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Ob die Schotten dem "Bitte, bitte" von Cameron (ORF Teletext) widerstehen können ? Ihr Image ist das eines hartes und konsequenten Volkes.
LG Zeili
Wenn Demokratie ernst gemeint ist, dann ist es selbstverständlich, daß Menschen über ihre Zugehörigkeit zu einem Staatsgebilde abstimmen dürfen, egal für wen das wirtschaftlich oder politisch einen Nachteil darstellen mag.
Klingt einleuchtend, aber soll sich jedes Bundesland zu jeder Zeit per Refendum vom Staat abspalten dürfen ?
Falls ja, wie sieht es mit der Pflicht des Staates aus, seine Integrität zu wahren ?
Was wäre mit der Lega Nord, die sich so des wirtschaftlich maroden Süden entledigen möchte ?
Wie sieht es mit Bezirken oder gar mit Einzelpersonen oder Personengruppen aus ?
Was ist mit Kugelmugel ?
Die Frage, was jemand darf, kann doch in einer Demokratie nur durch einen gemeinsamen Beschluss beantwortet werden. Ich fürchte, daß in den meisten Staatengemeinschaften der Welt der "Beschluss der Gemeinsamkeit" erstens verdammt lange her ist und zweitens durch einen völlig undemokratischen Akt der Gewalt herbeigeführt wurde. Ich finde, das dürfte ruhig mal korrigiert und den aktuellen Veränderungen angepasst werden.
Eine menschliche Gemeinschaft ohne jede Austrittsmöglichkeit ist totalitär, das ist klar, oder?
Diese Pflicht ist mir unbekannt. Für mich ist ein Staat ein Kooperationsvertrag von Individuen.
Wenn es eine solide Mehrheit für eine Selbständigkeit Norditaliens gäbe, dann hieße das ja, daß die Menschen im Norden keine Gemeinschaft zu den Menschen im Süden spüren würden. Du würdest sie aber trotzdem für die wirtschaftliche Wohlfahrt, dieser entfernten Verwandten haftbar machen wollen? Ist das human?
Ganz hervorragende Frage! Kleinststaaten gibt es ja und die sind wohl oft mit den benachbarten größeren Staaten eng verbunden. Ich denke, die Erfahrung würde zeigen, was eine sinnvolle Staatsgröße sein kann. Vielleich gäbe es ja in diesen Kleinstaaten auch eine Mehrheit dafür, sich dem großen Nachbarn anzuschließen?
Kenn ich nicht.
Natürlich, aber das andere Extrem ist totale Willkür, und der Begriff Staat führte sich damit selbst ad absurdum. Der Wert einer Gemeinschaft, sei es nun ein Staat oder aber "nur" eine Freundschaft zeigt sich genau dann, wenn sie belastet wird. Wenn es also eine demokratisch erstellte Verfassung verbietet, dass sich Teile eines Staates jederzeit per Referendum loslösen könnten, ist das nicht per se undemokratisch.
Merkwürdig. Man könnte eventuell die Verfassung als "Kooperationsvertrag" ansehen, aber den Staat selbst ?
Es ist nicht meine Aufgabe darüber zu befinden ob bzw wie der Norden Italiens von Süden loslösen dürfen sollen oder nicht - das hat meiner Meinung nach ausschließlich der Staat Italien zu entscheiden. Schließlich sind es plausible Interessen, die kollidieren.
Da hat sich jemand in Wien (glaube ich) ein kugelförmiges Haus gebaut und wollte sich damit vom Staat Österreich loslösen - sprich einen eigenen Staat, "Kugelmugel" schaffen. Der Staat Österreich hat dem Ansinnen (verständlicher Weise) nicht zugestimmt. Nach deinem Verständnis, wie ich das sehe, hätte er das aber sollen.
Es muss ja nicht "jederzeit" sein. Wie wäre es mit Zeitverträgen? Außerdem will sich ja auch nicht unbedingt jedes Jahr eine Region aus ihrem Verband herauslösen, denn das ist ja mit Aufwand und Kosten verbunden. Der Staatsverband besteht ja, weil er jedem einen Nutzen bringt
Dein Vergleich mit der Freundschaft ist wunderbar. Wenn sie balastet wird, dann zeigt sich wie tragfähig sie ist aber es ist niemand da, der Dich packt und Dich zwingt Deinem Freund zu helfen, wenn er sich mal wieder im Vollrausch selbst in Schwierigkeiten gebracht hat. Niemand zwingt Dich, bei einem (Ehe-)partner zu bleiben, in Deinem Verein, usw. .... Das Thema: "Ist Gemeinschaft, freiwillig oder erzwungen und wenn ja, von wem erzwungen.", ist heikel.
Was ist er dann? Mystische Schicksalsgemeinschaft oder heiliger Gral?
"Der Staat Italien" besteht aber in einer Demokratie aus den Menschen Italiens, die dann natürlich abstimmen dürfen, welchen Staat sie wollen. Nur in einer Scheindemokratie (Demokratur), wie sie heutzutage üblich ist, da ist "Der Staat Italien" ein Konsortium alter Männer mit Macht und Geld und die finden es gut, wenn der Norden den Süden ernährt.
Nein, von Ein-Mann/Frau-Staaten halte ich auch nichts, wenngleich ich die Möglichkeit irgendwo auf der Welt auch mal "staatenlos" existieren zu können, für Leute, die das ausprobieren wollen, schon begrüßen würde.
Über welchen Zeitraum sollten sich diese Zeitverträge erstrecken ?
Sind nicht Bedürfnis nach Sicherheit und Kontinuität grundlegende Bedürfnisse ? Wer würde sich gerne, Privat oder als Unternehmen, in einer Region niederlassen, deren Zukunft er nicht gut abschätzen kann ?
Sollten alle Bundesländer Deutschlands bzw Österreichs immer wieder gleichzeitig entscheiden dürfen, ob sie weitere Jahre im Staat bleiben wollen ? Welche Auswirkungen hätte das auf das internationale Ansehen Österreichs und folglich seine politischen und wirtschaftlichen Beziehungen ? Wenn niemand weiß, ob der Staat in ein paar Jahren noch existieren würde ? Wenn die Länder zu unterschiedlichen Zeitpunkten immer wieder eintscheiden würden - wie wäre sicherzustellen, dass in den Staatsgeschäften alle Länder gleich berücksichtigt werden und nicht eventuell bald wählenden Ländern mehr Beachtung geschenkt würde ?
Der Unterschied zwischen Freundschaft und Staatszugehörigkeit ist, dass erstere frei wählbar ist, letztere aber auf Grund der Umstände notwendig ist. Nicht unbedingt die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Staat, aber zumindest zu irgendeinem. Schließlich wird jede bewohnbare Fläche von irgendeinem Staat beansprucht.
Auch sind hier, nicht so wie bei einer Freundschaft zwischen zwei Personen, die Partner nicht gleichberechtigt.
Ich denke, da schießt du mit der Beurteilung des Staates Italien übers Ziel hinaus, auch wenn dort wie auch in anderen Ländern sicherlich Einiges im Argen ist.
Ein nettes Gedankenexperiment. Wo sollte dieses Irgendwo sein ? Wie wäre der Staat, der derzeit dieses Irgendwo beanspruch zu motivieren, seine Ansprüche abzugeben ?
Was meinst du, würde in dieser Region dann passieren ? Es gibt ja schon Regionen, die sich einer staatlichen Kontrolle entziehen. Merkwürdiger Weise fliehen Menschen in der Regel aus jenen Regionen als in diese Regionen hinein.
Das sind interessante Fragen, die ich nicht mit Antworten verderben möchte.
Ich meine allerdings, daß allzu heftige Ein- und Austritte von Regionen in Staatengemeinschaften ganz von alleine unterbleiben würden, wegen allseitigem Nutzen und daß schon aufgrund der gemeinsamen Sprache und Kultur Staaten relativ dauerhaft und berechenbar wären. Einen übergeordneten Zwang zur Gemeinschaft, unabhängig von den Wünschen der Bürger, kann es aber in einer Demokratie, die ihren Namen verdient, nicht geben.
Die Beanspruchung von Territorium ist nicht ganz unproblematisch.
Wie die Geschichte zeigt, wechselt die Fläche im zeitlichen Verlauf ziemlich heftig zwischen verschiedenen Staaten.
Weshalb sollte nicht jeder Mensch kraft seiner Geburt ein bestimmtes Territorium bekommen, von dem er sich ernähren kann?
Wie gesagt, die heutigen Staaten sind mehrheitlich völlig undemokratisch entstanden. Als Individuum könnte ich auf dem Standpunkt bestehen, daß mir die Aufteilung von 1845 völlig egal ist.
Eine Demokratie, in der Bürger nichts weiter tun können, als alle 4 Jahre ein Kreuzchen machen, was niemals etwas ändert, ist ein Witz. Wenn Du das nicht arg findest, o.k., ich finde es unbefriedigend und würde gerne so 6 bis 12 mal im Jahr wichtige Entscheidungen direkt mitbestimmen.
Ja, ich vermute auch, daß solche staatsfreien Regionen unbeliebt werden würden. Wer aber meint ohne Staat existieren zu können, sollte es ausprobieren dürfen.