Durchdringend sieht er mich an. „Trägst du dein Innerstes nach außen?“ Gute Frage; klare Antwort: „Nein, natürlich nicht.“ Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken und der Nebel hängt so tief, dass ich ihn kaum noch sehen kann. „Warum denn nicht?“. Schon wieder eine gute Frage, fast so als würde er sie jedem stellen. „Ich weiß es nicht.“, sage ich ehrlich. Nein, eigentlich unehrlich, denn ich weiß es genau. Er beginnt schallend zu lachen, denn er sieht es auch, dass ich lüge. Achselzuckend räume ich ein, dass es wohl wenig Sinn macht zu lügen: „Es macht nun mal verletzlich.“, sage ich leicht geknickt. Er nickt verständnisvoll, fast wie ein Vater von dem ich nun erwarte, dass er mir auf die Schulter klopft oder mich umarmt. Ich betrachte ihn näher und mich überkommt eine Gänsehaut. Obskure Vorstellung. Aber er versprüht eine Art von Wärme. Seltsam. Eine kleine Pause, die wohl denkwürdig erscheinen soll, entsteht. Dann fragt er schon fast zu wissend: „Würdest du gerne?“. Ich gebe zu, dass ich damit nicht gerechnet habe. Er dreht sich mit dem Rücken zu mir, blickt auf die Wellen des dunklen Flusses und gibt mir Zeit. Ich starre nur in die Nacht, versuche einen Stern zu finden und grüble. Würde ich gerne? Die Frage bohrt sich immer tiefer in meine Gedanken. Ich muss mich setzen. Würde ich gerne?
Natürlich! Ja, ich würde gerne schwach sein, weinen wenn mir danach ist, ich würde gerne mein Herz auf der Zunge tragen und mein Leben mit jemandem teilen. Ja, ich würde gerne zeigen wie verletzlich mein Herz ist, würde gerne sein wer ich bin und mich nicht stärker machen müssen als ich bin. Ja, ich würde mich gerne an jemanden lehnen und vertrauen. Ja, ich würde mich gerne fallen lassen und meine zerrüttete Seele frei leben lassen. Ich würde gerne sagen, dass ich gerettet werden will und dass ich einsam bin. Ja, ich würde gerne aufrichtig meine Liebe zeigen können und auch hin und wieder hoffnungslos sein. Ja, ich möchte getröstet und geliebt werden und traurig sein dürfen wenn es niemand tut.
Wissend, dass ich meine Antwort gefunden habe, dreht er sich wieder zu mir. Er sieht mich einfach nur an und wartet. Ja, ich hätte Vieles anders machen sollen. Aber manchmal bleibt keine andere Wahl. Er lässt diese Ausrede nicht gelten und schüttelt den Kopf. „Was wird man über dich wohl sagen?“ „Ich weiß nicht.“, gebe ich zu. Ich merke es genau. Meine Zeit drängt. Ein leiser Seufzer entfährt ihm und langsam kommt er auf mich zu. Noch einmal suche ich einen Stern, finde aber nur Nebel und keine Klarheit.
Dann umhüllt mich der freundliche Tod mit seinem schwarzen Mantel, nimmt mich gefangen und reißt mich in die dunkle Vergänglichkeit. Wer sollte sich an mich erinnern? Ich hatte nie wirklich existiert.
Ich wurde vergessen.
Natürlich! Ja, ich würde gerne schwach sein, weinen wenn mir danach ist, ich würde gerne mein Herz auf der Zunge tragen und mein Leben mit jemandem teilen. Ja, ich würde gerne zeigen wie verletzlich mein Herz ist, würde gerne sein wer ich bin und mich nicht stärker machen müssen als ich bin. Ja, ich würde mich gerne an jemanden lehnen und vertrauen. Ja, ich würde mich gerne fallen lassen und meine zerrüttete Seele frei leben lassen. Ich würde gerne sagen, dass ich gerettet werden will und dass ich einsam bin. Ja, ich würde gerne aufrichtig meine Liebe zeigen können und auch hin und wieder hoffnungslos sein. Ja, ich möchte getröstet und geliebt werden und traurig sein dürfen wenn es niemand tut.
Wissend, dass ich meine Antwort gefunden habe, dreht er sich wieder zu mir. Er sieht mich einfach nur an und wartet. Ja, ich hätte Vieles anders machen sollen. Aber manchmal bleibt keine andere Wahl. Er lässt diese Ausrede nicht gelten und schüttelt den Kopf. „Was wird man über dich wohl sagen?“ „Ich weiß nicht.“, gebe ich zu. Ich merke es genau. Meine Zeit drängt. Ein leiser Seufzer entfährt ihm und langsam kommt er auf mich zu. Noch einmal suche ich einen Stern, finde aber nur Nebel und keine Klarheit.
Dann umhüllt mich der freundliche Tod mit seinem schwarzen Mantel, nimmt mich gefangen und reißt mich in die dunkle Vergänglichkeit. Wer sollte sich an mich erinnern? Ich hatte nie wirklich existiert.
Ich wurde vergessen.