Mir scheint, wir reden hier nicht vom selben Land. Wieviele Wähler kennst Du, die sich heute noch auf das Wahlversprechen einer Partei vor der Wahl verlassen ? Ich kenne niemanden, der nicht aus vergangenen Wahlkämpfen das Vorher und Nacher verglichen hätte und danach noch an diese Parolen glaubt.
Unsere Verfassung ohne plebiszitäre Elemente ? Die Verfassung gibt vor, dass nach der Wiedervereinigung über eine Verfassung in freier und geheimer Wahl durch Volksentscheid abgestimmt wird. Dieser Verfassungsauftrag ist bis heute nicht erfüllt.
Im übrigen erinnert mich Dein Vortrag an viele Politikerreden, wenn es konkret wird, geht man einfach mit keinem Wort darauf ein, der Rest wird durch verbale Klimmzüge schöngeredet. GENAU DAVON HABEN DIE MENSCHEN DIE SCHNAUZE VOLL.
Übrigens, bei Gründung der BRD gab es die Parteienfinanzierung in der heutigen Form nicht, für derartiges Hinlangen hätte man sich damals geschämt. Erst viele Jahre später, mit zunehmender Abgebrühtheit, wurde sie Stück ausgebaut und erweitert. Die Erstattung der Wahlkampfkosten ist in ihrer Höhe unabhängig von den tatsächlich anfallenden Kosten eine pro Kopf-einnahme, im Effekt also eine Parteiensteuer. Bei der Europawahl wurde dabei ein echter Überschuss erzielt. Eine Verpflichtung zur Finanzierung der Partein kann ich im Grundgesetz nicht entdecken, sie sind nicht anders zu behandeln wie jeder beliebige Verein auch, wobei, positiv bemerkt, ein Taubenzüchterverein weniger Schaden anrichten kann und sich von Mitgliedsbeiträgen unterhält.
Ist Dir bekannt, an wievielen Zeitungen die SPD mittlerweile beteiligt ist ? Auch so kann man eine freie Presse abschaffen, man kauft sie einfach auf, mit Steuergeldern natürlich.
Aus Deinem Vortrag muss ich entnehmen- weiter so. Kann man machen- aber bitte ohne mich. Ich bin dem Beispiel einiger Kollegen gefolgt und dabei, wesentliche Teile meines Betriebs in ein Nachbarland zu verlagern. Meine Bereitschaft, dieses Chaos noch weiter mitzufinanzieren, tendiert gegen null. Das Problem ist nicht die derzeitige schwierige Lage sondern der Umstand, dass keine Besserung in Sicht ist, weil am grundsätzlichen Problem nicht gerüttelt wird.
Seit nunmehr zwanzig Jahren höre ich, das Steuersystem müsste vereinfacht werden. Tatsächlich sind seitdem tausende von Bestimmungen dazugekommen, alleine im Umweltbereich gibt es dank Rot/Grün 6000 neue Paragraphen. Es ist unmöglich geworden, egal was man tut, nicht irgendwo doch etwas falsch zu machen. Ein Drittel der Zeit verbringe ich mit Formularen, Genehmigungen und Vorschriftenwälzen. Was ich hier nicht einmal in sechs Monaten behördlich geschafft habe, war in Tschechien in einer Woche erledigt.
Die Menschen im Land wissen, was zu tun ist, es ist die politische Kaste und der Wust an Behörden und Beamten, die dies verhindern. Es sind zu viele im Parlament, die ihr Leben lang von Staatsknete gelebt haben (50 % Beamte, Lehrer, Berufspolitker und sonstige Theoretiker)
Weiter so ? Im letzten Jahr, wie schon vorher, sind 400.000 Arbeitsplätze ins Ausland abgewandert, nicht wegen der Lohnnebenkosten, wie immer wieder propagiert wird. Der Trend hält an. Am Ende werden (ein Wunschtraum) die Politker an der Drehbank stehen, wenn hier noch eine steht.
Weiter So ? - aber bitte nicht auf meine Kosten!!!