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Vernunft - Lehrgang über und mit ....

Original geschrieben von e-a-s
Jetzt gerät aber langsam zuviel durcheinander.....
Wenn einerseits der mehrheitliche Ist-Zustand als das Hinzunehmende und Unausweichliche verteidigt wird, sollte das nicht andererseits plötzlich abgelehnt werden.

Allgemein ist die logisch erscheinende Auffassung, Rationalität und Emotionalität seien Gegensätze, weit verbreitet.
Der "rationale" Mensch gilt als eher "vernunftgesteuert", der "emotionale" als eher "gefühlsgesteuert".
Da der Mensch sowohl die Fähigkeit zur Vernunft als auch Gefühle hat, besteht seine Aufgabe darin, beides "unter einen Hut" zu bringen.
Da es eine wesentliche Eigenschaft des "Gefühls" ist, nicht das Ergebnis eines zielgerichteten Denkprozesses zu sein, kann dieses "unter einen Hut" bringen nur gelingen, wenn nicht der Emotionalität, sondern der Rationalität die Oberhand eingeräumt wird.

Allerdings ist es nach wie vor innerhalb der Menschheit mehrheitlich üblich, gefühlsgesteuertes Handeln dem vernunftgesteuerten Handeln vorzuziehen. Die Ergebnisse dieses Sachverhaltes können wir jeden Tag durch Nachrichtensendungen und andere Informationen erkennen.

In dem Versuch, diesem Trend in ganz geringem Masse etwas entgegenzusteuern, sehe ich den Zweck dieser Diskussion.
Für diesen Zweck ist es kontraproduktiv, Gefühlsgesteuertheit schon bei der Argumentation innerhalb dieses Diskurses unwidersprochen hinzunehmen oder ihr gar "das Wort zu reden".

hallo eas ...

und trotzdem bleibt es wahr ...
majanna hat schon recht ...

emotionale menschen bringen sozusagen ihr "herzblut" mit in die diskussion und sind auch ggf. zum handeln und zu verzicht bereit, um ihre sache durchzusetzen ... - wenn sie emotional hinter dem stehen, was sie sagen/tun -

reine vernunftmenschen hätten da keine chance ...

ergo: ohne emotionalität keine evolution ...

aL mara
 
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Original geschrieben von Mara ergo: ohne emotionalität keine evolution ...

wow... das ist.... hart.

Bitte keine weiteren Scherze dieser Art, ich habe ein schwaches Herz.

-------

Übrigens: Schon allein die These, dass jmd., der an seiner "Sache" emotional hängt, sie darum schneller aufgibt und andere Positionen gelten lässt, ist HÖCHST fragwürdig.
Theoretisch ist es doch eben der Rationale, der sich NICHT aus purer Selbstliebe an seiner These klammert.

Allgemein finde ich diese Differenzierung von Emotionalität und Rationalität bei der Entscheidungsfindung sehr fraglich, besonders weil sie sich in der von Mara vorgeschlagenen Konsequenz für die Diskussion völlig frei dem einen oder anderem Ideal zuschreiben lassen.
Haben wir vorher darüber gesprochen, dass nicht- rationale Menschen eher gg. Konventionen und Gesetze verstoßen? Gut, behaupte ich jetzt das Gegenteil: "Emotionale Menschen sind tendenziell unterwürfiger und gefügiger als rationale und engagieren sich somit schneller selbstlos in der Gesellschaft"

Da ich beide Positionen mit Fug und Recht vertreten kann, würde ich doch 'mal behaupten, dass wir hier einen Widerspruch haben. Warum? WEIL ES DIE UNTERSCHEIDUNG SO NICHT GEBEN KANN.

Amen, Danke und bis dann

cf

P.S.
Ja, ganz recht, ich denke, wir kommen hier nicht weiter
 
lieber cf ...

du hast kein schwaches, du hast ein kaltes herz ;) ...

Unterscheiden tust du selbst ...

ich habe NICHT unterschieden ...

naja - ein bischen, als ich sagte vernunftsmenschen kommen nicht weit ... aber da stehe ich zu. es ist halt so eine erfahrung.
aber lass es mich relativieren:

es gibt themen, hinter denen man mit dem herz steht und es gibt themen, die einen nicht so recht jucken ...
als ist jeder sowohl als auch ...

bist du damit einverstanden?

ich kenne ein paar menschen, die mit dem herz auf der zunge durchs leben gehen und gerade bei denen habe ich nie erlebt, dass sie nicht auch ein ohr für andere ansichten hatten oder grundsätzlich bereit sind von anderen etwas anzunehmen, auch wenn sie erst einmal ihre sache vehement verteidigen.

es liegt daran, dass ihnen die sache eben am herzen liegt, was heißt: sie lieben ...

jetzt besser ?

alles liebe dir und wärme ... :D

mara
 
Original geschrieben von Mara
es gibt themen, hinter denen man mit dem herz steht und es gibt themen, die einen nicht so recht jucken ...
Oh, bewundernswert ehrliche Mara,

abgesehen von der Tatsache, dass das, was Du hier als "herz" bezeichnest, in Wahrheit auch Teil Deiner Hirntätigkeit ist, ist dies, wie auch mehrheitlich der übrige Inhalt Deines Beitrages, völlig richtig! (Natürlich bis auf die Behauptung, Emotionalität bringe einen "weiter" als Rationalität.)
Und diese Zustandsbeschreibung ist richtig, weil sie das logische Ergebnis der von mir geschilderten faktischen Zusammenhänge ist.
Nur eine Frage bleibt: Inwiefern oder wodurch hältst Du Deinen Beitrag für geeignet, dem Ziel dieses threads, nämlich gemeinsam das "Wesen der Vernunft" etwas besser durchschauen zu lernen, näher zu kommen?

Alles "Gute"
e-a-s
 
Es gibt auch wichtigeres: Habe mir beim Pumpernickel- beschmieren den Kopf an einer offenstehenden Schranktür gestoßen.

Nicht nur, dass ich jetzt weiß, dass Brot tödlich sein kann (darum mochte ich es nie): ich habe nun durch diesen Unfall direkten Einblick in meine Verstandestätigkeit und kann sagen:

Da geht es recht lahm und unspektakulär vor sich. Wenn mein Verstand ein Typ wäre, würde er mich auslachen, weil ich seiner nicht habhaft werden kann.

blödes Ding.

alles liebe dir und wärme ...

Des Wunsches Hälfte soll der Wünscherin lohnen ;)
 
Hallo, Coeur Froid,
Original geschrieben von Coeur Froid
Da ich beide Positionen mit Fug und Recht vertreten kann,...
Das bestreite ich, denn dazu wären verlässliche statistische Daten notwendig, die es schon deshalb nicht geben kann, weil ja gerade Du selbst darauf bestehst, dass eine Einigung über die zugrunde liegenden Definitionen bis jetzt nicht erreichbar war.
Ja, ganz recht, ich denke, wir kommen hier nicht weiter
Na, ich weiss nicht so recht, vielleicht doch.
Ich möchte nämlich zu Deinem Satz:
ein Choleriker ist nicht "emotional", weil er irrational wäre, sondern weil er seine Gefühlswallungen schlicht nicht kontrollieren kann (psychische Prozesse).
noch Folgendes zu bedenken geben:

Wenn er "wahr" ist, ist die Aussage allgemein "wahr". Dann ist "Choleriker" in dieser Aussage nur ein austauschbares Beispiel. Geeignet wären alle Beispiele, in denen der Umstand "Unfähigkeit zur Kontrolle von Gefühlswallungen" (nebenbei: Kontrolle durch was denn bitte?) zutrifft.
Dann hättest Du statt "Choleriker" genausogut "Vergewaltiger" oder "Triebmörder" schreiben können.
Gilt diese Aussage aber tatsächlich nur für eine begrenzte, genau definierte Menge von Gefühlswallungen (inwiefern sind das keine Emotionen?) ist es als Argument in dem allgemeinen Zusammenhang unzulässig. Dann wäre Deine gesamte Gedankenkette neu zu überdenken.
Vielleicht wäre es dafür hilfreich, alle Beiträge mancher user zu diesem Thema nach Zugehörigkeit zu ordnen, noch einmal im Zusammenhang zu lesen und auf innere Widersprüchlichkeiten zu untersuchen.

Gruss, e-a-s
 
Diese Einwände waren mir schon bekannt, als ich die These mit dem Choleriker aufstellte, ich kann damit leben;

Im Übrigen fängst du hier nun auch noch an, die "Psyche" dem Verstand zuzuschreiben. Das aber halte ich für völlig abwegig und indifferent.

Ich dachte, man hätte aus meinen vorherigen Äußerungen schließen können: Ich empfinde dieses Thema als enervierend, habe mich eigentlich schon davon verabschiedet.

Teil mir euer Ergebnis mit.

Danke.

cf
 
ach, coer froid, du tust recht! denn was will man mit jemandem diskutieren, der den verstand offensichtlich für ein reines gängelungsinstrument hält. und vor lauter eigen-emotionen gängenln dann auch gleich noch alles, was um ihn herum kreucht und fleucht, mitgängeln zu müssen glaubt. - das hat mit philosophie ganz und gar nichts (mehr) zu tun, sonden mit psychologie, bzw. psychischen prozessen, die das gegenüber für seine eigenen abläufe funktionalisiert.

gruß
katharina
 
Original geschrieben von e-a-s
Oh, bewundernswert ehrliche Mara,

abgesehen von der Tatsache, dass das, was Du hier als "herz" bezeichnest, in Wahrheit auch Teil Deiner Hirntätigkeit ist, ist dies, wie auch mehrheitlich der übrige Inhalt Deines Beitrages, völlig richtig! (Natürlich bis auf die Behauptung, Emotionalität bringe einen "weiter" als Rationalität.)
Und diese Zustandsbeschreibung ist richtig, weil sie das logische Ergebnis der von mir geschilderten faktischen Zusammenhänge ist.
Nur eine Frage bleibt: Inwiefern oder wodurch hältst Du Deinen Beitrag für geeignet, dem Ziel dieses threads, nämlich gemeinsam das "Wesen der Vernunft" etwas besser durchschauen zu lernen, näher zu kommen?

Alles "Gute"
e-a-s

an das thema habe ich gar nicht mehr gedacht, eas ... ich bin einfach der strömung gefolgt ... und es strömte gerade in richtung emotionalität ...

lass es mich so zurechtbiegen ... wenn man sich ein ziel setzt und es einem wirklich wichtig ist, dann ist es vernünftig sich der sache ganz zu verschreiben, mit der herzgesteuerten hirntätigkeit ...

kommt das hin ??? ;)

lg mara
 
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Zur Abwechslung mal wieder was Konstruktives

:kussmund:

Ich hoffe, es liest noch jemand mit. Ein Zitat aus einem Interview mit Bernard-Henri Lévy:

(Frage: Warum hassen die Franzosen die Intellektuellen?)

Man hasst die Intellektuellen, weil sie nerven, weil sie stören, weil sie die Welt komplizierter machen, als sie ist. Weil sie vorgefasste Meinungen ablehnen (...) Das findet das Frankreich des gesunden Menschenverstandes unerträglich.

Ich fand die Gegenüberstellung von "gesunder Menschverstand" und Intellektualismus interessant.
@Jerome oder Celine, falls ihr mitlest. Welches Wort hat Lévy wohl im französischen Original benutzt?

:winken1:
 
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