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Unerwünschte Segnungen.

AW: Unerwünschte Segnungen.

Manfredo schrieb:
Der Mißbrauch eines Amtes schließt den rechten Gebrauch nicht aus.

Das wäre genauso, wenn ich sagen würde alle aktivFreidenker sind aktivTerroristen.

Sehe ich auch so! Aber der Mißbrauch im Murphy-Bericht zeigt, wie das Amt wirklich tickt. Egal in welchem Land! Die Liste ist groß!:wut3:
 
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AW: Unerwünschte Segnungen.

Der Mißbrauch eines Amtes schließt den rechten Gebrauch nicht aus.

Das wäre genauso, wenn ich sagen würde alle aktivFreidenker sind aktivTerroristen.

Möglicherweise stimmt das, aber was wäre denn der rechte Gebrauch?
Die Mischung von Religion und Macht ist sicher noch korrumpierender, als Macht alleine und die ist erfahrungsgemäß schon problematisch genug.

Und in Österreich gibt es leider noch das Konkordat, das die Angehörigen der Kirche anscheinend sogar vor Strafverfolgung schützt?
Jedenfalls wurde vor ein paar Tagen in den Fernsehnachrichten berichtet, dass von einer kirchlichen Kommission 650 Opfer anerkannt wurden, 43% davon waren im Alter zwischen 10 und 13 Jahren, als die Tat geschah.
Gerichtsverfahren, geschweige denn eine Verurteilung gab es keine und 40 Täter sind noch im Amt.

Langsam stimmt auch die Behauptung, dass sich Christentum und Islam durch eine Aufklärung unterscheiden schon nicht mehr, weil zumindest die Katholiken, unter anderem ihr Capo in Österreich, Schönborn, die Aufklärung hinterfragen und den Kreationismus als Lehre verbreiten wollen.
 
AW: Unerwünschte Segnungen.

Möglicherweise stimmt das, aber was wäre denn der rechte Gebrauch?
Die Mischung von Religion und Macht ist sicher noch korrumpierender, als Macht alleine und die ist erfahrungsgemäß schon problematisch genug.

Und in Österreich gibt es leider noch das Konkordat, das die Angehörigen der Kirche anscheinend sogar vor Strafverfolgung schützt?
Jedenfalls wurde vor ein paar Tagen in den Fernsehnachrichten berichtet, dass von einer kirchlichen Kommission 650 Opfer anerkannt wurden, 43% davon waren im Alter zwischen 10 und 13 Jahren, als die Tat geschah.
Gerichtsverfahren, geschweige denn eine Verurteilung gab es keine und 40 Täter sind noch im Amt.

Langsam stimmt auch die Behauptung, dass sich Christentum und Islam durch eine Aufklärung unterscheiden schon nicht mehr, weil zumindest die Katholiken, unter anderem ihr Capo in Österreich, Schönborn, die Aufklärung hinterfragen und den Kreationismus als Lehre verbreiten wollen.

Den Kreationis-mus :dontknow: Hhhhhmmmmm..... :ironie: leckere mus-Sorte, :ironie: soll ich im Auftrag der A-, B- und Blau-Meisen mitteilen ...:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Unerwünschte Segnungen.

Möglicherweise stimmt das, aber was wäre denn der rechte Gebrauch?
Die Mischung von Religion und Macht ist sicher noch korrumpierender, als Macht alleine und die ist erfahrungsgemäß schon problematisch genug.

Mir gefällt das Amtsverständnis von Dietrich Bonhoeffer: "Die Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie für andere da ist."

(in Dietrich Bonhoeffer "Widerstand und Ergebung", München 1985,415)

Jesu Christi war radikal für andere da. Die Kirche hat in der Nachfolge Jesu Christi auch das zu tun.

Bonhoeffer forderte in dem schon angeführten Buch, dass die Kirche alles Eigentum den Armen schenkt und die Pfarrer von den Gaben der Gemeinden leben.

Die Caritas Deutschland zB als eine von kirchlichen Wohlfahrtsorganisationen ist meines Wissens nach der größte private Arbeitgeber Deutschlands und sie ist Teil der Kirche.

Dazu ist Kirche speziell in Lateinamerika der einzige Ort, wo Opfer von Systemen, die ihr Leben für andere eingesetzt haben und keine Stimme mehr haben, eine Stimme bekommen. Die Kirche ist hier eine Erzähl- und Erinnerungsgemeinschaft, wo großer Wert darauf gelegt wird, der von Regimen und vom Militär ermordeten Menschen im Gottesdienst zu gedenken.
Wenn sie dort keine Stimme erhalten würden, wären sie vom bloßen Nichts bedroht.

Mir ist darüberhinaus der mystische Charakter sehr wichtig, das heißt, die Kirche als Werkzeug Gottes kennzeichnet in ihrem Wesen eine Art Unverfügbarkeit (über Gott kann man nicht verfügen) und hier richtet sich der Blick weg vom Institutiellen, von der Macht, der Verwaltung bzw dem Orgsanisatorischen.

Die Kirche ist ein Ort der Sünder und eine der Geschichtlichkeit unterworfene reformbedürftige Größe.
 
AW: Unerwünschte Segnungen.

Mir gefällt das Amtsverständnis von Dietrich Bonhoeffer: "Die Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie für andere da ist."

(in Dietrich Bonhoeffer "Widerstand und Ergebung", München 1985,415)

Jesu Christi war radikal für andere da. Die Kirche hat in der Nachfolge Jesu Christi auch das zu tun.

Bonhoeffer forderte in dem schon angeführten Buch, dass die Kirche alles Eigentum den Armen schenkt und die Pfarrer von den Gaben der Gemeinden leben.

Die Caritas Deutschland zB als eine von kirchlichen Wohlfahrtsorganisationen ist meines Wissens nach der größte private Arbeitgeber Deutschlands und sie ist Teil der Kirche.

Dazu ist Kirche speziell in Lateinamerika der einzige Ort, wo Opfer von Systemen, die ihr Leben für andere eingesetzt haben und keine Stimme mehr haben, eine Stimme bekommen. Die Kirche ist hier eine Erzähl- und Erinnerungsgemeinschaft, wo großer Wert darauf gelegt wird, der von Regimen und vom Militär ermordeten Menschen im Gottesdienst zu gedenken.
Wenn sie dort keine Stimme erhalten würden, wären sie vom bloßen Nichts bedroht.

Mir ist darüberhinaus der mystische Charakter sehr wichtig, das heißt, die Kirche als Werkzeug Gottes kennzeichnet in ihrem Wesen eine Art Unverfügbarkeit (über Gott kann man nicht verfügen) und hier richtet sich der Blick weg vom Institutiellen, von der Macht, der Verwaltung bzw dem Orgsanisatorischen.

Die Kirche ist ein Ort der Sünder und eine der Geschichtlichkeit unterworfene reformbedürftige Größe.

Die Kirche ist allerdings nichts anderes als Institution, Macht, Verwaltung und Organisation und wie du selbst andeutest, kann es keine Mystik von Amtes wegen geben.

Jesus hat seine Erkenntnisse eh schon für das einfache Volk aufbereitet (Quasi in Form von <= 140 Zeichen, weil das hier im Forum oft kritisiert wird). Da braucht es sowieso keine Vermittlungsschicht.

Und die von dir erwähnten guten Menschen liegen bezeichnenderweise ständig im Clinch mit der Amtskirche; beispielsweise Hr. Schüller, der ehemalige Leiter der Caritas in Österreich oder die Befreiungstheologen in Südamerika.
 
AW: Unerwünschte Segnungen.

Hier übrigens ein Interview von zwei Theologen über den Zustand der Kirche.
Und nicht vergessen, das ist kein Privatverein, sondern ein Verein mit staatlichen Sonderrechten im Rahmen des Konkordats und gewichtigen Einspruchsrechten in der Gesetzgebung.

Aber um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Ich lehne selbstverständlich jeden institutionalisierten Einfluß einer Religion auf unseren Staat ab, egal ob das Rastafaris, Katholiken, Moslems, Diskordianer oder sonstige Sektierer sind.
Der religiöse Einfluß der über das private Bekenntnis der einzelnen Bürger in die staatliche Verwaltung eingebracht wird, reicht bei Weitem aus.
 
AW: Unerwünschte Segnungen.

Da braucht es sowieso keine Vermittlungsschicht.

Es geht in erster Linie um die Vermittlung durch die Tat. Der Jesuit Alfred Delp, der so wie Bonhoeffer im Widerstand gegen den Nationalsozialismus für seinen Glauben gestorben schrieb:

"Es wird kein Mensch an die Botschaft vom Heil und vom Heiland glauben, solange wir uns nicht blutig gschunden haben im dienst des physisch, psychisch, sozial, wirtschaftlich, sittlich sowie sonst wie kranken Menschen...
Damit meine ich das Nachgehen und Nachwandern auch in die äußersten Verlorenheiten und Verstiegenheiten des Menschen, um bei ihm zu sein und gerade dann, wenn ihm Verlorenheit und Verstiegenheit umgeben."

(in A. Delp, Das Schicksal der Kirchen, in Ders.,Gesammelte Schriften, hg. von Roman Bleistein, BD.IV, Frankfurt/M 318-320)

Zusammengefasst:

Ich weiß, es gibt eine große Anzahl an schwarzen Schafen. Trotzdem:

Die Diakonie (das für andere Dasein) in der Nachfolge Christi ist das was zählt. Jeder Amtsträger, der sein Handeln danach ausrichtet ist in meinen Augen ein guter Amtsträger, einer der gebraucht wird und es wäre schade, wein sein Ruf durch pauschale Verallgemeinerungen herabgesetzt werden würde. (Auch Herr Schüller ist ein Amtsträger der katholischen Kirche)
 
AW: Unerwünschte Segnungen.

....
1. Und nicht vergessen, das ist kein Privatverein, sondern ein Verein mit staatlichen Sonderrechten im Rahmen des Konkordats und gewichtigen Einspruchsrechten in der Gesetzgebung.

2. Aber um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Ich lehne selbstverständlich jeden institutionalisierten Einfluß einer Religion auf unseren Staat ab, egal ob das Rastafaris, Katholiken, Moslems, Diskordianer oder sonstige Sektierer sind.

3. Der religiöse Einfluß der über das private Bekenntnis der einzelnen Bürger in die staatliche Verwaltung eingebracht wird, reicht bei Weitem aus.

Zu 1.:
Wie lange lassen sich die Bürgerinnen und Bürger in einem säkularen, laizistischen Staat diese Sonderrechte einer institutionalisierten Religions-Gemeinschaft, die früher oder später zur Sekte mutiert sein wird, noch gefallen :dontknow:

Zu 2.:
Ja, ich auch - aber das nützt noch nichts ..., solange die ChristlichDummePartei und die ChristlichStrohdummePartei bei Bundstags(q)wahlen noch auf über 30 % kommt ...

Zu 3.:
Der ist nicht selten schlimm und bi-gott genug ...

moebius
 
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AW: Unerwünschte Segnungen.

Amtsmißbrauch vom Feinsten:

vorher:
622_26016.jpg

Quelle: domradio.de

nachher:
622_26016.jpg

Quelle: bild.de


So schnell kann's gehen! :schritt:
 
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