Marianne schrieb:
Beim Nachdenken über die Möglichkeiten
Kommen mir so meine Zweifel...
A Bestimmen nicht immer die Wirklichkeiten die Möglichkeiten?
B Muss Möglichkeit nicht immer im reflektorischen Kontext Realisierung in sich tragen?
C Bleibt sonst das Nachdenken über die Möglichkeiten nicht ein Wachtraum?
D Bestimmen aber nicht Träume unser Leben?
E Sind diese dann, - wenn auch im Bewusstsein der Nichtverwirklichbarkeit - nicht der einzige Weg in die Freiheit? In wessen Freiheit?
Marianne
@ alle, die seit meiner letzten Antwort hier geschrieben haben.
Ihr interpretiert meine Frage philosophisch. Das ist insofern berechtigt, dass sie auch -
auch - in diesem Kontext gesehen werden können.
Aber irgendwie - so kommt mir vor - überseht Ihr, dass ich sie ja "Allgemeine Politik" gestellt habe.
Das sollte die Zielorientierung meiner Fragen sein.
Die Fragen stehen auch nicht im logischen Zusammenhang, wie Holzapfel zu vermuten scheint. Sie sind assoziativ aneinder gereiht, um im Zusammenhang erst erschliebare Antworten zu ermöglichen.
Einführung: Beim Nachdenken über die heutzutage noch " möglichen" Möglichkeiten, z.B. soziale Utopien: z.B. jeder nach seinen Fähigkeiten,, jedem nach seinen Bedürfnissen " sind mir eben folgende Fragen gekommen. ( zum persönlichen Hintergrund dieser Fragestellung: Ich bin Sozialistin - in der Wäsche gefärbte - ich leide daran, dass meine Ideale im Zeichen der Globalisierung, die möglichst gleichen Bedingungen - schon wieder das verräterische Wort - für möglichst viele Menschen auf der Weltz u schaffen -.
Das auch mit Einbeziehung dessen, was das Schlagwort meiner Partei so schön rauströtet: Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer.
ad A) " Bestimmen nicht immer die Wirklichkeiten die Möglichkeiten? "
Die Wirklichkeit ist ( gesellschaftspolitisch gesehen) Neolibaralistischer Spätkapitalismus auf dem Wege zu wirtschaftlcihen Globalisierung
Die Wirklichkeit wird in der Folge der Rahmen alle gesellschaflichen Utopien sein.
ab B) " Muss Möglichkeit nicht immer im reflektorischen Kontext Realisierung in sich tragen? "
Ist es nicht so, dass wir - als denkende Menschen - uns erst allmählich - im Nachdenken ( Reflektieren ) dieser Tatsachen bewusst werden müssen? Generalisierend: ist das nicht immer so, dass wir Beobachtetes erst durch empirische Untersuchungen in unseren Kenntnis - und damit Erkenntnisstand bringen.
Also: auf mein Beispiel angewendet: ist der Prozess der Bewusstwerdung unsere Lage nicht Grundbedingung für die Realisierung neuer Utopien - als - immer nur evolutionär verstandene - Kurskorrektur im Prozess der Enthumanisierung auf dem Arbeitssektor?
ad C) Bleibt sonst das Nachdenken über die Möglichkeiten nicht ein Wachtraum?"
Klammern wir die augenblickliche Lage aus unseren Überlegungen aus - was wir im Traum natürlich können - vernachlässigen wir die realen Möglichkeiten, bleiben z.B. alle meine Überlegungen ein Traum, möglicherweise ein sehr sehr schöner, wie z.B. der Leitspruch der Kommunisten der frühen 20ziger Jahre des vorigen Jahrhunderts: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen." Schön wäre es !
ad D) " Bestimmen aber nicht Träume unser Leben? "
Ja - irgendwie schon, denn wie soll ich sonst die Forderung der Grünparteien sehen, die jedem Staatsbürger ein Grundgehalt zubilligen wollen? Ist das nicht die - zumindestens teilweise - Fortführung alter kommunistischer Ideen?
Bestimmt diese Forderung nicht einem großen Teil der aktuellen Politdiskussion in Österreich. Hat Hartz IV nicht auch irgendwie diese Zielrichtung?
ad E)
E Sind diese dann, - wenn auch im Bewusstsein der Nichtverwirklichbarkeit - nicht der einzige Weg in die Freiheit? In wessen Freiheit?"
Ich gebe zu: hier war ich unlogisch.
Denn bei der Entwicklung meiner eigenen Fragestellung komme ich zu einer anderen Antwort.
Es muss die politische Menschheit immer an die Verwirklichung ihrer Träume - aber im Rahmen der sich ständig ändernden Bedingungen - glauben.
Dann können sie in die Freiheit der Entscheidung geführt werden in die politische tat ( Hartz VI oder in die Verwirklichung der Steuersenkungspläne Grassers - für Spitzenverdiener, versteht sich -)
Und nun: so erkläre ich meine letzte Frage:
In wessen Freiheit - Freiheit als größerer Rahmen füer autonome ökonomische Entscheidungen des einzelnen Bürgers verstanden sollten diese Utopen führen? Bsp soll Frage erläutern: ich habe genug Euros, um mir das oder das oder das nach der Abstillung mener Grundbedürfnisse leisten.
Und da kommt mir vor, dass die Politik das so regeln sollte, dass nicht nur die, deren Steuern gesenkt werden sollen, sondern möglichst viele möglichst gleiche Voraussetzungen haben sollen, über ihre Euros zu bestimmen.
Und dazu müssen verwirklichbare ( mögliche ) Utopien entwickelt werden.
Ich danke für Eure Aufmerksamkeit.
Marianne