicht, um nicht vom technischen Fortschritt überrollt zu werden. Kurz gesagt, es ist höchste Zeit für eine öffentliche Neuroethik-Diskussion.
Was ist bereits real?
Ein Blick in das eigene Email-Postfach reicht schon, um dem Schwarzmarkt für psychoaktive Substanzen zu begegnen. Per Spam landen täglich Millionen von Angeboten für verschreibungspflichtige Medikamente in Postfächern - und werden dort nicht immer gleich gelöscht.
"Lifestyle drugs" nennt man diese Mittel, die zum Beispiel körperliche oder psychische Aufmerksamkeit versprechen oder den Appetit zügeln sollen. Potenz, Gewichtsverlust, Haarwachstum, Schmerzfreiheit, Cholesterinsenkung, Nichtrauchertum und Antidepressiva, all das verspricht das Internet für wenige Dollar (pro Tablette). Zwar können noch nicht alle dieser Funktionen heute schon im Gehirn beeinflusst werden, aber es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich das ändert. Die Pharmaindustrie hat für neue Möglichkeiten nämlich gute Gründe, denn das Marktvolumen für "lifestyle drugs" betrug schon Anfang 2000 20 Milliarden US-Dollar weltweit und soll bis 2007 auf 29 Milliarden wachsen.
Studien an nordamerikanischen Schulen zum Beispiel deuten darauf hin, dass heute bis zu 10% der Schülerinnen und Schüler in der High School und 20% der Studierenden in Colleges verschreibungspflichtige Stimulanzien wie Methylphenidat (im Medikament Ritalin) illegal verwendet haben. Aber bereits im Vorschulalter werden Kinder mit psychotropen Medikamenten behandelt. Dabei hat sich schon in den Jahren von 1991 bis 1995 die Häufigkeit verdreifacht.
Ist das in Deutschland unmöglich?
Den Rest des Artikels findet man hier:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19272/1.html
Ich stelle den Artikel mal zur Diskussion...