Claus
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- 5. August 2005
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Was ist „reaktionär“?
als ich im thread „eine Frage des Gewissens“
für eine Kastration von Wiederholungs-triebtätern zum Schutz potentieller weiterer Opfer
plädiert habe, hat mich jemand als „reaktionär“ bezeichnet.
Nun ist im politischen Sprachgebrauch ein Reationär ein „Rückschrittler“, ein ewig gestriger.
Nach Lexikon jemand, „der die einer revolutionären Bewegung folgende Gegenbewegung zur Wiederherstellung früherer Zusatände“ unterstützt.
Dieses Wort ist negativ belegt. Mir fallen aber einige historische Ereignisse ein, in denen man höchst geteilter Meinung sein kann, ob etwas „reaktionäres“ denn auch schlecht ist.
Nehmen wir die jüngste deutsche Geschichte. Der Beitritt der ostdeutschen Länder zur BRD wurde auch als „reaktionäre Bestrebung zur Restauration des Kapitalismus“ angesehen.
Oder in der Französischen Revolution:
Der Sturz der Jakobinerherrschaft, die nachfolgenden Rehabilitationen der Adelsvertreter und die Wiedereinführung des Christentums durch Napoleon waren reaktionär, aber waren sie schlechter als die „Herrschaft der Blutsäufer“?
Die islamische Revolution im Iran, war sie fortschrittlich oder reaktionär?
Der Dalai Lama, der sich im Westen liberal gibt, aber in Tibet wieder das System der Dominanz der Klöster und den Rückfall der Bevölkerung in dumpfe Religiösität einführen möchte, wie es in früheren Jahrhunderten bestanden hat,
ist er ein Reaktionär?
Wenn jemand gefordert hat, die derzeitigen Zustände in den Schulen, die geprägt sind von antiautärer Pädagogik,
wieder zu ersetzen durch Ordnung, Disziplin, Lerneifer
wurde er bis jetzt als reaktionär angesehen. Hier scheint ein sinneswandel einzutreten, der Reaktionär wird wieder salonfähig.
Also ich meine:
Nicht alles neue ist besser als das alte,
die Herstellung früherer Zustände kann durchaus von Vorteil sein.
Claus
als ich im thread „eine Frage des Gewissens“
für eine Kastration von Wiederholungs-triebtätern zum Schutz potentieller weiterer Opfer
plädiert habe, hat mich jemand als „reaktionär“ bezeichnet.
Nun ist im politischen Sprachgebrauch ein Reationär ein „Rückschrittler“, ein ewig gestriger.
Nach Lexikon jemand, „der die einer revolutionären Bewegung folgende Gegenbewegung zur Wiederherstellung früherer Zusatände“ unterstützt.
Dieses Wort ist negativ belegt. Mir fallen aber einige historische Ereignisse ein, in denen man höchst geteilter Meinung sein kann, ob etwas „reaktionäres“ denn auch schlecht ist.
Nehmen wir die jüngste deutsche Geschichte. Der Beitritt der ostdeutschen Länder zur BRD wurde auch als „reaktionäre Bestrebung zur Restauration des Kapitalismus“ angesehen.
Oder in der Französischen Revolution:
Der Sturz der Jakobinerherrschaft, die nachfolgenden Rehabilitationen der Adelsvertreter und die Wiedereinführung des Christentums durch Napoleon waren reaktionär, aber waren sie schlechter als die „Herrschaft der Blutsäufer“?
Die islamische Revolution im Iran, war sie fortschrittlich oder reaktionär?
Der Dalai Lama, der sich im Westen liberal gibt, aber in Tibet wieder das System der Dominanz der Klöster und den Rückfall der Bevölkerung in dumpfe Religiösität einführen möchte, wie es in früheren Jahrhunderten bestanden hat,
ist er ein Reaktionär?
Wenn jemand gefordert hat, die derzeitigen Zustände in den Schulen, die geprägt sind von antiautärer Pädagogik,
wieder zu ersetzen durch Ordnung, Disziplin, Lerneifer
wurde er bis jetzt als reaktionär angesehen. Hier scheint ein sinneswandel einzutreten, der Reaktionär wird wieder salonfähig.
Also ich meine:
Nicht alles neue ist besser als das alte,
die Herstellung früherer Zustände kann durchaus von Vorteil sein.
Claus