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Welcher Mensch ist wieviel wert ?

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An die Sache selbst erinnere ich mich eher vage - damals gab's so viele Greuelmeldungen, und die ganze Wahrheit
kam ja erst sukzessive 'raus. Woran ich mich viel deutlicher erinnere waren die vielen widersprüchlichen Versionen,
die einem im Nachhinein serviert wurden... Die tollste hörte ich von einem Milizoffizier des österr. Bundesheers -
Danach wäre das ganze Gebiet 'für Zivilisten gesperrt' gewesen, und nachdem sich doch welche dort aufgehalten
hätten, seien sie 'natürlich' unter Feuer genommen worden - und 'selbstverständlich' sei Lt. Calley bei dem folgenden
Gerichtsverfahren freigesprochen worden... Mir schien diese Story höchst unglaubwürdig, ich hatte aber keine Info
dazu parat, so konnte ich erst am nächsten Tag danach recherchieren und fand cum grano salis diese Geschichte -
woran ich mich von damals noch erinnere, was aber bei Wiki nicht erwähnt wird - dass es im US-Rechtssystem nicht
vorgesehen sei, dass ein Präsident willkürlich das Urteil eines ordentlichen Gerichts abändern oder annullieren könne
- aber niemand hätte diesen Punkt angesprochen... :confused:
(Interessant auch die Umfrageergebnisse zu dem Verfahren...)
Es tut mir leid, dass ich den Namen des Leutnants falsch geschrieben habe.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, weil diese Geschichte damals ein Aufhänger war, auf den wir abgefahren sind.
Ich kann mich noch sehr gut an die Bilder erinnern, die den Mann zeigten, wie er eine Frau samt Kind am Arm erschoss.
Inwieweit das Ganze gefakt war, kann ich nicht beurteilen. Für uns wars damals natürlich Nahrung in unserem Amihass.
 
Ja, das ist innerlich sehr bewegend, was Du da schilderst und es erinnert mich an meine frühen ehrenamtlichen Tatigkeiten, mit welcher auch ich meinen Teil dazu beitragen wollte, die Welt zu verbessern.

Mir fällt auf, dass Du hier in der Wir-Form sprichst, die aber inmitten des Menschseins so leider gar keine individuell qualitative Entsprechung finden kann. Es sind immer - wie Du ja auch aufzeigst - die Einzelschicksale, welche die Menschheit als Ganzes sehr empfindsam zu berühren scheinen.

Ich fürchte, dass 'wir' (als menschliche Individuen) auch in Zukunft (fast) alle von technokratisch übermächtigen Systemen in zunehmend konglomerativen Diversifikationen zu den vom Weltmarkt (noch) diktierten (betriebswirtschaftlichen Bedingungen) in rein nominal zählenden Kostenstrukturen zu sachlichen Stellgliedern degradiert werden und unsere persönliche Mobilität dergestalt beweisen müssen, verstärkt von Kontinent zu Kontinent hin- und hergeschoben zu werden, anstatt die Lebensverhältnisse vor Ort primär entscheidend - durch Hilfe zur Selbsthilfe - freiwillig verbessern zu helfen.

Besonders innovative Produkte werden in Zukunft revolutionäre Konstrukte zu ersetzen versuchen, aber die Menschheit wird, je genauer schon heute Informationssysteme (über einfache Algorithmen) beherrscht und gesteuert werden können, über den vom "System" abverlangten Zeitdruck alsbald sehr schmerzlich den Verlust kreativer Spielräume und Nischen vermissen, wenn wir die Muse und die Kultur immer weiter gewinnbringend professionell ökonomisieren, insofern habe ich sogar zum Beispiel auch Hochachtung und Verständnis für einen immer noch möglich sein dürfenden *anti-professionellen Andreas-Kümmert-Nischen-Effekt*.

Bernies Sage

Wunderbar, ich bin zwar noch jung(71) und invalide, deshalb auch nicht mehr aktiv ehrenamtlich tätig.
Mir fehlt es dir gegenüber auch an geistiger Bildung, die ich durch intensives Leben bestimmt wettgemacht habe.
Ich hoffe aber, dass ich nie so abgeklärt werde wie du, denn mir geht die Welt immer noch nicht am Arsch vorbei.
 
.....Ich hoffe aber, dass ich nie so abgeklärt werde wie du,......
Schön, dass wir dies nun gemeinsam abgeklärt haben...........:D
.........denn mir geht die Welt immer noch nicht am Arsch vorbei.
........gut dass Du dies ansprichst, eigentlich bin ich ganz froh darüber, dass mir die Welt, von der Du sprichst, < am Arsch vorbei geht > ! ;)

Immerhin habe ich eine Vielfalt an kreativen ökonomischen (Beobachtungs-)Alternativen zu bieten, welche es mir erlauben, meine "Partnerwelten" in (fast) jeder Beziehung nach "Tugend-Kriterien" auszusuchen.

Dabei spielen für mich Charakterwerte eine Rolle und diese sind hier kaum angesprochen worden - oder?

Allein die Aussage, wieviel man sich selbst wert ist, ist mir ziemlich rätselhaft.
Mir ist dies nicht rätselhaft: Ich bin mir selbst soviel wert, wie ich mir selbst als Vorbild diene.
Man kann sich doch nicht selbst kaufen! :verwirrt1:
Wenn Werte nur zum Zwecke des Handels angesetzt werden würden, dann würde ich mir wünschen für Verkäufer unbedingt unverkäuflich zu sein! :D

Bernies Sage
 
Zuletzt bearbeitet:
S
Mir ist dies nicht rätselhaft: Ich bin mir selbst soviel wert, wie ich mir selbst als Vorbild diene.


Schön für dich!
Ich kann trotzdem nichts damit anfangen.
Ich existiere und bin, wie ich bin - was hat das mit Wert zu tun? :dontknow:


Wenn Werte nur zum Zwecke des Handels angesetzt werden würden, dann würde ich mir wünschen für Verkäufer unbedingt unverkäuflich zu sein! :D

Bernies Sage


Das wäre nur erforderlich, wenn du jemandes Eigentum sein könntest.

:blume2:
 
Hallo Bernies Sage !
Da wir jetzt alle wichtigen Dinge abgeklärt haben, bleibt mir nur noch eines zu sagen.
Du kannst noch so viele Dinge global und im Ganzen sehen.
Eines bleibt für mich nach wie vor Fakt, das Globale und Ganze ist nur eine Ansammlung von einzelnen Schicksalen.
Hier sollte sich der Mensch vom Politiker unterscheiden.
 
Im Kapitalismus wird der Wert auf dem Markt bestimmt, stell Dich auf den Markt mit einem Schild und frage wie viel man für Dich biete würde und Du weist den Wert.
In Zeiten der Sklaverei konnte man Menschen auf dem Markt kaufen, heute ist der Markt verschleiert und das System fortschrittlicher, heute wird ein gekaufter Mensch
nicht an der Kette nach hause gebracht, heute bettelt er darum sich versklaven zu dürfen aber offiziell sind wir in der Freiheit.
 
Im Kapitalismus wird der Wert auf dem Markt bestimmt, stell Dich auf den Markt mit einem Schild und frage wie viel man für Dich biete würde und Du weist den Wert.


Und wenn verschiedene Leute ganz unterschiedliche Summen bieten, bilde den Mittelwert! :lachen:


In Zeiten der Sklaverei konnte man Menschen auf dem Markt kaufen, heute ist der Markt verschleiert und das System fortschrittlicher, heute wird ein gekaufter Mensch
nicht an der Kette nach hause gebracht, heute bettelt er darum sich versklaven zu dürfen aber offiziell sind wir in der Freiheit.


Das ist wahre Freiheit - sich versklaven zu dürfen, wenn einem der Sinn danach steht! :D
 
Wenn heute 1,5 Mio Tutsis von den Hutus abgeschlachtet werden, ist das furchtbar, aber ein gequältes Kätzchen bringt mehr auf die Palme.
Die toten Griechen, an die habe ich in Kefalonia oft denken müssen,
sind vergessen und werden es auch bleiben, wie alle anderen auch, ausser den Juden.
Wie ist hier die Wertigkeit, sind sie als Gottes auserwähltes Volk um so vieles mehr wert ?

Jedes Leben hat einen unermesslichen Eigenwert. Jedes Leben ist es wert geschützt zu werden, ausgenommen Verbrechern, die anderen nach ihrem unermesslichen Wert trachten.
Die Frage, ob ein Kätzchen mehr Wert hat als ein Tutsi oder ein Jude mehr als ein Grieche, ist m. E. falsch gestellt. Ich denke, es ist das Maß an Identifikationmöglichkeiten mit dem betreffenden Lebenwesen, das mehr oder weniger Emphatie hervorruft. Es kann gut sein, dass jemand bei den grausamsten Berichterstattungen im Fernseher herzhaft in ein Käsebrot beißt, während er mit der andern Hand seinen Hund krault. Er hat einfach keinen Bezug zu einem Tutis, zu seinem Haustier schon. Hätte er aber bei den Tutsis gelebt, ihre Kultur kennengelernt und mit ihnen gegessen, würde ihm bei der Berichterstattung das Brot aus der Hand fallen. Menschen sind auch unterschiedlich sensibel. Ich finde es immer eine beachtliche Leistung, wenn man es schafft, andere für etwas zu sensibilisieren, das ihnen vorher gleichgültig war, vielleicht weil sie gar nicht davon wussten.

Was oder wen man nicht kennt, kann man nicht lieben. Eine Portion Selbstschutz ist sicher auch immer dabei.
 
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Die toten Griechen, an die habe ich in Kefalonia oft denken müssen,
sind vergessen und werden es auch bleiben, wie alle anderen auch, ausser den Juden.
Wie ist hier die Wertigkeit, sind sie als Gottes auserwähltes Volk um so vieles mehr wert ?

Alle Toten sind irgendwann vergessen, auch die der Juden, denn wer kennt schon deren Namen?

So heißt es denn auch bei Kohelet:

1,11 Man gedenkt derer nicht, die früher gewesen sind, und derer, die hernach kommen; man wird auch ihrer nicht gedenken bei denen, die noch später sein werden.

Mit Gott als verbrieften Bündnispartner haben die Juden ohne Zweifel eine gute Wahl getroffen, aber sich leider auch eine Neidoption eingehandelt, die bei Bedarf nach altbewährtem Muster für mehr oder weniger starke Ressentiments tauglich ist und je nach Volkes Zorn Pogrome ermöglicht.

Gegenwärtig bemißt sich der ökonomische Wert eines Menschen nach dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage, gerade auch, was den Organhandel betrifft.
 
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