OK, aber wie setzen wir es selbst fest ?
Wer darf ein wenig töten und wer darf nicht ?
Wieviel ist uns dieses oder jenes Volk wert ?
Wenn ich mir die Berichte von AmnestyInternational, deren Mitglied ich bin durchlese, dann fällt mir eines auf, die Amis haben als Herren der Welt Narrenfreiheit und akzeptieren als solche auch Den Haag nicht.
Die linke Hälfte der Welt wurde von AI äusserst nachsichtig behandelt und liess ausserdem sehr wenig Kontrolle zu.
Wie lange hat es gedauert, bis die Russen endlich zugaben das Massaker von Kattyn selbst verbrochen zu haben.
Die Älteren unter euch werden sich bestimmt noch an My Lai erinnern.
Ein amerikanischer Leutnant namens Kelly liess sich filmen, wie er Frauen, Kinder und alte Menschen ermordete.
Das amerikanische Volk feierte ihn als Kriegshelden zu und liess keine gültige Veruteilung zu.
Der Fall von Rachel Corrie, einer amerikanischen Friedensaktivistin ist noch nicht so lange aus. Da wurde dieses Mädchen ebenfalls vor laufender Kamera von einer israelischen Schubraupe einfach überfahren. Sie starb singend und ihr Fähnchen schwenkend.
Kein Gericht war dafür je zuständig.
Ja, das ist innerlich sehr bewegend, was Du da schilderst und es erinnert mich an meine frühen ehrenamtlichen Tatigkeiten, mit welcher auch ich meinen Teil dazu beitragen wollte, die Welt zu verbessern.
Mir fällt auf, dass Du hier in der
Wir-Form sprichst, die aber inmitten des Menschseins so leider gar keine individuell qualitative Entsprechung finden kann. Es sind immer - wie Du ja auch aufzeigst - die Einzelschicksale, welche die Menschheit als Ganzes sehr empfindsam zu berühren scheinen.
Ich fürchte, dass 'wir' (als menschliche Individuen) auch in Zukunft (fast) alle von technokratisch übermächtigen Systemen in zunehmend
konglomerativen Diversifikationen zu den vom Weltmarkt (noch) diktierten (betriebswirtschaftlichen Bedingungen) in rein nominal zählenden Kostenstrukturen zu sachlichen Stellgliedern degradiert werden und unsere persönliche Mobilität dergestalt beweisen müssen, verstärkt von Kontinent zu Kontinent hin- und hergeschoben zu werden, anstatt die Lebensverhältnisse vor Ort primär entscheidend - durch Hilfe zur Selbsthilfe - freiwillig verbessern zu helfen.
Besonders innovative Produkte werden in Zukunft revolutionäre Konstrukte zu ersetzen versuchen, aber die Menschheit wird, je genauer schon heute Informationssysteme (über einfache Algorithmen) beherrscht und gesteuert werden können, über den vom "System" abverlangten Zeitdruck alsbald sehr schmerzlich den Verlust kreativer Spielräume und Nischen vermissen, wenn wir die Muse und die Kultur immer weiter gewinnbringend professionell ökonomisieren, insofern habe ich sogar zum Beispiel auch Hochachtung und Verständnis für einen immer noch möglich sein dürfenden *
anti-professionellen Andreas-Kümmert-Nischen-Effekt*.
Bernies Sage