P.M. direkt
Sagen Sie mal: Kann man Menschen wirklich an ihren Ohren erkennen?
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Was wäre denn so ein Hinweis auf einen, sagen wir mal, schwierigen Charakter?
Mit einem einzelnen Merkmal lässt sich natürlich noch keine zuverlässige Aussage machen. Aber einen ersten Hinweis gibt zum Beispiel das proportionale Verhältnis zwischen der oberen Hälfte des Ohres und der unteren. Bei einem guten Ohr ist der obere Teil etwas stärker, strukturierter entwickelt als der untere, oder oben und unten sind ungefähr gleich groß. Sehe ich dagegen ein übermäßig stark ausgeprägtes unteres Ohr, heißt das für mich: Hoppla – der Mensch ist mit einiger Vorsicht zu genießen.
Warum?
Die obere Ohrhälfte steht für das geistige Potenzial, die untere für die vitale, animalische Energie. Eine deutliche Überentwicklung der unteren Ohrhälfte bei schwach ausgebildetem oberem Teil – das spricht für Eigensucht, Materialismus.
Also dickes, fleischiges Ohrläppchen – fieser Charakter?
Vorsicht! Man muss das Ohr immer als Ganzes sehen. Das Verhältnis der verschiedenen Elemente zueinander im Auge behalten. Der Mensch ist ja nicht nur Geist. In einem insgesamt harmonischen Ohr spricht ein kräftig entwickeltes Ohrläppchen für Lebensfreude, Kontaktfähigkeit, Vitalität, aber auch für Eitelkeit. Schauen Sie sich mal Gerhard Schröders Ohren an! Kräftig, schön strukturiert, großes Ohrläppchen.
Im Volksmund heißt es manchmal: Angewachsene Ohrläppchen bedeuten Falschheit. Ist da was dran?
Unsinn. Ein kleines, angewachsenes Ohrläppchen ist ein Zeichen für ein introvertiertes, zurückhaltendes Wesen. Für einen nicht gerade kontaktbereiten Menschen. Dass man es auch damit bis zum Präsidenten schaffen kann, zeigt Wladimir Putin.
Und was ist mit dem berühmten Schlitzohr?
Der Ausdruck im Volksmund kommt nicht aus der Ohranalyse. Im Mittelalter wurden Kleinbetrüger durch Einschlitzen der Ohren bestraft. Seitdem bedeutet der Begriff Schlitzohrigkeit so etwas wie Durchtriebenheit. Bedeutsam für die Ohr-Charakteranalyse ist aber zum Beispiel die Frage, wie schmal, schlitzförmig, ein Ohr insgesamt ist. Es gibt so schmale Ohren, dass sie fast aussehen wie halbiert. Und das spricht für Enge in den Gefühlen, in den Ansichten. Solchen Menschen fällt es schwer sich anzupassen. Sie sind wie eingesperrt in sich selbst. Und weil sie da rauswollen, wirken sie nicht selten rechthaberisch und unangenehm.
Und dann gibt es ja auch noch spitze Ohren, wie kleine Teufelsohren ...
Wenn die Außenleiste oben nicht rund verläuft, sondern eine spitze Ecke macht, spricht das für starken Eigensinn. Das muss nicht negativ sein, wenn keine weiteren Zeichen für Rücksichtslosigkeit dazukommen.
Und die wären?
Für Rücksichtslosigkeit spricht unter anderen Merkmalen eine sehr kleine Ohrbucht. Die Öffnung im Ohr steht ganz allgemein für Aufgeschlossenheit, für Zuhörenkönnen, offen sein für andere. Auch für künstlerische Begabung. Eine sehr kleine Ohrbucht signalisiert Desinteresse an Mitmenschen.
Was auch Laien an den Ohren auffällt, ist vor allem die unterschiedliche Größe. Hat die eine Aussagekraft?
Selbstverständlich. Große Ohren stehen für Fantasie, Kreativität bis hin zu Genialität. Schauen Sie sich mal die Ohren von einem Genie wie Einstein an. Oder Jean-Paul Sartre. Alles große Ohren. Aber wenn negative Merkmale dazukommen, weisen große Ohren auf fantasiereiche Illusionen hin, auf Geltungsssucht und Hemmungslosigkeit.
Dann sind die Kleinohrigen also eher die gewöhnlichen Menschen?
Falsch. Das ist der Irrtum, den Anfänger immer wieder ma-chen. Man darf ein Merkmal nicht für sich betrachten, es kommt immer auf das Gesamtbild an. Man findet sehr viele hochbegabte Menschen mit kleinen Ohren. Zum Beispiel hat Schachweltmeister Kasparow ein ziemlich kleines, sehr fein ziseliertes Ohr mit einer großen Ohrbucht. Seine Begabung liegt nicht in Fantasiereichtum, sondern in der Konzentrationsfähigkeit, im logischen Denken. Mittelgroße bis kleine Ohren stehen für größere Sachlichkeit, Realitätssinn, aber auch für Reflexstärke und körperliche Gewandtheit. Bei Spitzensportlern finden Sie eher kleine Ohren mit kleinen Ohrläppchen, dafür aber einer besonders ausgeprägten Außenleiste.
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