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Was ist an einer Staatspresse schlecht und an einer Privatpresse gut?

Staatsmedien sehe ich grundsätzlich sehr kritisch. Die Aussage diese Medien sein differenziert verfängt sehr schnell, da die dortigen Journalisten vom Staat abhängig sind und somit vom Staatsapparat beziehungsweise den jeweiligen Regierungen abhängig sind.
Nun, das gilt für alle Staatsdiener, oder nicht?
Aber wenn wir uns mit der Gefahr befassen, dass Journalisten auf Grund persönlicher Abhängigkeiten ihre journalistische Integrität einschränken könnten: besteht diese Gefahr nicht noch vielmehr bei Nichtstaatlichen Medien? Ist es nicht der Staat, der von allen Organisationen und Unternehmensstrukturen seine Macht am Wenigsten missbraucht?
Wie kann man annehmen, dass Journalisten, die dem besagten Wunsch des Staates, unsauberen Journalismus zu betreiben nachkommen, dies bei Privatmedien oder Genossenschaftsmedien nicht genauso machen, wenn der jeweilige Arbeitgeber oder Finanzier das so wünscht?
In welchem Umfeld ginge so eine Einflussnahme leichter?
 
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Der Staat mag auf den ersten Blick wie eine Organisation wirken, die Unabhängigkeit gewährleistet. Das Gegenteil ist in der Realität der Fall. Jeder der vom Staat lebt ist folglich vom Staat abhängig und kann ihn damit nur schwer kritisieren. Daneben sind staatliche Organisationen in aller Regel ökonomisch ineffektiv, erzeugen Verluste und sind oft nicht ernsthaft bürgerfreundlich. Die breite Mehrheit der Staaten der Welt verbreiten in irgend einer Form eine Ideologie, die sie versuchen durchzusetzen. Gerade in Deutschland verbreitet der Staat oft gegenwärtig eine ökosozialistiche Ideologie, der sich die Menschen unterordnen sollen. Eine private Organisation ist, ganz im Gegensatz zum Staat, in aller Regel nach dem Prinzip der Freiwilligkeit organisiert. Dies ist bei einem Unternehmen so, genauso bei einer Stiftung, einem Verein, einer Genossenschaft usw. Niemand ist dazu gezwungen die Zeitung eines privaten Anbieters zu kaufen oder gar zu finanzieren (ein staatliches Medium muss ich als Steuerzahler zwangsfinanzieren) und wenn die Leserschaft der Meinung ist dass eine private Zeitung X nur Unwahrheiten verbreitet, dann kann die Leserschaft durch Boykott darauf reagieren. Und wieso sollte darüber hinaus eine private Zeitung nicht entsprechend idealistischer Ziele ausgerichtet sein?
 
"Staatspresse - Privatpresse" - diese Begriffe sind zur Beschreibung eines Antagonismus' unzureichend, da es dazwischen eine Unzahl von Abstufungen gibt. Wenn man "Staatspresse" als Organ für die morgendliche Befehlsausgabe sehen möchte, dann würde sie sich selbst so abschaffen, wie die Prawda zwar überall aufgelegen war aber niemand hat sie gelesen. In einem demokratischen System aber wird die Staatspresse versuchen, alle Winkel des gesellschaftlichen Meinungsspektrums zu berühren versuchen. Der ORF z.B. dürfte sehr bemüht sein, diese Vielfalt, vielleicht nicht immer ganz wertneutral, aber doch abzudecken.

Zwischen "Staatspresse und Privatpresse" finden etwa Parteien, Meinungsgruppen, Interessensgruppen, religiöse Gemeinschaften, wirtschaftliche Gruppen wie Gewerkschaft oder Industrie, Genossenschaft, PR bis hin zu staatlichen Geheimdiensten, ja sogar Medien im Dienste ausländischer Diktaturen ihren berechtigten Platz, so weit diese unserem Wertkonsens in der Gesellschaft entsprechen können. Wenn die gegenseitige Kontrolle zwischen Staat und Privat möglich ist, dann verliert diese Frage ihren Sinn.
 
Der Staat mag auf den ersten Blick wie eine Organisation wirken, die Unabhängigkeit gewährleistet. Das Gegenteil ist in der Realität der Fall. Jeder der vom Staat lebt ist folglich vom Staat abhängig und kann ihn damit nur schwer kritisieren.
Wenn du davon ausgehst, was wäre dann die Lösung? Die Angestellten sind doch immer in gewissem Sinne von ihren Arbeitgebern abhängig, also worin genau würdest du dann in nichtstaatlichen Medien einen Vorteil sehen?
Daneben sind staatliche Organisationen in aller Regel ökonomisch ineffektiv, erzeugen Verluste und sind oft nicht ernsthaft bürgerfreundlich.
Sie sind ökonomisch eventuell weniger effektiv, weil sie nicht den unmittelbaren Druck haben, Gewinn zu erzielen.
Hältst du einen stärkeren Druck Gewinn machen zu müssen denn nicht eher hinderlich bezüglich integrem Journalismus?
Und "bürgerfreundlich" ... woran machst du das fest? Welche Bürgerfreundlichkeit verlangst du von Medien und wie sollen
bzw können sie sich ausdrücken?
Die breite Mehrheit der Staaten der Welt verbreiten in irgend einer Form eine Ideologie, die sie versuchen durchzusetzen.
Die Medien sind Teil der Staaten, egal ob öffentlich rechtlich oder privat. Nur, was hat das für einen Einfluss auf den Vergleich
der Qualität von staatlichen versus privaten Medien?
Gerade in Deutschland verbreitet der Staat oft gegenwärtig eine ökosozialistiche Ideologie, der sich die Menschen unterordnen sollen.
Ich denke, du hast noch nicht verstanden, dass wir alle der Staat sind. Du siehst den Staat als eine von "uns" unabhängig
agierende Entität, derer du auch noch Feindseligkeit "uns" gegenüber unterstellst. Wie kamst du zu dieser Haltung? Was
ist passiert?
Eine private Organisation ist, ganz im Gegensatz zum Staat, in aller Regel nach dem Prinzip der Freiwilligkeit organisiert.
Freiwilligkeit? Die Angestellten privater Organisationen sind genauso angewiesen auf ihr Einkommen wie Staatsbedienstete.
Dies ist bei einem Unternehmen so, genauso bei einer Stiftung, einem Verein, einer Genossenschaft usw. Niemand ist dazu gezwungen die Zeitung eines privaten Anbieters zu kaufen oder gar zu finanzieren (ein staatliches Medium muss ich als Steuerzahler zwangsfinanzieren) und wenn die Leserschaft der Meinung ist dass eine private Zeitung X nur Unwahrheiten verbreitet, dann kann die Leserschaft durch Boykott darauf reagieren. Und wieso sollte darüber hinaus eine private Zeitung nicht entsprechend idealistischer Ziele ausgerichtet sein?
Niemand ist gezwungen, irgendeine Zeitung zu kaufen. Und gerade wenn ein Medium aus Steuergeldern bezahlt wird ist es doch ein Grund dafür, eben nicht unsauberen Journalismus zu betreiben, um finanziell überleben zu können.
Und was du auch übersiehst ist, dass Stiftungen, Vereine, Genossenschaften nichts anderes wie Staaten in Kleinformat, mit weniger ausgeprägten Systemen und Instanzen zur Selbstkontrolle.
 
"Staatspresse - Privatpresse" - diese Begriffe sind zur Beschreibung eines Antagonismus' unzureichend, da es dazwischen eine Unzahl von Abstufungen gibt. Wenn man "Staatspresse" als Organ für die morgendliche Befehlsausgabe sehen möchte, dann würde sie sich selbst so abschaffen, wie die Prawda zwar überall aufgelegen war aber niemand hat sie gelesen. In einem demokratischen System aber wird die Staatspresse versuchen, alle Winkel des gesellschaftlichen Meinungsspektrums zu berühren versuchen. Der ORF z.B. dürfte sehr bemüht sein, diese Vielfalt, vielleicht nicht immer ganz wertneutral, aber doch abzudecken.

Zwischen "Staatspresse und Privatpresse" finden etwa Parteien, Meinungsgruppen, Interessensgruppen, religiöse Gemeinschaften, wirtschaftliche Gruppen wie Gewerkschaft oder Industrie, Genossenschaft, PR bis hin zu staatlichen Geheimdiensten, ja sogar Medien im Dienste ausländischer Diktaturen ihren berechtigten Platz, so weit diese unserem Wertkonsens in der Gesellschaft entsprechen können. Wenn die gegenseitige Kontrolle zwischen Staat und Privat möglich ist, dann verliert diese Frage ihren Sinn.
Gut formuliert.
 
"Privatmedien", falls es so etwas überhaupt gibt, müssen sich, um zu überleben, nach der Meinung und Bildung der Mehrheit richten und neigen deshalb in Langeweile unterzugehen, wenn sich da etwas ändert. Ein "Medium" ganz allgemein muss immer eine Gruppe von gleich denkenden und empfindenden Menschen finden, die dieses jeweilige Medium trägt. Ein "Medium", das keiner sieht, liest oder hört, ist nicht existent. So eine "stützende Gruppe" kann sich mit einer wirtschaftlich, finanziell, politisch motivierten Gruppe im Rücken bilden und damit mit einem Medium aktiv werden aber auch rein nur mehr aus einer kollektiven Gefühlslage heraus ein Aggregat entstehen lassen. "Staatsmedien", die es in einem Staat in irgendeiner Form immer geben muß, geben natürlich berechtigtermaßen Themen vor, an denen sich "Privatmedien" reiben können.

Früher in alten Zeiten hat man Fragen soziologischer Thematik in den Griff zu bekommen versucht, indem man eine Matrix definiert und daraus so eine Art Gaus'sche Verteilung als Vermutung, wie es wahrscheinlich zutrifft, gebildet hat. Der eine Pol wäre in dieser Matrix totale Anarchie, in unserem Fall atomistische Medienlandschaft, der gegenüberliegende Pol wäre eine blutige Diktatur, wie so eine vielleicht in Nordkorea mit wenigen Medien überhaupt fast verwirklicht ist. Die ideale Medienlandschaft wäre dort angesiedelt, wo privates und öffentliches Informations-Bedürfnis sowohl im Angebot wie auch auf der Empfängerseite im Gleichgewicht ist. Diese Suche nach Gleichgewicht spielt auf verschiedenen Ebenen ihren Wettbewerb: Kultur, Kunst, Bildung, Ausbildung, wirtschaftlicher Einsatz humaner Ressourcen, Verfügbarkeit von Rohstoffen, Energie, Religion etc. Das Dilemma ist darin zu erkennen, daß ein "Staatsmedium" immer alle Empfindlichkeiten, auch rein persönlicher bzw. privater Natur,
im Auge zu halten hat. "Staatsmedien" neigen dazu, banal und langweilig zu werden. Sie setzen sich dann aus Mangel an Charakter
mit Fragen der primitivsten Gefühlslage nicht mehr auseinander. Auch unser Thema hier spielt auf dieser Ebene,
 
Der Staat mag auf den ersten Blick wie eine Organisation wirken, die Unabhängigkeit gewährleistet. Das Gegenteil ist in der Realität der Fall. Jeder der vom Staat lebt ist folglich vom Staat abhängig und kann ihn damit nur schwer kritisieren. Daneben sind staatliche Organisationen in aller Regel ökonomisch ineffektiv, erzeugen Verluste und sind oft nicht ernsthaft bürgerfreundlich. Die breite Mehrheit der Staaten der Welt verbreiten in irgend einer Form eine Ideologie, die sie versuchen durchzusetzen. Gerade in Deutschland verbreitet der Staat oft gegenwärtig eine ökosozialistiche Ideologie, der sich die Menschen unterordnen sollen. Eine private Organisation ist, ganz im Gegensatz zum Staat, in aller Regel nach dem Prinzip der Freiwilligkeit organisiert. Dies ist bei einem Unternehmen so, genauso bei einer Stiftung, einem Verein, einer Genossenschaft usw. Niemand ist dazu gezwungen die Zeitung eines privaten Anbieters zu kaufen oder gar zu finanzieren (ein staatliches Medium muss ich als Steuerzahler zwangsfinanzieren) und wenn die Leserschaft der Meinung ist dass eine private Zeitung X nur Unwahrheiten verbreitet, dann kann die Leserschaft durch Boykott darauf reagieren. Und wieso sollte darüber hinaus eine private Zeitung nicht entsprechend idealistischer Ziele ausgerichtet sein?

Du fasst dich sehr allgemein und leider auch sehr pauschal. Dabei verkennst du, dass beim Staat da Gemeinwohl im Mittelpunkt steht und nicht wie bei Wirtschaftsunternehmen Umsatz und Gewinn.

Darüber hinaus verkennst du, dass auch in staatlichen Unternehmen die politische Vielfalt der Gesellschaft vertreten ist und die sich nicht alle 4 bzw. 5 Jahre neu formiert.

In meinen Augen muss man zwischen Staatsmedien und öffentlich rechtlichen Medien differenzieren. Du kannst, wenn du auf Parteien und Vereine sowie andere Organisationen verweist, auch mal die Zusammensetzung der/des Fernseh- bzw Rundfunkrates nachschlagen
 
Du fasst dich sehr allgemein und leider auch sehr pauschal. Dabei verkennst du, dass beim Staat da Gemeinwohl im Mittelpunkt steht und nicht wie bei Wirtschaftsunternehmen Umsatz und Gewinn.
Ja, das ist bei Verschwörungstheorien keine Seltenheit, dass intensiv kontrollierten Systemen eher ein Missbrauch unterstellt wird als unkontrollierten.
So wird einer Regierung, die man eventuell sogar selbst gewählt hat, weniger vertraut als irgendeinem populistischen Schreier, der bewiesene Lügen verbreitet. Und selbst solchen wie Trump, der nachweislich rücksichtslos, unehrlich und auch nicht sehr gesetzestreu ist, wird mehr vertraut als dem "Establishment".

Und so wird dann auch öffentlich-rechtlichen Medien, die keine Gewinnabsicht haben (und auch keinen Gewinn machen dürfen) eher maligne Motive zugetraut als Privatmedien, die weniger oder gar nicht kontrolliert werden und durchaus Gewinnabsicht haben können.
Eine vernünftige Erklärung, wie man auch so eine Idee kommt, bleiben die Protagonisten solcher Theorien bislang schuldig.
Sie zeigen manchmal lediglich auf, dass auch Akteure in öffentlich-rechtlichen Medien nicht über jeden Zweifel erhaben seien.
Das ist richtig, aber diese Zweifel sind bei 'alternativen Medien' weitaus begründeter, und dennoch sind jene für die Protagonisten
glaubwürdiger. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund, sollte man meinen.
Der wahre Grund hat nichts mit den Medien an sich zu tun, sondern da geht es um ein gezieltes Andersdenken, um sich von der Masse
abzuheben und sich selbst irgendwie elitär fühlen zu können. Dazu wird eine "große Lüge" erfunden und man selbst erklärt sich
zu einem der Wenigen, die diese Lüge durchschauen. Einfach armselig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne weiter in den Thread einzudringen muss ich erst einmal seine Fragestellung infrage stellen. Staatspresse, was soll das heutzutage sein? Privatpresse, welche privat herausgegebene Zeitung kann für sich noch reklamieren, Leitmedium wie auch immer orientierter Massen zu sein? Ob Prawda, Washington Post oder Spiegel, ich fürchte sie sind bald Relikte einer verflossenen Ära von Printmedien. Ihr überleben im Netz wird angesichts zügellosen Wettbewerbs um sensationelle Befriedigung zu einer Verflachung journalistischer Ansprüche führen.
Interessanter hätte ich gefunden, statt Presse den Begriff Medien verwandt zu haben. Da gibt es wenigstens zwischen den Polen noch eine dritte Kraft: Die Öffentlich-Rechtlichen.
 
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Der Staat mag auf den ersten Blick wie eine Organisation wirken, die Unabhängigkeit gewährleistet. Das Gegenteil ist in der Realität der Fall. Jeder der vom Staat lebt ist folglich vom Staat abhängig und kann ihn damit nur schwer kritisieren. Daneben sind staatliche Organisationen in aller Regel ökonomisch ineffektiv, erzeugen Verluste und sind oft nicht ernsthaft bürgerfreundlich. Die breite Mehrheit der Staaten der Welt verbreiten in irgend einer Form eine Ideologie, die sie versuchen durchzusetzen. Gerade in Deutschland verbreitet der Staat oft gegenwärtig eine ökosozialistiche Ideologie, der sich die Menschen unterordnen sollen. Eine private Organisation ist, ganz im Gegensatz zum Staat, in aller Regel nach dem Prinzip der Freiwilligkeit organisiert. Dies ist bei einem Unternehmen so, genauso bei einer Stiftung, einem Verein, einer Genossenschaft usw. Niemand ist dazu gezwungen die Zeitung eines privaten Anbieters zu kaufen oder gar zu finanzieren (ein staatliches Medium muss ich als Steuerzahler zwangsfinanzieren) und wenn die Leserschaft der Meinung ist dass eine private Zeitung X nur Unwahrheiten verbreitet, dann kann die Leserschaft durch Boykott darauf reagieren. Und wieso sollte darüber hinaus eine private Zeitung nicht entsprechend idealistischer Ziele ausgerichtet sein?
Man darf den "Staat" nicht automatisch mit einem totalitären System gleichsetzen. Der Staat an sich ist nur die erkennende Konsequenz aus Thomas Hobbes "Homo homini lupus". Damit wir uns nicht zerfleischen, haben wir uns Regeln gegeben. Sinnbildlich sehe ich die 10 Gebote. Außerdem hat er im Idealfall das Beamtentum. Das ist eigentlich die Trennschicht zwischen Oben und Unten, heißt, die Privilegien welche das Beamtentum genießt, soll ihre Neutralität zwischen den Regierenden und dem Volk gewährleisten.
 
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