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Urheberrecht in der Musik

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AW: Urheberrecht in der Musik

danke für den link
(ich war gestern zu faul)

der Chaos Computer Club hat den Finger in die Wunde gelegt

Ihr schuftet Euch seit Jahren für die Verwertungsindustrie ab und habt so viele Eurer Rechte weggegeben, daß weder Ihr noch Eure Nachfahren von der verlängerten Urheberrechtsschutzfrist etwas haben. Das ist bloß ein Verhandlungsmittel, mit dem Ihr zu reduzieren hofft, wie doll Euch die Verwertungsindustrie abzockt.

...

Was Ihr braucht ist eine den Namen verdienende, starke Gewerkschaft, kein Monster aus Verwertungsgesellschaften, die dann Youtube langjährig verklagen, weil sie kostenlos Werbung für Euch machen und Euch damit zukünftige Aufträge verschaffen.

http://ccc.de/updates/2012/drehbuchautoren

indirekt hat er auch auf die notwendige Nutzung von Allgemeingut/Kulturgut verwiesen


Die Verkürzung eines Schutzrechts ist dabei auch nur eins der Werkzeuge, um gerade Euch (oder besser gesagt Euch und uns) Fallstricke beim Ausüben unserer Berufe auszuräumen. Gerade Ihr solltet doch – bei der recht dünnen Menge potentieller Krimiplots [3]– verstehen, daß Plagiatsanwürfe beim Verwenden von Versatzstücken zu einem horrenden Minenfeld werden.

...

Sir Arthur Conan Doyle schrieb dazu: »Wenn jeder Autor, der ein Honorar für eine Geschichte erhält, die ihre Entstehung Poe verdankt, den Zehnten für ein Monument des Meisters abgeben müßte, dann ergäbe das eine Pyramide so hoch wie die von Cheops.«

http://ccc.de/updates/2012/drehbuchautoren
 
AW: Urheberrecht in der Musik

danke für den link
(ich war gestern zu faul)

der Chaos Computer Club hat den Finger in die Wunde gelegt



indirekt hat er auch auf die notwendige Nutzung von Allgemeingut/Kulturgut verwiesen

ich finde auch das war gut gekontert auf den autorenbrief:

Auch wir sind Urheber, sogar Berufsurheber, um genau zu sein. Wir sind Programmierer, Hacker, Gestalter, Musiker, Autoren von Büchern und Artikeln, bringen gar eigene Zeitungen, Blogs und Podcasts heraus. Wir sprechen also nicht nur mit Urhebern, wir sind selber welche.

Wenn Ihr Euch mal umschaut, werdet Ihr sehen, daß auch kein einziger von uns Software-Autoren eine GEMA für Software fordert. Wir nehmen Euch nichts weg, das wir für uns fordern. Wir haben uns nur von der Idee verabschiedet, daß dieses Modell in zehn Jahren noch existieren wird.

Software im kommerziellen Bereich entsteht im Allgemeinen als Werkvertrag oder unter Anstellung, und sämtliche Verwertungsrechte gehen an die Auftraggeber. Kommt Euch das bekannt vor? Nur daß bei uns niemand unsere Rechte zu vertreten versucht. Und wißt Ihr, welcher kreative Bereich stärker wächst und mehr Umsatz macht, Eurer oder unserer? Überraschung: Es stellt sich heraus, daß man auch ohne Verwertungsindustrie überleben kann.

Anstatt Euch an den Konsumenten gütlich zu tun, solltet Ihr Eure Anstrengungen darauf konzentrieren, für Eure Werke direkt vom Auftraggeber ordentlich entlohnt zu werden.
 
AW: Urheberrecht in der Musik

Wir hatten diese Diskussion schon einmal. Wenn auch in abgeschwächter Form. Und nicht so medial. Damals - als die Tonbandgeräte auf den Markt kamen.

Relativ schnell wurde eine Lösung gefunden. Der Musikschutz wurde nicht mehr nur bei Bällen, Zeltfesten usw. eingehoben, sondern auch auf die Geräte und Tonträger aufgeschlagen.

Kann mir jemand erklären, warum es jetzt nicht genau so gehandhabt wird?
Denn ich bin zu blöd dazu, das zu verstehen....

lg.eule
 
AW: Urheberrecht in der Musik

Wir hatten diese Diskussion schon einmal. Wenn auch in abgeschwächter Form. Und nicht so medial. Damals - als die Tonbandgeräte auf den Markt kamen.

Relativ schnell wurde eine Lösung gefunden. Der Musikschutz wurde nicht mehr nur bei Bällen, Zeltfesten usw. eingehoben, sondern auch auf die Geräte und Tonträger aufgeschlagen.

Kann mir jemand erklären, warum es jetzt nicht genau so gehandhabt wird?
Denn ich bin zu blöd dazu, das zu verstehen....

lg.eule

Naja, seitdem sind paar technikorientierte Tage vergangen.
Du kannst digital nichts wirklich schützen.
Außer mit sehr viel Kraft- und Zeitaufwand.
Der vom eigentlichen Tun weil Schaffenwollen abhält.
Oder mittels 'Zuhälter'schutz -
da delegiert man halt den Schutzaufwand.

Das Urheberrecht ist längst schon ausgehölt.
Jede Erweiterung in herkömmlichen Bahnen
ist lediglich Investition in noch mehr Makulatur.
Angesichts der Gegebenheiten
kann's eigentlich nur einen Schritt nach vorn geben.
Was nicht schlimm ist,
weil es einer wäre, der allen dient.
Allerdings führt er aus gewohnten Denkbahnen raus.
Was auch nichts Schlimmes macht,
weil die sich angesichts der Wirklichkeit
eh längst überholt haben.

Ich seh es so:
1. Alles digital Produzierte ist längst schon
Nutznießer-Eigentum theoretischer Allgemeinheit.

2. Das ist einfach so.

3. Spricht also nichts dagegen,
es auch praktischer Allgemeinheit zugänglich zu machen.

4. Andere Geschichte sind Auftragsarbeiten.
Nicht, weil die besser oder kostbarer sind,
sondern weil es zwei Parteien gibt:
Eine, die gezieltes Interesse hat
und eine, die das Interesse bedienen kann.
Wie man da im Einzelfall übereinkommt,
ist Prioritäten- und Verhandlungssache.

5. Je nach individueller Situation
gibt's ja vielfältige Möglichkeiten,
kreativen Strom zu kultivieren.
Künstler sind schon eigenes Völkchen -
wer klug ist, berücksichtigt das.
Und auch, dass sie am produktivsten sind,
wenn sie nicht durch banale Sorgen
und deren aufwändige Bearbeitung gebremst werden.
Ist eine Frage von klarem Geschäftsblick,
statt romantischer Spitzweg-Verklärung.

6. Widme ich mich aus eben diesen Gründen
jetzt feiner, weil spannend großer Herausforderung.
Würd ich ja gern dokumentieren,
den entsprechenden Schöpfungsprozess,
aber irgendwie sind die Umstände
noch nicht reif genug dafür.

:winken3:
 
AW: Urheberrecht in der Musik

Kann mir jemand erklären, warum es jetzt nicht genau so gehandhabt wird?
Denn ich bin zu blöd dazu, das zu verstehen....

es wird bereits so gehandhabt

http://de.wikipedia.org/wiki/GEMA

Für Geräte und Medien, die das Kopieren von Musik ermöglichen, muss eine sogenannte Pauschalabgabe abgeführt werden, die bereits im Kaufpreis enthalten ist. Diese Abgabe geht zunächst an die Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ) und wird von dort zu einem Teil an die GEMA weitergeleitet.
Die Höhe der Abgabe auf CD- und DVD-Rohlinge beträgt in Deutschland (seit dem 1. Januar 2010) zwischen 0,062 Euro (CD-R) und 3,473 Euro (Blu-Ray 25 GB)(zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer) pro Stück.[4]. Im Kaufpreis eines Mobiltelefons mit Touchscreen und 8 GB Speicherkapazität ist seit dem 1. Januar 2011 eine Pauschalabgabe von 36 Euro enthalten.[5]

das Wirre bei der Musik ist,
daß es verschiedene Abgaben sind

einmal für die Veröffentlichung
einmal für die Kopie auf den Datenträger
 
AW: Urheberrecht in der Musik

Kann mir jemand erklären, warum es jetzt nicht genau so gehandhabt wird?
Denn ich bin zu blöd dazu, das zu verstehen....
lg.eule

weil es heute weniger aufwendig ist, sich musik zu beschaffen, daher auch größere mengen musik (bis jetzt noch illegal) beschafft werden können.
der aufschlag auf rohlinge oder ähnlichem wäre zu hoch, am ende würden sich die rohlinge nicht mehr verkaufen. jedenfalls nicht wenn die verkaufsverluste wieder wettgemacht werden sollen.

da gehts nicht um urheberschutz, sondern um kohle.

eigentlich ist es super, dass die musikkonzerne nicht mehr so viel kohle macht. die signings sinken, was die selfmade-musik fördert (ist heut zum glück technisch ja auch viel leichter möglich).

ich für meinen teil kaufe mir nur noch wenig musik, weil ich mir legale kostenlose musik aus dem internet ziehe von leuten, die einfach nur musik machen, um musik zu machen und nicht um profit zu schlagen und daher ihre sachen zum freien download ins netz stellen.

von künstlern die mir wirklich gut taugen, die ihre musik aber nicht kostenlos ins netz stellen, kauf ich mir die alben ohnehin - schon aus respekt den künstlern gegenüber.

zuletzt eben das "silber" von dcs. die brauchen zwar die kohle nicht unbedingt, weil sie alle vollzeitberufe haben, aber das sind alben, bei denen man sich irgendwann mal ärgert, dass man sie nicht im original hat. ein paar weitere anstehende sind noch in planung, aber die masse der künstler die ich höre, bieten ihre musik eben ohnehin zum freien download an. bei manchen ärgere ich mich sogar, dass sie nicht im original verkauft werden - auch wegen der soundqualität.

aber auch heute gibts jede menge geile musik von unbekannten leuten. das geld zahlt man heut eher für "markennamen".

wer behauptet, dass jemanden die musik nix mehr wert sind, nur weil sie kostenlos ist, verdient den titel "künstler" nicht.
die aussage von sven regner ist ohnehin bullshit. er macht ohnehin musik, die live tauglicher ist als auf einer gepressten cd.
wenn er auftritte macht, bekommt er das geld doch wieder rein. soviel wird er wohl ohnehin nicht mehr verkaufen, selbst wenns keine illegalen downloads mehr gibt, da er einfach nicht mehr im fokus jüngerer menschen (was die hauptzielgruppe ist neben der schlagerfraktion aka alte leute ohne internetanschluss) steht.

ich find die idee mit der kulturflatrate eigentlich nicht schlecht - es sollte dann aber auch eine flatrate sein und gesichert werden, dass die kohle auch zu den künstlern kommt, statt von der gema geschluckt wird.

hier übrigens ein aktueller kommentar von jan delay, der noch vor zwei jahren abmahnungen befürwortete.
ein sinneswandel kehrte inzwischen in ihn ein...

jan-delay-fb-640x240.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Urheberrecht in der Musik

es wird bereits so gehandhabt

das Wirre bei der Musik ist,
daß es verschiedene Abgaben sind

einmal für die Veröffentlichung
einmal für die Kopie auf den Datenträger

Das es diese "Teileinhebungen" gibt weiß ich schon.
Ich meinte, daß auf die gesamte "hardware" eine GEMA "drauf geschlagen" wird.
Nicht nur auf die Tonträger und "Musikempfänger".

Wie "wirr" die Handhabung zur Zeit ist, weiß ich aus eigener leidvoller Erfahrung.
Früher brauchte ich für die GEMA-Abrechnung 10 min, heute Stunden.

lg.eule
 
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Es ist niemand gezwungen, aus Musik ein Geschäft zu machen. Oder doch?
 
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