AW: Was deine Arbeit noch wert ist....
mein lieber Hamels, du scheinst noch ein Jungspund zu sein, denn sonst wüsstest du es besser. Just for info: vor 35 Jahren habe ich auch schon 30 Tage Urlaub gehabt und max. 40 Stunden je Woche. In den 80s wurde dann die Regelarbeitszeit verkürzt, teilweise bis auf 36 Stunden. Wenn wir damals Überstunden gemacht haben, so wurden sie ordentlich vergütet, mit bis zu 50% Aufschlag. Heute werden kaum noch welche bezahlt, aber einfach angeordnet. Wem es nicht passt, der kann gehen. Dann sind wir (jedenfalls, wenn ich das sage) inzwischen so um die 60 und diesem Dauerstress nicht mehr gewachsen. Auch vielen Jüngeren geht es so, wie ich in einer Rehaklinik feststellen konnte. Damals habe ich 8 Stunden gearbeitet, 8 Stunden geschlafen und hatte noch einmal 8 Stunden zur freien Verfügung: so war die Welt in Ordnung. Heute verbrauchen sehr viele Leute 12 stunden oder mehr für die Arbeit, wobei die Arbeitszeit Dauerstress bedeutet, was damals nicht der Fall war. Niemand brauchte sich Sorgen um seinen Arbeitsplatz zu machen. Wer sich nicht mehr wohl fühlte, der suchte sich eine andere Stelle, heute eine Möglichkeit der unwahrscheinlichen Art. Heute bedeutet das, relativ ohnmächtig der "Agentur gegen Arbeitslose" ausgeliefert zu sein, die uns "Kunden" nennt, aber wie Untergebene behandelt. Das ist der Grund für die heutige gesundheitliche Lage sehr vieler Arbeitnehmer. Nur Geduld, irgendwann wirst du mich verstehen.