Allerdings stellt sich mir die Frage, ob Indoktrination überhaupt so betrieben werden kann, dass sie tatsächlich nicht zu Konflikten führt?
Bleiben wir doch beim eigentlichen Sinn des Wortes. Es geht um Belehrung (lat. für doktrina) im engeren Sinn. Kann man eine Belehrung betreiben? Der engere Sinn kommt zustande durch das manipulative Verhalten, das in dieser Form der Belehrung steckt. Ein Verhalten, das respektlos ist und damit provokativ wirkt, zugleich aber durch angewandte entsprechende Rhetorik keinen Widerspruch duldet. Ein tatsächlicher Konflikt kann auch deshalb nicht entstehen, weil es hier an Informationen fehlt. Das gehört ebenfalls zum Wesen dieser Form der Belehrung. Es gibt gar keinen Ansatzpunkt, sich über etwas zu streiten. Indoktrination hat mit Sicherheit nichts mit Demokratie zu tun. Die Demokratie lebt vom Informationsfluss.
Es kann auch nicht wirklich eine Zielsetzung geben - außer der die Gegenseite mundtot zu machen. Indoktrination ist in meinen Augen nichts anderes als eine Form der Bevormundung.
Dies ist bei unseren bisherigen Modellen absoult illusorisch.
Welche Modelle von Indoktrination sind das konkret?
Jeder Suche nach Sachlichkeit und Austausch folgen verunglimpfende indoktrinierende Antworten. So werden künstlich Konflikte geschürt und geschaffen.
Man wird mundtot gemacht, weil es einem die Sprache verschlägt angesichts des unterstellten Unrechts. Das kann ich nachvollziehen. Konflikte werden durch Austausch von Argumenten auf sachlicher Ebene durch Worte oder handfest durch Gewalt ausgetragen. Behauptungen, die jeder Sachlichkeit entbehren und zudem diskreditieren oder gar diskriminieren, treiben den Gegner in die Rechtfertigungsnot. Sind sie in ihrer Rhetorik dermaßen ausgestaltet, dass kein Widerspruch möglich ist, dann ist das Thema an dieser Stelle - zumindest zur Zeit - beendet.
Kommunikation ist sehr schwierig, aber nicht unmöglich. Ich beneide unsere Politiker nicht. Es braucht viel Fingerspitzengefühl, Können und Wissen das richtige Maß zu finden, und das Gespräch am Laufen zu halten. Leider gibt es immer mehr von der Sorte, die auf all das pfeifen und sich verhalten wie die berühmte Axt im Walde. Und da bin ich wieder bei der Erziehung. So furchtbar die Weltpolitik zur Zeit erscheint - ich finde es unglaublich spannend.
Die Karten sind neu gemischt. Die Charaktere unterschiedlicher als je zuvor. Die Vorstellungen so weit weg voneinander wie nie zuvor.
Ich bin da ganz bei Ewaldt
Die Betonung sehe ich in dem Wort "zunächst". Bleibt zu hoffen, dass die nächsten Konflikte nicht zur Zerstörung unserer Erde führen, weil irgend so ein kindgebliebener Herrscher den falschen Knopf drückt.So ist es auch in der Politik, in der Beziehung zwischen Volk und Regierung aber auch global
auf der Welt, auch dort passen sich die Kräfteverhältnisse an und das führt zunächst zu mehr Konflikten.