Eines übersiehst Du dabei vollkommen. Es liegt nicht an der Selbstüberschätzung, sondern am fehlenden Willen der meisten Menschen etwas bei sich selbst zu ändern.
Die Selbstüberschätzung, dass man durch eigenen Veganismus oder Ökopudding irgendetwas Relevantes verbessern würde außer den eigenen Gewissenszustand. Ob 8 Milliarden oder nur die Hälfte davon die Erde ruinieren ist egal - die Erde wäre in beiden Fällen ruiniert.
Man ruht sich auf Ausreden wie - was kann ich einzelner schon ändern aus, und lebt weiter wie bisher ohne Rücksicht auf Verluste.
Ob als Ausrede herangezogen oder nicht, es entspricht der Wahrheit.
Ökologisch denkende Menschen brauchen keine Gesetze, die meist ohnehin am Wesentlichen vorbei gehen, um etwas zu ändern. Sie denken selber nach.
Ja, das taten die Menschen schon in der Antike. Darauf basieren religiöse Verhaltensregeln wie "liebe deinen Nächsten", "gehe nicht deinen Gelüsten nach", etc.....
Fromme Wünsche, bei denen wohl jeder sagt, sie machten Sinn. Aber was die herkömmlichen Religionen schon seit Jahrtausenden mit gut Zureden, Predigten und Gewaltexzesse erzwingen wollten, sollen jetzt plötzlich moderne Religionen wie Öko schaffen ?
Leider nein, Madam.
Du erklärst alles mit der menschlichen Natur. Es liegt auch in der menschlichen Natur andere Menschen zu essen. Folgst Du diesem Naturgesetz auch?
Da bist du meiner Meinung nach im Irrtum. Auch wenn es Einzelfälle gibt, gehört Kannibalismus nicht zur "gängigen" menschlichen Natur.
Oder sagt Dir Dein Verstand, das sollte man nicht tun. Genau so ist es bei allen anderen auch. ICH kann entscheiden, ob es richtig ist oder falsch was ich tue.
Das sagt mir nicht mein Verstand, sondern meine Veranlagung. Ich habe einfach kein Verlangen nach dem Verzehr von Menschen.
Es geht auch nicht ums "wichtig", sondern ums wohlfühlen. Und ich fühle mich wohl dabei, wenn ich darauf achte ob und wem ich mit meinem Handeln schade.
Genau meine Rede. Es geht letztendlich nur um das eigene, hochstpersönliche Befinden. Aber, das "sich wichtig fühlen" ist mit ein Grund, warum wohlgefühlt wird. Der Ökoradfahrer fühlt sich dann gut, wenn er glaubt, dass etwas bewirkt - also wichtig ist, was er tut bzw er wichtig sei. Ebenso der ideologische Veganer. Er fühlt sich dann gut wenn er glaubt, er würde dadurch Tierleid verringern.
Besonders spaßig finde ich solche Veganer, die sich fleischfressende Haustiere halten. Und das sind sehr viele - womöglich sogar der Großteil. Sie kommen in Erklärungsnotstand wie sie Tierleid verringern wollen indem sie Fleisch, das Omnivoren selbst essen, ihren Haustieren verfüttern. Und das ob mengenmäßig mehr als Omnivoren verbrauchen.
Wenn Du Dich wohl fühlst wie Du handelst, dann soll es so sein. Ich habe weder Lust noch Zeit dazu andere von meiner Lebensweise zu überzeugen. Ich zeige höchstens auf, dass es anders auch geht. Ob jemand diesen Weg mitgeht, bleibt jedem selbst überlassen.
Die Drohung dass die Welt zerstört würde wenn man NICHT nach deiner Vorstellung handelt ist wohl sehr schwerlich als etwas Anderes als ein Überzeugungsversuch zu sehen. Aber in der Tat, es geht anders. Und ich habe auch nichts dagegen, dass du für deine Lebensweise wirbst. Wogegen ich etwas habe sind falsche Versprechungen wie z.B. dass man damit die Welt verbessern oder gar retten würde.